Pfarrkirchen (Galerie)

  • Pfarrkirchen, im niederbayrischen Hügelland an der Rott gelegen, hat knapp 12000 Einwohner und ist die Kreisstadt des Landkreises Rottal-Inn. Die Stadt liegt an der Straße von München (125km Entfernung) nach Passau (50km). Bekannt ist die älteste Trabrennbahn Bayerns (1895 eröffnet).



    Stadtplatz mit ehemaligen Rathaus und Marktbrunnen.


    Das ehemalige Rathaus im NW des Stadtplatzes, um 1500, der turmartige Vorbau noch mit offener spätgotischer Halle im Erdgeschoss, an der Fassade das Stuckwappen des Kurfürsten Karl Theodor.


    Nordseite des Stadtplatzes


    Ein Wahrzeichen Pfarrkirchens ist das Wimmer-Ross von 1966. Links Stadtplatz 9, das ehem. Gasthaus Plinganser


    Rückseitige Renaissancearkaden (Stadtplatz 9, ehem. Gasthaus Plinganser), einen weiteren Arkadenhof gibt es im Münchener Hof in der Lindnerstraße 14 (habe ich verpasst...).


  • Stadtplatz mit Rathaus (1864/65 im Maximilianstil) und Turm der Stadtpfarrkirche


    Mittig Stadtplatz 4, ein weiterer ehemaliger Gasthof, typisches Inn-Salzach-Stil-Gebäude, im Kern 16. Jh. In Pfarrkirchen gibt es abseits von Inn und Salzach doch einige Gebäude in diesem regionalen Stil.


    Stadtplatz 8, der Kirchenwirt, mit drei Rücksprüngen und Vorschussmauer (im Kern 16./17. Jh.)


  • Die Stadtpfarrkirche Sankt Simon und Judas eine 3-schiffige spätgotische Kirche; seitdem 1971 der spätgotische Chor abgebrochen und durch einen Gemeinderaum ersetzt wurde ist die Kirche ein Torso. Der gewaltige Backsteinturm 67m hoch.


    Vom Spitalplatz aus gesehen, hinter dem Baum das Mesnerhaus.


    Pflegstraße 18, das Weißbräuhaus, bez. 1921, im Kern 17. Jh.; ehemals Pfleggericht (1712-1803)


    Kreuzweg zur Wallfahrtskirche Gartlberg, das zweite Wahrzeichen Pfarrkirchens oberhalb der Altstadt.


    Wallfahrtskirche Gartlberg, eine 1661 begonnene und 1688 geweihte barocke Zweiturmanlage, im Inneren aufgrund der Carlone-Stukkaturen an den Passauer Dom, Kremsmünster oder Speinshart erinnernd.

    Von außen erinnert mich die Kirche an den Liebfrauendom im einstigen Miniaturpark A-Haunstetten. Beim 1. Besuch vor vielen, vielen Jahren wurde die Kirche renoviert, dieses Mal war gerade Kirche, deshalb keine eigenen Innenaufnahmen, ersatzweise:
    http://photos.wikimapia.org/p/00/03/24/94/50_full.jpg

    http://photos.wikimapia.org/p/00/03/24/94/39_full.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (21. November 2013 um 10:58)

  • Für eine Neubebauung vergleichsweise ja. Auf der Westseite wären noch ein wenig Reste der Stadtbefestigung gewesen, da war ich nicht. Der Stadtkern soll ja von einer Kastanienallee umgeben sein ("Wall-Street"). Auf der Nordseite ist mit dem Stadtweiher ein Rest des Stadtgrabens erhalten.


    Dohlen waren an dem Tag auffallend viele in der Stadt zu sehen.

  • Zitat

    Sind diese Neubauten nicht traumhaft schön?


