• man kann sich genauso fragen, wie sie in unsere Kultur gekommen sind. auch hier - keine richtigen Vorgänger, und keine Nachfolger - eine Fußnote der Geschichte.

    Die Genese ist eigentlich gar nicht so schwer zu erklären. Mit dem Netzgewölbe hat doch bereits die Negierung der statischen Konstruktion eines klassischen Gewölbes mit Kreuzrippen begonnen. Die Rippen eines Netzgewölbes hatten nur noch dekorativen Charakter. Der Schritt zum Zellengewölbe ist dann die nächste Entwicklungsstufe, indem nicht mehr die Rippen die Struktur vorgaben, sondern die Kappenflächen selbst zum gestalterischen Element werden.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Klar, ganz richtig, aber praktisch gesehen hatte diese Ästhetik nichts Zwingendes und war nur kurz und darüber hinaus regional vertreten.

    Die meisten Landstriche haben diese Zwischenstufe einfach übersprungen, und nichts hat ihnen gefehlt.

    Die Dynamik dieses Gewölbes

    https://www.alamy.com/zellengewlbe-im-chor-image214878063.html?pv=1&stamp=2&imageid=ED8DB5DC-F9FC-4110-A93D-2EDD2381E367&p=8840&n=0&orientation=0&pn=1&searchtype=0&IsFromSearch=1&srch=foo%3dbar%26st%3d0%26pn%3d1%26ps%3d100%26sortby%3d2%26resultview%3dsortbyPopular%26npgs%3d0%26qt%3dzellengew%c3%b6lbe%26qt_raw%3dzellengew%c3%b6lbe%26lic%3d3%26mr%3d0%26pr%3d0%26ot%3d0%26creative%3d%26ag%3d0%26hc%3d0%26pc%3d%26blackwhite%3d%26cutout%3d%26tbar%3d1%26et%3d0x000000000000000000000%26vp%3d0%26loc%3d0%26imgt%3d0%26dtfr%3d%26dtto%3d%26size%3d0xFF%26archive%3d1%26groupid%3d%26pseudoid%3d%26a%3d%26cdid%3d%26cdsrt%3d%26name%3d%26qn%3d%26apalib%3d%26apalic%3d%26lightbox%3d%26gname%3d%26gtype%3d%26xstx%3d0%26simid%3d%26saveQry%3d%26editorial%3d1%26nu%3d%26t%3d%26edoptin%3d%26customgeoip%3d%26cap%3d1%26cbstore%3d1%26vd%3d0%26lb%3d%26fi%3d2%26edrf%3d%26ispremium%3d1%26flip%3d0%26pl%3d


    ist mE von allem Vorigen und Späteren meilenweit entfernt und lässt es als exotische Fußnote wie das hier erscheinen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_K%C3%B6tschach#/media/Datei:Pfarrkirche_Kötschach_-_Innenansicht.JPG

    Im wesentlichen führte der Wegfall der Notwendigkeit von Rippen als tragendes Gewölbe eben zu ungleich schlichteren Formen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Klar, ganz richtig, aber praktisch gesehen hatte diese Ästhetik nichts Zwingendes und war nur kurz und darüber hinaus regional vertreten.

    Die meisten Landstriche haben diese Zwischenstufe einfach übersprungen, und nichts hat ihnen gefehlt.

    Du unterschätzt die gestalterische Dynamik, die diese Sonderformen bedingten. Am Ende der Gotik entstanden in vielen Regionen "manieristische" Spielarten von Gewölben. Ich denke da zum Beispiel an die Schlingrippengewölbe, gekappte Rippen oder den Versuch, die Rippen vollkommen von den Gewölbekappen zu lösen. Auswüchse und Experimente (um es mal etwas negativ zu betiteln) sind ein häufiges Phänomen von Spätphasen einer Entwicklung.

    Hier mal eine beliebige Auswahl: https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6…hergew%C3%B6lbe

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  • Du unterschätzt die gestalterische Dynamik...

    Warum? Genau das meinte ich. Und genau in diesem Zusammenhang ist der Meißner Stil zu sehen. Eine späte Spielart, eine Fußnote. Die Genese kann man, wie von dir untadelig getan, gut erklären, aber die letztlichen Resultate sind das Produkt einer hochentwickelten künstlerischen Phantasie. Aber die Folgen dieser Phantasie waren dennoch unvorhersehbar, daher meine Relativierung der Frage, wie diese Formen in eine bestimmte Kultur gekommen seien.

