Zerbst/Anhalt - Schloss Zerbst

  • Ich meine gelesen zu haben, dass der Dt. Kommandant mehrmals zur Kapitulation aufgefordert wurde. Ohne Erfolg. Deshalb wurde die Stadt und damit das Schloss bombardiert. Ähnliches ist in Schwedt passiert - dort wurde das sehr schöne Schloss in den 60er Jahren abgerissen :augenrollen:

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Das habe ich auch gelesen. Der deutsche Kommandant wollte nicht kapitulieren und dann haben die Amerikaner Zerbst bombardiert.

  • Ja die Amerikaner hatten es satt gegen einer höchst professioneller Armee zu kämpfen, die nicht einsehen wollte verloren zu haben.
    Die Verzögerung kostete millionen das Leben und hunderttausende Häuser wurden um nichts zerstört.

    Hat das etwas gelohnt??? Gar nichts.

    Deswegen wurde 1945 so heftig (vehement) von den Amerikanern reagiert wenn es zur (vereinzelte) Kämpfe kam. Ganze Ortschaften ind Städten wurde damals in kürzerster Zeit ausradiert.

    Nach den Bombardements, denen so viel unersetzbares zerstörten kam es rasch zur Übergabe der Widerstandsgruppen, aber für die Kulturlandschaft war schon das schlimmste Übel passiert.

    Asschaffenburg, Würzburg (offenen Stadt), Halberstadt, Magdeburg (Riesenverluste), Zerbst, Schwedt, Breslau, Königsberg, Berlin, Dresden, Mainz, Potsdam, Pforzheim, Heilbronn: alle damals unglaublich schön und sehr prachtvoll und reich bebaut, heute nur ein Schatten der ehemalige Pracht und die Rekonstruktion finde ich "armselig" und "unwürdig".

    Deutschland wurde nicht geheilt, doch noch ein zweites mal zerstört.

  • Nicht zu vergessen Hildesheim und Paderborn, die auch erst in den letzten Kriegswochen dem Erdboden gleichgemacht wurden. Hätten die Nazis schon Mitte 1944 aufgegeben, als ihnen von den Alliierten die Kapitulation angeboten wurde, hätten zigtausende von zerstörten Baudenkmälern bis heute überlebt.

  • Zitat von "Maxileen"

    hätten zigtausende von zerstörten Baudenkmälern bis heute überlebt.

    Das ist alles ja richtig, auch die Stellungnahme von "uaoj36". Aber so läuft Geschichte nun einmal. Sie ist geschehen und kann nicht rückgängig gemacht werden.
    Heute sind über 60 Jahre seitdem vergangen, und es liegt nun an uns, den deutschen Städten wieder jene Schönheit und Pracht zu geben, die sie einst hatten. Durch einzelne Rekonstruktionen und durch die Neuentdeckung klassischer bzw. traditioneller Architekturprinzipien.

    Zum Schloß Zerbst möchte ich anmerken, daß ich das Projekt hervorragend finde, dem Förderverein aber rate, nicht zu viele Mittel in Provisorien zu stecken. Das heißt, man hat nun eine provisorische Treppenkonstruktion aus Metall gebaut, man hat das Dach provisorisch neu mit Pappe gedeckt, man hat nun provisorische Fenster eingebaut. Das alles sichert zwar die Ruine, kostet aber auch Geld und Kraft, und es bringt den Wiederaufbau kaum voran. Es sollten statt dessen neue Nutzungskonzepte entworfen werden, Investoren gesucht werden, Bausteinbriefe vergeben werden. Vielleicht können auch ansässige Handwerksunternehmen gewonnen werden, Arbeitsleistungen zu spenden (z.B. Glaser, Baubetriebe, Maler, Dachdecker). Eventuell könnten auch 1-Euro-Kräfte eingesetzt werden, da der Bau anderweitig nicht finanzierbar und fertigstellbar ist und es sich um ein gemeinnütziges Projekt handelt. Der Verein sollte also in die Klausur gehen und nach einer Diskussionsphase neue Konzepte herausarbeiten, um den Wiederaufbau zu beschleunigen.

  • Ich war am Denkmaltag im [lexicon='Schloss Zerbst'][/lexicon] und war beeindruckt. Ich hoffe, es kommen noch weitere Notfenster zum Einsatz. Gibt es Möglichkeiten
    für weitere Sicherungsmaßnahmen (Lottomittel, Eigenmittel)?
    Gibt es Pläne, auch im Restbestand des Corps de logis
    Zwischendecken einzuziehen?

