Bilder vom alten Dresden

  • Der Nutzer Erbse hat im Skyscrapercity Forum folgende alten Luftbilder von Dresden gepostet. Diese stamme von der Seite Fotothek Dresden.

    Ich habe zu jedem Luftbild mal mit Apple Maps die entsprechenden Gegenwartsperspektiven erstellt (sofern möglich vom Aufnahmewinkel her). Diese möchte ich euch nicht vorenthalten.

    Hier bekommt man dann ein Gefühl welche Urbanität / Qualität Dresden durch die Bombardierungen verloren hat.













  • Erschreckend, was alles noch fehlt, obwohl schon so viel in der Altstadt rekonstruiert wurde und wird! Umso unverständlicher angesichts dieser gigantische Leere, dass selbst solche Projekte blockiert werden: http://www.sz-online.de/nachrichten/di…te-3470391.html

    Ich denke die wichtigsten Rekonstruktionen wären die Sophienkirche und der Kaiser-Palast am Pirnaischen Platz. Grundsätzlich bieten die Gegenden um den Postplatz sowie der Straßenzug vom Pirnaischen Platz in Richtung Hauptbahnhof das größte Rekonstruktionspotenzial: dort steht kaum etwas und es ist mitten in der City. Ideal für hochwertiges Wohnen und Geschäfts- /Hotelnutzungen. Es bräuchte aber dafür einen großangelegten Rekonstruktionsplan mit einigen stadtbildprägenden Leitbauten, die auf jeden Fall rekonstruiert werden sollten. In einer boomenden Stadt wie Dresden sollte soetwas doch prinzipiell möglich sein oder scheitert alles an Verweigerern im Rathaus?

  • Erheblich relevanter finde ich in dem Zusammenhang den Neustädter Markt und allgemein die innere Neustadt, wo allerdings (wie auch bei den oben genannten Vorschlägen) die Verkehrsführung ein Problem wäre.
    Hier sind

    • kunsthistorisch und stadtbildprägende, extrem bedeutende Straßenzüge und Ensembles wie die Große Meißner Straße zerstört worden (im wie auch nach dem 2. Weltkrieg),
    • zahlreiche Freiflächen vorhanden,
    • nahezu alle Gebäude gut dokumentiert.

    Ein paar Illustrationen:

    Große Meißner Straße vor 1945:

    Quelle: Deutsche Fotothek / SLUB: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32017706 (CC-BY-SA 4.0)

    Ein anderer Blick:

    Quelle: Deutsche Fotothek/ SLUB: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32017705 (CC-BY-SA 4.0)

    Ein Blick in die Klostergasse östlich des Neustädter Marktes, hier Nr. 8:

    Quelle: Deutsche Fotothek / SLUB: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32017703 (CC-BY-SA 4.0)

    Und natürlich das Neustädter Rathaus:

    Quelle: Deutsche Fotothek / SLUB, Walter Möbius 1931: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71077418 (CC-BY-SA 4.0)

    Ein Luftbild von 1933: Im Zentrum der Neustädter Markt, oben der Albertplatz, verbunden mit dem Neustädter Markt durch die gerade Hauptstraße, westlich des Neustädter Marktes der Palaisplatz samt dem Japanischen Palais:

    Quelle: Deutsche Fotothek / SLUB, Walter Hahn: http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32022023 (CC-BY-SA 4.0)


    Der Vergleich zu heute ist echt erschreckend. Und - Ja, man schaut immer wieder...

  • Schon erstaunlich, was die Altvorderen lediglich für eine Messe des Handwerkes und Kunsthandwerkes in Dresden 1896 auf die Beine gestellt haben. Nach Ende der Ausstellung wurden all diese Bauten, die so wunderbar "Alt" ausschauen, wieder abgerissen oder verkauft! Es handelt sich also um reine Kulissenarchitektur für einen Sommer - Was sagt man dazu... :thumbup: Konnte kürzlich ein Leporello hierzu erwerben - die haben ihr Handwerk einfach mal verstanden. Allerdings denke ich, dass dies weniger mit Historismus als vielmehr mit sehnsucht nach Vergangenheit und Natur zu tun hatte, ähnlich, wie die heutigen Mittelaltermärkte und Events.

    Link zur Galerie "Die Alte Stadt" - Ausstellung des Sächsischen Handwerkes und Kunsthandwerkes im Jahre 1896


    Vorschau von 12 der 16 Bilder


    Rathaus am Markt

    Der Adler

  • @Arstempano

    Vielen Dank! Wunderschöne Bilder aus einer wunderschönen Zeit!

    "Schönheit" war seinerzeit eine anzustrebende Eigenschaft und zwar in fast allen Lebenslagen. Schönheit der...Architektur, der Mode, der Künste et cetera.

