Mainz - geplantes ECE-Center an der Ludwigsstraße

  • Am Freitag fand das vermutlich letzte Ludwigsstraßen-Forum im Akademiesaal des Schlosses statt (dort, wo man vor 210 Jahren sowohl Schinderhannes als auch seinen Spießgesellen "herrliche Neuigkeiten" verkündete (Kopf ab). Dort flogen am Freitag regelrecht die Fetzen - unser OB war jedenfalls aufgrund dem Umstand, daß einige Redeteilnehmer unverkennbar Tacheles mit ihm geredet haben, merklich getroffen. Ob jemals noch einmal ein weiteres Lu-Forum stattfinden wird, erscheint schwer vorstellbar.
    Die Diskrepanz der verschiedenen Ansichten läßt sich wohl sicher sehr gut auch in der Zusammenfassung des Abends darstellen, die den Mitgliedern der BI gestern zugesandt wurde, und die in Folge hier auch zu lesen ist.

    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    das 8. Ludwigsstraßenforum ist vorbei. Obwohl die Stadt praktisch keine Werbung gemacht hat, war der Besuch überwältigend. Das ist sicherlich z.T. unserer Plakatwerbung in der City für die Veranstaltung der Stadt, unseren Handzetteln und den von uns bei den Zeitungen erbetenen Hinweisen auf das LuFo zuzuschreiben. Eine große Rolle dürfte aber auch die kontroverse öffentliche Diskussion der letzten Tage und insbesondere die Stellungnahmen aus dem Einzelhandel und von Seiten der Architekten gespielt haben.

    Die Pläne von ECE liegen noch auf dem Tisch. Die bekannte vehemente Unterstützung für die Mall durch OB Ebling, die Dezernentin für Bauen, Denkmalplege und Kultur, Marianne Grosse und unseren abwesenden Wirtschaftsdezernenten konnte durch die vielen Einwände und die laut hörbare Enttäuschung über die Leistungen der Verhandlungsführer und ihre Eigenmächtigkeiten erwartungsgemäß nicht erschüttert werden. Jetzt soll es – wie es scheint – mit dem Kopf durch die Wand gehen, alles oder nichts.

    Ausgerechnet bei der Präsentation der Endergebnisse auf dem 8. LuFo im Anschluss an die Gespräche zwischen Verwaltung und ECE erhalten die Architekten, die Einzelhändler, die Verbände und die BI keine Möglichkeit zu einer eigenen Stellungnahme auf dem Podium. Die sattsam bekannten plakativen Einschätzungen des OB und der Beigeordneten Grosse sowie eine wolkige Präsentation von ECE - frontal - das war‘s.

    ECE erdreistete sich dabei, statt der vorhandenen verräterischen Darstellung von Gebäudeschnitten und der Aufteilung der vier Geschosse, ein schönes buntes Bild eines kleinen Einkaufszentrums eines Konkurrenzunternehmens in die eigene Projektdarstellung einzubinden. Wir haben dennoch nicht auf Visualisierungen verzichtet und uns mit einer Pinnwand beholfen, am Rande des großen Saals, dort wo sonst der Katzentisch steht. Jedenfalls wurden wir nicht verjagt und dürften doch einige Besucher erreicht haben.

    Wie geht es weiter?

    Vor der geplanten Stadtratsentscheidung am 4. Dezember soll am kommenden Mittwoch, dem 27. 11. um 17 Uhr (Ratssaal) im zweiten Teil der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse und des OBR Altstadt vom letzten Dienstag öffentlich über die Beschlussvorlage für den Stadtrat zu ECE beraten und entschieden werden. Die Dokumente zur Beschlussvorlage, darunter auch das städtebauliche Konzept von ECE mit den Gebäudeschnitten und Geschossdarstellungen, ist hier zu finden: http://online.mainz.de/bi/vo0050.php?…8&voselect=1972

    Schon zum LuFo hatten Vertreter der Einzelhändler innerhalb von zwei Tagen bei Kollegen um die zweihundert von Unterschriften gegen die ECE-Pläne gesammelt. Weitere Schritte der Einzelhändler sind noch vor der Stadtratssitzung geplant. Zunächst findet am Dienstag, den 26. um 19 Uhr in der Johanniskirche eine Veranstaltung zum Thema Einzelhandel statt:

    Verhandlungspoker um die Ludwigsstraße, ECE – Erfolg für unsere Stadt? Podiumsdiskussion des Einzelhandelsverbandes und der Altstadt-SPD (s. Anhang).

    Ebenfalls im Anhang: Unsere grundsätzliche Stellungnahme, die wir zum Beginn des LuFos am Saalmikrofon abgegeben haben. Die Stellungnahmen gehen in die Dokumentation des LuForums 8 ein. Daher ist es unbedingt sinnvoll, sich auch jetzt noch zu einem zumindest kurzen schriftlichen Beitrag aufzuraffen und ihn an das Stadtplanungsamt zu schicken! (E-Mail und Postanschrift: http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…tadtplanungsamt)

    Soweit für heute, mit vielen Grüßen
    - für den Koordinierungskreis der BI Ludwigsstraße –
    Hartwig Daniels



    Stellungnahme Hartwig Daniels für die BI Mainzer Ludwigsstraße auf dem LuForum 8 am 22.11.2013. Einschätzung der Ergebnisse Im Oktober letzten Jahres hat der Stadtrat fast einstimmig eine Grundlage für die Änderungen im Baurecht für das Karstadt-Areal und angrenzende Flächen geschaffen. Die Leitlinien. Auslöser war das Begehren des Eigentümers der Karstadt- Immobilie,an diesem Standort neu bauen zu wollen. Er will zudem seine Liegenschaft um Nachbargrundstücke erweitern. Als Ergebnis eines erweiterten Bürgerbeteiligungsverfahrens kam es zu einem Konsens zwischen Rat, Bürgern und Verbänden. Sie alle hatten sich zu Kompromissen bereitgefunden, um die Leitlinien auf den Weg zu bringen. Die Leitlinien sind bis heute Grundlage des Bauleitverfahrens. Die Verwaltung wurde vom Rat beauftragt, mit dem Investor über die Umsetzung der in den zentralen Punkten nicht verhandelbaren Leitlinien zu sprechen.
    ...
    Die Verhandlungsführer haben nach einem halben Jahr im Juni ein eigenständiges Papier als Zwischenergebnis vorgestellt. Es ist ohne Information der Gremien oder des Rats in Zusammenarbeit mit der Firma ECE ent- standen.Nach weiteren sechs Monaten werden diese ‚Eckpunkte‘ mit ihren Anlagen unverändert als Endergebnis präsentiert. Die vielfachen Einwendungen aus den Ratsfraktionen, aus der Bürgerschaft und die breite öffentliche Diskussion fanden keine Berücksichtigung. Die Verwaltung sagt uns, dass 90% der Leitlinien mit den ‚Eckpunkten‘ erfüllt sind. Dies ist mitnichten der Fall. Eine Gewichtungder Leitlinien und der sehr unterschiedlichen Planungsziele ergibt sich aus der Präambel der Leitlinien. Dort heißt es: „Es soll eine urbane Mischnutzung von Einkaufen, Wohnen, Dienstleistungen, Sozialem und Kultur entwickelt werden...“
    Dieser Grundsatz wurde von der Verwaltung wohlweislich in der aktuellen Beschlussvorlage ohne Rücksprache mit dem Rat entfernt. Durch sog. ‚textliche Korrekturen‘ werden Ratsbeschlüsse durch die Verwaltung in ihr Gegenteil verkehrt, verfälscht oder durch neue Zielsetzungen erweitert. Vor allem die nicht verhandelbaren Leitliniensind Opfer dieser Eigenmächtigkeit geworden, die den Bau einer konventionellen, introvertierten und autonomen Shopping-Mall verhindern.
    Das ist Nichtachtung des Stadtrats und der Bürgerschaft. Die Menschen können lesen. Die Verwaltung maßt sich das Recht an, politische und baurechtliche Entscheidungen zu einem der wichtigsten Projekte der Stadtentwicklung nach dem Kriege am Rat vorbei, ja sogar gegen dessen ausdrückliche Direktiven, zu treffen.
    ...
    Die Verhandlungsführer waren offenkundig der durch viele ähnliche Projekte erfahreneren Firma ECE nicht gewachsen. ECE hat sich mit seinen Vorstellungen durchgesetzt. Kosmetik sollte niemanden beirren.Da half nicht einmaldieausgeprägte Verhandlungsmacht der Verwaltung: Ein demokratischer Beschluss, der 97% der Wähler repräsentiert, unterstützt durch einen bürgerschaftlichen Konsens aufgrund des aufwendigen Beteiligungsverfahrens, zwei Gutachten, das Unterpfand von zwei städtischen Grundstücken mit 1.000 qm, die Verfügung über das Baurecht –selbst gegen diese Macht konnte sich ECE durchsetzen.

  • alea iactae sunt - der Stadtrat hat vorhin (wie zu erwarten war) mit breiter Mehrheit eine Grundsatzentscheidung zu ECE getroffen. Vorgesehen sind 26.500 m² Verkaufsfläche sowie 3.000 m² Gastronomiefläche. Wohnungen und kulturelle bzw. soziale Nutzung(en) wird es nicht geben. Eine Bauleitplanung für das folgende Jahr ist demnach nun möglich gemacht worden.
    Anzumerken wäre vielleicht aber auch, daß die Frage nach den Besitzverhältnissen einiger relevanter Grundstücke zur Zeit immer noch völlig offen ist:
    - der "Chinesenpavillon" an der Ecke Gutenbergplatz/ Ludwigsstraße befindet sich in privater Hand
    - das Wohnhaus am Ballplatz befindet sich im Besitz des Bistums
    - das ehemalige Bankgebäude und der Büroriegel an der Weißlilienstraße befinden sich im Besitz von Fortress.

