Potsdam - Neuer Garten

  • Die wollte ich mir auch schon mehrmals anschauen, aber irgendwie bin ich nie bis dahin vorgedrungen. Schade aber, dass es nicht was spannenderes ist, wie die Matrosenstation. Wenigstens von außen. Wer weiß, wie lange sich die Innenaustattung hinziehen wird...Wird man denn überhaupt da rein kommen? Sie ist ja so winzig.

  • Kulturstaatsminister Bernd Neumann übergibt saniertes Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam

    Am (heutigen) Mittwoch übergibt Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Potsdam zusammen mit der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Johanna Wanka, das Marmorpalais im Neuen Garten nach Abschluss der mehrjährigen Fassadensanierung symbolisch der Öffentlichkeit.
    Staatsminister Bernd Neumann betont: "Die Sanierung des Marmorpalais steht beispielhaft für die gemeinsame Verantwortung zur Erhaltung unseres kulturellen Erbes. Durch zusätzliche Mittel zur Umsetzung des Masterplans ist es gelungen, die gesamte Sanierung des Palais erheblich zu beschleunigen. Wichtig war mir als Kulturstaatsminister, dass wir parallel zur Realisierung neuer Projekte den Erhalt zentraler Zeugnisse deutscher Kulturgeschichte - wie das wundervolle Marmorpalais - im Blick behalten müssen. In harten Verhandlungen ist es uns gelungen, zusätzliche 400 Millionen Euro für die Erhaltung der historisch wertvollen Kulturdenkmäler zu bekommen. Ich bin dankbar, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages mein Anliegen unterstützt hat und der Bund nun gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg bis 2017 rund 155 Millionen Euro in die Sanierungsvorhaben des Masterplans der Stiftung investieren wird. Damit kann auch der letzte Bauabschnitt bei den Außenanlagen des Marmorpalais zügig fertiggestellt werden."

    Das Marmorpalais wurde 1787- 1793 im Neuen Garten für Friedrich Wilhelm II. nach Plänen Gontards gebaut. Die preußische Königsfamilie bewohnte das Palais von 1831 bis 1917. In der DDR wurde der Bau als Armee-Museum der NVA genutzt. Das Schloss gilt als bedeutendes Zeugnis des Frühklassizismus in Berlin-Brandenburg. Schon seit 2006 sind nach einem Umbau alle 40 Innenräume originalgetreu restauriert worden und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Der Bund (BKM) und die Länder haben die Sanierung des Marmorpalais mit bislang insgesamt rund 11,5 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtsanierungskosten bis zum Jahr 2013 belaufen sich auf 13,5 Millionen Euro.

    Die Potsdamer Parklandschaft, die 1990 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, wird über die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten unterstützt, die vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg gemeinsam getragen wird. Die Stiftung erhält jährlich Mittel im Gesamtvolumen von 32,2 Millionen Euro. Davon finanzieren der Bund 13,9 Millionen Euro, Brandenburg 11,7 Millionen Euro und Berlin 6,6 Millionen Euro. Ein Sonderinvestitionsabkommen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) mit einem Volumen von insgesamt 155 Millionen Euro wurde erst kürzlich unterzeichnet. Der Bund stellt dafür bis zum Jahr 2017 zusätzlich 77,5 Millionen Euro bereit. Die Länder Brandenburg und Berlin beteiligen sich in gleicher Höhe, wobei Brandenburg insgesamt 53,0 Millionen Euro und Berlin 24,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

    Quelle: http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Conten…rmorpalais.html

    Das Marmorpalais: http://de.wikipedia.org/wiki/Marmorpalais

  • Sehr erfreulich - ein Anlass mehr, mal wieder den Neuen Garten zu besuchen.

    Das an das Marmorpalais angrenzende Küchengebäude (Küchentempel, im obigen Bild links) ist als gewollte Ruine ein interessantes Objekt.
    http://www.umdiewelt.de/photos/3334/3776/3/254340.jpg
    http://www.umdiewelt.de/photos/3334/3776/3/254342.jpg

    Die Nutzung des Marmorpalais ist übrigens schon ab 1.000 € möglich:
    http://www.spsg.de/index_7203_de.html
    Aber: Grillen nicht gestattet! :zwinkern:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Und nun auch ein Video zum Marmorpalais:

    Es ist das Wahrzeichen im Neuen Garten – das Marmorpalais am Ufer des Heiligen Sees. Jahrelang wurde die Sommerresidenz Friedrich Wilhelms II. aufwendig saniert. Die Restaurierung im Inneren konnte 2006 abgeschlossen werden. Nun ist auch die Außenfassade fertig. Am Mittwoch präsentierte die Schlösserstiftung das Marmorpalais in seiner ganzen Schönheit.

    http://potsdamtv.net/Stadtleben/Alte_Pracht-8736.html

  • Hach, wenn ich groß bin, werde ich auch König ;). Es gehört zwar nicht zu meinen Favoriten, aber jetzt sieht es wirklich schön aus. Wobei die Wände im Hof immer noch einen etwas stark patinierten Eindruck machen. Aber OK, muss ja nicht alles wie geleckt aussehen.