    Für mich ist diese Epoche der auslaufenden Gotik übrigens gemeinsam mit dem fränk.- böhm. Rokoko die allerfaszinierendste, und ich darf in diesem Zusammenhang auf den noch von mir zu erstellenden bzw reparierenden Mostviertler Sondergotik Strang verweisen (wie ich auch diesen Strang erst neu ordnen muss).

    Hier mal ein Vorgeschmack (Scheibbs):


    5174036101_070acb5db2_z.jpg

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nochmal etwas Neuzeitliches.

    In der 1928 fertiggestellten Kirche auf dem Tempelhofer Feld (Fritz Bräuning) war ein Zellengewölbe enthalten.

    "Fritz Bräuning verzichtete auf den Campanile, sorgte für eine radikale Vereinfachung der Architektur und gestaltete einen stimmungsvollen, durch gotisierende Elemente geprägten Predigtraum. Die Rundkirche mit Kegeldach und zwei rechteckigen Anbauten für Vorhalle und Sakristei wurde 1927-28 errichtet. Die Glocken hängen in einer offenen, mit gotisch anmutendem Maßwerk verzierten Laterne. Die Vorhalle wird von schlanken Pfeilern getragen, wobei die Spitzbogenarkaden mit den lang gestreckten, spitz abschließenden Fenstern des Kirchenraums korrespondieren. Während der Außenbau in der ursprünglichen Form erhalten blieb, hat der Innenraum deutliche Veränderungen erfahren. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1950 durch E. F. Berking, einen früheren Mitarbeiter von Fritz Bräuning, wieder aufgebaut. Günter Behrmann sorgte 1959-60 für eine Neugestaltung des Predigtraums. Man betritt die Kirche durch einen schmalen Vorraum. Über dem Eingang breitet eine 1928 von Walter Sutkowski aus Terrakotta geformte Christusfigur einladend ihre Arme aus. Um den runden Kirchenraum zieht sich eine umlaufende Empore, begrenzt von vierzehn polygonalen Pfeilern, auf denen die Decke ruht. Das 1945 zerstörte expressionistische Gewölbe, eine kuppelförmige, prismatisch gebrochene Rabitzkonstruktion nach dem Vorbild spätgotischer Zellengewölbe, wurde 1950 durch eine flach gewölbte Rabitzdecke ersetzt."

    Quelle: Denkmaldatenbank Berlin

    Ich war vor einiger Zeit irgendwo in den Weiten des Netzes auf Bilder des alten Zellengewölbes gestoßen, finde sie aber leider nicht mehr wieder.

    Hier noch eine Aufnahme der Wiederaufbau-Deckengestaltung.

    P. S.: Vielleicht sollte der Begriff "Zellengewölbe" im Strangtitel eingefügt werden?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • War vielleicht noch nicht genannt worden - das Fürstenzimmer im Rathaus von Jüterbog.

    (c) Kulturhistorisches Archiv Jüterbog. "Fürstenzimmer im Rathaus (auch Ratsstube genannt, heute Bürgermeisterzimmer) - Aufnahme nach 1922. CC-BY-NC-SA @ Kulturhistorisches Archiv Jüterbog

    Heute wohl nicht mehr bemalt :wie:

    P. S.: Vielleicht sollte der Begriff "Zellengewölbe" im Strangtitel eingefügt werden?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Snork 11. Dezember 2020 um 20:53

    Hat den Titel des Themas von „Arnold von Westfalen und der Meißner Stil“ zu „Zellengewölbe“ geändert.
  • Dem Schloß Sachsenburg bei Frankenberg/Sa. wurde vor einiger Zeit ein guter Fördermittelbetrag zugewiesen. Die Sanierungsarbeiten sind im Gange.
    Im Erdgeschoß des Westflügel existiert ein schönes Gewölbe.

    Link

  • Die Dorfkirche im brandenburgischen Bardenitz (seit 2002 Stadtteil von Treuenbrietzen) verfügt in der Sakristei aus dem frühen 16. Jahrhundert über ein Zellengewölbe - hier das einzige Bild, das ich vom Gewölbe finden konnte.