  • Die folgende Nachricht erhielten die Mitglieder der BI Ludwigstraße gestern. Die Zusammenfassung über das "wie weiter" stelle ich auch hier bei uns im Forum ein.


    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    sicherlich haben nach dem Stadtratsbeschluss vom Mittwoch zunächst einmal viele die Luft angehalten. Der 'Durchmarsch' von ECE scheint nun im dritten Anlauf gelungen zu sein - auch wenn viele Details in den weiteren baurechtlichen Planungsschritten noch einzeln geregelt werden müssen.

    Das Ergebnis: nichts eigentlich Neues, das war die Ausgangslage vor über zwei Jahren - ECE ist zu keine Kompromissen bereit. Allerdings lagen dazwischen die Ludwigsstraßenforen. Am Ende der Bürgerbeteiligung: 'Nicht verhandelbare Leitlinien' des Stadtrats, Parteitagsbeschlüsse der SPD, Erklärungen der Grünen, der CDU, gemeinsame Pressemeldungen der Ampel. Das spielte aber nun offenbar keine Rolle mehr. Alles, was ECE durchsetzen wollte, haben sie auch durchgesetzt.

    Zumindest als Stadtratsbeschluss.

    Die Fraktionen der Grünen, der SPD und der CDU sind schlicht umgefallen, über die Position der FDP als 'Vertriebspartner' von ECE müssen wir nicht spekulieren. Koalitions- und Fraktionsdisziplin, Parteipolitik, Machtpolitik. Abseits sachdienlicher Abwägungen oder wissenschaftlicher Erkenntnisse, ungeachtet der Zukunft unserer Stadt, haben wahlkampfstrategische Erwägungen letztlich zu einer 'übergroßen Koalition', einer Solidarität unseres lokalen Polit-Establishment geführt.

    Wir sollten Hochachtung vor den drei 'Dissidenten' in den Fraktionen der CDU, der SPD und der Grünen haben, die Rückgrat gezeigt haben, mit allen persönlichen Konsequenzen, die sich für sie damit für die Arbeit in ihren Parteien ergeben werden. Erfreulich auch die einzigen klaren und gut begründeten Gegenpositionen von ÖDP und Linkspartei in der Stadtratssitzung. Leider ließen sich die anderen 'auf Kurs gebrachten' Mitglieder des Rats und der Vorsitzende, der Oberbürgermeiser aller Mainzer, dadurch nicht in ihren Positionen erschüttern. Alles stand vorher fest, die Reaktionen waren daher leider eher demagogischer Natur.

    Aber ist der Durchmarsch wirklich gelungen? ECE ist nach wie vor nur im Besitz von Karstadt und verfügt sonst auch nach zweijährigen Bemühungen über keines der für den Bau der Mall erforderlichen Grundstücke.

    Es ist alles noch offen. Wir wollen jetzt über die Möglichkeiten, die uns bleiben um eine Shopping-Mall an der Ludwigsstraße zu verhindern, beraten und diskutieren. Wie könnte es im neuen Jahr weitergehen? Es wird weitergehen! Eine bessere Lösung für unsere Altstadt ist immer noch möglich!

    Wir treffen uns am Donnerstag, den 19. Dezember um 19 Uhr. Den Treffpunkt und eine genaue Tagesordnung geben wir in den nächsten Tagen bekannt.

    Neben einer Bestandsaufnahme und einem Ausblick auf die kommende Entwicklung, und die Diskussion zu unseren weiteren Möglichkeiten, ist ein Tagesordnungspunkt die Neuwahl des Koordinierungskreises. Jeder, der Interesse hat zu kandidieren, ist herzlich eingeladen.

    Zur aktuellen Entwicklung eine Erklärung des Koordinationskreises der BI, der heute an die Presse ging, im Anhang.


    Mit vielen Grüßen
    Für den Kokreis der BI Mainzer Ludwigsstraße
    - voller Tagendrang
    Hartwig Daniels

  • Nach längerer Leerlaufzeit gab es von der BI Ludwigstraße nun heute wieder einmal neue Infos zum geplanten ECE-Einkaufszentrum an der Lu. Den Text der erhaltenen Nachricht stelle ich hier herein.

    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    der im Dez. neu gewählte Kokreis und viele Aktive haben im Januar die Arbeit der BI wieder aufgenommen.

    Ob es zum Bau der Shopping-Mall an der Ludwigsstraße kommen wird, steht in den Sternen: die wichtigste Voraussetzung ist nicht gegeben, ECE verfügt über keines der erforderlichen Grundstücke. Sollte die Stadt unsere Flächen zwischen den Pavillons an ECE verkaufen wollen, erwägt die BI einen Bürgerentscheid gegen den Verkauf. Es geht also weiter, Ausgang offen.

    Die Verwaltung wurde gegen massiven Widerstand juristisch (nach Landesinformatonsfreiheitsgesetz) gezwungen, die Verhandlungsprotokolle offen zu legen.

    Die Akten sind an vielen Stellen geschwärzt und offensichtlich unvollständig. Es ist daher sehr aufwändig, die Zusammenhänge zu erschließen. Dennoch haben wir uns entschieden, die Akten jetzt zu veröffentlichen. Denn auch so lohnt das Lesen: Es offenbart sich ein Bild von Seilschaften, Begünstigungen und Verschleierungen.

    Die Unterlagen sind ab heute über die Internetseite unserer Bürgerininitiative zugänglich (http://www.bi-lu.de/?seite=protokolle)

    Wir haben die vielen Dokumente über ein Inhaltsverzeichnis leichter erschließbar gemacht und stellen auch eine Zusammenfassung der wichtigsten Unterlagen in übersichtlicher Form chronologisch geordnet in einer gesonderten Datei zur Verfügung.

    Ein Zitat zur Einstimmung:

    „Ansatzweise wird diskutiert, ob über Scheinfassaden, potemkinsche Dörfer oder sogenannte ‚fakes‘ die große Baumasse, insbesondere entlang der Fuststraße gegliedert bzw. optisch verharmlost werden könnte.“ So lesen wir in den Protokollen der Stadt zu den Verhandlungen mit ECE. Das war ziemlich zu Beginn der Verhandlungen und so ist es dann auch bis heute geblieben – auch wenn die Stadt den Vorschlag zu diesem Zeitpunkt „äußerst kritisch“ ansieht.

    Leider fehlen wichtige Anlagen zu den Protokollen und praktisch der gesamte E-Mail-Verkehr, der ausdrücklich in den Protokollen als die bevorzugte Kommunikation zwischen ECE und der Stadt hervorgehoben wird. Der z.T. verblüffende Sinneswandel unserer Verhandlungsführer angesichts der unnachgiebigen Verhandlungsstrategie der ECE-Vertreter ist aus dem veröffentlichten Aktenmaterial nicht erklärlich. Was lief im Hintergrund? Wie gelingt es, sich gegen die klaren Vorgaben der nicht verhandelbaren Leitlinien durchzusetzen?

    Bereits im Dezember 2012 sollten die Verhandlungen abgeschlossen sein.

    Heute, über ein Jahr später, bewegt sich nichts – trotz der 180°-Kehrtwende der Ampelfraktionen, der kompletten Stadtspitze und der CDU im Stadtrat. Die Kritikpunkte, zu denen aufgrund des Stadtratsbeschlusses vom Dez. 2013 mit ECE noch eine Einigung erzielt werden muss, sind immer noch ungeklärt.

    Unser OB ist, wie wir der Zeitung entnommen haben „begeistert von ECE“. Die Protokolle sprechen eine andere Sprache. Bis zum Schluss sind die Verhandlungen tief gespalten. Diese sind gekennzeichnet durch eine schrittweise Aufgabe der Positionen der Stadt gegenüber ECE. Deren Vertreter haben erfolgreich auf Zeit gespielt und faktisch in keinem der entscheidenden Punkten nachgegeben, wie sich sehr gut den Protokollen entnehmen lässt. Noch in der Verhandlung vom 6.8.2013 wird der – vorher im Juni als Durchbruch und Zwischenergebnis gefeierte – Vorschlag von ECE wegen seines Mall-Charakters in vielen Punkten durch die Stadt beanstandet. Dennoch ist es dabei unverändert geblieben.

    Aber wie ist so etwas möglich? Vielleicht liegt die Lösung in den Dokumenten, die uns vorenthalten werden?

    Einstweilen lässt die Stadt durch ihren (teuren) Rechtsberater auf unsere Kosten prüfen, wie der Forderung von ECE auf Verzicht der Stellplatzablöse entsprochen werden kann. Faktisch eine Subvention von bis zu 6 Mio. Euro durch die mit einer Milliarde verschuldeten Stadt Mainz, also ein Millionengeschenk an ECE von uns allen. Auch dies kann in den Protokollen nachgelesen werden.

    Viel Vergnügen beim „Aktenstudium“.