  • Zitat

    Ich war am Denkmaltag im [lexicon='Schloss Zerbst'][/lexicon] und war beeindruckt. Ich hoffe, es kommen noch weitere Notfenster zum Einsatz. Gibt es Möglichkeiten
    für weitere Sicherungsmaßnahmen (Lottomittel, Eigenmittel)?
    Gibt es Pläne, auch im Restbestand des Corps de logis
    Zwischendecken einzuziehen?

    Diese Pläne gibt es, nur leider geht alles ein bischen langsam. Siehe hier: http://www.schloss-zerbst-ev.de/html/start.htm

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (11. April 2011 um 04:00)

  • Hier ein paar Bilder vom Corps de logis :



    In welcher Sicherungsmaßnahme ist denn ein Fußboden für die Räume 167 (Kammer),168( Kammer),169(Galerie)
    und den Raum 92(Schlafzimmer) geplant? Ist jemand Vereinsmitglied und weiß etwas?

  • Die Stadt Zerbst entwickelt den Park um das Schloss.

    Zitat

    In diesem Jahr wurde die Allee am Cortumsweg sichtbar gemacht. Dort wurden auf Kosten der Zerbster Wema 46 Spitzahorne gepfl anzt. Sie sind eine Ersatzmaßnahme für einen von der Firma geplanten Parkplatz. Die Rasenfläche am Herzogingarten wurde abgesenkt. So sollen die ursprünglichen Grundflächen des Goldfischteiches und des Türkenteiches sichtbar gemacht werden. An der Grotte wurden die Strauchfl äche formiert.

    Nach Köhlers Angaben sollen 2009 unter anderem die Fläche vor der Orangerie gestaltet und das alte Geländer beseitigt werden. Hinter dem Marstall soll ein Obstgarten mit alten Gehölzen wiederhergestellt werden. 2010 sollen das Umfeld des Schlossteiches gestaltet und drei Hügelgruppen nach historischen Plänen freigestellt werden. Dazu muss eine Reihe von Robinien gefällt werden. Zudem soll der Graben westlich der Orangerie sichtbar gemacht werden.


    Köhler hob hervor, dass es für die Denkmalpflegerische Rahmenkonzeption eine feste Grundlage gibt. Im Sanierungskonzept der Stadt wird der Schloßgarten als " städtebaulicher Missstand " eingestuft. Die geplanten Maßnahmen dienten diesem Ziel. So könne der Schloßgarten auch touristisch weiter aufgewertet werden. Das könnte Initiativen zum Schloss und zum Teehäuschen unterstützen.

    http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichte…?em_cnt=1256836" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.volksstimme.de/vsm/nachricht ... nt=1256836

    Tempus Edax Rerum.

  • Es haben sich Interessenten gemeldet.

    Zitat

    Zwar liegt das Zerbster Schloss noch im Winterschlaf, doch für seine weitere Zukunft scheint sich einiges zu tun. Im Rathaus haben sich Interessenten vorgestellt, die in den Sitz des Fürstenhauses von Anhalt-Zerbst, aus dem die russische Zarin Katharina II. stammt, investieren wollen. Neue Bewegung gibt es auch bei einem Denkmal für die Zarin und frühere Zerbster Prinzessin.

    Zerbst. Im Rathaus und im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss haben sich Vertreter einer Gruppe von Geldgebern vorgestellt, die ein Auge auf das Zerbster Schloss geworfen haben. " Es gibt Interessenten, die in das Schloss investieren wollen. " Mehr lässt sich Baudezernent Wolfgang Arndt nicht entlocken.


    Volksstimme.de - Nachrichten aus Sachsen-Anhalt - 404

    Tempus Edax Rerum.

  • Na, hoffentlich sind sie das! Dann bekämen wir nämlich eine anständige 1:1 Rekonstruktion und nicht wieder irgendein Zwittergebäude, welches "ehrlich" ist und die Geschichte nicht negiert. Ich drücke jedenfalls ganz doll die Daumen!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Auf das K2 Denkmal bin ich auch gespannt. Man darf wohl davon ausgehen, dass es nichts abstraktes wird, oder? Entwürfe konnte ich so auf die Schnelle nicht finden.