  • Vermutlich auch hier noch unbekannt. 2020 ins Netz gestellt und schon von 5 Leuten angesehen...

    Jetzt sind es schon 10 Aufrufe! Innerhalb einer Stunde hat sich die Zahl verdoppelt.

    Schlösserland Sachsen hat immerhin 1230 Abonnenten, aber die scheinen zu schlafen.

    Man muss aber auch sagen, dass es auf Youtube eine ganze Reihe kulturhistorisch interessanter Videos aus verschiedenen Quellen gibt, die erschreckend geringe Zugriffszahlen haben.

  • Es steht auch drunter "Nicht gelistet". Normalerweise ist das eine Einstellung, die vom "Hochlader" aktiv ausgewählt werden muss. Das Video wird also niemandem per Algorithmus vorgeschlagen, auch nicht den Abonnenten des Kanals, es ist auch per Suchfunktion nicht auffindbar und auch nicht in der Liste der hochgeladenen Videos des Kanals zu finden sondern nur per Direktlink erreichbar. Das wird durchaus gewollt sein, z.B. aus urheberrechtlichen Gründen oder vielleicht weil das Video nicht mehr aktuell ist und nur zu Archivierungszwecken hochgeladen wurde. Vielleicht ist/war das Video normalerweise auf der Albrechtsburg in einer Vorführung zu sehen (ein Hinweis darauf könnte sein, dass am Anfang gesagt wird "...die spektakulärsten Schätze der Albrechtsburg befinden sich direkt über unseren Köpfen...") und der Autor hat es nur zu "Arbeitszwecken" hochgeladen. Also schaut es euch an bevor es möglicherweise gelöscht oder auf „privat“ gestellt wird weil man merkt, dass das Video plötzlich hohe Zugriffszahlen hat. :wink:

  • Der Strangverfasser ist ja leider nicht mehr im Forum aktiv, aber vielleicht liest er ja noch mit...

    Die Moderation könnte im Übrigen die ersten toten Beiträge des Strangs entfernen.

    Burg Eisenhardt in Bad Belzig wurde ja bereits von @Mündener erwähnt. Dieses Zellengewölbe wurde wohl beim Umbau des Torhauses im Jahr 1477 unter Arnold von Westfalen geschaffen. Hier dann noch ein paar eigene Bilder aus dem letzten Monat.

    Das Torhaus der Burg (Innenseite).

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    (Immanuel Kant)

  • Nach dem November 1485 nach Dresden, wo nichts erhalten ist (dazu später), und nach Wittenberg [...]

    Kann man hier dann noch bildlich nachtragen, da auch recht besonders im offenen Treppenhaus des Schlosses gelegen.

    dsc01394pyj9t.jpg

    Mein Bild (2018)

    File:Wittenberg Schloss SHoppe2017 Nr 02.jpg - Wikimedia Commons

    File:Wittenberg Schloss SHoppe2017 Nr 04.jpg - Wikimedia Commons

    File:Wittenberg Schloss SHoppe2017 Nr 08.jpg - Wikimedia Commons

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  • Ich kenne die Zellengewölbe vor allem aus Meißen.

    Sie waren vor allem in Böhmen und Sachsen verbreitet. Die Albrechtsburg in Meißen ist wohl einer der Ausgangspunkte dieser spätgotischen Sonderform des Gewölbes. In aller Kürze hier erläutert: https://wissen.schloesserland-sachsen.de/haeuser-gaerte…e-der-gewoelbe/

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  • Die Strang ist natürlich etwas einseitig, da ich über eines der wichtigsten Verbreitungsgebiete, Danzig und weitere Umgebung, also Westpreußen, Ermland, Ostpreußen einfach zu wenig weiß.

    Die Danziger Marienkirche ist nicht nur eine der größten Hallenkirchen und eine der größten Backsteinkirchen nördlich der Alpen, sondern verfügt auch über die größte Ausdehnung von Zellengewölben. Da sich diese in den Seitenschiffen finden, ist es gar nicht so leicht, wie man meinen könnte, Bilder aufzutreiben.

    Generell ist dieser östliche Zellengewölbetyp wenig plastisch, dh eher "flach" gehalten, wenig profiliert, dafür sehr formenschön, indem auf virtuose Art regelmäßige Muster herausgebildet werden, in denen Sterne im Mittelpunkt stehen.