    Mit vielen Grüßen
    - für den (neuen) Kokreis der BI-LU –

    Hartwig Daniels

  • Nach den neuesten Informationen dieser Woche wird wohl in der zweiten Hälfte diesen Jahres ein Architektenwettbewerb zum geplanten ECE-Center durchgeführt werden. Dieser Wettbewerb soll 24 Büros beinhalten, davon 8, die man seitens der Stadt für unverzichtbar hält. Gegenstand dieses Wettbewerbs seinen u.a. auch Ideen für eine Weiterentwicklung des unmittelbar anschließenden Areals der Großen Langgasse.
    Anzumerken ist, daß die Frage nach dem Grundeigentum hierbei zur Zeit immer noch vollkommen offen ist. Das Bistum macht den Verkauf seines Grundstücks am Bsichofsplatz von einem breiten öffentlichen Konsens abhängig, die Inhaberfamilie des "Chinesenpavillons" ist nach wie vor nicht zum Verkauf bereit. Über den Stand der Verhandlungen will man seitens der Stadt derzeit aber noch keine Informationen weitergeben.

    Zur Zeit stehen Fachgutachten zu Hydrogeologie, Verkehr sowie Archäologie in der Entwicklung. Auch ein Verträglichkeitsgutachten zum Handel wird erarbeitet.

  • Den Mitgliedern der BI Ludwigsstraße ist heute die folgende Mail zugegangen, die ich hier zum lesen einstelle


    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    die Stadt plant die Beteiligung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern an der Erstellung eines ‚Rahmenplans‘ (hier genannt ‚Integriertes Entwicklungskonzept Innenstadt Mainz – IEK). Es wurde wieder die Form eines Forums gewählt. Dies soll u.a. auf der folgenden Veranstaltung geschehen:

    IEK Innenstadt - 1. Forum am Donnerstag, den 6. März 2014 um 18.00 Uhr im Großen Saal des Kurfürstlichen Schlosses

    Wir sollten uns weiterhin in diese Planungen einmischen, auch wenn sich die Ludwigsstraßenforen sich letztlich doch als eine sehr ärgerliche Feigenblattveranstaltung erwiesen haben. Es ist noch lange nicht sicher, ob ECE diese Mall auch wird bauen können. Unser Ziel muss weiterhin eine hochwertige Planung sein.

    Hintergrund:

    Die Stadt hatte parallel zu den Verhandlungen mit ECE bereits einen Auftrag zur Erstellung eines ‚Integrierten Entwicklungskonzepts Innenstadt‘ an ein Planungsbüro aus Dortmund (Scheuvens + Wachten) vergeben. Nicht nur die BI, auch die Architekten, der Werkbund und andere hatten im Verlauf der LuForen einen solchen Rahmenplan immer wieder gefordert. Nur so ließe sich die Integration der städtebaulichen Neuordnung am Standort in die Umgebung sicherstellen. In der Ausschreibung wurden von der Verwaltung folgerichtig auch die ‚Leitlinien‘ als eine Grundlage für das Planungsbüro angeführt.

    Das Innenministerium RLP hatte aus Anlass des städtebaulichen Planungsbedarfs an Ludwigsstraße und Gutenbergplatz einen „Zuwendungsbetrag von 400.000,-- € im Rahmen des Förderprogramms "Aktive Stadtzentren" bewilligt. Das entspricht einem zuwendungsfähigen Gesamtbetrag von 500.000,-- € inkl. städtischem Eigenanteil. Die Verwendung der Fördermittel wurde im Bewilligungsbescheid auf den Bereich Ludwigsstraße/ Karstadt räumlich begrenzt.“ (Aussage der Stadt Mainz in einer Antwort v. 4.12.2013 auf eine Anfrage der ÖDP)

    Das Planungsgebiet wurde von der Stadt im Planungsauftrag jedoch noch ausgeweitet (s. Links unten). Dafür wurde aber der eigentliche Planungsgegenstand, der Bereich, den ECE nun mit einem eigenen ‚städtebaulichen Konzept‘ gestalten möchte, von dem Planungsauftrag ausdrücklich ausgenommen – ECE kann dort machen was sie wollen. Für die städtebauliche und die damit untrennbar verbundene architektonische Qualität ist allein die möglichst profitable Ausnutzung der Fläche maßgebend, wie uns die vorliegenden Pläne von ECE deutlich vor Augen führen.

    Das Planungsbüro erarbeitet ein ‚Integriertes Entwicklungskonzept‘ mit einem riesigen Loch in der Mitte; einem Loch, um dessen Planung es dem Land bei der Mittelvergabe ursprünglich ging.

    Wir sollten auf Planungs- und Ausschreibungsverfahren bestehen, die ausdrücklich die städtebauliche Konzeption auf dem Baufeld von ECE einschliessen und fordern, dass doch die Leitlinien als verbindliche baurechtliche Vorgaben des Stadtrats durchgesetzt werden. Denn die Leitlinien haben (wenn auch kompromisshaft) die zentralen Ziele der Stadtplanung integriert. Die 'Eckpunkte' sind die 'Eckpunkte' von ECE und deren Filialistenklientel - sie orientieren sich am Umsatz.

    Planungsunterlagen für die Schublade zum Preis von 500.000 €, die für eines der bedeutendsten Bauvorhaben der Stadt Mainz nach dem Kriege ohne Belang sind, brauchen wir nicht. Die ‚Zweckbindung‘ der Mittelvergabe ist einzufordern.

    Viele Grüße
    - Für den Kokreis der BI LU –
    Hartwig Daniels

    Informationen der Stadt:
    http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…1631AB857009AFA

    Ablauf des Planungsprozesses:
    http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…-9g9cq2.de.html

    Ausgangslage, Zielsetzung und Darstellung des Planungsgebiets:
    http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…-9g9cp5.de.html

    . . . . . . . .

    Anmerkung

    Dem vorgesehenen ‚IEK Innenstadt Mainz‘ für die Planung an der Ludwigsstraße soll mit dem bereits vorliegenden ‚städtebaulichen Konzept‘ von ECE vorgegriffen werden.

    Dem Vernehmen nach soll die öffentliche Aufgabe der städtebaulichen Neuordnung an der Ludwigsstraße unter Einschluss von Grundstücken in Nachbarschaft zur Liegenschaft von ECE von dem in Arbeit befindlichen ‚Integrierten Entwicklungskonzept Innenstadt Mainz“ (IEK) ausgenommen werden, obwohl diese Planungsaufgabe gerade der Anlass für die Bewilligung der Landesmittel für den Rahmenplan war die zudem als eines der wichtigsten städtebaulichen Projekte der Nachkriegszeit gelten muss. Statt einer umfassenden Planung unter Berücksichtigung des weiteren Umfelds der gesamten City und sämtlicher Planungsziele einer integrierten Stadtentwicklungspolitik soll ausschließlich das ‚städtebauliche Konzept‘ von ECE gelten.
    Damit würden für die Planung nicht nur allein Zielsetzungen einer Nutzung als Handelsstandort gegenüber allen anderen im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklung abzuwägenden Nutzungsaspekte Vorrang bekommen.
    Es würde darüber hinaus exklusiv das von einem Unternehmen, von ECE, vertretene Konzept einer nach innen gekehrten, letztlich aus einem Gebäudekomplex, nach außen abgeschlossenen, Einkaufs-Mall umgesetzt. Alternative städtebauliche Konzepte von Einzelhandelsansiedlungen fänden keine Berücksichtigung.
    Nicht einmal die Mindeststandards eines ‚Offenen Einkaufszentrums‘ wie es etwa den Empfehlungen des ‚Deutschen Instituts für Urbanistik‘, einer unabhängigen Beratungseinrichtung der Kommunen (es wird auch von der Stadt Mainz finanziert), entspricht, sollen erfüllt werden.
    In der Ausschreibung zum IEK wird als eine der für die Planung maßgeblichen Unterlagen ausdrücklich auf die Leitlinien des Stadtrats vom Okt. 2012 verwiesen. Sie stehen jedoch in praktisch allen zentralen Aussagen in Widerspruch zum Realisierungsvorschlag von ECE.

    Aus Sicht der Bürgerinitiative begibt sich die Stadt Mainz ihres hoheitlichen Rechts auf unabhängige Planung ihrer Stadt. Wie ist dies zu begründen?
    _______________________________________________ Buergerinitiative-Mainzer-Ludwigsstrasse Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Buergerinitiative-Mainzer-Ludwigsstrasse@listen.jpberlin.de https://listen.jpberlin.de/mailman/listin…-ludwigsstrasse

  • Den Mitgliedern der BI Ludwigsstraße ging heute die folgende Nachricht zu, die ich wieder zum lesen hier einstelle:

    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    Am 6. März 2014 hat die Stadt Mainz ein "1. Forum IEK Innenstadt" im Kurfürstlichen Schlosses abgehalten. Das Forum wendete sich an Bürger, die ihre Ideen zu einem "Integrierten Innenstadtkonzept" beisteuern wollten. Auslöser für die Finanzierung und Vergabe des Planungsauftrags an ein Dortmunder Büro war bekanntlich die anstehende städtebauliche Neuordnung an Gutenbergplatz und Ludwigsstraße.

