Dresden - Ortsamtsbereich Prohlis (Kauscha, Leubnitz-Neuostra, Lockwitz, Luga, Nickern, Niedersedlitz, Prohlis, Reick, Strehlen, Torna)

  • Wahrlich nicht schlecht! Beim Hauptgebäude stimmen sogar die Proportionen (abgesehen von der zu engen mittleren Fensterreihung), sodass der Bau, abgesehen von seinem klassischen Dekor, tatsächlich überzeugen wird können. Das überrascht mich, zumal der Standort aufgrund seiner durchaus vorhandenen verkehrlichen Belastung für eine derartige Bebauung nicht unbedingt prädestiniert erschien.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Heute vor 31 Jahren brannte das Schloss Prohlis der Barone von Kapp-herr nieder. Die Brandkommission ermittelte einen 14-jährigen Prohliser als mutmaßlichen Brandstifter, stellte das Verfahren gegen ihn aber aus Mangel an Beweisen ein.

    Vor 31 Jahren brannte Schloss Prohlis nieder

    http://www.dnn-online.de/queport/jrs?xp…11216193000.jpg


    Schloß Prohlis

    Schloss Prohlis – Wikipedia

    Einmal editiert, zuletzt von Henry (17. Dezember 2011 um 10:14)

  • Tja, nun ist alles verschwunden, Dorfkern und Schloss Prohlis...und auch die Sternhäuser die dies verdrängten.


    Gehen wir nach DD-Plauen

    Neubauprojekt gefunden auf immovista.de

    Wo genau uns dieser Bau beglücken wird, konnte ich indes noch nicht herausbekommen.

    http://www.immovista.de/Thumbs.php?fil…1.jpg&width=400

    Einzelansicht

    Gruß DV

    Edit: wenn man dem Link trauen darf, entsteht der Bau auf der Ecke Schweizer/Hohe-Str.?!

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Aus einem DNN-Artikel vom gestrigen Tag folgernd könnte man durchaus zu dem Schluss kommen, dass die USD-Immobilien langsam ein Faible für die DDR-Moderne entwickeln.
    Demnach soll die Sanierung des von 1958 bis 1960 errichteten "Blauen Hauses" in der Gerhard-Hauptmann-Straße noch in diesem Jahr beginnen. Entstehen sollen entweder normale Mitwohnugen, oder Einrichtungen für sogenanntes betreutes Wohnen.

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    Meiner Meinung nach ist die Sanierung dieses doch recht qualitätvollen und durchaus auch individuellen Gebäudes als positiv zu bewerten. Allerdings wird der Denkmalschutz keine starke Überformung des einstigen Bürohauses zulassen, sodass die Anbringung von Balkonen wohl nicht erfolgen kann. Das erschwert die Vermietbarkeit und senkt der Ertrag, der trotz der guten Lage wohl schon an der "ausgezeichneten Verkehrserschließung" leidet.

    - - - OSTMODERN /// Nachkriegsarchitektur in Dresden - - -

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Dresden war einstmals eine Stadt, deren vorbildhafte Bauvorschriften durch Jahrhunderte Häuser, Straßen und Plätze zusammen mit der Landschaft zu einem Gesamtkunstwerk verwob, das beispielgebend war und von einer Kultur kündete, deren Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus klang.
    Heute allerdings ist davon kaum mehr etwas übrig, als die wenigen, unbeschadet durch die Unbilden der Zeit geratenen Ensembles einzelner Inseln inmitten eines aufgebrachten Meeres, das langsam nagend die Strände einer einst hohen Zivilisation erodiert. Mittlerweile muss man leider froh sein, wenn in teils intakten Vierteln, wir alle werden das Scheitern der Florana in Großzschachwitz mit Erleichterung zur Kenntnis genommen haben, nicht mehr gebaut wird. Es ist ein Armutszeugnis, dass in Dresden nicht einmal mehr der schale Durchschnitt aktueller europäischer Stadtbaukunst im Rahmen des Möglichen zu liegen scheint.

    Seht selbst, wie in einem einst harmonischen Straßenzug, ein Scheusal von einem Gebäude wuchert, das jedweder Harmonie, jedweder Ordnung im Stadtbild Hohn spricht und so von einer Entwicklung kündet, die den Einzug der Gewerbegebiete in einst wertvolle integrierte Stadtviertel manifestiert.



    Das Bauvorhaben: Bei diesem Klotz - er nennt dich Passiv-Haus - mag man kaum noch von Architektur sprechen. Man beachte auch den zum Abstandsgrün deformierten Vorgarten, dessen schräg angeordnete Baumscheiben die Erbärmlichkeit des hier entstehenden nur noch unterstreichen!

    Das ganze Grauen offenbart sich leider erst im Zusammenhang! Traufhöhen und Kubatur scheinen keinerlei Rolle bei der Planung und Platzierung dieses Klotzes gespielt zu haben. Es ist wahrlich eine Schande, in welchem Maße man dem Strehlener Stadtbild an dieser Stelle zu Leibe rückt.


    Blick aus der Oskarstraße (unter den Bahnbrücken des Haltepunkt Strehlen) in den Straßenzug und auf die Baustelle.


    Blick aus der Wiener Straße auf das Bauvorhaben an der Ecke zur Oskarstraße.

    Hierzu waren übrigens "Architekten" fähig:

    Architekturbüro Zache GmbH

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Da scheint noch jemand einen alten Bauplan aus den 70iger Jahren ausgegraben zu haben. Unglaublich, dass so etwas 2012 gebaut wird. Armes Dresden.

    ...

