• Greifswald wird in den nächsten zwei Jahren einige Umbaumassnahmen in der Innenstadt ergreifen, dazu zählen:

    Zitat

    In der Fleischervorstadt laufen mehr als 10 Baumaßnahmen an. Neben den einzelnen Abschnitten der Wallanlagen betrifft das den Um- und Neubau der Käthe-Kollwitz-Grundschule, die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, des Westends, des Museumshafens, die Erneuerung der Gützkower Straße sowie des letzten Abschnitts der Wiesenstraße. Am Montag, dem 12. August, beginnen die Bauarbeiten am Münter- und Goethegrund zwischen dem Mühlentor und der Fleischerstraße. Dies ist auch der offizielle Startschuss für die Umgestaltung der gesamten Wallanlagen. Nachdem die Wallkrone bereits 2010 rekonstruiert wurde, werden nun die Hänge, Grünflächen und Wege beiderseits der Krone wieder hergerichtet.


    http://www.mvpo.de/index.php?id=5…52c93177af8d885

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (27. Januar 2017 um 15:04)

  • In Greifswald wird demnächst auch das Ufer des Museumshafens umgestaltet - endlich! Bislang ist dort eine wenig einladende Schotterfläche, obwohl der Museumshafen wirklich klasse ist und deutschlandweit seinesgleichen sucht. Hier gibt's einige Bilder.

    Leider musste Greifswald auch ohne Kriegszerstörungen ja viel einstecken und besonders in der nördlichen Altstadt Federn lassen. Sehr attraktiv ist die Studentenstadt aber dennoch. Und es ist die jüngste Stadt in Deutschland! Siehe: http://webmoritz.de/2008/12/09/gre…-jungste-stadt/


    Ich berichte gern mal vom aktuellen Geschehen, da ich gerade vor allem in Stralsund weile. Viele Bilder aus der Stadt habe ich auch. :)

  • Vorher sollte aber dieses altehrwürdige Giebelhaus der Backsteingotik (etwas überformt) in Angriff genommen werden! Gerade am durchweg sanierten Markt ein bedauerlicher Schandfleck. Es steht nördlich des Rathauses.

    Plus Outre

  • In der teilweise zerpflückten nördlichen Altstadt, also dort wo viele angepasste Edelplatten stehen wird gerade dieser Bau errichtet:

    Wieder mal in bester Lage kein Bezug zu irgendwas, Region, Geschichte usw...
    Positiv nur daß hier eine Lücke geschlossen wurde da hier vorher eine Brache war.

    Plus Outre

  • Ist halt ein 08/15-Wohnblock billigster Machart. Dass man da ein wenig mit unterschiedlichen Fassadenfarben spielt, ist heute Standard. Damit wird mittlerweile versucht, einige "Härten" nach Anbringung von Wärmedämmplatten optisch zu kaschieren. Bei uns im Ort hat man das nach Aufkleben des Styropors jedenfalls mehrfach so gehandhabt. Wird keinen nachhaltigen Effekt bringen. Eben einfach nur billig.

  • Der Bau spricht die Formensprache der Neuen Sachlichkeit und das fließend. Das ist schon mal mehr als man vom Gros heutiger Neubauten sagen kann. Ich würde mir zwar ein richtiges Dach wünschen, aber so ist der Bau auch auszuhalten.

    Das ist doch in der Löffler-Straße, oder? Fast hinter der Einkaufsgalerie. Das ist fast peripherste Altstadtlage, da kommt doch kaum jemand lang.

  • Weitere Eindrücke vom Neubau in der Löfflerstraße, gegenüber der Darstellung auf dem Bauschild scheint das Gebäude in der endgültigen Ausführung überarbeitet worden zu sein.

    Diese Ecke gefällt mir noch ganz gut

    Bauhaus par excellence

    Plus Outre

  • Warum ragt denn die Fassade so dusselig über den Sockel? Jetzt sieht der Kasten erst recht aus wie eine nachträglich gedämmte Platte. Wusste man hier vorher nicht, wie dick die Dämmplatten sind, die man draufklatscht?

  • Weitere Eindrücke vom Neubau in der Löfflerstraße, gegenüber der Darstellung auf dem Bauschild scheint das Gebäude in der endgültigen Ausführung überarbeitet worden zu sein.


    Dankeschoen, Lupi! :daumenoben: Der Bau als solcher deprimiert mich allerdings sehr. Kannst Du vielleicht ein Bild vom Bauschild posten oder uns in Worten mitteilen, was da ueberarbeitet wurde und deswegen nicht mehr dem Originalvorhaben entspricht? Waren die Aenderungen zum Guten oder zum Schaden?

    Moderationshinweis (Palantir):
    Bitte einfach einige Beiträge nach oben schauen.

  • Neue, gerade fertiggestellte, und nervig langweilige Füllbauten gegenüber dem Pommerschen Landesmuseum..
    hier:

    und hier:

    weiterhin ein Doppelgiebel-Neubau in Hafennähe, leider noch keine Ahnung was das werden soll, hoffe es wird irgendwie ansprechend gestaltet:

    Giebelhaus Baderstraße 2:
    leider auch ein reichliches Jahr später nix neues beim Giebelhaus Baderstraße 2, nur die Schmierereien am Untergeschoß sind übermalt worden:

    auch von hinten siehts selbstredend nicht besser aus:

    Foto aus besseren Tagen wenn auch mit Putz, ca. 50er:

    Wichtig wäre hier eine Entschandelung/Stilbereinigung, Putz weg, Backsteinfassade sanieren und freilegen.