    ZG in diesem Großraum sind/waren relativ häufig. In Danzig wären mehrere Kirchen zu nennen (ua Franziskanerkloster). Weitere wichtige Beispiele sind in Pelplin, Marienburg, Allenstein und Wartenberg uvm zu finden.

    Zur mangelnden Übersichtlichkeit dieses Reichtums tritt natürlich der hohe Zerstörungsgrad 1945. Auch die heutige Danziger Marienkirche ist letztlich Produkt einer exzellenten poln. Wiederaufbauarbeit, die auch gewisse Erkenntnisse lieferte.

    Soll sich wer anderer drüber wagen.

    Gdańsk. Maria kirik. Pikihoone võlvid

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier präsentiere ich ein wichtiges südwestböhmisches Beispiel: die Mariä-Himmelfahrtskirche in Nezamyslice.

    Nezamyslice%2C_kostel.JPG
    Kostely a kaple - Nezamyslice - kostel Nanebevzetí Panny Marie - Místní  akční skupina Pošumaví

    Nezamyslice kostel Nanebevzetí Panny Marie 1. foto JAn Dudík 2. foto Ivo Šašek

    Hier haben wir einmal eine dreischiffige Anlage.

    Nezamyslitz gilt letztlich, wie die Formensprache zeigt, als Ausläufer von Bechin, wo die Franziskaner-Observanten das verfallene Minoritenkloster erneuerten. Die Vermittlung erfolgte durch das Observantenkloster imnahegelegenen Horaschdowitz.

    Bild: MONUDET , eigenes Werk

    Nezamyslice_KT_klenba_lodi.jpg

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  • Auch im (verwaltungsmäßig) noch südböhmischen Blatná findet sich eine Mariä Himmelfahrtskirche mit ZG.

    Vom Stadtplatz her gesehen dominiert der ursprünglich barocke, jedoch romantisch umgestaltete Glockenturm:


    Západní část náměstí Míru se zvonicí

    (Ben Skála, eigenes Werk)


    Wie in Bechin und Sobieslau beschränken sie sich auf das Langhaus, das ebenfalls zweischiffig gehalten ist:

    Sklípková klenba hlavní lodi

    Tesarive – eigenes Werk, so auch die folgenden Bilder.

    Auch dieses ZG leitete sich über Horaschdowitz von Bechin ab. Im Barock wurde dieser Charakter einigermaßen verwischt. So wirken die Gewölbekappen ähnlich flach wie im ostdeutschen Bereich. Indes zeigt eine Betrachtung der Rückseite, dass das ZG aus "normalen", sprich damals üblichen Ziegeln besteht. Die Abrundung der Zellenleibung wird somit auf die dickere barocke Putzschicht zurückgeführt.

    Ebenfalls aus der Barockzeit stammt die Pilasterbildung an den Wänden, deren Gesimse das Zusammenlaufen der Zellenkanten überdecken.

    Auch jenseits des Langhauses finden sich ZG:

    Klenba nesoucí kruchtu
    Klenba v kapli

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hauptsehenswürdigkeit von Blatna ist das herrliche Schloss, das auch ZG aufweist. die ich euch aber jetzt nicht raussuche.

    Zámek Blatná | TuristickaMapa.cz


    turistickamapa.cz

    In der winzigen Stadt Bělčice bei Blatná

    Belcice-2008-05-04-NamestiSRadnici.JPG

    (Photo Miloš Hlávka)

    sieht man der Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrem skurril vorangestellten neogotischen Glockenturm ihre architektonische Bedeutung keineswegs an.

    kostel sv. Petra a Pavla

    https://iispp.npu.cz/mis_public/preview.htm?id=1635182

    Auch sie birgt ein wertvolles Zellengewölbe, dessen Zellen sehr tief und scharfkantig sind. Ohne Frage waren dieselben Bauleute wie zu Blatna am Werk. Der relativ kleine Raum wird von einem Mittelpfeiler getragen.

    Bilder vom ZG sind im Netz mE nicht auftreibbar. Hier ein Video, das nur kurz bei 1: 48 etwas vom Gewölbe zeigt, dies allerdings auf sehr unbefriedigende Art:


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