Mainz - geplantes ECE-Center an der Ludwigsstraße

  • Heute nachmittag werden im Stadtrat die Leitlinien zum ECE-Projekt ausdiskutiert und mit der größten Voraussicht auch beschlossen werden. Über die Eckpunkte, unter anderem eine südliche Begrenzung zur Eppichmauergasse, ist zwar mittlerweile offenkundig ein breites Einvernehmen erreicht worden, aber da in den letzten Tagen eine "Stellungnahme" des Konzerns ECE publik wurde, welches an Dummdreistigkeit nicht mehr zu überbieten ist, gibt es erst Anlaß zu einer gewissen Sicherheit, wenn durch die Stadt unumstößliche Sicherheiten geschaffen wurden.
    ECE hat es fertiggebracht, sinngemäß zu sagen: "Leitlinien? Wir halten uns einfach nicht dran".

  • Ein "kleiner" Veranstaltungshinweis: Die Mitglieder von der Bürgerinitiative Ludwigsstraße treffen sich nach einer etwas längeren Winterpause übermorgen, am Mittwoch, dem 13. März, um 19:00 im Gemeindesaal (Georgssaal) der Johanniskirche (direkt westlich des Domes, Schöfferstraße/ Johannisstraße) zu einem Treffen über den aktuellen Stand zur ECE-Thematik, wenn auch zur Zeit größere Neuigkeiten nicht zu berichten sind. Interessierte Besucher sind sehr willkommen.

  • Wenn auch in den letzten Monaten eigentlich keine neuen Informationen zum geplanten ECE-Projekt weitergegeben wurden, ist es nicht uninteressant, die Frage nach den für das Projekt notwendigen Grundstücken zu stellen.
    Für das Einkaufszentrum wurde u.a. auch der Standort des jetzigen Polizeiquartiers "eingeplant". Da in der Altstadt kein einziger Ausweichstandort zur Verfügung steht, lehnt das Land es derzeit ab, den Standort aufzugeben.
    Fortress als Eigentümer des Deutsche-Bank-Gebäudes und des Bürogebäudes an der Weißliliengasse lehnt derzeit ebenfalls einen Verkauf ab.
    Auch die Eigentümerfamilie des sog. Chinesenpavillons am Gutenbergplatz wird definitiv nicht an ECE verkaufen, hat andererseits aber signalisiert, daß sie sich als Eigentümer nicht gegen Baumaßnahmen verwehren werden, wenn durch die Stadt für den Standort eine sinnvolle Bauleitplanung vorgelegt wird - hier wird immer wieder auch die vor 200 Jahren angestrebte Portalsituation der Ludwigsstraße angesprochen.
    Das Bistum wird das Gebäude der Pax-Bank an der Ecke Eppichmauergasse/ Weihergartenstraße definitiv nicht verkaufen; über das Wohngebäude am Bischofsplatz kann hierzu derzeit noch nichts definitives gesagt werden; dies bleibt also zunächst offen.
    In Erinnerung an die Aussage des Konzerns, daß man von seinen Planungen keinen Quadratzentimeter abrücken werde, ist also die Entwicklung für den Konzern keineswegs so zufriedenstellend, wie vielleicht gewünscht.
    Die Stadt hält sich zur Zeit mit jeglichen Informationen über den Stand der Verhandlungen vollständig zurück.

    Umgekehrt lehnt die Stadt es sowohl ab, Informationen über den Planungsstand herauszugeben. Auch eine Überplanung des Areals wird durch OB und Baudezernentin abgelehnt: "Eine vom Investor unabhängige Überplanung des Areals rund um Karstadt macht keinen Sinn".

  • Obwohl in den letzten Monaten keine weiteren Neuigkeiten zum ECE-Projekt bekanntgeworden sind, ist doch ein Detail es wert, angesprochen zu werden; und zwar das der gegenwärtigen Situation des Grundeigentums. Wir erinnern uns: vor circa 2 Jahren hat ECE groß herumgetönt, daß man ein Quartier von der Ludwigsstraße über die Weißlilienstraße, Gutenbergplatz, Bischofsplatz bis über die Eppichmauergasse hin zum Polizeiquartier, das südlich von der Weihergartenstraße begrenzt wird, errichten will.
    Am Status quo des Grundbesitzes hat sich in den letzten zwei Jahren buchstäblich nichts verändert.
    - Der Eigentümer des sog. Chinesenpavillons am Gutenbergplatz wird sein Anwesen definitiv nicht verkaufen.
    - Das Bistum ist Eigentümer zweier Grundstücke, zum einen das wichtige am Bischofsplatz, bei dem es im Bereich des möglichen liegt, daß das Bistum es verkauft, wenn denn realistische Planungen vorliegen; und zum anderen ist das Bistum Eigentümer der Pax-Bank an der Ecke Weihergartenstraße/ Eppichmauergasse. Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude aus der Mitte des 17. Jhd., welches außer Diskussion steht.
    - Desweiteren benötigt ECE auch das Gebäude der ehem. Deutschen Bank, welches teilweise auch als Bürogebäude genutzt wird. Auch hier kam es mit dem Eigentümer zu keiner Einigung.

    Alles. auf was ECE derzeit die Hand hat, ist das alte Hertie-Gebäude, das Karstadtgebäude zwischen Gutenbergplatz und Bischofsplatz und das Parkhaus. Hinzu kommt, daß der Mietvertrag mit Karstadt zu sehr günstigen Konditionen über einen längeren Zeitraum abgeschlossen wurde. Wann erste Verhandlungsergebnisse durch die Stadt bekanntgegeben werden, ist derzeit noch völlig offen.

  • Vor einigen Tagen ist eine Nachricht durchgesickert, daß der OB Ebling "demnächst" weitergehende Informationen zum ECE-Projekt bekanntgeben wird, die derzeit noch vollständig unter Verschluß liegen. Wie bereits geschrieben, hat dieses Unternehmen keines der vorgesehenen Grundstücke in seinen Besitz bekommen und andererseits getönt, daß es von seinen Planungen keinen Quadratzentimeter abrücken werde. Daß die "demnächst" bekanntwerdenden Informationen an sich nicht uninteressant sein werden, leuchtet ein.
    Eine gewisse Höhe an Wellen schlägt nunmehr auch die von der Landesarchäologie bekanntgegenene Information, daß man in dem relevanten Gebiet mindestens zwei Jahre notwendiger Grabungszeit benötige. In alle Details zu gehen, würde hier etwas sehr ausufern; es geht im allgemeinen darum, daß eine Baustelle dieser Größenordnung im Zentrum der Stadt wohl kaum mehr zu erwarten sein wird und daß in diesem Bereich sowohl das Zentrum von Mogontiacum, möglicherweise sogar das Forum, als auch das frühmittelalterliche Kerngebiet der Stadt zu erwarten ist. Die Entrüstung darüber, daß man der Umsatzgeilheit eines Konzerns gewillt ist, für "alte Knochen und Scherben" dermaßen viel Zeit zu opfern, schlägt bei meinen Mitbewohnern teilweise sehr hohe Wellen; aber ich tröste mich in den zwei Umständen, daß es noch ca. 200.000 potentielle weitere APH´ler aus Mainz geben könnte; und diese demnach ihren Standpunkt ebenso vertreten könnten. Nur wird man sehr schmerzvoll daran erinnert, daß das vor 50 Jahren dahingemordete Bischöfliche Palais eine etwas längere Bestandszeit hatte als der von der Stadt so progressiv beworbene Nachfolgebau eines Parkhauses... eines Parkhauses. Daß es demnach vertreten werden soll, mindestens 2000 Jahre Kulturgeschichte einer der ältesten Städte Deutschlands zu entsorgen, um einem Konzern eine Anzahl von Ziffern in der Umsatzstatistik zu gewährleisten durch ein Gebäude von maximal 50 Jahren Bestandszeit, ist nicht einzusehen, auch wenn die FDP Mainz -(Bingen) das natürlich wieder ganz anders sieht.