    Das Stibadium ist ja mal wirklich was interessantes. Von außen wirkt es zwar etwas abweisend, aber diese Vasen...Sowas findet man bestimmt nicht allzu oft.

  • Hallo zusammen,

    vor Jahren schon wurde die Gotische Bibliothek am Eingang des Neuen Gartens wieder errichtet. Das Gebäude war während der 40 Jahre DDR-Diktatur vernachlässigt worden und sackte immer mehr ab. Am Ende waren Türen und Fenster nicht mehr vorhanden und die Umfassungsmauer und Gründung des Gebäudes stand schief Richtung Heiliger See. Das gesamte Gebäude drohte einzustürzen. Es wurde abgetragen und auf die Gründungsmauer eine Nivellierungs-Schicht aufgesetzt. So ist heute die originale, schiefe Ebene immer noch sichtbar, jedoch in gleicher Weise eine neue Plattformkante entstanden. Sehr gelungen wartet das wieder errichtete Gebäude seither auf seine Wiederherstellung der Innenräume.

    Das zweite Projekt war die Sanierung des Marmor-Palais von Wilhelm II. Diese ist ebenfalls abgeschlossen. Das DDR-Armee-Museum wurde entfernt und die verschalten und verdeckten Räume wieder frei gelegt. Alle Zimmer im Marmorpalais waren innen mit Gipswänden verdeckt worden. Die eigentliche Struktur des Schlosses, war wie beim Schloss Babelsberg, nicht mehr erlebbar. Mit der Sanierung kamen Kleinodien zum Vorschein, wie das Intarsien Zimmer, welches komplett mit wertvollen Hölzern mit Intarsien getäfelt ist.

    Nun startet das nächste Projekt. Das Schlossumfeld soll wieder im Stile der Errichtung unter Wilhelm II gestaltet werden. Dazu ein sehr umfassender Bericht in der Märkischen.

    historisierende Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

  • Luftpost: wie immer besten Dank für deine zahlreichen Hinweise zum aktuellen Geschehen in Potsdam. Neben all den schlechten Nachrichten aus Potsdam liest man solche Nachrichten doch auch mal gerne.

    Zitat

    ...Für eine vollkommene Rekonstruktion wird das Geld dennoch nicht reichen, sagt Laurenz. „Wir werden statt der Brunnen nur die Becken und Fontänen, aber keine gusseisernen Schüsseln haben.“ Auch wisse man nicht, ob ein früher beim Obelisken vorhandener Brunnen überhaupt wieder aufgestellt werden könne. Hier wie dort hofft die Stiftung auf tatkräftige Sponsoren, von denen es ja gerade rund um den Heiligen See viele gibt...


    Quelle: Märkische.

    Bleibt zu hoffen, dass sich genug Spender finden werden, um die Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen.

  • Im Januar 2014 beginnt endlich die aufwendige Sanierung des Fachwerk-Juwels Schloss Cecilienhof im Neuen Garten. Der letzte Schlossbau der Hohenzollern wurde unter Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie errichtet. Nach Plänen des Architekten Paul Schultze-Naumburg entstand in den Jahren 1914 bis 1917 ein feudales Gebäudeensemble im englischen Landhausstil.

    Zitat

    Alles in Ordnung im jüngsten Schloss Potsdams sollte man auf den ersten Blick meinen. Doch Olaf Saphörster, leitender Architekt für die Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des Masterplans, kann über solch’ Naivität nur lächeln. Eine Führung allein zu den eklatantesten Bruchstellen des 1917 fertig gestellten Riesenhauses mit seinen fünf Innenhöfen und den rund 450 Räumen enthüllt auch dem unkundigen Laien: Cecilienhof braucht eine Generalüberholung. Nicht weniger als 8 874 000 Euro werden die auf drei Jahre angesetzten Baumaßnahmen verschlingen. Saphörster nennt das Schloss deshalb eines der Flaggschiffe des Masterplans. Im Wesentlichen drei Dinge werden die Handwerker und Restauratoren in Angriff nehmen: die Hülle, das komplette Dach und schließlich vier Innenräume, die neu für eine künftige Ausstellung gewonnen werden sollen.

    Offenbar ist also auch geplant, einige weitere Räume für den Museumsbetrieb zu eröffnen:

    Zitat

    Wie eine Ironie der Sanierungsgeschichte wirkt, dass ausgerechnet der kleine Einsatz von 160 000 Euro für die Renovierung eines Gästeappartements wohl am deutlichsten ins Auge springen wird. Die Stiftung richtet ein Schlaf- und ein Wohnzimmer sowie ein Bad und eine Dienerkammer wieder her und möbliert sie nach erst jüngst entdeckten Originalzeichnungen des Innenarchitekten Paul Ludwig Troost für den Rundgang. Besucher können dann sehen, wie etwa Königin Alexandrine von Dänemark wohnte, wenn sie bei ihrer Schwester Cecilie in Potsdam zu Besuch weilte.

