Rottweil - Thyssen-Krupp-Aufzugstestturm

  • Laut Reutlinger Generalanzeiger hatte der Turm am 19.5. erst eine Höhe von 80 Metern erreicht. Wenn er, wie vom Gea berichtet, um 3,60 Meter pro (Arbeits)Tag wächst, dürfte er heute ca. 90 Meter hoch sein. Er ist also noch weit entfernt von seiner endgültigen Höhe, nämlich stolzen 246 Metern.

  • Du hast recht. Ich war am Wochenende in Rottweil und muss sagen, dass der Turm von der Altstadt aus bereits schon jetzt sehr imposant wirkt. Leider...
    In der Stadt selbst scheint man aber eher begeistert von dem Turm zu sein. Ein Einheimischer zeigte seinen Gästen vom Gottesacker aus das "Prachtstück" und meinte, der Turm sei vor allem Werbung für die Stadt. Ausländische Architekten und Gäste aus aller Welt würden kommen, um sich den Turm anzusehen.

    Na, toll, jetzt hat auch Rottweil endlich sein eigenes "Weltwunder". Da kann der Kapellenturm nun mal nicht mithalten.

    Ich sage nur:
    Negativwerbung ist auch Werbung.

  • Andererseits ist Deutschlands höchster Aussichtsturm schon ein zusätzlicher Grund, die Stadt zu besuchen. Ich, als großer Liebhaber von Fernsicht, kann es kaum erwarten, bis der Turm endlich fertig ist. Die Aussicht aus 232 Metern Höhe wird ein Hochgenuß!

  • Im Abwägungsprozess sehe ich den Schaden für das Stadt- und Landschaftsbild Rottweils höher angesiedelt als das persönliche Bedürfnis der Fernsicht.
    Veränderung ist gut, solange sie eine Verbesserung der Gesamtsituation bringt. Die ist hier nicht gegeben. Denn die tolle Aussicht vom Testturm wird deutlich getrübt, wenn der Aufzugsfreund tatsächlich Lust auf Rottweil bekommen und einen Gang durch die alte Stadt wagen sollte. Der Anblick des Testturms wird ihn und alle anderen fortan auf Schritt und Tritt begleiten:


    Eigenes Bildmaterial

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (25. Mai 2015 um 08:20)

  • Ich, als großer Liebhaber von Fernsicht, kann es kaum erwarten, bis der Turm endlich fertig ist. Die Aussicht aus 232 Metern Höhe wird ein Hochgenuß!


    Der Rottweiler Massstab war bislang aber immer:

    Jedem zur Freude und niemand zum Leid.

    Deswegen sehe ich es auch so:

    Im Abwägungsprozess sehe ich den Schaden für das Stadt- und Landschaftsbild Rottweils höher angesiedelt als das persönliche Bedürfnis der Fernsicht.

    wenngleich es die Rottweiler, wenn man den Pressemitteilungen glauben schenken darf anders zu sehen scheinen.

  • Der Rottweiler Massstab war bislang aber immer:
    Jedem zur Freude und niemand zum Leid.

    Ob das Leben vor dem Turmbau zu Rottweil wirklich so konfliktfrei war? Schön wärs gewesen!

    Denn die tolle Aussicht vom Testturm wird deutlich getrübt, wenn der Aufzugsfreund tatsächlich Lust auf Rottweil bekommen und einen Gang durch die alte Stadt wagen sollte. Der Anblick des Testturms wird ihn und alle anderen fortan auf Schritt und Tritt begleiten.

    Ist das nicht etwas übertrieben? Wird man den Turm von der Hauptstraße aus sehen?

  • Tübinger

    Auch wenn Du Andreas zitierst, möchte ich dir darauf antworten:
    Ganz und gar nicht. Die Visualisierung zeigt die realistische Vorschau.
    Selbst TK macht daraus keinen Hehl. Der Turm wird nicht zu übersehen sein.

  • Die Visualisierung zeigt die realistische Vorschau.

    Das bezweifle ich gar nicht. Die Perspektive ist aber mit Absicht so gewählt, daß der Turm maximal ins Auge sticht. Von der Hauptstraße aus, die quer zur Blickrichtung der Photomontage verläuft, wird man den Turm, glaube ich, nicht oder nur an wenigen Stellen sehen.

  • Tübinger
    Was bedeutet für dich mit Absicht?

    Es ist notwendig und redlich exakt diese Visualisierung aufzuzeigen.
    Von Thyssen-Krupp wurde diese im übrigen bestätigt.
    Der Testturm ist objektiv keine Kleinigkeit und wird nicht ausschließlich von diesem Standort aus zu sehen sein.
    Dafür steht der Testturm schlichtweg zu nahe an Rottweils Kernstadt. Der Schaden für das Stadtbild ist offensichtlich.

    Die Bemerkung, der Testturm werde nicht zu sehen sein, solange der Passant sich entlang der nördlichen Hausfassaden der Hauptstraße bewegt, hat in etwa die Qualität wie man werde ihn nicht sehen, sofern man ihm den Rücken zudreht. Diese Relativierung entspricht einer Vogel-Strauß-Politik und lässt keine Ernsthaftigkeit in der Debatte erkennen.

