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Freitag, 16.08.2013
Ludwig Richter kehrt zurück
Das Denkmal des Malers wurde 1943 eingeschmolzen. Doch bald wird
er auf der Brühlschen Terrasse an Sempers Seite stehen.
Von Jana Mundus
(...). In der Dresdner Kunstgießerei der Gebrüder Ihle entsteht derzeit ein neues Denkmal für die Brühlsche Terrasse. Und das
Stück für Stück. Aus knapp 40 gegossenen Einzelteilen besteht die über zwei Meter hohe Plastik zu Ehren Ludwig Richters,
einem bedeutenden Dresdner Maler und Zeichner des 19. Jahrhunderts. Pünktlich zu seinem 210. Geburtstag am 28. September
soll sein Denkmal im Auftrag des Freistaates Sachsen ans Albertinum zurückkehren. Dort hatte er schon einmal auf einem Sockel
gestanden.
(...), an denen die Einzelteile aus Bronze zusammengefügt wurden. Gegossen wurden sie schon vor einigen Wochen. „Nach dem
Zusammenschweißen müssen die Nahtstellen nun durch Schleifen, Fräsen und Verdichten verblendet werden“, erklärt Thomas Ihle.
So wären sie am Ende nicht mehr zu erkennen. Passt letztlich alles, wird auf die Bronzeplastik noch eine künstliche Patina
aufgebracht. Die grünlich-schwarze Schutzschicht entsteht ansonsten natürlich durch Verwitterung.
Sockel schon seit Jahren fertig
Auch das Original war früher von dieser Schicht überzogen. Bereits 1898 wurde es übergeben, bildete auf der Brühlschen Terrasse
ein Ensemble mit zwei weiteren Denkmälern. Im Umfeld der Kunstakademie, die noch heute im benachbarten Lipsiusbau
untergebracht ist, symbolisierten Plastiken von Architekt Gottfried Semper, Bildhauer Ernst Rietschel und Maler Ludwig Richter die
bildenden Künste. Doch während die von Johannes Schilling geschaffenen Denkmäler Sempers und Rietschels erhalten blieben,
verschwand die Darstellung Ludwig Richters, sitzend mit einem Skizzenbuch auf den Knien und einem Stift in der Hand, im Jahr 1943.
Sein Denkmal wurde für Rüstungszwecke eingeschmolzen.
Jahrelang engagierte sich der Förderverein „Schlösser und Gärten in Dresden“ für seine Rückkehr, sammelte Spendengeld.
Fast 100000 Euro sollten zusammenkommen. Bereits 2004 wurden die Fundamentreste am Originalstandort freigelegt und vermessen.
So konnte im Jahr 2011 bereits die Sockelanlage mitsamt Podium und Einfriedung fertiggestellt werden.
(...)
Hier der Sockel im Frühjahr 2011 (Bild von mir)