  • Beim Aufräumen ist mir eine Seite der Allgemeinen Zeitung vom 13.10.12 in die Hände gefallen, die ich mir damals aufgehoben hatte, da hierin über den damaligen Stand der Planungen des ECE-Centers berichtet wurde. Den ganzen Artikel abzutippen muß nicht sein, stattdessen möchte ich hier noch einmal ein Zitat von ECE- Gerd Wilhelmus posten und gleichzeitig in Erinnerung rufen, daß der Rahmenplan durch die Stadt ganz klar besagt, die südliche Grenze ist die Eppichmauergasse, eine Überbauung der öffentlichen Straße Eppichmauergasse steht außer Diskussion.
    Hierzu ECE-Wilhelmus:
    " Wir sind offen für Konzepte, die nur bis zur Eppichmauergasse reichen - falls sie funktionieren. Wie funktionsfähig sie sind, das bewerten wir".
    Zitat Ende.

  • Mit dem heutigen Tag sind für die Öffentlichkeit die zwischenzeitlich gestellten Weichen für einen neuen ECE in Mainz bekannt geworden, der allerdings; und hier spielt Mainz endlich mal wieder eine Vorreiterrolle, anstelle eines hoffnungslos überalterten bisherigen Mall-Konzepts ein neues Einkaufsquartier entwickelt, welches sich aus fünf verschiedenen Baukörpern zusammensetzt und der Stadt regelrecht auf den Leib geschneidert ist.

    ECE akzeptiert die Leitlinien und Rahmenbedingungen der Stadt. Hierbei ist der erfreulichste Punkt der, daß ECE-Wilhelmus keine andere Möglichkeit blieb, als klein beizugeben, denn sonst wäre das Projekt geplatzt.
    Dazu gehört:
    - keine Ausdehnung auf das Polizeiquartier
    - keine Überbauung der Eppichmauergasse
    - Öffnung der Fuststraße zum Bischofsplatz, also keine Bebauung mehr wie derzeit.
    - Von besonderem Interesse ist auch, daß die städtebaulichen Fehler der 60er Jahre korrigiert werden und sowohl die Überbauung der Fuststraße verschwindet als auch die ehemalige und heute überbaute Hintere Präsenzgasse wieder in die Altstadt zurückkommt.

    Die Flächen sind auf 28.000 m2 VK-Fläche und 3.000 m2 Gastronomie begrenzt.

    Im Hinblick auf die bereits vorhandenen beiden weiteren Einkaufs-Pole der Stadt am Brand und in der Römerpassage wird vom klassischen Prinzip, daß diese Geschäfte ebenfalls in einem ECE vertreten sein "müssen" ebenfalls Abstand genommen und die dort ansässigen Unternehmen C & A, Peek & Cloppenburg, Saturn und Sinn & Leffers bleiben am Standort und werden folglich, und das ist ein absolutes Novum, unberücksichtigt bleiben. Begründet wird dies damit, daß man die beiden anderen Standorte nicht schwächen will; allerdings ist es auch kein Geheimnis, daß bei der zur Verfügung stehenden Fläche schlicht kein Platz für diese Läden vorhanden ist.

    Nach den Sommerferien findet ein weiteres Ludwigsstraßen-Forum statt.

    Ein neues Karstadt-Gebäude soll an der Lu errichtet werden.

    Eine Einigung mit drei Grundstückseigentümern steht noch aus. Dieses Detail stellt für ECE den wohl noch größten Knackpunkt dar.
    Da in diesem Bereich vermutlich auch das Forum und der Tempelbezirk von Mogontiacum zu erwarten ist, stehen überdies noch umfangreiche Grabungen an.

  • Schon seit Menschengedenken sind zum geplanten ECE-Projekt keine weiteren Informationen bekannt geworden. Nun ergibt es sich, daß wohl noch diese Woche die Änderung der Leitlinien durch den Bauausschuß und den Stadtrat gejagt werden. Ein hierzu auf den 4.9. angesagtes weiteres Ludwigstraßen-Forum durch die Stadt wurde kurzfristig abgesagt. Weiterhin existiert eine totale Informationssperre durch die Stadt.
    An der Stelle des abgesagten Lu-forum wird die BI Ludwigstraße eine Einwohnerversammlung anbieten, die ebenfalls am 04.09. um 18:00 h im Hörsaal des Rathauses beginnen wird.

  • Am jetzigen Dienstag fand ja das verkleinerte "Ludwigstraßen-Forum", oder was ein Wort auch immer man dafür verwenden möge, statt; bei dem ich leider nicht teilnehmen konnte. Nun verhält es sich so, daß in der kommenden Woche just an jenem Datum, das sich so tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat, offensichtlich der abschließende Stadtratsbeschluß getroffen wird; und wenn man sich an des OB kürzlich gegebene Antwort erinnert auf die Frage, ob denn nach dem Verkauf unter anderem auch die Bebauung der jetzigen öffentlichen Flächen zwischen den Pavillons auf der Südseite der Lu dazu führen würde, daß in Zukunft weder die Rosenmondnacht noch der Tanz auf der Lu wird stattfinden können die Antwort kam, daß das wohl so sei, kann sich jeder dann wohl selbst vorstellen, was das alles zusammen nächste Woche bedeuten wird. Ein gewisses Gefühl beschleicht mich, daß mein Verhältnis zu meiner Stadt ab der nächsten Woche ein anderes sein wird.

  • Folgend die Presseschau der vergangenen Tage, zusammengestellt durch die BI Ludwigsstraße, zur Information.

    Mainzer Rhein Zeitung, 6.9.2013

    Streit um Verhandlungsstand mit ECE

    Einkaufszentrum
    Podium der Bürgerinitiative: Macht die Stadt einen guten Job oder missachtet sie geltende Ratsbeschlüsse?

    Von unserem Mitarbeiter Heiko Beckert

    Mainz. Was sind die Ergebnisse von Bürgerbeteiligungen und die Beschlüsse des Stadtrats zur Um­gestaltung des Karstadt-Areals wert? Das war die zentrale Streit­frage' einer Podiumsdiskussion der Bürgerinitiative (Bl) Ludwigsstraße im Mainzer Rathaus, zu der Ver­treter, der Stadtratsfraktionen ein­geladen waren. Einigkeit konnte in der teilweise scharf geführten Dis­kussion um das geplante ECE-Einkaufszentrum allerdings nicht er­zielt werden.
    Für Martin Kinzelbach, stellver­tretender Fraktionschef und bau­politischer Sprecher der SPD, steht fest, dass der Stadtvorstand bei den Verhandlungen mit dem Investor ECE einen "guten Job" gemacht hat. Die ausgehandelten Eckpunk­te zum Bau eines Einkaufszentrums stellen ihm zufolge ein positives Zwischenergebnis dar. Dass die vorher vom Stadtrat beschlossenen Leitlinien nicht "hundertprozentig" gelten können, sei selbstverständ­lich. Werner Rehn, der für die FDP im Ortsbeirat der Oberstadt sitzt, wagte sich noch weiter vor. "Es ist nicht so, dass der Stadtrat etwas be­schließt, und das wird dann ge­macht", stellte er seine Sicht der Dinge klar. Der Staat könne privaten Investoren nicht alles vor­schreiben. Zudem sei es nicht ak­zeptabel, wenn die BI nachträglich neue Forderungen aufstelle.