  • Mir fehlen die Worte.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Sitzt so eine fette hässliche Kröte einmal in einem ansonsten intakten Gebiet...setzen andere Bauprojekte auch oft nur im Negativen Maßstäbe. Es ist unglaublich, was man dieser Stadt noch im Jahre 2012 antut. Das Stadtplanungsamt kann man abschaffen...es ist funktions- und wertlos und tritt die lange Erfolgsgeschichte Dresdens mit Füßen.

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  • Wie man in Deinem "Blick aus der Oskarstrasse" Bild *** sehen kann (danke, bilderbuch! :smile: ), wird an der Stelle eine Luecke gefuellt, die an beiden Seiten von historischen Gebaeuden gesaeumt ist. Da waere es Zeit zur Heilung statt weiterer Zerstoerung. Warum wurde dieser Baustil zugelassen? Es ist zum Haareraufen! rant:) Wenn das Ding erstmal steht und seine vom Stadtplanungsamt abgesegneten Nachahmer andere Luecken fuellen kann man nur die Bewohner der Altbauten bemitleiden und der ganzen Gegend gute Nacht wuenschen. Was fuer eine verpasste Chance!

    *** mittleres Bild in bilderbuchs Beitrag No. 749 ein wenig weiter oben

  • Wir leiden unter einer wahren "Kubenindoktrination".

    Wikipedia definiert Indoktrination wie folgt:

    Indoktrination (von lateinisch: doctrina, „Belehrung“) ist eine besonders vehemente, keinen Widerspruch und keine Diskussion zulassende Belehrung. Dies geschieht durch gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten.

    Dabei geht es insbesondere um Propaganda. Die Form der Informationsdarbietung ist hier einseitig verzerrt, die Gesamtheit der verfügbaren Informationen wird zensiert, die der Ideologie widersprechenden Angaben werden zurückgehalten, deren Äußerung mit diskreten Benachteiligungen oder konkreten Strafen bedroht.

    Die Möglichkeiten, ein entsprechendes Informationsmonopol über eine große Menschenmenge zu erreichen, sind auffällig in Diktaturen gegeben. Aber auch eine unkontrollierte Monopolisierung der Massenmedien und autoritäre, religiös oder politisch motivierte Erziehungsformen können Indoktrination fördern. Dabei werden die (scheinbar) positiven Seiten des Systems überhöht, während kritische oder missliebige Informationen unterdrückt werden. Indoktrination geht zwangsläufig mit einem starken Lobbyismus einher und kann daher in jeder Ideologie bzw. Staatsform auftreten.

    Natürlich haben wir keine Diktatur, keine komplette Zensur; auch werden klassisch bauende Architekten nicht strafrechtlich verfolgt. Aber ich denke ihr versteht trotzdem, auf was ich damit anspielen will.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Ich denke, es ist in Dresden an der Zeit, daß die Bürger aufstehen und sich wehren und nicht immer nur jammern... Ich machs aber nicht, denn ich bin schon anderweitig engagiert.

    Wo ist StadtbilDD??? Gibts die noch?

  • Nicht dass ich diesen einfallslosen 70er-Jahre-Klotz in irgendeiner Weise schön reden möchte, dem man durch asymetrisch angeordnete Pflanzbeete gar noch etwas zweifelhaften Pepp verleihen möchte. Aber der sich einem hier bietende Straßenzug ist ja nicht gerade eine Besonderheit an bundesdeutscher Hässlichkeit. Es könnte sich auch um eine x-beliebige Vorstadtstraße z.B. in Darmstadt oder Aschaffenburg handeln und würde dort wohl noch als ganz angenehm empfunden. Und das es für das Stadtbild weitaus verheerender geht, wenn es die Planer denn wollen, zeigt ja aktuell das Beispiel in Forchheim. Will man das ganze also nicht als Dresdner Luxusproblem einordnen, dann kann sich die Aufregung nur um die grundsätzliche Tendenz des Bauens in Deutschland anhand eines Beispiels drehen. Dort hat sie allemal Berechtigung und geht dann auch weit über diesen vergleichsweise unspektakulären Sündenfall hinaus.

  • da kann ich aus erfahrung nur zustimmen. solche gebäude außerhalb des zentrums werden in anderen deutschen städten wie berlin, münchen oder [lexicon='leipzig'][/lexicon] ebenso gebaut. und fahrt doch mal in die periphereren gebiete von prag, budapest oder wien und schaut euch die entstandenen neubauten an. dies macht den bau nicht schöner, aber dieses jammern hier über die einzigartigkeit der "verschandlung" einer stadt nimmt langsam ein wenig groteske züge an...

  • Heimdall:

    Das ist keine x-beliebige Vorstadtecke in Darmstadt, sondern eines der stimmungsvollsten Villen- und Gründerzeitviertel Dresdens!

    mahler:

    Grotesk ist hier gar nichts, eventuell verfolgst Du ganz einfach den Dresdner Städtebau (inklusive der zugehörigen Politik- und Verwaltungsscharmützel) nicht intensiv und langjährig genug, um die Aufregung nachvollziehen zu können.

    Dazu kommt die frühere Sonderstellung Dresdens in Sachen vorbildlichem und weitsichtigem Städtebau (gerade auch in den Wohnvierteln), die von den heutigen Verantwortlichen völlig konterkariert wird.

    Meine Standardempfehlung zur Lektüre: Das Stadtbild von Dresden: Volker Helas, Franz Zadnicek: 9783874905800: BÃŒcher

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

    Einmal editiert, zuletzt von youngwoerth (6. Juli 2012 um 12:47)

  • Danke youngwoerth für die Richtigstellung, man kann es gar nicht oft genug betonen!!!

    @Oktavian: Ja, die gibt es noch. Das habe ich aus sicherer Quelle :rolleyes: .

    Gruß DV

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