    Der Testturm- auch „Tower of light“ genannt, da der Turm nachts von innen her beleuchtet werden soll- hat seit wenigen Tagen erst die 100m- Marke erreicht (Gesamthöhe 246m!) und lugt bereits unübersehbar in die Innenstadt: http://media1.schwarzwaelder-bote.de/media.media.60…normalized.jpeg

  • Dann sollte der Betreiber die Ladeninhaber auf der Südseite der Straße dafür entschädigen, dass ihnen jetzt auf sein Geheiß hin die Laufkundschaft fernbleibt. Die Argumentation mit der Nordseite ist wirklich unglaublich weltfremd und absurd: wenn Sie beim Radfahren von der Sonne geblendet werden, schauen Sie einfach nach hinten statt nach vorne.

  • Das Argument mit der "Nordseite" stammt nicht von mir, sondern ist eine Unterstellung von zeitlos. Ich finde nur Andreas' Aussage etwas übertrieben:

    Der Anblick des Testturms wird ihn und alle anderen fortan auf Schritt und Tritt begleiten.

    In dichtbebauten Altstädten sieht man nicht sehr weit. Selbst in Ulm sieht man das Münster nicht "auf Schritt und Tritt" und dabei steht der Riesenturm mitten in der Altstadt. Aufgrund der Blickrichtung wird man, vermute ich, in der Rottweiler Hauptstraße den Turm nicht stark wahrnehmen. Kann sein, daß ich mich irre. In ein paar Monaten werde ich mir selbst ein Bild machen.

  • Das Argument mit der "Nordseite" stammt nicht von mir, sondern ist eine Unterstellung von zeitlos.


    Das ist schon klar, dass dieses Argument nicht von Dir ist. zeitlos hat das aber auch nicht unterstellt. Denn zwischen "@Tübinger" und "Was bedeutet für dich mit Absicht?" befindet sich keine Leerzeile, danach aber schon eine. Also bezieht sich "@Tübinger" nur auf "Was bedeutet für dich mit Absicht?" und auf alles nachfolgende demzufolge nicht mehr.

  • Ich habe die Reste meiner schulischen Geometrie-Kenntnisse zusammengekratzt und nachgerechtet: Von der südlichen Seite der Hauptstraße aus wird man den Turm nicht sehen, wenn die Bebauung auf der nördlichen Seite höher als 3,6 Meter ist - was ja offensichtlich der Fall ist. Der Turm wird also in der Hauptstraße nur dort sichtbar sein, wo Gassen von Norden her einmünden.

  • Hier wird mit Erbsenzählerei dem Testturm indirekt das Wort geredet. Unangemessen und unseriös ist das.
    Eine Relativierung der Problematik für das Stadtbild ist unredlich.

    Tübinger:
    Hast du in deiner Berechnung auch das deutliche Gefälle der Hauptstraße berücksichtigt?
    Reicht es nicht, dass selbst von der abschirmenden Hauptstraße aus dieser Testturm an einigen Stellen wahrzunehmen sein wird, ganz abgesehen von den bisher nicht zur Sprache gebrachten Standorten innerhalb der Kernstadt? Von der Hochbrücktorstraße, dem Friedrichsplatz, dem Bockshof und den Gassen in Nord- Süd- Ausrichtung drängt sich dieser Testturm permanent und unweigerlich auf. Das sollten dir eigentlich bewusst sein.

  • Eine Relativierung der Problematik für das Stadtbild ist unredlich.

    Warum soll das unredlich sein? Übertriebenen Behauptungen zu widersprechen, ist doch nicht unmoralisch? Sicher wird der Turm von vielen, auch wichtigen, Stellen der Altstadt aus sichtbar sein. Man wird ihn aber nicht überall sehen können und die meiner Meinung nach bedeutendste Rottweiler Straße, nämlich die Hauptstraße, wird weitgehend ungestört bleiben. Im Übrigen hebe ich mir mein endgültiges Urteil auf bis der Turm fertig ist und ich wieder einmal nach Rottweil komme.

  • @"Tübinger"
    Interessant wäre es, wenn Du bei Deinem Besuch mal ein paar einheimliche Rottweiler fragst, wie sie den Turm wahrnehmen. Stört er sie oder sehen sie ihn als zusätliche Attraktion oder ist es ihnen völlig egal? Es kann nämlich sein, dass die Frage der Stadtsilhouette möglichenfalls nur eine sehr kleine Minderheit beschäftigt. Sonst gäbe es womöglich allerorten mehr Widerstand gegen Windkraftanlagen in Ortsnähe, Schornsteine, Kraftwerke, Hochspannungsmasten usw. Jedenfalls wäre es spannend, mal ein aktuelles Stimmungsbild in der Bevölkerung zu erfahren.

  • Bei der offensichtlichen Problematik für das Rottweiler Stadtbild auf Grund genannter Punkte handelt es sich um keine Übertreibung.
    Unredlich ist die Art wie versucht wird diese Thematik zu relativieren.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (3. Juni 2015 um 00:04)