    Mit solchen Aussagen machten sich die beiden Lokalpolitiker bei den rund 100 Teilnehmern und BI­ Mitgliedern keine Freunde. So hob Moderator Theo Tekaat hervor, dass die BI auf keine neuen Forderungen poche, sondern die Umset­zung des demokratisch beschlossenen Bürgerwillens fordere. "Die­ses Demokratieverständnis trägt wirklich dazu bei, die Demokratie kaputt zu machen", schimpfte Renate Ammann (Grüne) mit Blick auf Kinzelbach und Rehn. Sie wie auch zahlreiche andere Teilnehmer be­standen darauf, dass die Leitlinien zur Umgestaltung der Ludwigstra­ße unverhandelbar sein sollen.

    Doch der Stadtvorstand habe den Willen der Bürger und des Stadtrats "aufgegeben", kritisierte Gerd Eckhardt (CDU). Mit dem Ver­handlungsergebnis von Stadt und ECE - die Abkürzung steht für Einkaufs-Center Entwicklungsgesellschaft – zeigte sich auch Walter Konrad (ÖDP) un­zufrieden. Er kündigte an, dass sei­ne Partei der bisher bekannt gewordenen Vereinbarung im Rat nicht zustimmen werde, er bemän­gelte unter anderem, dass die geplante Verkaufsfläche von 28000 Quadratmetern zu groß sei. Zudem solle das Einkaufszentrum eine durchgängige Fassade erhalten. Damit handele es sich letztlich um einen einzigen Baukörper und nicht um mehrere getrennte Gebäude wie gefordert.
    Andreas Behringer, Vorsitzender der Altstadt-SPD, erinnerte an den Beschluss seiner Partei, in dem Wohnungen im Einkaufzentrum als unverzichtbare Forderung" be­zeichnet wurden. Nach jetzigem Stand seien jedoch keine Wohnun­gen vorgesehen. Brian' Huck, bau­politischer Sprecher der Grünen', betonte, dass die zwischen Stadt­vorstand und ECE ausgehandelten Eckpunkte von keinem städtischen Gremium beschlossen wurden, Ihr Wert sei daher fraglich, wollte der Grüne damit wohl ausdrücken.
    Dieter Hofem (Linke)'- seine Frak­tion hatte als einzige im Stadtrat gegen die Leitlinien gestimmt - plädierte für eine einfache Moder­nisierunq ' des Karstadtqebäudes. Doch dazu werde es wohl nicht kommen, befürchtet er. "Das Ding ist 'gelaufen", glaubt Hofem. ECE werde sich durchsetzen.

    Ganz so pessimistisch sieht es das BI-Mitglied Gerhard Heck nicht. Wäre das Verhandlungser­gebnis von Stadt und ECE bei dem für den 4. September geplanten, aber kurzfristig abgesagten Bür­gerforum (Ludwigsstraßenforum] vorgestellt worden, hätten es die Mainzer abgelehnt, ist sich Heck sicher. So viel Vertrauen setze er nicht mehr in den Stadtvorstand. Heck- zitierte den Titel der Veran­staltung "ECE diktiert! Die Stadt, pariert?" Doch nun müsse überlegt werden, ob nicht das Fragezeichen durch ein Ausrufezeichen ersetzt werden muss, meinte Heck.

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    "Vorne mit vollem
    Geldbeutel rein, hinten
    mit leerem raus. "
    Das ist Sinn und Zweck einer Mall, findet Gerd
    Eckhardt, bau politischer Sprecher der CDU.
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    Mainzer Rhein Zeitung, 6.9.2013

    ECE: ÖDP kritisiert Stadt

    Verhandlung Eilanfrage

    Mainz. Die ODP-Stadtratsfrakti­on befürchtet, dass es dem Stadt­vorstand nicht gelingt, in den Ver­handlungen mit ECE die vom ge­samten Stadtrat als unumstößlich angesehenen Leitlinien zur Entwicklung des neuen Einkaufsquartiers Ludwigsstraße durchzusetzen. Trotz klarer Vorgaben habe DB Ebling die Punkte Verkaufsfläche, Mischnutzung und kleinteilige Ar­chitektur des Quartiers öffentlich zur Disposition gestellt, so Frakti­onsvorsitzender Claudius Moseler. Die kurzfristige Absage des achten Ludwigsstraßen-Forum habe das Vertrauen in das Verhandlungsgeschick des Stadtvorstandes zusätz­lich erschüttert. Die Fraktion stellt daher zur Stadtratssitzung am 11. September eine Eilanfrage, mit der geklart werden soll, wie OB und Stadtvorstand in den Verhandlun­gen mit ECE weiter vorgehen will und welche Bedeutung die Leitli­nien des Stadtrates hierbei haben.
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    Mainzer Allgemeine Zeitung, 6.9.2013

    Mainz: BI Ludwigsstraße und Bürger diskutieren mit Parteien über Einkaufszentrum

    05.09.2013 - MAINZ

    Von Marius Meiß

    Hartwig Daniels möchte gleich zu Anfang etwas klarstellen. „Wir betreiben keine Fundamentalopposition“, sagt der Sprecher der „Bürgerinitiative Ludwigsstraße“ (BI). Die BI sei „für eine Stadtreparatur“ zwischen Weißliliengasse und Gutenbergplatz, „und für einen konstruktiven Dialog“. Eigentlich war für den 4. September ein Ludwigsstraßen-Forum der Stadt geplant, der Investor ECE sollte konkrete Pläne für ein Einkaufszentrum vorstellen. Doch dazu kommt es vorerst nicht. Weil der Hamburger Konzern noch nicht so weit sei, wie es heißt, hat die BI nun Vertreter der sechs Fraktionen eingeladen.

    Etwa hundert Mainzer haben sich eingefunden, um die Positionen der Parteien zu erfahren: Wie werden die Eckpunkte gesehen, die nach den Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung und ECE an die Stelle der 2012 fast einstimmig vom Rat beschlossenen Leitlinien treten sollen? Die meisten im Plenum sind verärgert über den Sachstand, wie etwa den Wegfall von im neuen Quartier geplantem Wohnraum. Am meisten Widerspruch ernten Walter Rehn (FDP) und der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Kinzelbach. Beide halten die Eckpunkte, die Oberbürgermeister Michael Ebling, Baudezernentin Marianne Grosse (beide SPD) und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) Anfang August präsentiert hatten, für einen Erfolg. Statt Zustimmung gibt es einzelne Buh-Rufe.

