Schon lange ging ich mit dem Gedanken schwanger diesen Strang hier anzulegen. Hier soll von städtebaulichen Entwicklungen, Neubauten, Sanierungen usw. aus dem Dresdner Umland berichtet werden, die bisher nicht durch andere große Stränge wie Meißen oder Pirna abgedeckt werden.
Im Fokus habe ich dabei Heidenau und Freital. Beide alten Industriestädte im Dresdner Umland profitieren seit einigen Jahren deutlich von der Anziehungskaft der Landeshauptstadt und den dort steigenden Mieten. So werden nun auch über jahrzehnte vernachlässigte und nahezu unverkäufliche Objekte und Brachen veräußert und entwickelt.
Aus persönlichen und praktischen Gründen fange ich mit Heidenau an:
Die Stadt im Südosten Dresdens, an der Mündung der Müglitz in die Elbe gelegen, umfasst derzeit rund 16.000 EW. Es ist eine typische Industriestadt des späten 19. Jhd/frühen 20.Jhd, die über kein richtiges Stadtzentrum in dem Sinne verfügt, sondern sich aus mehreren, teils verstädterten Dorfkernen zusammensetzt: Dies wären Mügeln, Gommern, Groß- und Kleinsedlitz (vielen durch den berühtmen Barockgarten bekannt) , Heidenau (Süd) und Wölkau.
Obwohl die Stadt als solche im Zuge und Nachgang der starken Industrialisierung in der Gründerzeit erst 1924 (sic!) das Stadtrecht bekam, sind die Ortsteile umso älter. Beispielsweise finden sich in Mügeln und Gommern noch Gehöfte aus dem 15., 16. und 17. Jhd.
Die Besiedlung erfolgte bereits im 07.Jhd durch Slawen. Der Ortskern Heidenau wurde bereits 1327 urkundlich erwähnt.
Baulich dominiert außerhalb der Ortskerne gründerzeitliche offene Bebauung, zudem typische Siedlungsblöcke aus den 20ern, 30ern.
Weiters typische Einheitsblöcke der 60/70er (mit Satteldach) und die 80er-Platten, dessen Bestand nahezu saniert ist.
Nach Einwohnerspitzen um 20.000 zu späten DDR-Zeiten aufgrund der zahlreichen Arbeitsplätze in den Großindustrien, kam nach der Wende der große Bruch.Großbetriebe schlossen, Arbeitsplätze fielen weg. Der starke Bevölkerungsrückgang führte zu Leerstand, Verwahrlosung (auch sozialer Art) und zu Abriss.
Dieser Trend kehrt sich nun um. Die Stadt wächst wieder, es wird neu gebaut, saniert und aufgewertet. Somit wächst auch die Chance, dass Heidenau von seinem negativen Image , ähnlich wie die Friedrichstadt in Dresden, allmählich, wenn auch langsam...wegkommt.
Wer sich tiefergehend belesen will, dem seien die Wikipedia-Einträge ans Herz gelegt.
So..nun geht's aber los:
Alleine auf der Ringstraße in Heidenau-Mügeln wurde in den letzten 2 Jahren mächtig Betrieb gemacht.
Vor 2,5 Jahren wurden etliche Gebäude veräußert und ein halbes Jahr später begann die Sanierung:
Die leerstehende Ringstraße 2 nach der begonnenen Sanierung
Das brachliegende Gelände nebenan gewährt einen Blick zu den Ruinen der Ringstraße 6 und 8, sowie auf die bereits begonnene Sanierung der ebenfalls stark maroden Nr. 12
Die frisch fertiggestellte Ringstraße 1, ein zu DDR-Zeiten entstuckter Gründerzeitler, wurde eingepackt. Urgs.
Ringstraße 6
und
Nr 8
Sanierung in der Nr. 12
Bei Nr. 6 und 8 begann letztes Jahr die Sanierung durch die Fira-Gruppe
Details
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Folgende Aufnahmen sind nun aus dem späten Jahr 2013/ Frühjahr 2014:
Die fertige Ringstr. 2
Daneben wird bereits die Brachfläche mit einem Neubau entwickelt.
Nr. 12 (noch ohne Balkone)
Nr.6 und 8 in Sanierung
Bild von letzter Woche mit der balkonierten Nr. 12 und den Sanierungen von Nr. 6 und 8 auf der Zielgeraden. Leider wieder mit Billigfenstern und dick gedämmt. Nunja...wenigstens gerettet und das Schmuckwerk wurden belassen.
Alle Häuser sind schon vor Fertigstellung vollvermietet.
Auch auf den anderen Freiflächen in der Umgebung findet der Neubau von EFHs statt.
Diese Grünfläche mit Obstbäumen soll schon im nächsten Jahr mit 2 MFH-Neubauten der hiesigen Wohnungsbaugenossenschaft bestückt werden.
Auf der mittleren Ringstraße vorbei am ehrwürigen ehemaligen Central-Café (eine Wiederbelebung wäre nebenbei sehr wünschenswert)...
...kommen wir zu einem alten Mühlengebäude. Es wurde letztes Jahr verkauft. Nun hat man das Gelände beräumt und Anbauten aus DDR-Zeiten entfernt. Man darf gespannt sein. Saniert wäre es ganz sicher ein wahres Schmuckkästchen.
Der Müglitzer Mühlgraben führt direkt durch den alten Mügelner Ortskern.
...gleich geht's weiter
Gruß DV