Dresden - Ortsamtsbereich Prohlis (Kauscha, Leubnitz-Neuostra, Lockwitz, Luga, Nickern, Niedersedlitz, Prohlis, Reick, Strehlen, Torna)

  • Kaufpark Nickern

    Der mögliche neue Eigentümer Kurt Krieger (u.a. Betreiber des Elbe-Parks) will, sofern seinen Plänen zugestimmt wird, den Kaufpark (Standort) abreißen und neu errichten, berichtet die Sächsische Zeitung und zeigt folgende Visualisierung:

    o292o47hcvf5u2n75498l7mdyph8t8ut.jpg
    © René Meinig in: Sächsische Zeitung

    Es sollen drei durch eine "Mall" verbundene Gebäude entstehen. Parkplätze seien auf dem Dach und ebenerdig vorgesehen, inkl. eines Busparkplatzes für Kunden aus Tschechien. Die Verkaufsfläche soll ungefähr gleich groß bleiben. Auf den Dächern seien Begrünung und Photovoltaik-Anlagen geplant. Bis Ende 2024 will Krieger mit dem Neubau fertig sein.

    Zum Vergleich das bisherige Gebäude:

    20100622020DR_Dresden-Nickern_Kaufpark_Prohlis-Nickern.jpg
    Jörg Blobelt, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

  • Sieht auf jeden Fall besser aus. Wenn der analoge Handel überleben will, ist das wohl das richtige Konzept. Erlebniswelten schaffen und viele kostenlose Parkplätze. Die Politiker lassen währenddessen viele Innenstädte veröden, indem sie ständig Parkplätze reduzieren und die Parkgebühren erhöhen.* Wer soll da noch hinfahren? Das gibt den alten innerstädtischen Einkaufsstraßen, zusätzlich zu den Lockdown-Maßnahmen, den Todesstoß.

    *=Die Erfahrung ist auf das Rhein-Main-Gebiet bezogen. Hinsichtlich der Situation in Dresden fehlen mir Vergleichswerte.

  • Die Innenstadt ist in Dresden dort besonders öde, wo es viele Parkplätze gibt (Ferdinandplatz, Pirnaischer Platz, Carolabrücke, Wallstraße vor der Bebauung, etc.), mit übrigens seit 15 Jahren nahezu unveränderten Tarifen, während die Fahrpreise für den ÖPNV im selben Zeitraum um 40 bis 50 Prozent gestiegen sind. Deshalb soll es jetzt endlich eine Gebührenanpassung geben, über die im Stadtrat schon viel und lange gestritten wurde, siehe Mitteilung der Stadt.

    Dass um jeden Parkplatz gerungen werden muss, während die vielen Parkhäuser in der Innenstadt selten ausgelastet sind, ist oft der Blockadehaltung bestimmter Fraktionen im Rat geschuldet. Auch der Ausbau von ÖPNV und Radwegenetz wird immer wieder dem angeblichen "Straßenrückbau" (Antonstraße, Zellescher Weg) und dem Verlust von Parkplätzen (Promenadenring Ost, Sankt Petersburger Straße) gegenübergestellt. Ich finde, dass innerstädtisch auf ÖPNV und Rad-/Fußverkehr zu setzen, der richtigere Ansatz ist; es gilt aber, alle Mobilitätsformen gleichermaßen angemessen zu berücksichtigen und nicht, wie bisher, dem MIV Vorrang zu gewähren. Alte innerstädtische Einkaufsstraßen mit MIV gibt es übrigens in Dresden ziemlich selten (Prager Straße, Hauptstraße, Altmarkt, Neumarkt - alles Fußgängerzonen oder "verkehrsberuhigt"). Im Stadtplan der Stadt kann man sich die Parksituation übrigens gut anschauen.

    Was den Kaufpark Nickern betrifft, finde ich eine Erneuerung positiv, wenngleich dort einzukaufen eigentlich auch bisher (den Umständen entsprechend) ziemlich angenehm war. Anscheinend ist der Verschleiß am Gebäude aber tatsächlich sehr hoch. Der Kaufpark ist, wie der Elbe-Park, günstig direkt an der Autobahn gelegen und ist auch per ÖPNV gut angebunden. Zusätzlich sind z.B. die Wohngebiete Prohlis und Reick nicht weit, die Innenstadt dafür umso mehr. Inwiefern der Kaufpark der Innenstadt Kunden wegnimmt, kann ich nicht einschätzen. Ich nehme an, dass sich das Klientel etwas unterscheidet. Am P+R-Platz an der Gleisschleife Prohlis kann man sich ja entscheiden, ob man "nur" im Kaufpark einkaufen, oder mit der Bahn in die Innenstadt fahren möchte, um dazu noch etwas zu bummeln oder die Stadt zu besichtigen. Für letzteres stehen auch in der Innenstadt (dann natürlich kostenpflichtige) Parkplätze zur Verfügung.