    Die Veranstaltung war schwach besucht, das Interesse an Bürgerbeteiligung ist enttäuschend gering. Das mag auch mit daran liegen, dass sich die Ludwigsstraßenforen als reine Feigenblattveranstaltung entpuppt haben und letztlich alle Interessen von ECE - mit Ausnahme der Privatisierung der Fuststraße - von den städtischen Verhandlungsführern im Verhandlungsergebnis akzeptiert wurden. Dazu mehr in einer Auswertung, die auf unserer letzten Versammlung vorgestellt wurde und die demnächst über diesen Verteiler verschickt werden wird. Sie enthält eine exakte textbasiert Analyse, die aufzeigt, wann und in welchem Umfang ECE sich gegen den Stadtratsbeschluss vom Oktober 2012 durchgesetzt hat.

    Heute zunächst eine Stellungnahme zum "1. Forum IEK Innenstadt" (ANLAGE), die ich im Namen der BI zu den Unterlagen gegeben habe. Die Bürger waren aufgefordert worden, bis zum 27. März Stellungnahmen an das Planungsbüro zu schicken.

    Mit vielen Grüßen
    - für den Kokreis der BI Mainzer Ludwigsstraße -
    Hartwig Daniels

    Zu "IEK Innenstadt":

    Informationen der Stadt:
    http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…1631AB857009AFA

    Ablauf des Planungsprozesses:
    http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…-9g9cq2.de.html

    Ausgangslage, Zielsetzung und Darstellung des Planungsgebiets:
    http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…-9g9cp5.de.html
    _______________________________________________ Buergerinitiative-Mainzer-Ludwigsstrasse Mailingliste JPBerlin - Politischer Provider Buergerinitiative-Mainzer-Ludwigsstrasse@listen.jpberlin.de https://listen.jpberlin.de/mailman/listin…-ludwigsstrasse


    Planungsbüro Scheuvens+Wachten, Dortmund Per Email von Hartwig Daniels für die BI Mainzer Ludwigsstraße zu IEK-Forum v. 6. März 2014
    Teure Pläne für die Schublade und vertane Chance?

    Vorab:
    Ich würde es begrüßen, wennes durch die Tätigkeit des externen Büros zu Anregungen und Ideen kommt, die trotz denkbar schlechter Ausgangsbedingungen die städtebauliche Entwicklung unserer Stadt zumindest in einzelnen Punkten positiv beeinflussen.
    Daher wünsche ich dem Büro Scheuvens und Wachten einen langen Atem und eine glückliche Hand im Umgang mit Politik und Verwaltung in Mainz.

    Meine Einschätzung der Ausgangslage
    (1) Das Land hatte 2012 aus Anlass der anstehenden städtebaulichen Neuordnung am Standort Gutenbergplatz/Ludwigsstraße einen „Zuwendungsbetrag von 400.000,-- € im Rahmen des Förderprogramms "Aktive Stadtzentren" bewilligt. Die Verwendung der Fördermittel wurde im Bewilligungsbescheid auf den Bereich Ludwigsstraße/ Karstadt räumlich begrenzt.“ (Zitat Stadt Mainz). Architekten, Werkbund, Einzelhändler, Bürgerinitiative und andere hatten vorher wiederholt einen „Rahmenplan“ nicht nur für das Karstadt-Areal gefordert, sondern gleichzeitig für eine städtebauliche Integration in das Umfeld der Altstadt. Das Land hat diesem Wunsch nach Erweiterung des Planungsbereichs in der Folge entsprochen.
    Scheuvens und Wachten wurde mit der Erstellung eines „Integrierten Entwicklungskonzepts Innenstadt“ (IEK) beauftragt. Als eine der Arbeitsgrundlagen wurden die vom Stadtrat 2012 beschlossenen Leitlinien für die Neubebauung an der Ludwigsstraße vorgegeben. Parallel verhandelte die Stadt mit dem Hamburger Investor ECE.
    Prof. Wachten vom Planungsbüro Scheuvens und Wachten nannte auf dem Forum in der Einleitung die Ziele einer integrierten Stadtentwicklungsplanung. Sie finden sich alle im städtebaulichen Leitbild und den wichtigsten Leitlinien wieder, die in den Verhandlungen mit ECE umgesetzt werden sollten:
    Einzigartigkeit / baukulturelle und historische Identität, Mischnutzung, soziale Nutzungen, Förderung des inhabergeführten Einzelhandels, Bewahrung öffentlichen Raums, Rundlauf‘ zwischen den Einzelhandelsansiedlungen und –mehrfach betont - in Mainz vor allem Wohnen.
    Eine Koordination der Verhandlungen der Stadt mit ECE und mit dem Planungsvorhaben des IEK Innenstadt hat offenkundig nicht stattgefunden –obwohl dies zeitlich möglich und angesichts der Bedeutung des Bauvorhabens erforderlich gewesen wäre. Es wurde vielmehr Druck gemacht, um mit Hilfe eines Stadtratsbeschlusses das städtebauliche Konzept des Investors ECE durchzusetzen, bevor das IEK erstellt wird. Politische Prioritäten der Stadtplanung.Prioritäten von ECE.
    Ausgerechnet das städtebauliche Konzept des Karstadt-Areals, für das die Landesmittel gedacht waren, wurde in den Verhandlungen exklusiv ECE überlassen. Damit waren alle zentralen Forderungen der Leitlinien vom Tisch, ECE hat sie nicht akzeptiert, die Stadt hat dies hingenommen. Sie tat dies auch noch sehr bereitwillig, wie die zunächst geheimen Verhandlungsprotokolle heute offenbaren. (s. http://www.bi-lu.de/?seite=protokolle und: http://www.bi-lu.de/video/swr2014protokolle.mp4)
    Gebaut werden soll eine monolithische, fast nur vertikal von innen erschlossene‚Stadt in der Stadt‘, die der Umgebung den Rücken zuwendet. Das Gegenteil dessen, was von Prof. Wachten als Maxime der Planungstätigkeit herausgestellt wurde, wurde von den Verhandlungsführern der Stadt -dem geschäftlichen Interesse von ECE folgend -für das derzeit und auf Jahrzehnte hin einzige noch gestaltbare städtebauliche Großprojekt festgelegt. Dem Konsens der Ludwigsstraßenforen und den Vorgaben des Stadtrats zum Trotz.
    Das Planungsbüro darf nun um ein großes schwarzes Loch herum planen, für Bereiche, wo –so ein Hinweis von Prof. Wachten– die Stadt schon „zu 98% gebaut“ ist und wo daher nur sehr geringe stadtplanerische Gestaltungsspielräume gegeben seien. Pläne für die Schublade auf der einen Seite und eine vertane Chance am Standort Karstadt?(2) Viele hochfliegende Pläne der Vergangenheit sind weniger an politischen Hürden, sondern vor allem daran gescheitert, dass sie nicht finanzierbar waren. Die in erheblichem Maße durch skandalöse Fehlleistungen von Verwaltung und Politik (etwa den Wohnbauskandal) oder durch teure einzelne Prestigeprojekte mit verursachte extrem hohe Verschuldung wird auch in Zukunft den Spielraum zur Umsetzung von Zielen eines IEK stark erschweren, wenn nicht unmöglich machen. (3)
    Aber auch an der politischen Bereitschaft der Stadt, sich die von Prof. Wachten aufgeführten Grundsätze der Stadtplanung zu eigen zu machen, sind Zweifel angebracht.
    Die Ziele einer ‚Integrierten Stadtentwicklungspolitik‘, die urbane Vielfalt und Zukunftsfähigkeit von Städten sichern will, werden in der Stadt Mainz allenfalls in Teilaspekten vertreten. In den letzten Jahren wurden öffentlicher Raum und öffentliches Eigentum fortlaufend privatisiert, es entstand und entsteht vorwiegend Luxuswohnraum bei einem großen Fehlbestand an bezahlbarem Wohnraum, wirtschaftlich schwächere Familien werden verdrängt. Die städtebauliche Entwicklung wird –wie wir es aktuell am Beispiel ECE-Mall beispielhaft beobachten können –Investoren in die Hände gelegt, ohne dass die Politik und die Verwaltung von ihren Steuerungsmöglichkeiten Gebrauch machen, um den Interessen großer Teile der Bevölkerung angemessen Geltung zu verschaffen.