    Schaffung von Wohnraum "unverhandelbar"

    Beschwichtigend betont Kinzelbach mehrfach, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Dennoch treiben die Änderungen vielen hier den Blutdruck nach oben. Wie Dr. Gerd Eckardt (CDU) hält auch Walter Konrad (ÖDP) den Wegfall der geplanten Wohnungen für eine rote Linie. „Die Leitlinien waren keine Verhandlungsmasse, sondern Bedingungen“, sagt Konrad. Ein Satz, auf den viel Applaus folgt, und dem auch Renate Ammann, für die Grünen im Ortsbeirat Altstadt, energisch beipflichtet. Ihr Parteikollege Dr. Brian Huck, als baupolitischer Sprecher wie CDU-Mann Eckardt auch Mitglied des Bauausschusses, versucht diplomatischer zu bleiben. Zurückhaltend kritisiert er mangelnde Transparenz gegenüber städtischen Gremien, erst kurz vor der entsprechenden Pressekonferenz habe er die neuen Eckpunkte erfahren. Auch er frage sich, warum der Stadtvorstand „scheibchenweise“ nachgebe, obwohl die Leitlinien letzter gültiger Beschluss seien. Einigkeit in einer Koalition klingt wohl anders.
    Obwohl für Martin Kinzelbach die „Relativierung“ der Vorgaben „normal“ ist, steht auch die SPD in dieser Sache offenbar nicht geschlossen hinter OB Ebling. So zitiert Andreas Behringer, Vorsitzender der Altstadt-SPD, einen Parteitagsbeschluss aus dem Oktober 2012. Die Erhaltung von Fuststraße und Eppichmauergasse als öffentliche Wege und die Schaffung von Wohnraum seien „unverhandelbar“, heißt es dort. „Eine Einigung unter Aufweichung dieser essenziellen Punkte wäre für die SPD nicht denkbar.“ „Auch wir werden unseren Vorsitzenden daran messen“, kündigt Behringer an. Die breite inhaltliche Übereinstimmung zwischen den Forderungen der BI und den Fragen der Opposition will nun auch die Initiative nutzen. „Zunächst werden wir weiter auf die Information der Öffentlichkeit setzen“, so deren Sprecher Daniels. Aus ihrer jetzigen Sicht jedenfalls seien „die Verhandlungen mit ECE gescheitert“.


    Mainzer Allgemeine Zeitung, 6.9.2013

    Missachtet OB Ratsbeschluss?

    06.09.2013 - MAINZ

    Von Monika Nellessen

    ECE II ÖDP stellt Eilantrag wegen Äußerungen Eblings

    Die ÖDP-Ratsfraktion will mit einem Eilantrag zur Ratssitzung am 11. September klären, wie Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und der Stadtvorstand in den Verhandlungen mit ECE vorgehen. Ebling habe durch Äußerungen in der AZ „die Punkte Verkaufsfläche, Mischnutzung und kleinteilige Architektur bzw. Durchlässigkeit des Quartiers öffentlich zur Disposition gestellt“, kritisiert der ÖDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Claudius Moseler. Zuvor habe die kurzfristige Absage für das lange geplante 8. Ludwigsstraßen-Forum das Vertrauen in das Verhandlungsgeschick des Stadtvorstandes erschüttert. Offenbar gelinge es dem Stadtvorstand nicht, in den Verhandlungen die vom gesamten Stadtrat als unumstößlich angesehenen Leitlinien durchzusetzen. Die Kernforderungen nach einer Mischnutzung, einer Ausdehnung der Verkaufsfläche auf 28 000 Quadratmeter nur unter der Bedingung, dass der Bereich zwischen Weißliliengasse und Osteiner Hof einbezogen wird, sowie nach einer Durchlässigkeit des Quartiers seien hiervon besonders betroffen. Die geforderte „Mischnutzung“ solle verhindern, dass das Einkaufsquartier abends und an Wochenenden zu einem „toten Viertel“ wird, erinnert Moseler. Nun aber lasse sich OB Ebling darauf ein, Wohnraum ausschließlich außerhalb des Einkaufsquartiers zu schaffen. Bei der Frage der Verkaufsfläche knicke er ebenfalls ein. Offenbar sei es ECE in den Verhandlungen gelungen, Kernforderungen des Stadtrats auszuhebeln. „Was hat den Stadtvorstand bewogen, trotz der klaren Vorgaben für die Verhandlungen die Punkte Verkaufsfläche, Mischnutzung und kleinteilige Architektur bzw. Durchlässigkeit des Quartiers öffentlich zur Disposition zu stellen?“ will Moseler wissen und schließt mit der Frage: „Hält der Stadtvorstand es für notwendig, sich für die Verhandlungen mit ECE professionell beraten zu lassen? Wenn nein, warum nicht?“

  • Nach den Informationen der letzten Tage wird in der nächsten Woche etwa gegen Dienstag oder Mittwoch das endgültige Planungsergebnis des ECE-Centers durch die Stadt präsentiert werden. Die bisherigen Informationen sind recht bedeckt; einzelne kritische Stimmen von Ratsmitgliedern und auch durch die Altstadt-Vorsteher wurden bisher bekannt. Eine Einsichtnahme der Unterlagen durch ein Attac-Mitglied hat die Stadt verweigert und beruft sich dabei auf datenschutzrechtliche Gründe. Interessanterweise hat das Mitglied alle Wege vom Widerspruch bis zur Klage beschritten, wenn auch ohne Erfolg.
    Auf der einen Seite kann man vielleicht sagen, daß ECE 125% wollte und nun 100 % bekommt, wenn auch ein Ausdehnen über die Eppichmauergasse und auf das Polizeiquartier obsolet ist. Andererseits sind bisher keine Informationen bekannt geworden, ob es zu einem Grundstückskauf des Chinesenpavillons, des Bistumseigenen Wohnhauses und den Gebäuden an der Weißlilienstraße kam. Hinzu kommt die "Zerrissenheit" innerhalb der Parteien. Ein weiteres Ludwigsstraßenforum wird zwar die Stadt wohl durchführen, aber wenn nächste Woche das endgültige Ergebnis präsentiert werden soll, ist solch eine Veranstaltung ja doch bloß Makulatur, da ja vorauszusehen ist, daß mit etwaigen Änderungen nur wenig zu rechnen ist.

  • Die offiziellen Informationen zum ECE-Center sind nun durch die Stadt präsentiert worden, nachdem die Leitlinien des Stadtrats durch OB, Baudezernentin und FDP- Wirtschaftsdezernent mit ECE-Planungsleiter Nachtigahl ausgehandelt wurden.
    Mit wenigen Worten kann man nun folgende Stichworte aufführen:
    - ECE beharrt auf mindestens 28.000 m2 Fläche, somit ergeben sich:
    - 28.000 m2 VK-Fläche plus 3.000 für Gastronomie (zur Lu hin und in Richtung Weißliliengasse)
    - einzig öffentlich begehbare Straße ist die Fuststraße
    - die wieder angelegte Hintere Präsenzgasse wird überglast und dient als insoweit geschlossene Passage zwischen den Bauten
    - Breite dieser Passagen etwa 8 m.
    - zum Gutenbergplatz hin soll das Karstadt-Gebäude den Einstieg bilden
    - Gastronomie/ Dachcafe im zweiten Obergeschoß in Richtung Gutenbergplatz und Dom
    - nach außen Wirkung einzelner Baukörper
    - heutige öffentliche Flächen zwischen den Pavillons werden verbunden
    - kein Ersatz für Wegfall etwaigen Wohnraums
    - Staffelung der Gebäudehöhen zur Lu hin 12 m. hoher Baukörper, nach hinten (Richtung Süden) 18 m. Höhe
    - ein Architekturwettbewerb durch 24 Büros soll ausgelobt werden und im Frühjahr 2014 vorgestellt werden
    - ein weiteres Ludwigsstraßenforum soll durchgeführt werden

    Eine derzeit noch völlig offene Frage ist hierbei aber der derzeitige Stand der Grundstückseigentumsverhältnisse.
    - Um am Gutenbergplatz das Karstadtgebäude zu bauen, müßte der Chinesenpavillon von privat erworben werden
    - Auch das Bistum hat sich noch nicht zum Verkauf des Wohngebäudes am Bischofsplatz geäußert
    - Zum Banken- und Bürogebäude an der Weißliliengasse sind ebenfalls noch keine Infos bekannt.

  • Vielen Dank fuer diesen Ueberblick, Weingeist.

