• Neuer "Hingucker" in Ribnitz


    Am Marktplatz von Ribnitz, direkt hinter der Marienkirche, hat man sich diesen knallroten Neubau gegönnt, der u.a. die Touristinformation enthält:

    http://www.manager-magazin.de/images/image-4…leryV9-jjgo.jpg

    Zustand vorher:

    http://esys.org/rev_info/Deuts…enkirche-hq.jpg

    Ribnitz-Damgarten ist nicht weit entfernt. Den überraschend großen Marktplatz säumen die Kirche auf der einen und das Rathaus auf der gegenüberliegenden Seite. Aber ein echter Hingucker ist auch hier ausgerechnet die Tourist-Information dazwischen. Und so posiert ein sandalentragender Tourist fürs obligatorische Erinnerungsfoto nicht etwa vor dem altehrwürdigen Rathaus, sondern lässt sich vor dem modernen rotbraunen Quader ablichten. "Da drinnen sind die Stadtinformation und ein Restaurant untergebracht", erklärt Olaf Bartels. Und das dafür unverzichtbare Zweckgebäude hat eben mal nicht die sonst übliche einfallslose Optik.

    Quelle:
    http://www.manager-magazin.de/lifestyle/reis…,895317,00.html

    Nicht die sonst übliche einfallslose Optik? Das kann ja wohl nur ironisch gemeint sein...

    Das "Schmuckstück" nennt sich übrigens hochtrabend "Bernsteinhaus" und wurde natürlich mit Lob bedacht:

    http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierung….jsp?&pid=18640

    Ergebnis:
    - Idee eines Stadtmöbels, welches klar und markant
    in der Form eine präzise Kante zum Platz erzeugt
    Der offene Charakter des Gebäudes ermöglicht den Durchblick vom Markt zum Kirchhof.

    Quelle:
    http://www.bak.de/userfiles/tagd…rojektelakn.pdf

  • Das Bernsteinhaus zitiert mit seiner dezenen Rotfärbung in eleganter Weise das benachbarte Kirchengebäude. Dabei hält es sich, durch seine geringe Bauhöhe, demütig zurück, ohne an Selbstbewusstsein einzubüßen....... :blah:

    Das Ding ist mal eine glasklare Bausünde! Da gibt es gar nichts zu beschönigen. Und meines Wissens nach, ist Bernstein wohl eher gelb statt rot.
    Der Tourist, der sich vor dem Schmuckstück hat ablichten lassen, tat dies sicher nur, um seinen Verwandten daheim die Schattenseiten des Urlaubs zu präsentieren.

  • Ach ja, herzallerliebst. Ich habe derlei hochtrabende Beschreibungen schon vor Baustart gelesen und mit Blick auf die Pläne konnt ich nicht umhin, der Stadt einen netten, ironischen digitalen Brief zu schreiben. Als Antwort bekam ich dann, dass man sich durchaus der eher bescheidenen Qualitäten des Bauwerks bewusst sei - aber die Notwendigkeit dafür würde es eben unumgänglich machen. Das sehe ich noch immer nicht.

    Zumindest hätte man sich ja an interessanteren Schalendachbauten von Ulrich Müther und Co. inspirieren lassen können.

    Auch eine einfache begrünte Dachterasse würde dem Bau schon viel von seiner Dreistigkeit nehmen und womöglich gar etwas zum Platz beitragen können.


    Sei's drum... Es ist eine der zum Glück (noch?) ganz, ganz wenigen Beispiele für einen Totalausfal in Mecklenburg-Vorpommern... Ich kann nur hoffen, dass es dabei auch tendenziell bleibt. Sonst wird sehr oft historisierend/traditionell und ortsangepasst gebaut, sei es in Bäderarchitektur, mit Reetdächern, hanseatischen Giebeln oder mindestens anständiger Fassadengliederung.

  • Es ist schlimmer gerade einmal 200m vom diesen roten Kasten entfernt zu wohnen, als diesen nur auf einem Urlaubsfoto ertragen zu müssen, wobei sich dass Essen, welches im Paganini zubereitet wird, Gott sei Dank von der Fassade des Restaurants unterscheidet.