    Und heute...abgesehen von der Hässlichkeit der Architektur. Man gehe in manchen europäischen Kunst-Städten mit offenen Augen durch deren Strassen. Die Mädels und Frauen machen sich schön, haben schöne, lange Haare, tragen schöne Kleider und flanieren durch ihre schönen Strassen. In DD fällt mir leider immer wieder auf, dass die Mädels sich anziehen wie Burschen, die Haare teilweise kürzer tragen als ihre männlichen Kollegen und beinhahe auch schon so sprechen. "Abturnend" muss das für die Männer sein.

    Meine These: Wenn die gebaute Umgebung hässlich ist, dann fühlen sich die Menschen auch nicht mehr wohl oder streben auch nicht mehr nach Schönheit, weil dann der Kontrast zu brutal wäre. Erich Kästner würde mich vermutlich verstehen ;-).

  • Hm, weiß nicht wo Du warst, in Blasewitz (Medak) und Striesen sowie in der Altstadt ist mir das so noch nicht aufgefallen und auch im Freundeskreis trifft das so eher weniger zu. Das Dresden in der Frage vielleicht eher nicht mit LE mithalten kann, mag sein. Was mich viel eher umtreibt, ist dies: In DD gibt es zwischen 20 und 50 einen deutlichen Männerüberhang (im Schnitt pro Lebensjahr 4500 zu 4000). Ob das jetzt von der ehemals technisch geprägten Uni kommt oder noch gaaaanz andere Ursachen hat, keine Ahnung. Erst neulich auf der Statistikseite der Stadt gelesen. Dies nur nebenbei am Rande.

  • Dreierlei Bilder

    Prager Straße

    Ansicht heute (==>mit dem Mauszeiger übers Bild fahren)

    Ringstraße mit Bismarckdenkmal, hinten das neue Rathaus, rechts angeschnitten das Viktoriahaus an der Ecke Prager Straße, Seestraße etc.

    Jetzt noch eine Bitte:
    Hat jemand eine schöne Aufnahme vom Café Maximilian an der Moritzstraße 19/Ecke Ringstraße? Ich hatte mal eine tolle Aufnahme des prächtigen, mit dem Viktoriahaus vergleichbaren Gebäudes, welche mir wohl im digitalen Wust abhanden gekommen ist.
    P. S.: Das eher mittelprächtige Bild aus "Zu Gast im alten Dresden" habe ich selbst.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (22. Februar 2017 um 14:10)

  • Ah, danke - auf dich ist Verlass. Ein faszinierendes Gebäude.

    Noch schnell zwei Bilder - Neustadtblick zur Altstadt, 1893

    Und der Neustädter Markt mit Durchblick auf die Hofkirche jenseits der Elbe, 1887.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (22. Februar 2017 um 12:15)

  • Ab der Hälfte weitgehend ohne Ton, aber m. E. dennoch eine sehr sehenswerte Zusammenstellung durch das Verkehrsmuseum.


    Dresden - Alte Pracht und Neuer Glanz - Historische Filme 1913 - 2007

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    (Immanuel Kant)

  • Aus: SWR Fernsehen "Eisenbahn-Romantik". Der Film zeigt am Beispiel der Straßenbahn in Dresden, wie sich der öffentliche Personenverkehr auf der Schiene entwickelt hat. (Folge 646)

    Quelle: http://www.ardmediathek.de/tv/Eisenbahn-R…mentId=34940478

    Ich war erst irritiert, als ich am Postplatz die alten Gebäude sah, aber es wurde im Laufe des Beitrags klar, dass der nicht ganz neu ist. Am Ende wurde es dann klar: 2007. Auch schon wieder Geschichte. Sehr sehenswert, danke für den Link.


  • Dresden - Blick von der Lukaskirche . Im Hintergrund die " Steinerne Glocke " , die Frauenkirche um 1925 .

    Foto Sammlung Privat,Beoland

    https://www.myheimat.de/boesel/kultur/…e-d2490803.html


    Im Vordergrund die Anglikanische Kirche.

    Das vollständig nicht mehr vorhandene Amerikanische Viertel. Nur ein einziges Haus steht heute noch.Was heute dort gebaut wurde, ist übelstes Stückwerk und eine städtebauliche Katastrophe. Selbst wenn man die Plattenbauten der DDR im Blockrand weitergeführt hätte, stünde dort mehr urbane Harmonie als jetzt. Hier hat die Stadtplanung komplett versagt. Aber sowas von...

    Das Viertel war wie aus einem Guss. Dieses Viertel oder die Seevorstadt - eines der beiden hätte es bedurft, um zumindest in etwa an Leipzigs Innenstadt heranzukommen.

  • Ich finde, man sollte das Centraltheater wieder aufbauen - so wie es war. Wenn man will, geht alles.

    Diese Fotomontage mit C-Theater und dem Kulka-Bau ist genial. Sie beweist, dass eine Reko einiger Gründerzeitbauten der richtige Schritt wäre.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).