    Dieses ueberambitionierte ueberproportionierte ECE-Projekt kann gern kraeftig zusammengestutzt werden. Als gravierenden Fehler seitens der Stadt sehe ich, dass sie ECE scheinbar unentgeltlich oeffentlichen Raum zu ueberlassen gedenkt. Eine von ECE mit Glas ueberdachte Gasse wird sicher als Teil des Einkaufszentrums angesehen und behandelt werden. Also wird der Grund und Boden in 1A Innenstadtlage von der Stadt regelrecht verschenkt.

  • Unter der Überschrift "Kein Platz für Karstadt am Gutenbergplatz" berichtet die AZ heute über die Entwicklung nach der Bekanntgabe der endgültigen Verhandlungsergebnisse der Stadt mit ECE. Zu dier Aussage des Nicht-Verkaufs des Chinesenpavillons am Gutenbergplatz kommt die ebenfalls offene Frage, wie das Bistum mit seinem Wohnhaus am Bischofsplatz entscheiden wird, das hinter dem jetzigen Karstadt-Sport-Gebäude nach Süden anschließt, und das ebenfalls zwingend notwendig für Karstadt wäre.
    Die Einschätzung von Pilaster trifft den Nagel auf den Kopf - öffentliche Flächen werden auf der Gutenbergstraße regelrecht verramscht; und die wieder angelegte Hintere Präsenzgasse wird ebenfalls keine öffentliche Straße werden, sondern Passage zwischen den Geschäften und den Wegen, unnötig zu sagen, daß abends das ganze Centrum geschlossen wird.
    Folgend der Text aus der AZ.

    Am Gutenbergplatz sieht Andreas Behringer, Vorsitzender der Altstadt-SPD, zwei große Probleme auf ECE und die Stadt zukommen, was das geplante Einkaufsquartier angeht. Behringer gehört der BI Ludwigsstraße an, die das Projekt kritisch begleitet. Als offen bezeichnete Behringer auf AZ-Anfrage, ob das Thema beim SPD-Parteitag an diesem Samstag eine Rolle spielt. Schließlich entspreche der vorliegende Beschluss der Partei seinen Vorstellungen. Das Verhandlungsergebnis von Oberbürgermeister und SPD-Chef Michael Ebling weicht indessen vom einst verabschiedeten Parteitagspapier ab.
    Das Problem für ECE laut Behringer: Die Familie Leuchter, Inhaberin des Grundstücks Gutenbergplatz 2, will nach seinen Informationen den „Chinapavillon“ endgültig nicht an ECE verkaufen. Behringer erklärte, eine entsprechende Mail aus der Pfalz liege vor. Auf AZ-Anfrage hatte die Besitzerfamilie mehrfach eine Auskunft abgelehnt.
    Das Problem für die Stadt: Behringer argwöhnt, ECE plane das Quartier ohne Warenhaus als „Ankermieter“: „Kein Platz für Karstadt?“ fragt er in einem Brief an den ECE-Verantwortlichen Gerd Wilhelmus. Dabei sei die Stärkung des Warenhausstandortes doch das grundlegende Ziel des Projekts gewesen, so Behringer weiter. Ebenso sei davon die Rede gewesen, das Sportsortiment in der City durch Ansiedlung von Karstadt Sports zu stärken. So habe ein erstes Konzept 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche für Karstadt vorgesehen, also 3000 Quadratmeter mehr als jetzt. Nun aber deute sich an, dass Karstadt nur die Hälfte der bisherigen Fläche erhalte. Der Block zwischen Gutenbergplatz und Fuststraße umfasse laut vorliegender Skizzen höchstens 6000 Quadratmeter. Die Ansiedlung kleiner Läden sei aber nie Hauptzweck gewesen, betont Behringer, der zugleich einräumt, dass ECE mit der Vermietung kleiner Läden ein Vielfaches an Miete erziele.
    Karstadt indes dürfte einer Verkleinerung seines Mainzer Standorts kaum zustimmen, da der Konzern über einen gültigen Mietvertrag (einschließlich Optionsrecht) über weitere 21 Jahre für 12 000 Quadratmeter verfügt. Dagegen hat sich bei Karstadt Sports die Geschäftsgrundlage geändert. Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen hat die Mehrheit der Anteile an den österreichischen Immobilienkonzern Signa verkauft.

  • Zur Information über den derzeitigen Stand des ECE-Centers und zugleich als Einladung für den 31. Oktober:


    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    am letzten Mittwoch die Verkündung der Endergebnisse der Verhandlungen mit ECE, Presseresonanz, erste Stellungnahmen und gestern schließlich die Vorstellung der Shopping- Mall (da kann jetzt nun definitiv kein Zweifel mehr bestehen, die Katze ist aus dem Sack) bei den Fraktionen.

    Die Ereignisse überstürzen sich, der Bauausschuss soll vor dem nächsten LuFo schon die Beschlussvorlage für die Abstimmung über das ECE-"Eckpunktepapier" am 4. Dez. absegnen und dann könnte ECE fast alles machen, was sie seit Jahren anstreben.

    Aber auch wir waren fleißig. In Anlage unsere Pressemitteilung und ein Fragenkatalog, den wir an die Fraktionen gesendet haben und den wir OB Ebling und den Beigeordneten Grosse und Sitte zugesendet haben. Er wird Grundlage für ein Gespräch sein, zu dem wir am Freitag beim OB eingeladen sind.

    Es wird jetzt heftig wahlgekämpft, SPD und FDP rechnen sich aus, mit einer schnellen Lösung punkten zu können - koste es was es wolle. Es stellt sich daher die Frage: Soll die Altstadt über zwei Generationen mit dem Auslaufmodell einer Shopping-Mall aus den 50er Jahren verstopft und verschandelt werden, weil wahltaktische oder parteistrategische Erwägungen und Verunsicherungen im Wahlkampf zu EINER Kommunalwahl über eines der größten und wichtigsten Städtebauprojekte der Nachkriegszeit in Mainz entscheiden?

    Und hat die Bürgerbeteiligung, die viel gerühmten Ludwigstraßenforen, überhaupt eine andere Funktion gehabt, als die eines gigantischen Täuschungsmanövers der Mainzer Bevölkerung?

    Der Kohlekoloss konnte mit Mühe abgewendet werden - die Lichter in Mainz sind nicht ausgegangen. Wie es mit dem ECE-Koloss wird, ist noch offen. Sich der Totalverweigerung von ECE und den Verhandlungsführern anzuschließen, wird mit Wahrscheinlichkeit den Mitläufern auf die Füße fallen. Dazu werden wir ggf. beitragen, das ist sicher.

    Wir müssen uns dringend treffen.

    Auf den LuFo-Seiten ist leider nur ein Teil der Unterlagen abrufbar. Auch wir haben trotz ausdrücklicher Anfrage die Präsentation u.a. Papiere nicht vollständig zur Verfügung gestellt bekommen. Immerhin hat man uns weitere Information in Aussicht gestellt. Transparenz ...

    Wir werden die wichtigsten Folien aus den Unterlagen (wir haben sie uns inzwischen auf Umwegen besorgt) und die "Eckpunkte" von ECE zur Diskussion stellen, ebenso wie die "Absichtserklärung" der Stadt. Vor allem: Wie geht es nun weiter? Was ist unsere Position auf dem kommenden LuFo (voraussichtlich 22.11.)? Was sind unsere Forderungen?

    Daher laden wir ein zur

    Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 31. Oktober, um 19 Uhr im Hörsaal des Rathauses im Untergeschoss.

