Rheda-Wiedenbrück (Galerie)

  • Der am besten erhaltene Straßenzug Wiedenbrücks mit einer ganzen Reihe alter Fachwerkhäuser ist die Lange Straße.


    Lange Straße 89-97

    Zum Vergleich:

    Bildarchiv Foto Marburg



    Haus des Kupferschmieds Rodger Potter, Vierständerbau, bez. 1559
    Mit alttestamentlichen Darstellungen und einem reformatorischen Kampfspruch.
    Die Knaggen im Giebel waren ursprünglich an einem Haus in der Mönchstraße zu bewundern, der Krüppelwalm des 18. Jh. wurde als Spitzgiebel wiederhergestellt.


    Lange Straße 93
    Tiergrotesken und Figurenknaggen



    Lange Straße 89-99, die Nr. 89 von 1610, mit Backsteinausfachung


    Bildarchiv Foto Marburg

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (24. Januar 2013 um 16:29)


  • Lange Straße 29-35


    Lange Straße 29 von 1574 mit farbigen Fächerrosetten



    Lange Straße 29-35


    Lange Straße, links die Nr. 29



    Lange Straße ca. 30


  • Lange Straße 38
    Haus des Kaufmanns und Stadtkämmerers Eberhard Tecklenborg, von 1635 die Gefache mit Ziegel imitierender Bemalung


    Lange Straße 38, Marktseite



    Markt 11, Ratskeller
    Das Gebäude beim Umbau zum Hotel 1966 "unter Verwendung von Bauelementen abgebrochener Bürgerhäuser aus Wiedenbrück und Umgebung stark verändert" (nach Karl Klöckner, Alte Fachwerkbauten)


    geniale Tiergrotesken vgl. Lange Str. 93

  • Die nachfolgenden eigenen Aufnahmen aus Wiedenbrück stammen vom August 2003.[...]

    Lange Straße 38 - Haus des Kaufmanns und Stadtkämmerers Eberhard Tecklenborg, von 1635 die Gefache mit Ziegel imitierender Bemalung.

    Zitat von Wikipedia

    Lange Straße 38. (Haus Ottens). Mächtiges Giebelhaus mit Speichergeschoss, errichtet 1635. Die Gefache waren mit einer Ziegel imitierenden Bemalung versehen. Nach einem Besitzerwechsel und auf Grund massiver Schäden wurde das höchste Fachwerkhaus der Altstadt von 2009 bis 2011 grundlegend und mit hohem Aufwand saniert.


    Das im Wiki-Artikel unter dem Namen "Haus Ottens" eingebundene Bild aus dem Jahr 2006 dürfte dann aber nicht richtig sein, es ist wohl lediglich ein recht ähnliches Haus? So deftig kann das doch wohl nicht umgestaltet worden sein.

    Bildquelle: Wikipedia, Benutzer: "JKL-Foto"

    Der Zustand im Jahr 2011:
    http://www.lwl.org/pressemitteilungen/daten/bilder/36076.jpg
    http://www.lwl.org/pressemitteilu…php?urlID=25527

    Zu den (bisherigen) Bildern:
    1. Vielen Dank!
    2. Sehr augenfällig sind m. E. die außergewöhnlichen Türen mit dem fast durchgängig anzutreffenden, gern strahlenverzierten (vielleicht ein symbolischer Sonnenauf- oder -untergang) halben Rosette im Rundbogen.

    Dies ließ mich im Zuge der weiteren Information folgende schöne Online-Sammlung entdecken.
    http://www.flickr.com/photos/foto-ki…57600554609810/

    Und diese Seite auch noch:
    http://www.marktplatz-rheda-wiedenbrueck.de/stadtinfos-altstadt-wd.php
    EDIT: Das in der interaktiven Karte unter Nr. 6 verlinkte Bild des "Haus Ottens" hat meine obige Verunsicherung zur Langen Straße 38 jedenfalls dann doch beseitigen können: Das Wiki-Bild des Hauses ist falsch.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Bild in Wikipedia ist sicher richtig; es zeigt einfach die Rückseite.............

    In der Galerie von Markus wird diese ja auch gezeigt, und das gleich im Anschluss zu dem von dir zitierten Bild.............

  • Interessant die Inschriften auf dem letzten Haus in Beitrag # 4 von Markus. Die westfälischen Inschriften sind aus dem Niederländischen heraus oft verständlicher als aus dem Deutschen.

    oben: "de helpet alle dage" nl. die? helpt alle dagen.

    über der Tür: "Gades wort blift in evifheit 1561" nl. Gods woord blijft in ewigheid.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

    Einmal editiert, zuletzt von Brandmauer (26. Januar 2013 um 01:18)

  • die restlichen Aufnahmen


    Mönchstraße


    Bildarchiv Foto Marburg


    Mönchstraße 10 von 1549, die Knaggen mit figürlichen Darstellungen


    Mönchstraße 8 von 1576


    Fächerrosetten und Schreckköpfe zur Dämonen- und Koboldabwehr

  • In der Stadt steht übrigens das älteste Fachwerkhaus (nicht Haus, wie in dem Artikel zu lesen, denn es gibt ja viel ältere Steinbauten in der Region) Ostwestfalens. Die ältesten Teile stammen von 1417. Aufgrund der Inschriften nahm man bisher an, es wäre erst im 17. Jh. errichtet worden. Derzeit wird es restauriert:

    http://www.nw-news.de/owl/7109037_Ae…edenbrueck.html

    Im Inneren wurden Reste von Bohlenstuben, die für diese Gegend eher untypisch sind:

    http://www.heimatverein-wiedenbrueck.de/allgemeines/se…aus-westfalens/

    http://www.die-ostwestfalen.de/rheda-wiedenbr…g-eines-hauses/

  • http://www.die-glocke.de/lokalnachricht…641add520cc0-ds


    Zitat

    Bemerkenswert sei auch, dass der mittelalterliche Hausabschnitt aus so genannten Bohlenstuben bestand. Das sind beheizbare kleine Räume, die bislang nur in der Alpenregion und in Süddeutschland nachgewiesen werden konnten. „Nach der Entdeckung in Wiedenbrück muss die Baugrenze für Bohlenstuben deutlich nach Norden verschoben werden“, sagte Dr. Huyer.

    Nachdem man solche Räume erst nur aus Süddeutschland und dem Alpenraum kannte, und seit einiger Zeit auch Stuben in Sachsen (Pirna) und Thüringen (Stolberg) nachgewiesen werden konnten, war Westfalen eines der wenigen Gebiete, wo man fest davon überzeugt war, dass es dort vor dem 16. Jahrhundert keine Stuben gab.

    Doch auch damit hat man sich scheinbar getäuscht.


    Das Haus dürfte zudem mit einiger Sicherheit nicht die letzte wichtige Entdeckung in Westfalen sein, denn mittelalterliche Häuser dort sind extrem unauffällig (Kommendehaus in Steinfurt von 1398 [das Gebäude am rechten Bildrand]; bis vor etwa 10 Jahren dachte man, es wäre um 1650 erbaut worden), und die Bauforschung diesbezüglich steht deshalb in Westfalen noch ziemlich am Anfang.