    Plus Outre


  • [...] weiterhin ein Doppelgiebel-Neubau in Hafennähe, leider noch keine Ahnung was das werden soll, hoffe es wird irgendwie ansprechend gestaltet:


    Das ist der Neubaukomplex für die Hörsäle, die Bibliothek und die Mensa der Ernst-Moritz-Arndt-Universität an der Friedrich-Löffler-Straße/Hunnenstraße.

    Keine rechte Visualisierung dabei, aber viele weiterführende Informationen zum Projekt:
    Siegreicher Wettbewerbsbeitrags bei competiononline
    Dazugehörige Pressemitteilung des BBL M.-V.

    Richtfest auf dem Campus Loefflerstraße - Pressemitteilung des BBL-M.-V.

    ___
    Das Haus Baderstraße N°2 war zumindest in der ersten Hälfte des 20. Jhdts. auch verputzt:

    Bildquelle: bildindex.de

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wichtig wäre hier eine Entschandelung/Stilbereinigung, Putz weg, Backsteinfassade sanieren und freilegen.


    Dazu wird es kaum kommen, zumindest wenn du meinst, dass die historistische Fassade weg soll. Das ist wirklich eines der besten Beispiele für ein Haus, das in verschieden Epochen umgestaltet wurde, und bei dem die zu unterschiedlichen Zeiten entstandenen Bauteile rein gar nicht zusammenpassen. Also, Kontraste setzen ist offensichtlich doch nicht die Erfindung von Denkmalschützern der Nachkriegszeit ^^

    Trotzdem wird man die historistische Fassade sicher nicht entfernen, genauso wie die geschweiften Giebelstücke. Grundsätzlich würde ich das auch befürworten, hier ist es aber fast ein Grenzfall...

  • Aber nie und nimmer!
    Dieses Haus ist, so wie es ist, unbedingt zu erhalten! Es wäre Wahnsinn, seine historisch gewachseme Struktur zugunsten einer sterilen Purifizierung zu vernichten. Dieses Erscheinungsbild ist viel zu originell und selten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nach neuerlichem Betrachten der Fassade muss ich meine Meinung doch revidieren. Das gehört natürlich genau so erhalten. So etwas gibt es doch kein zweites Mal.

    Ist das Haus eigentlich überhaupt denkmageschützt?

  • Bei der Baderstraße 2 wäre ich für eine Hybridlösung, wie sie teilweise auch in Stralsund umgesetzt wurden, nur konsequenter:

    Die Schweifgiebel bleiben erhalten, aber die großen Blendflächen innerhalb werden backsteinsichtig freigelegt. Also innerhalb der Spitzbögen kein Putz. Das sähe besser aus. Im Prinzip würde man den jetzigen Zustand damit auch etwas zelebrieren, nur ordentlicher und denkmalgerechter. ;) Vielleicht muss ich das mal visualisieren.
    https://farm9.staticflickr.com/8633/15845082176_f5d085cdb4_c.jpg

  • erbse: genau so hab ich es gemeint, bzw. die ganze Backsteinfassade freilegen, die Giebelbekrönung so wie sie ist erhalten, neugotischen Kitsch möchte ich natürlich nicht.
    Allerdings hat man das Backsteingiebelhaus Markt 13 in Greifswald auch in den 50ern komplettiert und mit einem Schildgiebel versehen wie man ihn als ursprüngliches Aussehen wohl vermutet hat.

    Plus Outre

  • Exakt!

    Ich fänds im Übrigen klasse, wenn Markt 12 in dieser Form wiederkäme, ein deftiger Augenschmaus und eine echte Rarität:


    Volle Auflösung: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Henr….jpg?uselang=de


    Heute, ein leicht verkitschtes Etwas: http://www.ndr.de/media/greifswald217_v-vierspaltig.jpg

  • In der Tat erbse, das wäre auch mein sehnlicher Wunsch für Greifswald, dass Markt 12 mit seiner ursprünglichen gotischen Backsteinfassade wiederkommt.
    Markt 12 hatte wohl ziemlich einzigartig eine Maskengiebelwand vor dem Dachdreieck. Für Bürgerhäuser der Backsteingotik gibt es wenig Vergleichbares.

    Weitere Stiche:

    Sowie daß wohl einzige Foto von diesem Dreier-Ensemble, leider etwas grobkörnig:

    1860 stürzte die alte Fassade beim Umbau des Hauses leider ein, darauf folgte der Gründerzeitler:

    Und noch einmal der Vergleich von Markt 13 vor und nach dem Umbau von 1956, mir gefallen beide Versionen, obwohl erstere Variante meiner Meinung nach besser mit Markt 11 harmonierte:

    Bilder altersmäßig gemeinfrei, Farbbild eigenes

    Plus Outre

  • Vielen Dank Lupi für die tollen Ansichten und den anschaulichen Vergleich! Die gotische Variante mit dem Schaugiebel ist eigentlich nur mit Rathäusern der Zeit vergleichbar, das ist schon faszinierend. Hatte der Bau denn auch repräsentative Funktionen? Wiki gibt leider nur zu Markt 11 Aufschluss, und Fachliteratur habe ich nicht.

    Wie kam es eigentlich zur jetzigen Gestalt von Markt 12? Wurde der Gründerzeitler zu DDR-Zeiten abgerissen oder grob entstellt? Ist das heute ein kompletter Neubau oder eine Sanierung des Originals? Bei einem Neubau fiele es mir leichter, für einen Abriss zu plädieren. Oder man würde, dem Projekt Weseler Rathaus ähnlich, die backsteingotische Fassade vor den heutigen Bau setzen.