    Pff, wirklich nicht!
    Unter traumhaft schön stell ich mir schon etwas anderes vor als derlei plumpen Kitsch, wie mir überhaupt dieses Stadtbild weitaus zu postmodern verschandelt vorkommt. Grell, abgeschleckt, lieblos, die Fenster sowieso der typische BRD-Alptraum, billig, synthetisch, jede Nuance zwischen Orginal und Kopie verwischend.
    Schade drum, eigentlich ein hübsches Stadtbild, das auf die von mir schon öfters bemerkte stilistische Ähnlichkeit zwischen Niederbayern und Nordmähren hinweist.
    Nur, dass man in Nordmähren halt mit der (spärlicheren) Substanz bei weitem nicht so respektlos umgeht - es ist dort das Kapital einer Stadt und nicht eine Last, die man halt so mit sich herumzuschleppen hat.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Für Niederbayern abseits der 3 großen Städte Landshut, Passau und Straubing sieht Pfarrkirchen aber schon vergleichsweise gut aus.

    Die restlichen Aufnahmen

    Zum Abschluss noch der östliche Teil des Stadtplatzes.


    Nordseite


    Auf der Südseite noch zwei ältere Bürgerhäuser mit Flacherkern, das linke wieder mit Inn-Salzach-Vorschussmauer (Stadtplatz 24 und 22).


    Nordseite mit dem ehem. Rottaler Hof (Stadtplatz 19/21), wie auch anderswo ging es mit der heimischen Gastronomie dahin...

    Soweit einige niederbayrische Eindrücke aus dem Rottal.

  • Ich bin eigentlich völlig anderer Meinung, zumindest was Ulm betrifft, das aber nicht hierhergehört. Mir hat Ulm einfach sehr gut gefallen, sowohl von der erhaltenen Substanz als auch vom Wiederaufbau her. Mit Ausnahme des Westens würde ich Ulm bedingungslos als schöne Stadt bezeichnen.
    Das hat aber mit Pfarrkirchen rein nichts zu tun, denn Pfarrkirchen wurde nicht zerstört. Hier besteht keine Notwendigkeit, das Zentrum neu zu gestalten nach der ersten total missglückten Wiederaufbauwelle zu verbessern. Man hätte dieses Zentrum einfach mit Liebe pflegen und erhalten sollen.
    Ich muss aber zugeben, dass der zweite Schub von Markus' Bildern versöhnlicher stimmt. Immerhin scheint jegliche grobe Bausünde zu fehlen, und meine Beanstandungen werden in zivilisierteren Zeiten leicht zu korrigieren sein. Und wenn man sich Tobiassens Galerie über Ried ansieht, einer sicherlich in Vielem vergleichbaren Stat, so fällt Pfarrkirchen sicher nicht unangenehm auf.

    Zitat

    So ein Neubau wie in Pfarrkirchen am Marienplatz und das östlich benachbarte, wo der K & L drin ist (ich glaube Bahnhofstraße 16) sind da schon das höchste der Gefühle (vor allem, wenn man den Inn-Salzach-Stil mag). Siehe Eisengasse 7 in Nördlingen, das weitaus schlechter ist, vielleicht auch, weil ich natürlich in unserem Nördlingen viel anspruchsvoller bin - da ist halt das beste grad gut genug. Oder schau Dir Amalienstraße 21 u. 22 in Neuburg an der Donau an. Da muss man schon zufrieden sein, dass es nicht noch schlimmer kommt.


    Dem kann ich ja uneingeschränkt zustimmen, nur ist da eben ein Unterschied zwischen dem letzten Satz und "traumhaft schön".
    Generell dürfte es mit der Stadtbildpflege in Niederbayern schlimm aussehen. Straubing ist diesbezüglich wirklich nicht das Gelbe vom Ei, auch in Passau gibt es einiges zu beanstanden, und von Landshut braucht man erst gar nicht zu reden. Gibt es Gründe für dieses Versagen?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.


  • Generell dürfte es mit der Stadtbildpflege in Niederbayern schlimm aussehen. Straubing ist diesbezüglich wirklich nicht das Gelbe vom Ei, auch in Passau gibt es einiges zu beanstanden, und von Landshut braucht man erst gar nicht zu reden. Gibt es Gründe für dieses Versagen?

    Es gibt wohl keine Gegend in D die in WK2 so wenig zerstört wurde wie Niederbayern. Warum man für das Stadtbild in welcher Stadt auch immer, so wenig übrig hat habe ich mich auch schon oft gefragt. Keine Ahnung woran das liegt...