Dresden - Ortsamtsbereich Prohlis (Kauscha, Leubnitz-Neuostra, Lockwitz, Luga, Nickern, Niedersedlitz, Prohlis, Reick, Strehlen, Torna)

  • Da scheint noch jemand einen alten Bauplan aus den 70iger Jahren ausgegraben zu haben. Unglaublich, dass so etwas 2012 gebaut wird. Armes Dresden.


    Yep. Ein paar Meter weiter hatte ich 30 Jahre lang gelebt. Bloß gut, daß ich mir das nicht mehr antun muß...

    @ Heimdall: 150 Meter weiter nördlich beginnt der Große Garten. Bis 1945 war die Gegend mit sehr individuellen Villen bebaut. Um den "Locus delicti" herum, speziell gen Osten und in Richtung Wasaplatz (Süden, etwa 400 Meter entfernt) stehen noch einige Exemplare, die der Krieg verschont hatte. Die Würfelbude paßt nicht in die Gegend. Selbst die DDR-Wohnblocks von Ende der 50er strahlen mehr Charme aus.

    Hier ein Link zu einem Foto bei der Deutschen Fotothek von etwa 1908. Die Straßenkreuzung, wo das Würfeldingsbums steht, sieht man nahe des rechten Bildrandes, rechts oberhalb des Bahnhofs Strehlen. Die heutige Bebauung ist nicht viel dichter!

    4 Mal editiert, zuletzt von Zirp (5. Februar 2012 um 22:39)

  • Das Gebäude ist doch durchaus akzeptabel!

    Vor etwa zehn Jahren hat man schräg gegenüber des Passiv-"Hauses" an der Oskarstraße folgendes Wohngebäude errichtet:


    Die sehr schöne Einfriedung stammt noch von der Vorkriegsbebauung.


    Obwohl die Baumasse und -Höhe ebenfalls recht groß erscheint, wirkt der Bau in seinem parkähnlichen Grundstück nicht aufdringlich. Dazu trägt aber auch die recht annehmbare Gestaltung bei.

    Wenn man sich beide Projekte und die gesamte Umgebung einmal anschaut, umso unverständlicher erscheint die Genehmigung des Bürohauses. Im Bebauungsplan müssten doch eigentlich Geschossflächenzahl und Gesamthöhe einer Bebauung festgeschrieben sein. Das Passiv-"Haus" allerdings wirkt gemessen an seiner Umgebung wie ein sich nicht einpassendes Mini-Hochhaus.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe


  • Das ist glasklarer Stil der 40er/50er Jahre. Ich dachte, als ich das Foto sah, sofort an ein x-beliebiges TU-Gebäude aus der Nachkriegszeit an der Teplitzer Straße. Aber nein, ein Neubau... Nachtrag: Er (genauer gesagt, seine Frontseite) irritiert, paßt aber irgendwie. Respekt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Zirp (6. Februar 2012 um 22:19)

  • Die USD-Immobilien beginnen dieser Tage endlich mit der Sanierung des sogenannten Blauen Hauses, in dem kleine und seniorenfreundliche Wohnungen eingerichtet werden sollen. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten rechnet man in der Mitte des nächsten Jahres.
    Hier kann man sich über die Geschichte und Architektur dieses - zumindest in meinen Augen - wunderschönen Denkmals der frühen DDR-Moderne informieren:

    Das blaue Haus. Ehemalige: Zentrales Forschungsinstitut fr Arbeit der DDR

    - - - OSTMODERN /// Nachkriegsarchitektur in Dresden - - -

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  • Heute versorgt uns die Sächsische Zeitung mit Informationen zur Sanierung des sogenannten Blauen Hauses am Lennéplatz.
    Demnach sollen die Arbeiten im Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein und insgesamt ca. fünf Millionen Euro kosten. Es entstehen etwa 60 Wohnungen mit 45-65 Quadratmetern Nutzfläche.
    Obwohl das Gebäude nach dem "neuesten Stand der Technik" energetisch saniert werden soll, will man - in Absprache mit dem Denkmalschutz - das markante Fassadenraster mit den in blauer Keramik verkleideten Wandfüllungen sowie die mit Sandstein verkleideten Giebel in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Hoffentlich!

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  • Bilderbuch, und ff. andere : ich nehme an, dass mit Sanierung des "Blauen Hauses", die ich ebenfalls sehr begrüße, der Plan zur Reko des Kugelhauses ( zunächst ) erst mal vom Tisch ist.
    Ich hoffe sehr, dass die Wandfriese am "Saalbau" in diesem Zusammenhang erhalten, die Malereien aufgefrischt werden können.

