• Wenn es Deine Heimatstadt ist und Du Dir um das Haus und die Holzbalken große Sorgen machst, dann sollte es für Dich doch kein Problem sein, mal gerade ein paar Bilder zu machen und diese hier hochzuladen...

    Gerade weil Dir dieses Viertel doch so bekannt ist...

    Und dann kannst Du uns gerne auch die anderen tollen Ackerbürgerhäuser entsprechen präsentieren! Vielen Dank im Voraus :thumbup:

    Ich wohne in Bielefeld, aber mache ich gern, wenn ich das nächste Mal da bin...

  • Auszüge aus dem Artikel über das Haus Altrogge in der Vielser Straße (Westfalen Blatt vom 23.2.24):

    Die Kommunalpolitiker im Salzkottener Bau- und Planungsausschuss haben in ihrer Sitzung am Mittwoch notgedrungen das Schicksal des sogenannten Stelzenhauses besiegelt. Einen Antrag auf Abbruch des denkmalgeschützten Ackerbürgerhauses haben sie mehrheitlich befürwortet. (...). Seit nunmehr sieben Jahren wird der Giebel des historischen Gebäudes in der Vielser Straße, auch bekannt als Haus Altrogge, mit drei Stelzen abgestützt. (...) Gutachter kommen nunmehr wie berichtet (WV vom 14. Februar) zu dem Ergebnis, dass das Haus Altrogge nicht mehr wirtschaftlich sanierbar ist. Der Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, Martin Westermeier, präsentierte in der Sitzung Fotos, die einen Eindruck vom enormen Ausmaß der Schäden vermittelten. „Man kann die Räume nicht mehr betreten, ohne sich in Gefahr zu bringen“, wies Westermeier auf eine akute Gefährdung der Verkehrssicherheit hin. „Ich persönlich kann nicht mehr guten Gewissens an dem Haus vorbeigehen. Wir sehen uns schweren Herzens gezwungen, dem Abbruchantrag stattzugeben, weil wir die Verantwortung nicht mehr übernehmen können“, so Westermeier weiter. Westermeier informierte außerdem darüber, dass mit den Bevollmächtigten der Eigentümerin ein städtebaulicher Vertrag geschlossen wurde, in dem die Gestaltung eines Neubaus an gleicher Stelle geregelt sei. So solle ein neues Gebäude traditionsgemäß giebelständig errichtet werden. First und Traufhöhen seien ebenso festgelegt wie die Dacheindeckung. (...) Westermeier rechnet damit, dass das Stelzenhaus sehr kurzfristig abgerissen werde. Innerhalb der nächsten fünf Jahre müsse mit einem Neubau begonnen werden. Der Rohbau müsse dann innerhalb eines Jahres stehen, ansonsten drohten Konventionalstrafen. Die Eigentümer hätten einen solchen Vertrag freiwillig angeboten. Der folgende Meinungsaustausch im Bau- und Planungsausschuss spiegelte nicht nur die Alternativlosigkeit zu einer Abbruchentscheidung wider, sondern auch einen Mangel an Einflussnahme. SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Sprink sprach von einem Versagen des Denkmalschutzes. „Das Bild, das der Denkmalschutz abgibt, ist verheerend“, sagte Sprink. Hier sei die Eigentümerinnichtnur der Unterhaltungspflicht nicht nachgekommen, vielmehr habe „der Fortgang der Nichtunterhaltung dem Verfall Vorschub geleistet“. Er habe große Zweifel an der Erfüllung des städtebaulichen Vertrages, da die Eigentümerin ja auch der Erhaltungspflicht nicht nachgekommen sei. „Es ist eine Tragödie und ein Trauerfall für unsere Stadt, ganz besonders für unsere gute Stube, die Vielser Straße“, sagte Kilian Pötting (Bündnis 90/Die Grünen). Die Besitzer bekämen nun das bestmögliche und das, was sie gewollt hätten, nämlich neu zu bauen. Pötting forderte indes eine originalgetreue Rekonstruktion des Hauses, „weil wir es schmerzlich vermissen werden“. Hier offenbare sich das ganze Dilemma des Denkmalschutzes, sagte Michael Fechtler (CDU). „Wir hätten es uns auch anders gewünscht“, so Fechtler. Gegen den offenkundigen Willen des Eigentümers sei Denkmalschutz aber kaum durchsetzbar. Fechtler bezweifelte, dass ein möglicher Rechtsstreit hinsichtlich einer Entlassung aus dem Denkmalschutz erfolgreich gewesen wäre. Seine Bitte an die Verwaltung lautete, sich Gedanken zu machen, „damit eine Geschichte, wie sie hier abgelaufen ist, nicht noch einmal passiert“. „Insgesamt geben wir als Stadt kein gutes Bild ab, die obere Denkmalbehörde eingeschlossen“, sagte FDP-Fraktionschef Christoph Sonntag. Das Haus sei bereits vor vier bis fünf Jahren in einem desolaten Zustand gewesen. Mit dem Abriss werde jetzt das Signal gesendet, „als Eigentümer muss man nur einen langen Atem haben, ein Haus verkommen lassen und irgendwann ist das Ding am Grund“, so Sonntag. „Der Eigentümer hat sich auf ganzer Linie durchgesetzt und uns alle am Nasenring durch die Arena gezogen. Ein glatter Sieg des Eigentümers und eine Blamage für uns“, sagte der FDP-Fraktionschef. (...) „Wir haben es mehr oder weniger hingenommen, dass das Haus verfällt“, kritisierte Christoph Sonntag. Er zog einen Vergleich zum einstigen Haus Jürgens, an dessen Stelle nun das Stadthaus mit der Stadtbibliothek stehe. Auch das sei „systematisch runtergerockt“ worden, bis es abgerissen werden musste. „Entweder ist ein Objekt so erhaltenswert, dass wir es mit allen Konsequenzen durchfechten, oder man lässt es“, sagte Sonntag. Das Haus Altrogge steht seit 1995 unter Denkmalsschutz. Es gilt als gut überliefertes Beispiel eines Ackerbürgerhauses aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein genaues Erbauungsdatum ist unbekannt. Die Unterschutzstellung erfolgte aus städtebaulichen Gründen, weil das Gebäude „wichtiger Bestandteil der noch von einer hohen Dichte historischer Bausubstanz geprägten Bebauung der Vielser Straße“ sei, hieß es in der Begründung. Für den Abriss stimmten in der Sitzung am Mittwoch schließlich die CDU-Mehrheit sowie der Vertreter der AfD. Grüne, SPD und FDP stimmten dagegen.

  • Immerhin sehen die Auschussmitglieder das Problem. Vielleicht kann da ja in Zukunft dazu führen, dass zukünftig früher eingeschritten wird.

    Für den Abriss stimmten in der Sitzung am Mittwoch schließlich die CDU-Mehrheit sowie der Vertreter der AfD. Grüne, SPD und FDP stimmten dagegen.

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