  • Neue Visualisierung des Kaufpark-Neubaus in der Sächsischen Zeitung:

    ygu6t8jqw741fi59wdqdrsalsd32ql8t.jpg

    Bildnachweis: © Visualisierung: Krieger Liegenschaften in: Sächsische Zeitung

    Demnach ist die öffentliche Beteiligung des Bebauungsplanentwurfs im Bauausschuss beschlossen worden (Vorlage), mit folgenden Eckdaten:

    • Neubau dreier "Stadthäuser" mit 28.900 m² Verkaufsfläche
    • Parkhaus mit 1.750 Stellplätzen
    • 330 Fahrradstellplätze
    • 178 zu fällende und 271 neu zu pflanzende Bäume (nicht nur am Standort), darunter eine 80-jährige 12 Meter hohe Buche, die verpflanzt werden soll
    • Abrissbeginn von Teilbereichen im November 2021
    • Geplante Fertigstellung Weihnachten 2024
  • Ein paar Impressionen aus der Nähe des wasaplatzes und aus nickern.

    Das neue Bad in Prohlis ist ganz fetzig was die Attraktionen angeht. Architektonisch ist es eher sehr sparsam. Und sehr transparent. Überall glas. Von außen schaut man direkt in den Sprungturm Bereich. Die Farben sind ganz schön. Aber sonst völlig Kunstlos. Das ist echt schade.

  • Ach. Und in Nickern gibt es eine Bäckerei die Mandel Mopen verkauft. Der Name hat bei mir auf jedenfall funktioniert.

    Es handelt sich um Pfefferkuchen nach einem Rezept der Bäckerei. Gibt es wohl nur dort.

    Und sehr sehr lecker. Pfefferkuchen mit Mandeln eben.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Malzfabrik Gbr. Pick

    Das Industriedenkmal Malzfabrik in Niedersedlitz (Standort, Historische Ansichten) steht seit heute Morgen in Flammen, wie Sächsische Zeitung und Dresdner Neueste Nachrichten berichten.

    Laut einem Artikel der Dresdner Neuesten Nachrichten wird durch die Stadt im Rahmen der Ersatzvornahme der obere Teil der Außenwand zur Reisstraße (Standort) wegen akuter Einsturzgefahr, und damit die Straße wieder freigegeben werden kann, in diesen Tagen abgerissen werden. Eine Sicherung des denkmalgeschützten Gebäudes sei wegen der mildesten (d.h. günstigsten) zu wählenden Maßnahme bei Ersatzvornahmen nicht möglich, es sei aber eine Fotodokumentation angefertigt worden.

    Der Eigentümer sei direkt nach dem Brand vor ziemlich genau einem Jahr zu Sicherungsmaßnahmen aufgefordert worden, habe aber nichts unternommen, bzw. Rechtsmittel dagegen eingelegt.

    Die Ermittlungen wegen Brandstiftung seien derweil wegen nicht ermittelter Tatverdächtiger und der wegen Einsturzgefahr unmöglichen Brandortuntersuchung eingestellt worden.

    Ob das Gelände für Wohnnutzung, wie vor vielen Jahren geplant, überhaupt nutzbar ist, sei weiterhin Gegenstand einer noch nicht abgeschlossenen akustischen Machbarkeitsstudie.

    Anbei noch ein Video mit Aufnahmen des Komplexes, die allerdings wohl schon etwas älteren Datums sind:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • In Strehlen wird an der denkmalgeschützte Villa in der Gustav-Adolf-Straße 13 eine Zufahrt gebaut. Sieht für mich wie eine Garage aus, was völlig unverständlich wäre, da Parkmöglichkeiten in der Gegend genügend zur Verfügung stehen.

    Es sieht auf jedenfall schrecklich aus und ich frage mich, ob das mit dem Denkmalschutz so abgesprochen wurde und falls ja, wieso das erlaubt wurde?

    Aktueller Zustand


    Vorheriger Zustand (Copyrights Apple Maps):

    Weitere Bilder vom Vorzustand

    https://commons.m.wikimedia.org/wiki/Category:Villa_Gustav-Adolf-Straße_13

  • Für den Goldenen Löwen in Dresden-Niedersedlitz ist eine Sanierung im Gange. Ich hatte schon gar nicht mehr mit einer Rettung dieser Ruine gerechnet. Das Dach längst wie etliche Zwischendecken durchgebrochen. Ein kleines Wunder.

