• Gasthaus Adler: Investor gefunden

    Zitat

    ...Dort soll ein Pächter gefunden werden, der im Erdgeschoss ein gutbürgerliches Restaurant betreibt. Gespräche mit Interessenten hätten bereits stattgefunden. Auf den beiden darüberliegenden Stockwerken enstünden acht Doppelzimmer. Die beiden oberen Dachgeschosse werden zu einem Saal umgebaut, in dem rund 140 Personen Platz fänden. Die Stadt Schiltach habe zugesagt, diesen Saal für die nächsten zehn Jahre zu mieten, was eine wirtschaftliche Entlastung für den Pächter bedeute, so Fiedler. Dieser Saal könne dann für die unterschiedlichsten Veranstaltungsarten genutzt werden...

    Zitat

    ..., dass das zentrale Treppenhaus abgerissen werde, lediglich im ersten Obergeschoss soll ein Teil der alten Treppe, die aus dem Jahr 1604 stammt, erhalten bleiben. Damit das Gebäude barrierefrei zugänglich wird, plant Fiedler ein gläserenes Treppenhaus mit Aufzug. ...


    Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schilta…5e0a0f46b6.html

    Gasthaus Adler: http://www.hiss-fans.de/spezial/zursonne/adler_zursonne.jpg
    Im Modell: http://www.bo.de/lokales/kinzig…auf-einen-blick

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (7. Dezember 2013 um 09:22)

  • Hallo zeitlos, zuerst möchte ich mich mal besonders bei dir dafür bedanken, dass du uns seit so langer Zeit immer wieder über Neuigkeiten aus dem Südwesten unseres Landes auf dem laufenden hältst, sehr vorbildlich!

    @Schiltach: solche Sanierungsmaßnahmen sind für mich zuerst einmal begrüßenswert, weil sie den Erhalt des Hauses und damit eines Großteils seiner Bausubstanz sichern. Der wohl allein wegen der geplanten neuen Nutzung verursachte Verlust eines Großteils des historischen Treppenhauses und der neu zu errichtende und bewußt modernistisch kontrastierende gläserene Aufzugsturm verringern die Freude über die Sanierung aber ein wenig. Mal gespannt was der dazu kontaktierte Denkmalpfleger demnächst sagt ...

  • Besten Dank -Frank- für deine Anerkennung, das motiviert mich.

    Zum Thema Schiltach/ Adler: Richtig, nicht die Frage ob, sondern wie eine Sanierung umgesetzt wird ist relevant.

  • In Schiltachs Altstadt wird in der Mühlengasse 2 ein 1680 erbautes Fachwerkhaus umfassend saniert.

    Zitat

    Als Gerberhaus erbaut, war sein Standort bewusst gewählt: direkt am "Mühlegraben", dem früheren Kanal, der das Wasserrad des "Hintermüllers" antrieb. Er ging vom "Mühleteich", dem Wehr oberhalb des späteren Strandbads, über die Aue in die Mühle und an der Häberlesbruck zurück in die Kinzig. Die Lage am Kanal war wichtig, weil die Gerber die Häute nach dem Enthaaren zum Säubern wässern mussten. Bereits 1568 dichtete Hans Sachs: "Die Häut, die häng’ ich in den Bach, werf’ in den Äscher sie darnach, dergleich die Kalbfell ebenso; darnach werf’ ich sie in das Loh, wo sie ihr Ruh ein Zeit erlangen…"

    Fast 350 Jahre altes Haus wird saniert

    Farbfoto 1939/40

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Dass diese Renovation nicht gut herauskommen kann, sieht man nur schon auf dem Bild, wo bereits alle Gefachfüllungen sinnlos herausgebrochen worden sind! Sind die Füllungen etwa weniger wert als die Holzbalken? Mitnichten! Hier wird keine Denkmalpflege betrieben!

    Solche Renovationen sind schuld, dass es jeweils heisst, renovieren käme zwangsläufig teurer als neu zu bauen. Und nachher wird stolz der Presse mitgeteilt, wieviel Geld man in die Hand genommen habe und fühlt sich als Held und Häuserretter...

  • Bei solchen Sanierungen, man spricht auch vom "Ausblasen" des Fachwerks, werden gut 50 % des Gebäudes zerstört. Es geht viel historische Substanz verloren.

  • Interessant, das so zu hören. Bei uns in Soest kenne ich es eigentlich nur so, dass die Gefache komplett ersetzt werden und die Häuser bis auf das Gerippe entkernt werden. Schön zu hören, dass es auch anders geht.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Tja, einerseits gut, dass das Haus erhalten und saniert wird. Andererseits, mit dem Carport unter dem Haus (warum?) und den Metallbalkonen, gefällt es mir nicht.

  • Heimdall

    Der „Autounterstand“ erklärt sich aus dem Artikel folgendermaßen:

    „Der Bestand sei dreigeschossig, das Papierlager daneben zweigeschossig. Diese denkmalgeschützten Bereiche würde er gerne mit einem aufgeständertem Gebäude verlängern. Aufgrund des Hochwasserschutzes seien im Erdgeschoss nämlich nur Parken oder Nebenräume möglich.

    Die Visualisierung lässt, was die Materialien und realistische Wirkung des aufgeständerten Erweiterungsbaus zum sogenannten Papierlager (das ist das bestehende kleinere Nebengebäude, welches mit dem größeren Fachwerkhaus durch einen Querbau verbunden ist) mitsamt neuem, verschindelten (?) Verbindungsbau betrifft, tatsächlich Fragen offen.


    Mit einer holzverkleideten Stahlkonstruktion könnte man sich behelfen, sofern sie statisch der möglichen Hochwassersituation wegen notwendig wäre, statt auf eine sichtbare Stahlbetonstützen oder Stahlkonstruktionen zu setzen.

    Damals, in der Hochzeit der gestaltendenden Denkmalpflege, als Schiltachs Stadtbild so maßgebend und vorbildlich saniert wurde, hat man sich noch um Lösungen bemüht, die den Duktus des Bestandes fortschreiben und glücklicherweise noch nicht den heutigen architektonisch indoktrinierten Bruch in der Denkmalpflege zur Bedingung gemacht.

    Mit einer traditionellen Holzständerkonstruktion könnte man daher auch in diesem Fall eine insgesamt optisch harmonische Lösung finden, welche die Architektursprache des Bestandes aufgreift und fortsetzt.

    Das eigentliche Geschoss darüber erfreut zumindest durch eine angenehme Fenstergestaltung und ein klassisches Satteldach ohne wüste Auswüchse. Was die Balkone betrifft, hoffe ich beim Neubau, dass die hölzernen Elemente die Stahlkonstruktion quasi verkleiden. Beim mächtigen, verschindelten Giebel des Altbaus sieht es aber tatsächlich so aus, als bliebe die Stahlkonstruktion bis auf die hölzerne (?) Brüstungselemente der Balkone sichtbar. Das müsste natürlich nicht sein und wurde damals denkmalpflegerisch besser umgesetzt.

  • Ein großer Wurf ist dieser Umbau sicher nicht. Schade auch um die schönen Grünflächen hinter dem Haus, die nun Parkflächen weichen sollen. Das ist doch wohl vollkommen daneben!