    Selbstverständlich sind auch wieder Freunde und Interessierte und Sympathisanten herzlich eingeladen.

    Weiterleiten hilft weiter ...
    Mit vielen Grüßen
    - Für den Kokreis der BI Mainzer Ludwigsstraße -
    Hartwig Daniels

  • Folgend der Text der Pressemitteilung, den die BI Ludwigsstraße erarbeitet hat.

    Pressemitteilung der BI Mainzer Ludwigsstraße zu den Verhandlungsergebnissen der Stadt mit ECE

    Rechte des Stadtrats gefährdet –Bürgerbeteiligung bedeutungslos?

    Verhandlungen haben nichts Neues gebracht. Planungsgrundlage für das Bauleitverfahren sind die Leitlinien! Der Stadtrat hat vor einem Jahr fast einstimmig Leitlinien für die lange überfällige städtebauliche Neuordnung an der Ludwigsstraße verabschiedet (Ergänzung durch mich: dagegen waren nur die Linken). Dem war ein erfolgreicher und aufwendiger Prozess der Bürgerbeteiligung vorangegangen. Die Stadt setzt das Baurecht aus und besitzt für das Projekt notwendige Grundstücke. Eine hervorragende Ausgangsbasis, die demokratischen Beschlüsse des Rats mit ihrer breiten Unterstützung aus der Bürgerschaft auch umzusetzen.
    Dennoch weigern sich die Verhandlungsführer beharrlich, die Leitlinien als verbindliche Handlungsanweisungen des Stadtrats zu akzeptieren. Stattdessen erstellen sie unabhängig vom Rat hinter verschlossenen Türen mit dem Investor ein Papier mit 12 „Eckpunkten“, das wesentliche Teile der 89 Leitlinien außer Kraft setzt, teilweise sogar ins Gegenteil verkehrt. Betroffen sind vor allem ausgerechnet die Leitlinien, die den Bau einer Shopping-Mall nach dem bekannten ECE-Muster verhindern. Sie gehören zudem noch zu den Leitlinien, die der Stadtrat ausdrücklich als unverhandelbar gekennzeichnet hat. Das Eckpunktepapier soll die Leitlinien als Grundlage für das spätere städtische Baurecht und die städtebaulichen Verträge ersetzten. Der Investor müsste demnach keine Anträge auf Befreiung von einzelnen der im Stadtrat verabschiedeten Leitlinien stellen, weil die Stadt mit den neuen Eckpunkten vorab Garantien für ein Baurecht liefert, wie es sich ECE wünscht. Damit gäbe der Stadtrat ein für die Stadt entscheidendes Recht preis. Die Stadtentwicklungsplanung würde dem Investor in die Hände gelegt. Auch der bereits beschlossene und finanzierte Rahmenplan für die City soll für ECE keine Rolle spielen. Mit dem ‚Eckpunktepapier‘ wären klare Vorgaben der Leitlinien wie „urbane Mischung von Einkaufen, Wohnen, Dienstleistungen, Sozialem und Kultur“ (Präambel der Leitlinien), kein Verlust von öffentlichem Raum, Ersatz für verlorenen Wohnraum, Zugang von öffentlichem Straßenraum und viele weitere Zielsetzungen aus Ratsbeschluss und Bürgerbeteiligung vom Tisch. Stattdessen nun wieder eine Shopping-Mall: 100 Läden hochverdichtet gestapelt in vier Geschossen, bis zu 90 oder mehr davon nur über innere Laufgänge und Rolltreppen innerhalb des völlig privaten, introvertierten, abends geschlossenen Gebäudekomplexes zugänglich. Wozu brauchen wir Eckpunkte? Wir haben Leitlinien! Sie bleiben die Grundlage des Bauleitverfahrens.
    Zu dem ‚Eckpunktepapier‘, das sich aus Sicht der BI wie ein Wunschzettel von ECE liest, kommt noch ein Vorvertrag („Absichtserklärung“ genannt), für den es weder sachlich noch nach dem Baurecht eine Veranlassung gibt. Hier versucht die Verwaltung einmal mehr dem Rat das Heft des Handelns aus der Hand zu nehmen. Wir stehen da, wo wir zu Beginn der Bürgerbeteiligung vor mehr als zwei Jahren bereits standen. Wer die luftigen Entwurfsskizzen und die Eckpunkte genau studiert, erkennt schnell, dass es sich um eine mühselig kosmetisch und mit viel PR-Getöse verschleierte Variante der Shopping-Mall handelt, die ECE uns bereits im September 2011 vorgestellt hat. Einzige Unterschiede: Die Fuststraße bleibt offen und ECE hat die Flächen, die man auf dem Grundstück der Polizeiinspektion vorgesehen hatte, durch zusätzliche Verdichtung in das vorhandene Baufeld hineingenommen– und Millionen gespart.
    Die Reserveflächen, die für die Entwicklung des Einzelhandels zwischen Weißliliengasse und Osteiner Hof zur Aufwertung der Ludwigsstraße zu einer „Flaniermeile“ vorgesehen waren, sollen ihnen ohne Not und ohne Begründung in den Eckpunkten noch zusätzlich bewilligt werden. Weder der Wille des Stadtrats und die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung noch die klaren Empfehlungen des von der Stadt beauftragten Gutachtens von Junker und Kruse werden respektiert. Nicht zuletzt die Stellungnahme der Architektenkammer Rheinland-Pfalz bestätigt diese Einschätzung. Die Fundamentalverweigerung von ECE und den Verhandlungsführern gegen eine aufwertende städtebauliche Neuordnung muss sofort ein Ende haben! Wir können nicht den maroden Karstadtbau durch einen noch viel größeren geschlossenen Block ersetzen, der statt einer nachhaltigen Stadterneuerung lediglich die funktionalen Erfordernisse einer Shopping-Mall erfüllt.
    Die BI kann sich nicht vorstellen, dass die Mitglieder des Stadtrats dieser Entmachtung der kommunalen Selbstverwaltung, der Nichtachtung ihrer demokratischen Beschlüsse und ihres politischen Willens sowie der vollständigen Entwertung der Bürgerbeteiligung zustimmen werden.


    Vielleicht ist es auch nicht uninteressant, beiläufig noch zu erwähnen, daß der Mainzer OB Ebling beim SPD-Unterbezirksparteitag nur mit 81% der Stimmen wiedergewählt wurde, was in der AZ auch als Unzufriedenheitserklärung über die schlechten Verhandlungen mit ECE zurückgeführt wurde. Der Zustand, den man in der SPD zwischen Parteifrieden und Fraktionszwang bezeichnen würde, ist derzeit auch durch diesen Hintergrund etwas angespannt.