    Wie geht es weiter?
    Prof. Wachten hat in seiner Präsentation ein Beispiel gezeigt, um die architektonische und städte-bauliche Qualität, die man in Mainz finden kann, zu illustrieren: Ein Bild des barocken Innenhofs / Garten des Dalberger Hofs in der Klarastraße, dem größten noch erhaltenen Adelshofes in Mainz. An diesem Beispiel lässt sich zeigen, ‚wohin die Reise in Mainz‘ geht –und womit die Planer sich in der Kooperation mit Politik und Verwaltung in Mainz einstellen müssen. Der Dalberger Hof wurde als Herrensitz gebaut, als Repräsentationsbau adliger Macht-und Prachtentfaltung. Später fanden sich andere, auch schreckliche Nutzungen des Gebäudes, bis es nach dem Kriege vollständig in öffentliche Nutzung überging. Die Demokratie hatte Einzug gehalten. Ämter, Polizei und schließlich Kultur. Dort hatte bis vor einigen Jahren das Mainzer Konservatorium seinen Ort in der Kommune. Musik, Lernen, Jugend –mitten in der Stadt, zwischen Läden, Wohnhäusern, Handwerksbetrieben und Büros.
    Die baukulturelle Tradition unserer Stadt war nicht nur vollständig sichtbar, sie war auch für jeden Bürger zugänglich. Heute ist es fast eine ‚Gated Community‘ in der Stadt, ein Komplex luxuriöser Eigentumswohnungen, vergittert, kameraüberwacht. Von Bildern wissen die Bürger, wie es in den Gartenanlagen des Herrensitzes aussieht. Maklerofferten mit Luxusmietwohnungen gewähren Einblicke ins Innere. Und so wird es vermutlich weitergehen. Der prachtvolle ‚Osteiner Hof‘ am Schillerplatz, eines der bedeutendsten und exponiertesten Baudenkmäler der Stadt, wurde bis vor kurzem öffentlich genutzt. Die Bundeswehr hatte –wenn auch wenig integriert - einen Sitz in der Mitte der Stadt und damit in der Stadtgesellschaft. Auch wenn viele Mainzer sich eine andere Nutzung gewünscht hätten, war dies immerhin eine öffentliche Nutzung. D.h., über die Nutzung des Gebäudes hätte zukünftig weiterhin politisch und demokratisch entschieden werden können, der öffentliche Zugang hätte immer zumindest in gewissem Umfang sichergestellt werden können. Anders jetzt: Luxuswohnungen, repräsentative Büros. Und wieder eine für die Öffentlichkeit verloren gegangene Gartenanlage der Altstadt. Eine Entwicklung, die anlässlich des Verkaufs des Osteiner Hofs als „im Sinne der Stadt“ von OB Ebling in der Presse nachdrücklich begrüßt wurde.
    Meine Erwartungen und Wünsche an ein „IEK Innenstadt“ können vor diesem Hintergrund nur bescheiden ausfallen. Sie ergeben sich eigentlich bereits aus dem Vorangegangenen. Öffentliches und urbanes Leben braucht öffentlichen Raum, der rund um die Uhr für jedermann diskriminierungsfrei zugänglich ist.
    Raum, in dem die Grundrechte und nicht das Hausrecht eines Investors gelten.
    Urbanität ergibt sich aus Nutzungsvielfalt und der vielschichtigen Zusammensetzung der Stadtgesellschaft. Identität, Attraktivität und Zukunft einer Stadt ergeben sich aus der Bewahrung ihres historischen Erbes, aus Schutz, Förderung und Entwicklung ihrer spezifischen kulturellen und damit auch baukulturellen Traditionen.
    Ich wünsche uns, dass Sie als Planer diesen simplen Grundsätzen in ihrer Arbeit und in der Umsetzung so viel Geltung verschaffen können, wie es unter ‚Mainzer Bedingungen‘ mutmaßlich möglich sein könnte. Wagen sie die Konfrontation: Die einen Fachleute sind Sie- die anderen Fachleute sind die Bürger der Stadt Mainz.
    Ich meine, wir dürfen die Stadtentwicklung nicht Interessenbündnissen wechselnder Konstellationen aus Immobilienspekulanten, Investoren, Bauunternehmern und Politikern überlassen.

  • Den Mitgliedern der BI Ludwigsstraße ging heute die folgende Mail zu, deren Inhalt ich heute wieder zum mitlesen hier einstelle.


    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    auch in Wahlkampfzeiten kämpfen wir weiter für unsere Ziele! Sie sind herzlich zu unserer Veranstaltung eingeladen:

    Einkaufsstadt Mainz - ein Gespräch mit den Stadtratsfraktionen

    6. Mai 2014, 19 Uhr im Rathaus, Hörsaal im Untergeschoss
    Wie weiter im Einzelhandel? Wie weiter an der Ludwigsstraße?

    Nicht nur in Mainz nehmen die Leerstände zu, andernorts sieht es noch deutlich schlimmer aus - ganze Innenstadtbereiche veröden. Gleichzeitig kaufen immer mehr Menschen im Online-Handel ein. Ein riesiges Überangebot an Verkaufsflächen im Rhein-Main-Gebiet und die Vielzahl von Großprojekten führen zu Insolvenzen; eine ECE-Mall mit 170 Läden in Frankfurt ('Skyline Plaza') erweist sich schon 9 Monate nach Eröffnung mangels Besuchern als Problemfall, andere verlieren ebenfalls weiter Kunden.
    Ist Mainz für diese Entwicklung gerüstet? Wie sehen die Fraktionen die Zukunft des lokalen Einzelhandels, der Nahversorgung, der Arbeitsplätze? Ist eine ECE-Mall an der Ludwigsstraße die Antwort? Was macht die Attraktivität einer Einkaufsstadt aus, wie sichert sie ihre zukünftige Entwicklung?
    Und: Gibt es in Mainz noch eine Zukunft für Bürgerbeteiligung?

    Diesen Fragen will die BI Ludwigsstraße mit den Fraktionsvorsitzenden oder Vertreter aus den Stadtratsfraktionen auf einer Podiumsdiskussion nachgehen. Wir haben Zusagen aller Fraktionen, es kann also spannend werden!
    Bitte diese Einladung weiter verbreiten!

  • Für Goslar war ebenfalls ein ECE-Center in unmittelbarer Nähe zur Kaiserpfalz geplant (19000 qm Verkaufsfläche). Gott sei Dank konnte man der heutigen Goslarschen Zeitung entnehmen, daß sich die Politik (nach Konsultation eines wirklich unabhängigen Gutachters) gegen die Pläne von ECE entscheiden wird -GOTT SEI DANK!!!!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Den Mitgliedern der BI Ludwigsstraße ist heute der folgende offene Brief zugegangen, der sich mit der aktuellen Entwicklung der Themen Karstadt, ECE und der Ludwigsstraße beschäftigt. Zum nun offensichtlich endgültigen Nein in Puncto des Nichtverkaufs des Chinesenpavillons an der Ecke Lu/ Gutenbergplatz erfährt man mit ungläubigen Staunen, daß ECE-Betonkopf-Wilhelmus das Spielfeld verlassen hat. Große Betroffenheit. Jedenfalls eine ganz neue Entwicklung der ganzen Sache.

