Köln - Stadtmuseum

  • Das Kölner Stadtmuseum soll vom Zeughaus an den Roncalliplatz / Am Hof in ein neues Gebäude umziehen.

    Damit steht ein ziemlich kühnes Bauvorhaben mitten in der Stadt an.


    Quelle: KSTA.de

    Die beiden Gebäude die dort heute noch stehen, das Kurienhaus und die Verwaltung des Römisch Germanischen Museums, sollen demnach abgerissen werden. Ich träume hier schon von einem komplett neuen Ensemble das vom Dom bis in die Altstadt reicht. Was wäre das für eine Verbesserung in Köln ? Die Dom-Hotel Flachdachlösung sollte man vielleicht doch noch mal überdenken. Dann hätte man schon mal die passende Vorlage für die Architekten des neuen Gebäudes. :trommeln:

    Quellen:
    http://www.ksta.de/kultur/-koelni…0,26688004.html

    http://www.express.de/koeln/neues-ge…6,26690044.html

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

    Einmal editiert, zuletzt von Silvester72 (29. März 2014 um 04:07)

  • An sich sind der Abbruch des Kurienhauses und der RGM-Verwaltung schon ein großer Gewinn. Hoffentlich kommt beim Neubau kein neo-60er oder 70er Bau heraus wie er auf dem Rathausplatz und oben auf dem Dom-Hotel Block angestrebt wird. Auf einer Achse vom Dom zu St. Maria im Kapitol wird es in den nächsten Jahren verschiedene Bauprojekte geben; die Stadt möchte hier eine Verbesserung, die geht aber nur mit klassisch gestalteten Bauten. Mit einer Reihe von neobrutalen Schuhschachteln, Kisten und alten PC-Monitoren bleibt das Stadtbild hier so mies, wie es ist.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Es gibt nun die ersten Überlegungen wie Köln's neue historische Mitte einmal aussehen könnte:

    http://www.ksta.de/innenstadt/ron…6,28880934.html

    Rein räumlich finde ich das erste Bild noch am besten. Den Roncalliplatz baulich komplett zu schließen und alles noch mehr einzuengen, so wie in den anderen Entwürfen gezeigt, halte ich für falsch. Köln ist jetzt schon genug ver- und zugebaut. Da gibt es dann doch noch immer wieder Leute die dann noch mehr da hinstellen wollen. eek:)

    Da man ja von einer "neuen historischen Mitte" spricht bin ich jetzt mal gespannt was für Gebäude dort gebaut werden sollen. Aber jetzt wird ja erst mal die Raumverteilung abgeklärt ....

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • ^Wer würde dagegen wetten?


    Also wetten würde ich nicht, aber es spricht doch schon einiges dafür hier ein historisierendes Gebäude zu errichten. Das Kölner Stadtmuseum befindet sich augenblicklich noch im Zeughaus an der Straße "Burgmauer". Ein Umzug aus diesem Gebäude heraus, in einen modernen Bau, wäre ein ziemlicher Rückschritt im Vergleich zur heutigen Situation. Ich glaube nicht, dass dies jemand will. Vielmehr sehe ich aber hier die Möglichkeit ein besseres Bewusstsein oder Umdenken in Richtung historisierender Bauten zu erzeugen. Dies zu erreichen wird in Köln nicht einfach sein, aber es ist richtig diesen Weg zu gehen.

    Hier ein paar aktuelle Bilder vom Kölner Stadtmuseum:

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • In Köln rückt die Neubebauung der bisher recht banal-hässlich gestalteten Südseite des Roncalliplatzes direkt am Dom näher. cclap:)
    Mittlerweile gibt es einige vielversprechende, teils auch historisierende Entwürfe, wobei auch viel Belangloses a la Volker Staab dabei ist. Mein klarer Favorit ist der gotisch-historisierende Entwurf des Kurienhauses von Peter Kulka.

    Alle Entwürfe (auch von Kulka) können > hier < eingesehen werden.

    Zudem: Bericht des Express und Bericht des Stadtanzeigers.
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (20. Dezember 2014 um 11:30)

  • Im Grunde Jacke wie Hose. Ein Flachdachkasten reiht sich an den nächsten. Ich schlage vor, mit verbundenen Augen blind eine der Varianten zu wählen. Im Ernstfall würde ich "Aedificiums" Vorschlag den Vortritt geben.

  • Ganz hervorragend Aedificium ! :applaus:

    Diese Leichtigkeit, mit der der Architekt den historischen Kontext der Umgeung in verantwortungsvoller Weise übernommen und doch modern-klassisch interpretiert hat. Sein Bau durchdringt den Raum, schafft aber auch Freiräume für Kreativität und Leben. Seine zeitlose Ornamentik wird auch noch Zukunft zu begeistern wissen und seine so spannend gegliederte Fassade lädt zum Verweilen ein. Das Idiotenkomitee hat sich daher entschlossen, diesen Entwurf mit dem ersten Platz zu küren..... :lachen:

    Mal ernsthaft: Können wir das einreichen ? So á la Satire .