  • Anbei der heutige Bericht der AZ als Antwort der Stadt auf die geforderte Wiederherstellung der Axialsymetrie am Gutenbergplatz:

    Die Mahnung mehrerer prominenter früherer Kommunalpolitiker und Wissenschaftler, im Zusammenhang mit der ECE-Bebauung auch die Symmetrie des Gutenbergplatzes wieder herzustellen, wird von der Stadt mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. „Das Schreiben .... stößt im Rathaus auf offene Ohren, zumal einige der Autoren das jahrzehntelange Ringen um eine städtebauliche Aufwertung des Karstadt-Komplexes an vorderster Stelle mit begleitet haben und auf diese Erfahrungen aufbauen können“, so eine Erklärung der Stadt.
    In dem Brief an Oberbürgermeister Michael Ebling hatten die Unterzeichner angemahnt, dass eine „Mainzer Lösung“ immer ein Weiterbauen im historischen Kontext bedeuten müsse. Dazu gehörten nicht nur die städtebaulichen Gegebenheiten wie Baumassenverteilung und Gebäudehöhen, sondern auch der kultur- und insbesondere ideengeschichtliche Hintergrund des Orts. Dies würden die jüngsten Verlautbarungen zu den ECE-Planungen leider vollkommen ausblenden.
    Die Autoren zitieren einen Brief des Landesbeirats für Denkmalpflege: „Der Gutenbergplatz ist (...) als Einheit zu verstehen. Dessen stadträumliche Qualitäten, zu denen (...) die Axialsymmetrie gehörte, verdienen es, dass man sich ihnen schrittweise wieder annähert.“
    So müsse das 1808 errichtete Napoleonhaus Gutenbergplatz 1 (WMF), dem bis zum Krieg ein Haus an der Ecke Gutenbergplatz 2/Fuststraße gegenübergestanden hatte, aus seiner Solitärstellung befreit werden. Auf diesen Leitbau müsse als erstes der vorgesehene Neubau an der Stelle des alten Pendants angemessen reagieren.
    Dies müsse, so heißt es im Schreiben an den OB, Niederschlag finden in den Formulierungen des Auslobungstextes für den Realisierungswettbewerb. „Die sich aus dem Neubau auf dem Anwesen Gutenbergplatz 2 ergebenden Bebauungsplanänderungen müssen darüber hinaus Konsequenzen haben für die zeichnerischen Festsetzungen auf der Ostseite des Gutenbergplatzes“, so der Brief der prominenten Unterzeichner, fordern damit also, dass auch die Pavillons auf der Ostseite angepasst werden müssten.
    Die Stadt erklärte, dass die Bedeutung des Platzes als eine ihrer prominentesten Adressen „frühzeitig Gegenstand der Gespräche und weitreichenden Abwägungen mit dem Investor war wie auch der Erhalt des Domblicks“. Wie bei der Ludwigsstraße selbst spielten aus Sicht der Stadtplanung natürlich auch historische Bezüge eine essentielle Rolle. Wie sich dies in der konkreten Architektur wiederfinden könnte, würde naturgemäß erst auf Basis einer Grundsatzentscheidung des Rates im beabsichtigten Architektenwettbewerb zu klären sein. „Die Autoren sind herzlich eingeladen, ihre detaillierten Vorstellungen in diesen Prozess mit einzubringen.“
    Kontraproduktiv sei aber die Idee, die Bayrische Vereinsbank sowie das Douglas-Gebäude aufzustocken, da man so den Blick auf den Dom „im wahrsten Sinne des Wortes zumauern würde“. Ohnehin hätten weder die Stadt noch der Investor ECE dort eine Gestaltungsmöglichkeit, da die Gebäude im Privatbesitz seien.

  • "Verkaufsfläche nicht verhandelbar - ECE beharrt auf 28.000 m2 Verkaufsfläche"

    Das geplante Einkaufsquartier in der Lu soll bis zu 28.000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben dürfen. In dieser Frage sieht der ECE-Projektverantwortliche Gerd Wilhelmus keine Kompromissmöglichkeit. „Wir wissen derzeit nicht, ob wir diese Fläche ausschöpfen werden, aber wenn wir sie ausschöpfen können, werden wir es tun“, sagte Wilhelmus am Mittwochabend vor dem AZ-Wirtschaftstreff. Der Einzelhandel habe gegenüber der Online-Konkurrenz nur eine Chance, wenn er Service, Vielfalt und Erlebnisse beim Einkaufen biete. Aus diesem Grund müsse ein Einkaufsquartier eine gewisse Größe und Anzahl von Läden haben. Bislang schöpfe Mainz das Kaufkraftpotenzial als Oberzentrum im Rhein-Main-Gebiet bei Weitem nicht aus, sodass der vorhandene Einzelhandel keine Zukunftsangst haben müsse. Im Gegenteil ziehe das neue Einkaufsquartier zusätzliche Kundschaft durch Angebote an, die es derzeit weder in Mainz noch in Wiesbaden gebe. Als Beispiel nannte Wilhelmus verschiedene Modemarken und einen Apple Store, der zum Beispiel im Gebäude 5 auf der Planskizze einen Platz finden könnte.
    Flexibel mit wandelnden Einkaufsbedürfnissen umgehen
    Zugleich erklärte Wilhelmus, die fünf Baukörper dienten auch dazu, für die nächsten Jahrzehnte flexibel mit sich wandelnden Einkaufsbedürfnissen umzugehen. Unter dieser Prämisse ist offenkundig auch die Platzierung von Karstadt zu sehen. Das Warenhaus soll laut vorliegender Planung an der Ecke Gutenbergplatz/Fuststraße auf einer Grundfläche von 2000 Quadratmetern angesiedelt werden. Damit ist dort eine Verkaufsfläche von 6000 bis 8000 Quadratmetern möglich. Das ist weniger, als Karstadt ursprünglich haben wollte. Eine Rolle spiele dabei, so Wilhelmus, dass ECEsich im Platz beschränken musste und nicht über die Eppichmauergasse hinaus planen konnte. Dieser veränderten Konstellation müssten sich auch die Planungen mit Karstadt anpassen. Zugleich betonte Arne Nachtigahl, bei ECE unmittelbar für das Mainzer Projekt verantwortlich: Falls Karstadt Interesse an zusätzlichen Flächen habe, könnten Gastronomie und Lebensmittel sowie – falls für Mainz gewünscht – Karstadt Sports an anderer Stelle des Komplexes unterkommen: „Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einer guten Lösung kommen werden.“ Zu den aktuellen Problemen bei Karstadt betonten Wilhelmus und Nachtigahl: ECE sei dem Konzern in vielen Objekten seit Jahrzehnten verbunden. Karstadt sei „zu wünschen, dass ein Konzept gefunden wird, die Kunden dauerhaft zu binden“.
    „Es ist eine individuelle Mainzer Lösung“
    Bei der Durchlässigkeit des Quartiers halten die ECE-Verantwortlichen ein weiteres Nachgeben gegenüber Kritikern für unmöglich. Die neu zu schaffende „Hintere Präsenzgasse“ werde nicht rund um die Uhr begehbar sein. Dies mache auch städteplanerisch keinen Sinn. Zugleich strich Wilhelmus heraus, dass ECE bislang in keiner anderen deutschen Stadt ein „Einkaufsquartier“ wie in Mainz geplant habe. „Es ist eine individuelle Mainzer Lösung“, bekräftigte Nachtigahl. Das Konzept knüpfe mit seinen fünf unabhängigen, durch überglaste Wege verbundenen Baukörpern an die Idee der Passagen des 19. Jahrhunderts an. Dieser Anspruch werde mit einem Architektenwettbewerb unterstrichen, an dem sich 24 Büros, darunter viele renommierte Planer, beteiligen sollen. In der Jury seien Fachpreisrichter, Stadt, Gestaltungsbeirat und ECE vertreten – der Projektentwickler habe aber keine Majorität, hob Wilhelmus hervor.

    (AZ, 31.10.)

  • Anbei einige Termine im Zusammenhang mit dem ECE-Center:

    Di, 19. November, 16:00, öffentliche Sitzung von Haupt- und Personalausschuss, Bau- und Sanierungsausschuss, Ortsbeirat Mainz-Altstadt, Park- und Verkehrsausschuss, Thema: Beratung einer Beschlussvorlage zu ECE für die Stadtratssitzung am 4. Dez.