    ECE-Projekt an der Ludwigsstraße infrage gestellt– erforderliche Grundstücke stehen nicht zur Verfügung.
    Bereits vor Jahren wurde das Mall-Konzept von ECE von unabhängigen Fachleuten als „Auslaufmodell einer Einzelhandelsform“ charakterisiert. Die BI hat auf die stichhaltigen Begründungen dieser Einschätzung immer wieder hingewiesen. Nun kann auch ECE nicht mehr umhin, das Scheitern des Konzepts einzugestehen, wie dem aktuellen Bericht der Immobilienzeitung zu entnehmen ist. Gleichzeitig wird zugegeben, dass es ECE in drei Jahren nicht gelungen ist, die weiteren für den Bau erforderlichen Grundstücke zu erwerben. Damit gibt es für die Entwicklung an der Ludwigsstraße einen Einschnitt. Die bisherigen Planungen und politischen Begründungen müssen auf den Prüfstand. Es eröffnet sich damit die Chance, noch rechtzeitig umzusteuern und den ursprünglichen Vorgaben des Stadtrats, den Leitlinien vom Oktober 2012, angemessenes Gewicht zu verschaffen.
    1. Eingangsbemerkungen zur Situation:
    Stadtratsbeschluss vom Dezember:
    Bestandteil des Stadtratsbeschlusses war das "städtebauliche Konzept" von ECE als Anlage zu der Absichtserklärung, den 'Eckpunkten' und der 'Fortschreibung der Leitlinien'. Das "s.K." (konkrete Planungszeichnungen mit den wichtigsten Angaben) ging davon aus, dass die Grundstücke Pavillon am Gutenbergplatz und Haus des Ordinariats uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Dies war und ist nicht der Fall, der OB spricht offen vom Scheitern des Grundstückserwerbs. Damit ist der zentrale Teil des Beschlusses obsolet geworden. Der neue Rat muss sich mit den Planungen befassen und dem Prozess mit neuen Beschlüssen eine zukunftssichere Richtung geben. Integriertes Entwicklungskonzept Innenstadt (IEK):Nachdem sogar ECE die Wirtschaftlichkeit und die Zukunftsfähigkeit ihres klassischen Mall-Konzepts infrage stellt, sollten unabhängige Fachleute mit der städtebaulichen/ stadtplanerischen Aufgabe betraut werden. Das würde auch den Zielen des Landes entsprechen; die Fördermittel für die Erstellung des IEK waren wegen des Planungsbedarfs am Standort Karstadt überhaupt erst bewilligt worden. Scheuvens und Wachten sollten daher wie vorgesehen federführend werden.
    Konzept infrage gestellt: Wieso sollte eine Shopping-Mall in Mainz den von ECE und der Stadtspitze prognostizierten Erfolg bringen, wenn in der deutlich größeren Stadt Aachen mit ihrem großen Einzugsbereich ohne vergleichbare Zentren und konkurrierenden Einzelhandel im Umland kaum noch Mieter für die dortige neue ECE-Mall zu bekommen sind?
    Nach einem knappen Jahr ist das ECE-Center ‚Skyline Plaza‘ in Frankfurt (37.000 qm VKF) in massiven Schwierigkeiten, während der Einzelhandel auf der Zeil funktioniert. Es gibt ein riesiges Überangebot an Einzelhandelsflächen im Rhein-Main-Gebiet (400.000 qm lt. Regionalverband). Die monotone Mall findet immer weniger Akzeptanz, Umsätze wandern rasant ins Internet ab. Andere Malls von ECE, etwa Oldenburg oder Ludwigshafen, bleiben immer weiter hinter den von ECE angekündigten Umsätzen und Besucherzahlen zurück. Viele geplante Malls werden nicht mehr gebaut. Mieter klagen oder ziehen aus.
    2.
    Wo steht die BI heute?
    Die BI bleibt ihren Zielen treu. Wir sehen in der jetzigen Situation eine Chance zum Umsteuern. Wir haben nie die Hoffnung aufgegeben, dass die Ziele der im Oktober 2012 vom Stadtrat beschlossenen Leitlinien doch die verbindliche Orientierung für die städtebauliche Neuordnung am Standort Karstadt bleiben könnten. Auch weiterhin werden wir uns mit konstruktiven Ideen und Anregungen in den Prozess einbringen und auf der Umsetzung der zentralen Ziele der Leitlinien beharren. Wir vertrauen darauf, dass es mit dem neuen Stadtrat gelingen könnte, doch wieder die Stadtspitze und ECE mit ins Boot zu holen und sie dazu zu bewegen, sich für eine in der Bürgerschaft wie bei den Fachleuten
    konsensfähige Lösung einzusetzen. ECE hat ‚im ersten Anlauf‘ die große Chance verpasst, in Mainz zu zeigen, dass sie auch anders bauen können. Sie hatten zunächst erfolgreich darauf gesetzt, die Lösung mit der attraktivsten Rendite politisch durchsetzen zu können. Nun kommen sie nicht umhin, das grundsätzliche Scheitern ihres Konzeptes
    eingestehen zu müssen. Wäre man dem städtebaulichen Leitbild der Leitlinien gefolgt, hätte ECE in Mainz über ein zeitgemäßes Referenzprojekt verfügt, mit dem sie weiteren
    interessierten Kommunen gezeigt hätten, dass eine Kooperation mit ECE durchaus noch zukunftsfähig sein kann. Eine Umkehr ist noch möglich. Die bestehenden Flächen von Karstadt mit Parkhaus u. ggf. Deutscher Bank bieten –mit oder ohne Kaufhaus –eine ganze Reihe von interessanten Entwicklungsmöglichkeiten, die sich städtebaulich offen,
    kleinteilig und harmonisch mit der südlichen Altstadt verbinden lassen. Da aufgrund der Besitzverhältnisse die angrenzenden Pavillons an der Ludwigsstraße bestehen bleiben werden, stellt sich sogar die Frage, ob eine Modernisierung und ein Teilabriss mit Umbau oder Ergänzung der bestehenden Gebäude eine Option wäre. Dabei könnte die geschlossene große Baumasse aus Karstadt, Parkhaus und Deutscher Bank in mehrere Baukörper mit öffentlichen Durchwegungen ‚aufgebrochen‘ und in die Umgebung integriert
    werden –ganz so, wie es die ursprünglichen Leitlinien vorgeschlagen haben. Das wäre die Herausforderung für Stadtplaner und Architekten. ECE baut in Hamburg Wohnungen, andernorts Hotels oder Bürohäuser, auch Mischquartiere. Es sollte demnach möglich sein, den Vorgaben der Leitlinien gerecht zu werden. Eine Frage des guten Willens.
    Ein Umsteuern bei ECE könnte vielleicht auch die Stadtspitze davon überzeugen, dass die monolithische Mall nicht die Zukunft für unsere Stadt bedeuten kann. Zumal das Risiko besteht, mit dem Bau der Mall eine angehende Einzelhandelsruine zu schaffen- in einer anderen Größenordnung als das heutige Karstadt. Uns erscheint es sinnvoll, die weiteren Verhandlungen mit ECE zunächst auszusetzen. Nachdem‚ auf halbem Wege‘ die Verhandlungspartnerin Dr. Harms von ECE zurückgezogen worden war, musste nun zum 1.Juli auch der zweite Ansprechpartner, Gert Wilhelmus, sogar den Konzern verlassen. Damit ist eine Neuorientierung in den Kontakten mit ECE unumgänglich. Der neue Stadtrat sollte die Zeit bekommen, sich in alles einzuarbeiten. Ein öffentliches Forum mit dem Ziel, die Scherben zusammenzukehren und nach neuen Wegen zu suchen, könnte im Herbst die Fortsetzung der einmal als erfolgreiche Bürgerbeteiligung begonnenen LuForen sein. Das Ziel: ein erneuter Konsens zwischen Politik und Bürgerschaft, diesmal mit verbindlichen Beschlüssen und Rahmenvorgaben für die weiteren Planungen.

  • Gestern fand nach längerer Zeit ein Treffen der BI Ludwigsstraße statt, in dem über den derzeitigen Stand des ECE-Projekts berichtet wurde.
    Nach vier Jahren, nach acht Ludwigsstraßen-Forum sowie einem getroffenen und einem gekippten Ratsbeschluß ist das Projekt nicht über den Anfangsstand hinausgekommen.
    Keines der eingeplanten Grundstücke ist in den Besitz von ECE übergegangen, weder dasjenige des "Chinapavillons" an der Ecke von Ludwigsstraße und Gutenbergplatz noch das der Deutschen Bank. In diesen Zusammenhang spielt der Umstand hinein, daß der Konzern Fortress als Grundeigentümer der Deutschen Bank im allgemeinen keine Einzelgrundstücke verkauft.
    In diesen ganzen vier Jahren ist weder von der FDP noch von den Grünen jemals eine Reaktion oder Stellungnahme abgegeben worden.
    Bei der derzeitigen ungeklärten Situation von Karstadt und insbesondere bei der Frage nach der Folgen für die Arbeitnehmer kann aber andererseits die SPD nicht untätig bleiben.
    Mit dem Blick auf das heute in Kaiserslautern eingeweihte Einkaufscenter zeigt interessanterweise das Koblenzer Center erste Schwierigkeiten in Form von Leerständen und sich herausklagenden Mietern.
    Den aktuellen Zustand des Mainzer Karstadt-Gebäudes dem Konzern Karstadt zuschreiben zu wollen und ihn als Schandfleck zu bezeichnen, tut weder dem Unternehmen noch seinen Mitarbeitern gut. Was leider allzuoft vergessen wird ist, daß ECE für die Mainzer Immobilie verantwortlich ist und daß man im jetzigen Nichts-Tun ein geschäftsschädigendes Verhalten sehen kann.
    Ein weiteres Ludwigstraßen-Forum durch die Stadt ist angesprochen worden und soll statfinden. Ob aber der Konzern ECE wirklich an einem im Grund genommen überalterten Geschäftsmodell festhalten will, ist trotz mancher halbherziger Beteuerungen zur Zeit immer noch völlig offen.

  • Den Mitgliedern der BI Ludwigsstraße ging heute die folgende Zusammenfassung zu:

    Zur aktuellen Entwicklung an der Ludwigsstraße
    Nun ist es also auch offiziell. Nach einem Besuch von ECE-Chef Otto in Mainz das Eingeständnis: ECE und Stadt stehen wieder da, wo sie vor mehr als vier Jahren standen. Es folgt natürlich wieder mal das „Bekenntnis zu Mainz“, über das sich der OB „freut“, mehr noch: Otto „verspricht zügige Lösung“. Zeit gewonnen, Gesicht gewahrt? Nach den vorangegangenen Erfahrungen darf man gespannt sein.
    Nur wenige Tage bevor alle bisherigen Planungen umgestoßen wurden (Zufall?), hatte die BI mit Hilfe des Landesinformationsfreiheitsgesetzes (LIFG) die Herausgabe der Verhandlungsprotokolle der Stadt mit ECE seit dem Stadtratsbeschluss vom Dez. 2013 durchgesetzt. Die Protokolle bestätigen, was die BI seit Jahrenvorhergesehen hat: Das Projekt musste in der Form, die ECE durchzusetzen versuchte, scheitern. Jetzt gilt es die weitere Entwicklung genau zu beobachten und das Projekt weiterhin kritisch zu begleiten. Denn die aktuellen Presseveröffentlichungen werfen eine ganze Reihe von Fragen auf. Vor allem steht immer noch ein Koloss an der Ludwigsstraße zur Diskussion.
    Was war vorangegangen, wie könnte es weitergehen?