    Von allen älteren Projekten für die Kugelhaus - Reko hat man in letzter Zeit leider gar nichts mehr gehört, wobei ich den neuen Standort
    v o r dem Blauen Haus, von vornherein für denkbar ungünstig hielt.
    Besser wäre sicher ein Platz in der Nähe des alten Aufstellungsortes. Warum nicht auf der Cocker - Wiese oder auf den Freiflächen am
    Straßburger Platz ?
    Da käme man Nettekovens wundervollen Prachtbauten ( Canaletto - Passagen ) noch zuvor, wäre doch gar zu köstlich.

    Die von Dir hier eingestellten Horrorfotos, von einem UNDING am Haltepunkt Strehlen, machten mich fast sprachlos.
    Die Narrenfreiheit für Investoren in DD gebiert ein Ungeheuer nach dem anderen.
    Vor allem, dass die Bauarbeiten am UNDING inzwischen einen Stand erreicht haben, der Veränderungen unmöglich macht.
    Da ich schon lange nicht mehr in dieser Gegend von Dresden war, bin ich nun um so mehr entsetzt.

    Schon mal bemerkt, das Mormonenhaus sowie die von Dir erwähnten, angrenzenden Wohngebäude, zwischen Tiergartenstraße und Wiener Straße, über eine gemeinsame, höchst aufwändige Einfriedung : ( Sandsteinpfeiler mit kl. Portalhäuschen, schmiedeeiserne Zaunfelder, alles in etwas neoromanischen Anklängen ) verfügen ?
    Obwohl ich einige Abbildungen von histor. ( zerstörten ) Villen in der Wiener Straße kenne, ist es mir bisher leider noch nicht gelungen, von der Villa, die auf diesem sehr großen Terrain bis 1945 stand, ein Foto zu erlangen.
    Bisher auch nicht von der SLUB/Fotothek.

    Denkbar das DD künftig einen Exklusivvertrag mit Herstellern von TNT braucht, um die ärgsten "architektonischen" Verfehlungen wieder entfernen zu können. Dies a u c h im Zusammenhang mit dem Unding in der Wiener Straße.

  • Ich hoffe sehr, dass die Wandfriese am "Saalbau" in diesem Zusammenhang erhalten, die Malereien aufgefrischt werden können.

    Dieser Tage fand ein Treffen zwischen dem Investor USD und der zuständigen Denkmalbehörde statt. Laut getroffener Vereinbarung soll das vom damaligen Studenten Dietmar Gubsch um 1960 gefertigte Sgraffito, vom nunmehr über 70-jährigen Künstler höchstselbst restauriert werden. Wenn das mal keine gute Lösung ist!

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  • Danke Jan :),

    ich bin vor Kurzem mal ein Stück der Wiener Straße abgelaufen und konnte dort eine rege Bautätigkeit feststellen. Gute Ansätze sind bisweilen zwar da, aber die Ausführung...nunja... :augenrollengruen:

    Wir fangen mal mit Altbau an...

    Postmoderne aus den 90ern

    Ein "energieeffizienter Neubau"...laut Bauschild, immerhin mit Gesimsen, gesprossten Fenstern und keinem Flachdach laut Bild..wir werden sehen ;)

    Blick zur Christuskriche in Strehlen


    daneben...mhm...naja..

    leider verwackelt...welch Spannungsbogen ;)

    den Anfang macht ein Neubau von VillaBelaVista...

    Daneben das hier

    und dann wird's brutal

    Drehen wir diesem ... den Rücken zu

    Kriegsschaden?

    So, das war's

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Die gezeigten Bella Vista-Bauten orientieren sich sehr sensibel an der sächsischen Bautradition vornehmlich des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie sind sehr gut ausgeführt, mit viel Könnerschaft und wissen um Baustile, zumindest auf den Fotos, und verbinden auf gelungene Weise zeitgenössische und traditionelle Elemente ohne versatzstückhaft zu wirken.
    Aber trotzdem möchte ich mal etwas mehr Toleranz anmahnen. Es gibt Leute die tatsächlich NICHT so wohnen möchten. Die eben die die verschmähten "Klötzchen" vorziehen. Nicht jedes zeitgenössische Gebäude ist automatisch hässlich, nur weil es nicht dem eigenen Stilempfinden entspricht.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Hr. Asisi hat, nach der Überarbeitung seines Panoramabildes in Reick, zwei weitere Dresden-Projekte in Arbeit. Er will ein Panorama schaffen, welches die Stadt um 1900 zeigt und eines, das den Zustand ca. einen halben Tag nach der Bombardierung dokumentiert. Die drei Panoramen sollen dann über das Jahr immer im Wechsel gezeigt werden.
    Wenn ich an das Gründerzeitpanorama denke, geht mir jetzt schon das Messer in der Hose auf; beim 14. Februar hingegen werde ich schwermütig...... :weinen:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Im Frühling und Sommer soll Dresden 1756 und Herbst soll dann zukünftig Dresden 1900 gezeigt werden. Dresen am 14.02.1945 soll dann jeweils im Februar gezeigt werden.