    Freitag, 22. November, 18.00 Uhr, LuFo 8 im Großen Saal des Kurfürstlichen Schlosses

    Donnerstag, 28. November, öffentliche Sitzung des Planungs- und Gestaltungsbeirats, 14 Uhr, Zitadelle Bau E Drusussaal, Thema: das städtebauliche Konzept von ECE - eine Analyse und Bewertung der unabhängigen Experten

    Mittwoch, 4. Dezember, 15 Uhr, Rathaus, Ratssaal, öffentliche Sitzung des Stadtrats, Abstimmung über Absichtserklärung, Eckpunkte-Papier, städtebauliches Konzept und Anlagen zum Projekt ECE

  • Anbei die Rundmail der BI Ludwigstraße, die heute an die Mitglieder herausging, zur Info über den derzeitigen Stand.

    Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative Mainzer Ludwigsstraße, liebe Freundinnen, liebe Freunde und Unterstützer,

    Hartmut Fischer bittet um Hinweis auf folgende Veranstaltung (Einladung noch mal im Anhang):

    Bauen am Mainzer Gutenbergplatz:
    Eine letzte Chance für Napoleons Traum?

    Donnerstag, 21. November 2013, um 18.00 Uhr
    im Erthaler Hof, Festsaal, Schillerstraße 44

    Alle Mainzerinnen und Mainzer mit Stolz auf die Geschichte ihres Gemeinwesens sind herzlich eingeladen. Und natürlich auch alle auswärtigen Freunde der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

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    Das Thema Gutenbergplatz bekommt besonderes Gewicht, da das komplette Bauvorhaben an der Ludwigsstraße von dem bereits beauftragten "Integrierten Entwicklungskonzept Innenstadt" ausgenommen werden soll - obwohl die Landesmittel für diesen (auch von der BI) lange geforderten Rahmenplan gerade aus Anlass des Projektes bewilligt worden sind.

    Das von ECE vorgelegte 'Städtebauliche Konzept', das ein voluminöses, geschlossenes Gebäude mit internen Malls (Laufwegen im Gebäude) als Zugang zu den Läden vorsieht, soll an die Stelle der unabhängigen städtebaulichen Vorschläge des bereits tätigen Planungsbüros treten. Unter dem Gesichtspunkt Städtebau, Stadtbild und Architektur wird von ECE im Rahmen eines Wettbewerbs lediglich eine Fassadenkosmetik an den Außenwänden der Mall gestattet, wobei völlig unklar ist, zu welcher unangemessenen Billigarchitektur als Verkleidung eines Kaufhauses dies speziell am Gutenbergplatz führen würde.

    Aber es geht noch weiter. Der Pressesprecher der Stadt, Markus Biagioni, hat über die Presse informiert, dass der Planungs- und Gestaltungsbeirat der Stadt mit dem 'Städtebaulichen Konzept' von ECE nicht befasst werden soll (Auftrag: Stadtplanungsamt / Baudezernat). Die Aufgabe des Beirats - er tagt am 28 Nov., also vor der Stadtratssitzung - besteht darin, "städtebauliche Fehlentwicklungen durch eine unabhängige Qualitätssicherung zu verhindern".

    Sollte das ECE-Konzept durch den Stadtrat am 4. Dez. zusammen mit den anderen Bestandteilen der Beschlussvorlage gebilligt werden, ohne dass der Beirat hinzugezogen wurde, kann später nicht mehr in die städtebaulichen Entscheidungen, die ECE und die Verhandlungsführer uns aufzwingen wollen, korrigierend eingegriffen werden. (Zu den Aufgaben des Beirats: http://www.mainz.de/WGAPublisher/o…-8hucrb.de.html).

    Das wäre ein schwerer Schlag für eine städtebauliche Neuordnung und für eine letzte Chance zur Aufwertung des Quartiers; ECE könnte nicht mehr daran gehindert werden, eine Allerwelts-Mall nach bekanntem und gefürchtetem Muster zu bauen.

    Da es nur schwer vorstellbar ist, das sich die Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur in ihrem Engagement für ECE durch den Ausschluss des Beirats auch noch in diese unendlich peinliche Lage bringen würde, haben wir versucht beim Stadtplanungsamt Klarheit zu bekommen. Leider war Herr Ingenthron am Freitag außer Haus und Mitarbeiter, die Näheres wissen konnten, waren telefonisch nicht zu erreichen.

    Die Recherchen gehen morgen, Montag, weiter.

    Noch zwei wichtige Hinweise.

    Am Dienstag um 16 Uhr wird in einer gemeinsamen Ausschusssitzung im Ratssaal über die "Entwicklung des Einkaufsquartiers Ludwigsstraße (Verhandlungsstand, weitere Vorgehensweise) / Bauleitplanverfahren 'A 262' (Aufstellung)" beraten werden. Die Sitzung ist öffentlich. Dort wird die Beschlussvorlage für die Stadtratssitzung vom 4. Dezember ggf. abgesegnet - oder sie fällt durch. Hier die komplette Beschlussvorlage mit den bisher von ECE nicht freigegebenen aufschlussreichen Darstellungen der einzelnen Geschosses und mit Gebäudeschnitten: http://www.mainz.de/C1256D6E003D3E93/vwLookupImagesforLoad/LuFo_Forum-VIII_Beschlussvorlage.pdf/$FILE/LuFo_Forum-VIII_Beschlussvorlage.pdf.

    Das 8. Ludwigsstraßenforum findet am Freitag, den 22. November im Großen Saal des Kurfürstlichen Schlosses um 18 Uhr statt.

    Tagesordnung: http://www.mainz.de/C1256D6E003D3E93/vwLookupImagesforLoad/LuFo_Forum-VIII_Tagesordnung-1.pdf/$FILE/LuFo_Forum-VIII_Tagesordnung-1.pdf.
    Stellungnahmen der Verbände und der BI sind nun zu den Verhandlungsergebnissen nicht mehr vorgesehen. Immerhin dürfen von Jedermann aus dem Saal Fragen gestellt werden. Jetzt teilt uns ECE mit, was "unverhandelbar" ist.

    Mit herzlichen Grüßen
    - für den Kokreis der BI Ludwigsstraße –
    Hartwig Daniels

    sowie:


    Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz
    Regionalverband Mainz

    Einladung

    Am 10. Dezember jährt sich zum 200. Mal der Todestag des französischen Präfekten Jeanbon St. André. Als Revolutionär der ersten Stunde war er ein glühender Verehrer Johannes Gutenbergs, weil es ohne dessen Erfindung Ende des 18. Jahrhunderts keine europäische Epochenwende gegeben hätte. Zum ewigen Ruhm des größten Sohnes von Mainz wollte Frankreich der Geburtsstadt Gutenbergs nicht nur ein Denkmal, sondern eine neue Mitte schaffen. Mit platzrahmenden Bauten von würdevoller Schlichtheit. So dekretierte es Napoleon im Oktober 1804.
    Was daraus geworden ist und ob die Mainzer in ihrem Planen und Bauen am Gutenbergplatz der weltumspannenden Bedeutung des Erfinders gerecht wurden, darüber wollen wir informieren und diskutieren. Auch mit Blick auf die nahe Zukunft.

    Bauen am Mainzer Gutenbergplatz:
    Eine letzte Chance für Napoleons Traum?
    Donnerstag, 21. November 2013,
    um 18.00 Uhr
    im Erthaler Hof, Festsaal
    Schillerstraße 44

    Alle Mainzerinnen und Mainzer mit Stolz auf die Geschichte ihres Gemeinwesens sind herzlich eingeladen. Und natürlich auch alle auswärtigen Freunde der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.