    Altes Konzept wäre politisch nicht vermittelbar gewesen -. Die Stadt mit dem Rücken zur Wand. Nachdem bereits spätestens im Sommer letzten Jahres klar wurde, dass das Projekt tot ist, hat sich die Verhandlungstroika der Stadt in eine ausweglose Situation vergaloppiert. Nun wird ein Weg gesucht, einen Gesicht wahrenden Ausstieg hinzubekommen.
    Mai 2014: Der geplante Eingang zur Mall und zukünftige Standort von Karstadt, der Pavillon am Gutenbergplatz, steht nicht zur Verfügung, die Eigentümer haben sich gegen einen Verkauf entschieden.
    August 2014: Der OB scheitert auch im zweiten (uns bekannten) Anlauf in den Verhandlungen mit ECE über die Änderungsanträge des Stadtrats: ECE verweigert jede Kooperation, wie wir den geheimen Protokollen entnommen haben: es soll alles so bleiben, wie ECE es haben will. Eine Lösung der in den Änderungsanträgen formulierten Forderungen der Mehrheitsfraktionen des Rats sei ein K.-O.-Kriterium, wie es in den Protokollen heißt. Der LOI kann nicht unterzeichnet werden. Ebling sagt daraufhin die weiteren Verhandlungen mit ECE ab.
    Die Fraktionen und die Gremien haben vom Scheitern der Verhandlungen und der Zurückweisung ihrer
    Anliegen durch ECE bis heute nichts erfahren.
    Oktober 2014: das ‚Hiobs-Gutachten’ liegt auf dem Tisch des OB. Die Auswirkungsanalyse (Bulwiengesa), über welche die Stadt nun seit 7 Monaten verfügt und die bis heute (auch vor dem Stadtrat) unter Verschluss gehalten wird, prognostiziert einen Umsatzverlust für den Einzelhandel von ca. 50 Millionen €. Fachleute errechnen daraus einen Arbeitsplatzverlust von ca. 400 Stellen (Berechnung nach "Angriff auf die City" S. 125). Ladenschließungen und Leerstände als unmittelbare oder mittelbare Folge wären
    zu erwarten, wie Erfahrungen in anderen Kommunen belegen. Dies gilt zunächst einmal für die Realisierung der noch von der Stadtspitze 2013 als alternativlos dargestellte
    Lösung von 26.500 qm VKF. Der OB wollte da noch dem Wunsch von ECE entsprechen und 28.000 qm zulassen (immer zzgl. Dienstleistungen, Gastronomie und Nebenflächen). Aber die Effekte der Umsatzumverteilung in dieser Größenordnung und die Arbeitsplatzverluste wären vermutlich politisch nicht vermittelbar gewesen (ECE hätte etwa gleich viele Arbeitsplätze eingerichtet, allerdings wären dies vorwiegend prekäre Beschäftigungsverhältnisse gewesen und die vorhandenen Arbeitsplätze bei Karstadt wären darin bereits eingeschlossen). Das Gutachten zeigt auch, dass es keine positiven Effekte für den bestehenden Einzelhandel gegeben hätte, es wäre –wie vielfach auch andernorts –
    lediglich zur Umsatzumverteilung innerhalb von Mainz gekommen (Indikator: Die Umsatzeinbußen im Umland wären vernachlässigbar, ein Zufluss von außen somit sehr gering;
    von einer „höchste(n) Ausstrahlungskraft auf das Umland“, die von Bulwiengesa in der ‚Potentialanalyse‘ dieserGröße des EKZ unterstellt worden ist, kann also
    nun nach der ‚Auswirkungsanalyse‘ der selben Autoren nicht mehr die Rede sein). Es ist bemerkenswert, dass nach Einschätzung der Potentialanalyse von Bulwiengesa für Mainz (2011) der Umsatz-Umverteilungseffekt zunehmen würde, je kleiner das EKZ würde). Das bedeutet, dass mit den jetzt zur Diskussion stehenden 16.000 qm VKF die Umsätze des Centers noch stärker zu Lasten des vorhandenen Innenstadt-Einzelhandels gingen –auch wenn sie vielleicht in absoluten Zahlen etwas geringer ausfallen würden.
    Dem stehen allerdings die Einschätzungen der Auswirkungsanalyse entgegen.
    Über ein Jahr lang passiert nichts, ECE geht auf Tauchstation. Schließlich fordert der OB im April 2015 ECE unter Hinweis auf den wachsenden öffentlichen Druck (offene Briefe der BI an OB und die Fraktionen, Pressearbeit der BI, Anfragen von Fraktionen im Stadtrat, unangenehme Presseberichterstattung) zur Klärung der Situation auf. ECE erneuert daraufhin routinemäßig sein „Bekenntnis zu Mainz“; man werde einen Gesprächstermin vorschlagen. Nachdem die BI im Mai die Herausgabe der Verhandlungsprotokolle zwischen der Stadt und ECE für den Zeitraum nach dem Ratsbeschluss vom Dez. 2013 erwirkt hatte, stand nun fest, dass unangenehme Informationen an die Öffentlichkeit, vor allem aber an den Stadtrat und die Gremien gelangen würden. Der OB hatte die Existenz und die schlimmen Befunde des 2. Gutachtens und das Scheitern der Verhandlungen im August des letzten Jahres verheimlicht. Die Stadtspitze ergreift die Flucht nach vorn -unterstützt von Alexander Otto. ECE plant nun nur noch mit dem Karstadt-Bau, so wurde es der erstaunten Öffentlichkeit jetzt mitgeteilt. Allerdings soll trotzdem eine Mall entstehen, jetzt mit 16.000 qm VKF (in den Protokollen wird übrigens nichts mehr beschönigt, es ist
    konsequent die Rede von ‚der Mall‘). Dazu werde das Grundstück zwischen den Pavillons benötigt. Das Parkhaus hinter dem Karstadt-Gebäude soll als Parkhaus erhalten bleiben, auf die geplanten Untergeschosse soll verzichtet werden - das wäre wohl auch aufgrund der hydrogeologischen und archäologischen Problematik an diesem Ort kaum wirtschaftlich finanzierbar gewesen.
    Städtebauliche Problematik
    Wir sehen in dem, was jetzt angekündigt wurde, eine städtebaulich hoch problematische Situation entstehen. OB Ebling hat im Frühjahr in der Presse ECE aufgefordert, Planungen vorzulegen. Dabei hat er nachdrücklich gegenüber ECE darauf hingewiesen, dass die Stadt nach wie vor auf der Kleinteiligkeit der Bebauung bestehen
    würde. Es werde nicht hingenommen - so der OB, ebenfalls vor wenigen Wochen, an ECE gerichtet -, wenn der bestehende Klotz Karstadt durch einen anderen Klotz ersetzt werden soll. Genau dies scheint aber jetzt angestrebt zu werden. Und der neue Klotz würde noch erheblich klotziger. Diese ‚kleine Lösung’ ist keine Lösung.
    Als im Sommer letzten Jahres bekannt wurde, dass der Pavillon am Gutenbergplatz, das Schlüsselgrundstück des Projekts, nicht zum Verkauf steht, hat der OB sofort die Problematik, die sich städtebaulich daraus ergibt, erkannt und in der Presse angesprochen. Es sei schwer vorstellbar, so Ebling, das am Gutenbergplatz mit der
    ‚Kammbebauung‘, mit Pavillons, begonnen würde, diese Struktur dann an der Ludwigsstraße durch ein hohes, die Pavillons überragendes, breites Gebäude unterbrochen und im Anschluss bis zum Schillerplatz wieder die Pavillonstruktur der 60er Jahre folgen würde. Er hat sicher recht, das wäre eine unerträgliche städtebauliche Beliebigkeit, ein Flickenteppich wie an den Hauptstraßen in texanischen Kleinstädten. An die Stelle der städtebaulich schlüssigen ‚Kammbebauung’ würde eine ‚Zahnlückenbebauung‘ treten. Aber bleibt das auch OB Eblings Standpunkt? Wir haben mittlerweile Zweifel. Immerhin wird in den Äußerungen des OB wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass ein städtisches Grundstück zwischen den Pavillons vor dem Karstadteingang ECE zur Verfügung gestellt werde. Eine einsame Entscheidung der Stadtspitze, der Rat, die
    Gremien und die Mainzerinnen und Mainzer sollen wieder außen vor bleiben. Die aktuellen Leitlinien des Stadtrats gehen -wie alle vorangegangenen Planungen und städtebaulichen Wettbewerbe zur Ludwigsstraße seit den 90er Jahren - von einer durchgehenden städtebaulichen Neuordnung der Ludwigsstraße zwischen Gutenbergplatz und Schillerplatz aus. Nur so kann man zu einem überzeugenden Ergebnis kommen, das sich in die Umgebung einfügt und einem städtebaulich hohen Anspruch gerecht wird.

    Planungsversagen der Stadt
    Der ärgerliche Zeitverlust hätte vermieden werden können und müssen. Die Stadt hat nie zeitliche Vorgaben zu Projektfortschritten gemacht, zu denen sie dann auch gestanden hätte. Sie hat letztlich alles schleifen lassen und immer ECE die Initiative überlassen –die dann aber ausblieb. ECE hat das genutzt und die Stadt und den Rat am Nasenring durch die Manege geführt. Das hatte zuweilen den Charakter offener Erpressung, wie es sich aus den Protokollen beider Sitzungsperioden der Verhandlungen zw. Dez. 2013 und heute ablesen lässt. Es ist fraglich, ob ECE den Koloss überhaupt bauen wollte, sie hatten doch jahrelang eine Kaufoption auf das Deutsche Bank-Gebäude. Sie haben diese allerdings auslaufen lassen und damit u.a. auf eine massive Stärkung ihrer Verhandlungsmacht gegenüber der Stadt verzichtet. Aber diese Stärkung haben sie ja auch nicht gebraucht!
    ECE hat sich bereits in anderen Orten aus solchen Planungen zurückgezogen; das Mall-Konzept ist tot, wie sie es selber sogar in den Verhandlungen eingestehen. Bestehende Projekte sind gefährdet, ECE hat zunehmend Probleme, Mieter zu finden. Otto hat sich indes lange schon neu orientiert und ist bereits einer der größten Online-Händler weltweit.