    Das gestern wiedereröffnet Dresden 1756 soll auch überarbeitet worden sein und nun plastischer wirken als früher. Ich fand es jedenfalls jedes Mal großartig das Panometer zu besuchen - man hat wirklich das Gefühl am Turm der Hofkirche zu stehen...Dresden 1900 wird das meiner Meinung nach übertreffen. Ich freue mich! Vor allem auf den Kaiserpalast, Victoriahaus, Centraltheater und und und!

    ...Asisi möchte auch, sollte er dann noch die Kraft dazu haben, DDR-Dresden einmal kreieren. Meiner Meinung kann er sich das sparen...diese Hässlichkeiten kann man auch jetzt noch ganz ohne Panometer Traumwelt als reale Geisterbahn tagtäglich live erleben.

    Ich kann den Artikel aus der DNN leider nicht verlinken, aber dort kann man das alles nachlesen. Dresden 1900...genial!

  • Obwohl das Gebäude nach dem "neuesten Stand der Technik" energetisch saniert werden soll, will man - in Absprache mit dem Denkmalschutz - das markante Fassadenraster mit den in blauer Keramik verkleideten Wandfüllungen sowie die mit Sandstein verkleideten Giebel in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Hoffentlich!

    Am nun folgenden Objekt kann man erkennen, dass eine Sanierung, auch wenn sie kritisch vom Denkmalschutz begleitet wird, nicht immer gelingen muss. So dürfen wir dieser Tage beobachten, wie das von 1958-1960 errichtete sogenannte Blaue Haus von der "Fira", einem Tochterunternehmen der USD, versaut wurde.

    Informationen zur Historie des Gebäudes:

    http://das-neue-dresden.de/das-blaue-haus.html


    Von der Tiergartenstraße aus gesehen fällt immerhin die Erhaltung der mit Cottaer Sandstein verkleideten Giebel auf. Die durch Knerer und Lang sanierte "Prager Zeile" zeigt, dass das leider keine Selbstverständlichkeit ist.


    Die Längsseiten zeigen allerdings, dass diese materialgerechte Vorgehensweise keineswegs vollständig angewandt wurde. So sind die Wandfelder nicht mehr mit Meißner Keramik verkleidet, sondern haben einen schnöden Rauhputz erhalten.


    Negativ fällt zudem die Vergröberung des Fassadenrasters auf, das durch die Aufdoppelung von Dämmmaterial extrem gelitten hat. Die ehedem vorhandene, leichte Eleganz - Die Pfosten der Fassade hatten einst die Stärke der Pfeiler des Galeriegeschosses!! - ist dahin. Der Bau wirkt nunmehr plump und schwer!


    Und obwohl die Sanierung gleichsam einer Rettung des Gebäudes gleicht, muss man den Denkmalschutz ob seiner Zugeständnisse kritisieren. Ich weiß allerdings nicht, was schwerer ins Gewicht fällt, der Wegfall der Keramikverkleidung oder das optisch vergröberte Stahlbetonskelett?

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    So sind die Wandfelder nicht mehr mit Meißner Keramik verkleidet, sondern haben einen schnöden Rauhputz erhalten.

    Wie kann das denn sein? :schockiert:
    Ist es denn nicht der Denkmalschutz, der immer so geil auf Originalsubstanz und Material ist?!
    Mir persönlich haben solche Kachelfassaden noch nie gefallen. Das erinnert mich immer an sanitäre Einrichtungen / Bahnhofsklo.

  • in Alt-Strehlen wird ein Dreiseitenhof an der Kreischaer Str. saniert. Im Artikel der Sächs. Zeitung dazu heißt es

    http://goo.gl/maps/Z9qVc

    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/al…en-2665761.html

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