  • @ Aedificium + Lars: Danke für eure überaus "qualifizierten" Beiträge. :wink:
    Da man an dieser Stelle wohl kaum auf Rekonstruktionen hoffen kann (war da mal was rekonstruktions-würdiges?) kann man doch mal auf etwas zeitgemäßes Brauchbares hoffen. Gemessen an der grundsätzlichen Banalität der meisten heutigen Architektur-Produkte (z.B. Volker Staab) scheint mir der Entwurf von Peter Kulka doch gar nicht so schlecht zu sein, oder? stickpoke:)

  • irgendwie fände ich den Kulka-Entwurf an dieser Stelle richtig originell. Man kann ja nicht behaupten, dass er historisierend baut, sonder nur historische Elemente aufnimmt. Damit müssten auch Reko-Gegner leben können.

  • Vermutlich ist Kulka in Modernistenkreisen irgendwie unangreifbar. Aber ich wette, hätte eine Bürgerinitiative einen solchen Vorschlag eingereicht, würde sich die Fachwelt in Lachen oder "Disneyland"-Vorwürfen nur so ergießen. Kulka verwendet hier gotische Fensterformen als Dekor, also als Vorblendung der horizontalen Fensterbänder in Bauhaus-Tradition. Das ist ein Stilbruch, ob ein origineller sei dahingestellt. Zumindest hat er von der vertikalen Ausrichtung der gotischen Konstruktion nichts verstanden bzw. blendet sie weg, in dem er sie nur als horizontales Dekor verwendet.

    Ein wenig erinnert mich das an die sowjetische Architektur in den mittelasiatischen, muslimischen Republiken. Dort wurde muslimische bzw. türkisch-mongolische Ornamentik ebenfalls modernen Gebäuden vorgeblendet. Dies aber weit gekonnter und nach meinem Geschmack durchaus ansprechend. Da im Gegensatz zur Gotik das muslimische bzw. türkisch-mongolische Ornament keine Richtung kennt, eignet es sich sehr gut als Flächendekor und auch als Sinnbild für regional typische Formsprache.

    Hier Beispiele aus Taschkent, Usbekistan:

    http://1.bp.blogspot.com/-43Apc-mEwfA/T…%2Btashkent.jpg

    http://www.advantour.com/img/uzbekistan…bition-hall.jpg

    http://www.tandemturners.com/wp-content/upl…nt-1024x380.jpg

  • Es ist schade, daß der Baunetz-Artikel (siehe Beitrag 10 von Kralle in diesem Strang) gleich mit herablassenden Worte zum Frankfurter Dom-Römer Projekt anfangen muß, und so tut, als ob es inzwischen Dutzende solcher Projekte Deutschlandweit gäbe. Genau das Umgekehrte ist der Fall: Entwürfe wie hier für Köln gibt es überall zu bestaunen, und das Frankfurter Projekt steht Europaweit einzigartig da.

    Von den im Artikel gezeigten Varianten würde ich die von Staab hier den Vorzug geben. Sie ist zumindest aus Einem Stück, konsequent durchgeformt und einigermaßen formschön und monumental als Gegenstück in Bezug auf dem Dom-Hotel und dem Dom.
    Die anderen Entwürfe haben keine Vorzüge gegenüber der heutigen Bebauung von ehem. Diözesanmuseum und RGM-Anbau.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Kulka überrascht mich, da ich ihn bislang vor allem mit der Verwurstung von Altbauten in Verbindung bringe (á la Senckenberg-Areal Frankfurt).

    Der Kulka-Entwurf ist dem Umfeld durchaus angemessen und fügt einen Akzent hinzu, wobei ich eine Steinfassade besser fände. Irgendwie erinnert mich der Bau etwas an das nahe Blau-Gold-Haus von 1952, das mir ausgesprochen gut gefällt. Jedwede Ornamentik fehlt natürlich, wie immer heutzutage - in den 50ern war man sich noch nicht zu fein dafür.

  • Beim Entwurf von Peter Kulka ist aber auch nur der pseudo-gotische Gebäudeteil ansehnlich. Direkt daneben entstünde wieder ein nackter Kasten. - Siehe hier .

    Trotzdem gefällt er mir in diesem armseligen Sammelsurium von Kisten & Klötzen noch am ehesten. Daher wird der Entwurf auch nicht umgesetzt. Zu "historisierend".


    Na zumindest der Stadtort des Gebäude Links auf dem Bild ist vollkommen falsch gewählt. Auf keinen Fall darf man den Roncalliplatz noch mehr zubauen. Da geht der Blick auf den Dom von der Straße Am Hof aus ja verloren. Das Gebäude rechts sieht mindestens so schlimm aus wie das Wallraf-Richartz Museum. Darf ich gar nicht dran denken, wenn sowas dort gebaut werden sollte.

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.