    Zahlenspiele und Mogelpackungen
    Wir wundern uns, dass nun ein Einkaufszentrum mit 16.000 qm VKF entstehen soll. Karstadt belegt davon bereits 12.500 qm, über die sie einen lang laufenden Mietvertrag haben. Der Zuwachs durch neue Läden und Gastronomie würde sich damit gerade mal auf 3.500 qm belaufen. Dafür Abriss und Neubau?
    ECE und Stadt haben in der Vergangenheit immer wieder betont, ein Einkaufszentrum müsse angeblich mindestens 28.000 qm Verkaufsflächen zzgl. Gastronomie (3.000 qm), Dienstleistungen und Nebenflächen haben, um „funktionieren“ zu können. Das erste „Potentialgutachten“ ging sogar, wie die Baudezernentin Grosse 2011, von 30.000 qm ++ aus. Nur so könne es die „Magnetfunktion“ erfüllen und nur so würde es von den Kunden akzeptiert. ‚Alternativlos‘. Im Februar letzten Jahres, also mitten in den Verhandlungen der Stadt mit ECE, hat sich ECE aus einem Projekt zurückgezogen, weil ihnen nach einem Raumordnungsverfahren nur 16.500 qm VKF zugestanden wurden. Der Grund: zu klein, „die Vermietungssituation habe sich durch die Flächenbegrenzung entsprechend verschlechtert“. Es bestätigt sich auch hier ein allgemeiner Trend: für die Kettenläden rechnet sich die hohe Miete in den Malls nicht mehr.
    Fazit: Sackgasse und alles offen -oder politisches Spiel mit neuen Akteuren?
    Man darf also gespannt sein, mit welchen Vorschlägen ECE kommen wird, ob sie ernst gemeint sind und ob sie ggf. auch politisch durchsetzbar und baulich realisierbar wären. Wenn sie denn überhaupt Vorschläge machen. Vielleicht haben sie ganz andere Pläne, etwa den Verkauf des Karstadt-Gebäudes. Es soll vielleicht nur noch der Preis hochgetrieben werden und der richtige Käufer müsste wohl noch gefunden werden. In diesem Fall wären die aktuellen Ankündigungen wieder nur eine neue Variante der bekannten Hinhaltemanöver von ECE und Stadt.
    Falls ECE doch noch bauen möchte: Ist Karstadt noch eingeplant oder wird auf eine Schließung gehofft oder gar darüber verhandelt? Soll eine Schließung herbeigeführt werden, indem man weiterhin das Gebäude verkommen lässt? (Die ersten Arbeitsplätze sind bereits verloren). Wo sollen die 16.000 qm untergebracht
    werden? Wird man Druck auf die Stadt ausüben, um ein höheres Gebäude genehmigt zu bekommen? Ist die Stadtspitze aktiv an solchen Überlegungen von ECE beteiligt?
    (ECE: „Entwicklung läuft in enger Abstimmung mit der Stadt“)
    Im Hintergrund laufen offenbar noch ganz andere Kontakte, Gespräche und Planungen. Nur zum Teil wird die Öffentlichkeit von der Stadt oder von den beteiligten Akteuren dazu informiert, es ist mehr so ein Spiel der gezielt lancierten Gerüchte, eine Art Desinformation. Allerdings sind die Ziele nicht ersichtlich. Eine Baufirma, die in Mainz schon sehr lange bestens mit Politik und Ämtern ‚kooperiert’ -die Ingelheimer Firma Gemünden/Molitor -hat rund um Karstadt bereits andere Liegenschaften gekauft. Nun heißt es, man wolle auch die Deutsche Bank-Immobilie kaufen und dort Einzelhandel ansiedeln. Mit der Hamburger HBB (ein Projektentwickler wie ECE nur kleiner) hat man ein EKZ gebaut, die ‚Neue Mitte Ingelheim’; nun könnte man doch die Expertise des Konsortiums auch der geplagten Stadt Mainz zugutekommen lassen. HBB hat Interesse. Jetzt -wo wieder alles stillsteht -würde der OB vermutlich allem zustimmen, um aus der selbstverschuldeten Lage wieder herauszukommen, bzw. drohende Imageschäden zu mindern. Die Grundstückskäufe von Gemünden laufen schon über zwei Jahre; die Stadt ist -nach eigenem Bekunden -bereits „seit längerem“ mit Gemünden „im Gespräch“.
    Wieso steht aber der Deutsche Bank-Komplex plötzlich zum Verkauf? ECE konnte angeblich die Liegenschaft nicht erwerben... Ist es etwa ein abgekartetes Spiel zwischen Stadt, Gemünden und ECE? Soll auf diesem Wege doch die „Maximal-Mall“ realisiert werden? Es ist ja bereits die Rede davon, dass man „später“ die Mall, ausgehend vom Karstadtgebäude erweitern könne. Und hier stellt sich auch die Frage: Ist die aktuelle Wirkungsanalyse jetzt bedeutungslos, da ECE keine 26.500 qm VKF wird bauen können? Der Bebauungsplan
    bezieht die benachbarten Grundstücke ein, die Gesamtflächen an zusätzlichem Einzelhandel wurden im Stadtratsbeschluss inkl. des Abschnitts von der Weißliliengasse bis Schillerplatz, des Pavillons am Gutenbergplatz und des Gebäudes des Ordinariats festgelegt. Wenn die Deutsche Bank-Liegenschaft für Einzelhandel genutzt werden sollte und die Eigentümer der Nachbargrundstücke ihr Recht auf Einzelhandelsnutzung ausüben würden, kämen ohne weiteres 30.000 qm VKF, vermutlichmehr, zusammen. Und damit bleiben die Zahlen des Gutachtens auch für die Zukunft relevant. Die Öffentlichkeit und auch die gewählten Ratsmitglieder können –wie wir sehen –nur spekulieren. In diesem Stadtentwicklungsprojekt konnte Transparenz immer nur mit dem LIFG erzwungen werden. Leider werden die Bürger wohl auch weiterhin auf dieses Instrument angewiesen sein, um Licht in die Hintergründe und in das Geflecht aus Interessen und Beziehungen in dieser Stadt zu bringen. Die Entwicklung einer ‚Beteiligungskultur‘, wie sie sich in vielen Städten seit längerem etabliert hat, bekommt in Mainz keine Chance. Die Arbeit der BI hat sicherlich einen wichtigen Beitrag zum Scheitern des Mega-Mall-Projekts in dieser
    Größenordnung geleistet (die Stadtspitze hat übrigens –entgegen der derzeitigen Bekundungen des OB -die ‚ganz große Lösung‘ immer favorisiert). Andererseits hätte ein Erfolg darin bestanden, dass an der Ludwigsstraße wirklich eine städtebaulich anspruchsvolle Neuordnung überhaupt möglich und absehbar wird. Diesem Anspruch will man augenscheinlich nicht gerecht werden. So gesehen waren wir –noch –nicht erfolgreich. Wir bleiben dran. Auch mit neuen Ideen zu einem wirklich offenen Quartier.

  • Nach vier Jahren, die von Höhen und Tiefen gekennzeichnet waren, ist die Katze aus dem Sack: nach den Äußerungen von Alexander Otto wird es eine Shopping-Mall der ECE in der traditionellen Form an der Lu in Mainz nicht geben. Trotz der bis heute bestehenden Unklarheiten ist zumindest eine neue Entwicklung erreicht, bei der man davon ausgehen wird können, daß der gegenwärtige Stand nur noch von einem Geschäftshaus (mit einer Verkaufsfläche von etwa 16.000 m2) spricht, das sich ungefähr vom gegenwärtigen Karstadt-Gebäude bis etwa an die Lu ziehen könnte und in dem ein bis fünf Mieter ansässig sein könnten. Nicht zuletzt ist die Mall daran gescheitert, daß ECE kein einziges der notwendigen benachbarten Grundstücke in diesen vier Jahren bekommen konnte. Die weitere Entwicklung ist zumindest für das restliche Jahr nicht so ohne weiteres vorauszusagen. Es besteht die Möglichkeit, daß es zu einer Parallelentwicklung kommen könnte, da das Ingelheimer Bauunternehmen Gemünden in der benachbarten Umgebung etliche Immobilien erworben hat.
    Man könnte viel darüber schreiben, aber es geht auch anders: mögen sie in Kaiserslautern mit ihrem neuen "K" glücklich werden - wieviele ähnliche solcher Einkaufscenter in anderen Städten sprechen nicht eine andere Sprache: alles hat seine Zeit, auch solche Geschäftsmodelle. Und so bleibt zu hoffen, daß Mainz dauerhaft von solchen Schreckgespenstern von Einkaufscentern verschont bleiben wird. Ein neues Spielzeug verliert sehr schnell seinen Reiz; und wenn man sich in den vielen anderen Städten die Entwicklung dieser Center und auch die verheerenden Folgen für den Einzelhandel anschaut, dann ist es schon ok und zu vertreten, auch mal nein zu sagen. Daß das in Mainz geschafft wurde, auch durch die BI, ist ein überaus positives Zeichen nach außen.

  • Eine Entwicklung auf einer bisher nicht befahrenen Fahrbahn, die bisher nicht zur Diskussion stand, steht in den Startlöchern: das Ingelheimer Bauunternehmen Gemünden hat vom Grundeigentümer das Deutsche-Bank-Gebäude an der Ecke Ludwigsstraße / Weißliliengasse gekauft und ist nun Grundstücksnachbar vom Karstadtgebäude und dem dazugehörigen Parkhaus. Die letzte Ankündigung von ECE sagte ja aus, daß man anstelle eines Einkaufscenters lediglich das Karstadtgebäude als Geschäftshaus neu bauen wolle. An den Eigentumsverhältnissen des "China-Pavillons" an der Ecke Ludwigsstraße / Gutenbergplatz wird sich nichts ändern; somit wird es eine komplette Neubebauung der Südseite nicht geben. Prognosen, was die Firma Gemünden als Ziel an diesem Standort verwirklichen möchte, sind derzeit verfrüht und sollten jetzt noch mit großer Zurückhaltung gesehen werden.