    MEHR zum Thema hier:
    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12…-Sanierung.html
    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12495278/60709/

    Bilder Schloss Cecilienhof:
    http://3.bp.blogspot.com/-S1LUtEMQRsg/T…00/IMGP8434.JPG
    http://www.kongresshotel-potsdam.de/fileadmin/Down…Cecilienhof.JPG

  • Naja, zumindest scheinen es - vorerst und abgesehen von den neuen Räumen - keine größeren Eingriffe im Inneren wegen Holzwurmbefall oder irgendwelchen Holzschutzmitteln aus den 70ern, die dem Holz mehr geschadet als geholfen haben.
    An sich ne Kleinigkeit, aber schade um den Efeu. Das machts doch etwas lebendiger und gibt ihm andererseits auch was verträumtes. Und wenn man mal schaut, wie lange es dauert, bis der Efeu an der neuen alten Pergola des Alten Palais Unter den Linden braucht, bis er mal seine vorgesehene Fläche bedeckt...Vielleicht liegts auch an der Sorte, aber...Ich mag den Bau eh nicht sonderlich, so wird er etwas verdeckt.

  • Hallo zusammen,

    der Förderverein zur Muschelgrotte im Neuen Garten erhält den Schlüssel zu selbigen. Meldung aus der Märkischen. Interview in der PNN.

    [Edit] Und da wurde doch von der PNN noch ein lesenswerter Artikel mit aktuellem Foto nachgeschoben...

    Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (5. Juni 2013 um 17:56)

  • Hallo zusammen,

    die PNN meldet, dass im Neuen Garten, auf den dortigen Wiesen, seltene Pflanzen wachsen, welche sonst in Brandenburg nicht mehr vorkommen. Nun werden die Samen geerntet, um in einem zu renaturierendendem Gewerbegebiet diese Samen auszusäen.

    Vielleicht begreifen so die ständigen Schimpfer mal, warum die Wiesen in den Parkanlagen nicht betreten werden sollen.

    Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

  • Hallo,

    unter der Überschrift

    Schlösserstiftung und Stadt klagen über Müllproblem. Picknicker vermüllen Parks und Wiesenflächen. Wilde Bader im Neuen Garten gefährden Biotope

    finden wir in den PNN vom 30.07.13 einen interessanten Artikel

    http://www.pnn.de/potsdam/774015/

    Sollte man nicht doch über einen Parkeintritt (nicht nur im Park Sanssouci) nachdenken? Wer soll denn das alles bezahlen?

    Herzlich Grüße aus der Landeshauptstadt Potsdam 
    _________________________________________________________________________________________________________________________________

    http://www.youtube.com/user/MrPotsdamfan/videos


  • Schloss Cecilienhof, Bild Wikipedia, von Digon

    Das Potsdamer Schloss Cecilienhof, der letzte Schlossbau der Hohenzollern und gewiss das außergewöhnlichste Schloss in Potsdam, wird in den nächsten Jahren bis 2018 umfassend saniert. Während die Gedenkstätte zum Potsdamer Abkommen geöffnet bleibt, muss das Hotel für einige Jahre schließen.

    SIEHE >>
    http://www.welt.de/newsticker/dpa…-geoeffnet.html
    und (kostenpflichtig)
    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…tel-Cecilienhof

    Hier noch ein interessanter Link zur Geschichte und Baugeschichte des Schlosses >> http://www.zeitenblicke.de/2008/1/berndt/dippArticle.pdf

  • Ergänzend zum obigen Beitrag:

    Unter dieser Überschrift berichtet MAZ-online am 12.09.2014:

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…rstmals-saniert

    "Das rund 100 Jahre alte Potsdamer Schloss Cecilienhof wird erstmals saniert - für 10 Millionen Euro. Am Schloss sollen unter anderem 10.000 Quadratmeter Fassade und 6.000 Quadratmeter Dach saniert werden. In Cecilienhof im Neuen Garten hatten die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg das Potsdamer Abkommen unterzeichnet."

    Die Baumassnahmen sollen 2017 beendet sein.


    Fotos Autor, 2005, 2013

    Man braucht gar nicht so genau hinsehen, um die Probleme am Bau zu erkennen.

    :thumbup:

  • Als Ergänzung zur PNN-Meldung möchte ich dieses Bild einstellen.

    Die "Crystall- und Muschelgrotte" wurde als letzte der größeren Gartengrotten in der Mark Brandenburg 1792 bis 1794 errichtet. Vorbild war die Rheinsberger Feldsteingrotte.


    Quelle: "Der Grottensaal im Neuen Palais", 1984, Giersberg, Spindler