    DD_Nie01

    DD_Nie02

    DD_Nie03

    DD_Nie04

    Daneben entsteht ein Neubau

    DD_Nie05

    Nebenan wird zweitsaniert

    DD_Nie06

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zum Kaufpark Nickern möchte ich anmerken, das ist eine Verkaufseinrichtung die seit Jahren gut angenommen ist und bis zuletzt in gutem Zustand war. Die Darstellung der Zeitung, der Kaufpark wäre herabgewirtschaftet ist schlicht falsch. Sicher ist das Marktkonzept aus heutiger Sicht überholt und etwas Neues ist natürlich immer nett, allerdings ist das relativ geringe Alter des EKZ und der jetzige Abriss schon recht ungewöhnlich.

    Der Umfang an Entsorgungsmaßnamen ist gigantisch, vieles ist nicht trennbares Verbundmaterial und somit Sondermüll. Ich hoffe einfach, der Neubau wird deutlich nachhaltiger als noch in den 90er Jahren.

  • Genauso bemerkenswert (und hier noch nicht erwähnt) finde ich, dass sich der Entwurf zwischendurch geändert hat.

    Erster Entwurf:

    kaufpark-nickern-dresden-krieger.jpg

    Bildnachweis: Copyright: Krieger Liegenschaften in: IMMOBILIEN AKTUELL

    Zweiter Entwurf (der auch den Stadtratsbeschluss ermöglichte):

    ygu6t8jqw741fi59wdqdrsalsd32ql8t.jpg

    Bildnachweis: © Visualisierung: Krieger Liegenschaften in: Sächsische Zeitung

    Ausgeführter Entwurf:

    sydd88qppkijj2i0q7i3yncsy5zrz6o0.jpg

    Bildnachweis: © Krieger Immobilien GmbH in: Sächsische Zeitung

  • So sieht es mittlerweile aus.

  • coar,

    als Garagentore kenne ich nur solche, die entweder aus Kunststoff oder Metall sind. Garagentore, die mit Fensterglas versehen sind, kenne ich bis dato nicht. Auf deinen Fotos meine ich entweder drei Fensterflügel oder eine bodentiefe Türe mit Glaseinsatz mit einem zusätzlichen schmalen Fensterflügel zu erkennen. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand eine Garage baut, in die man von außen hineinschauen und sehen kann, was für ein Auto darin steht. Viel wahrscheinlicher scheint mir, dass ein zusätzlicher Wohnraum mit Tageslicht und vielleicht noch mit Terrasse geschaffen wurde, oder evtl. ein Hauswirtschaftsraum mit Tageslicht.

  • Die Aussage, dass es sich womöglich um eine Garage handelt, ist ein Jahr her, als die Bauarbeiten gestartet haben. Das Update sollte zeigen, was daraus geworden ist, nämlich eine Souterrain Wohnung.

  • Kaufpark Nickern: Die geplante Holzhybridbauweise und die Dachbegrünung können nicht wie geplant umgesetzt werden, Sächsische Zeitung.

    Fassen wir mal zusammen: Drei "Stadthäuser", "ökologische Bauweise" und intensive Dachbegrünung - die Kriterien, die den Bauausschuss überzeugt hatten, einem Abriss und Neubau des Kaufparks zuzustimmen, werden alle nicht umgesetzt.

  • Sagenhaft schön hat ein Heidenauer in 750 h Arbeit das 1985 frevelhaft abgerissene Neorenaissance-Schloss Kapp-herr in Dresden-Prohlis als Modell nachgebaut. Man hat es wohl, weil es nicht ins Leitbild der Satellitenstadt passte, in Brand gesteckt um es abreißen zukönnen. Architekten des Schlosses waren Kirsten und Kreyhsig, Schüler Sempers (!). Wie als Fluch der bösen Tat, ist die Großsiedlung für die man meinte das Schloss zu beseitigen, heute ebenfalls Geschichte.

    Der Modellbauer Rainer Dierchen hofft, dass das Modell vielleicht mal für eine Rekonstruktion dienen kann. So wie es schon sein Modell der Loschwitzer Kirche und sein Modell des Schlosses Naundorf/Dippoldiswalde bei der Sanierung getan haben.

    Schloss in Dresden-Prohlis als Modellbau: "Es ist mein letztes großes Projekt"
    750 Stunden hat Rainer Dierchen investiert, um das zerstörte Schloss Dresden-Prohlis als Modell wieder aufleben zu lassen. Es ist ein "Märchenschloss", sagt…
    www.saechsische.de

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia