Gerlachsheim - Allgemeines

  • Gerlachsheim liegt in Tauberfranken an der Einmündung des Grünbachs in die Tauber, unweit von Lauda. Im Weinort Gerlachs-heim gab es bis zur Säkularisation ein Prämonstratenserkloster, welches ein Tochterkloster des Klosters Oberzell bei Würzburg war. Die ehemalige barocke Klosterkirche ist nach Aufhebung des Klosters Dorfkirche geworden. Das späeste Ausstattungs-stück vor der Klosteraufbebung von 1803 ist die Kanzel, die 1783 noch in reinstem Rokoko geschaffen wurde. Im Ort gibt es nur noch einige wenige schöne alte Häuser, aber die Partie an der Grünbachbrücke ist noch immer genauso schön wie im 18. Jahrhundert. Ein stimmungsvolles Idyll. Diese Brücke gilt als die kleine Schwester der Würzburger alten Mainbrücke, nur dass es in Gerlachshein halt nur wenige Bögen und nur 4 Brückenfiguren sind. Darunter, man erkennt die Zugehörigkeit zum nahen Würzburger Mutterkloster, sind u. a. die Würzburger Heiligen St. Kilian und St. Burkhard, aber auch der Hl. Johannes von Nepomuk. Im Dorf gibt es eine riesige Marienstatue von 1753. Es ist die Muttergottes von Maria Steinbach in Oberschwaben, wohin die Gerlachsheimer zu Fuß (hin und zurück) wallten. Unter der schmerzhaften Muttergottes ist in der Kleidung des Rokoko die Familie des größten Gerlachsheimer Weinhändlers Bucher zu sehen, der die Statue seinerzeit gestiftet hat. Er hält einen Zettel hoch, auf dem das Wort "Nahrung" steht. In Gerlachsheim wächst am Herrenberg übrigens ein sehr feiner Tropfen.

    Die Eingangs eingestellten Fotos der Statuen St. Clemens und St. Sebastianus sind von bambergischen und würzburgischen Hofbildhauer Ferdinand Tietz in bewegtestem Rokoko geschaffen worden, der u. a. auch Figuren für den Hofgarten in Veitshöchheim gefertigt hatte.

    Fortsetzung von Fotos aus Gerlachsheim folgen.

  • Das eine Bild zeigt den Weinhändlershof, ehemals Bucher, hier wohnte derjenige, der 1753 die Mariensäule gestiftet hatte. Das Foto der Mariensäule ist von der Farbe leider viel zu dunkel ausgefallen, man muss es sich aus hellem Stein geschaffen vorstellen.

  • Alfred, vielen Dank für deine Bilder. Gerlachsheim kannte ich gar nicht richtig. Kirche, Brücke und Mariensäule sind wirklich barocke Schmuckstücke. Speziell auch die Clemensstatue ist mir beim Betrachten deiner Bilder direkt aufgefallen. Solch qualitativ hochwertige Statuen des Rokokos sieht man selten. Wunderbar.

  • Alfred, vielen Dank für deine Bilder. Gerlachsheim kannte ich gar nicht richtig. Kirche, Brücke und Mariensäule sind wirklich barocke Schmuckstücke. Speziell auch die Clemensstatue ist mir beim Betrachten deiner Bilder direkt aufgefallen. Solch qualitativ hochwertige Statuen des Rokokos sieht man selten. Wunderbar.

    @ -Frank-, es freut mich sehr, dass dir die wenigen Bilder aus Gerlachsheim, die ich eingestellt hatte, gefallen haben. Ja, der Schöpfer der Statue des Hl. Clemens, Ferdinand Tietz, war wirklich ein begnadeter Künstler des Rokoko.

  • Hat Gerlachsheim eigentlich eine Ortsbefestigung besessen? Es wäre neben Königshofen und Lauda der dritte vormals befestigte Ort in der Stadt Lauda-Königshofen.

  • @ Zeno, leider weiß ich nicht, ob Gerlachsheim befestigt war. Ich vermute aber wohl eher nicht, da es im Gegensatz zu Königshofen und Lauda nie Stadtrecht besaß.

  • Hallo Zeno, zu der von dir aufgeworfenen Frage, ob Gerlachsheim dereinst eine Befestigung/Mauer besessen hat:

    Denkbar ist es schon, dass Gerlachsheim ummauert war. Einerseits lag es an der Heerstraße, die von Würzburg nach Mergentheim führt, dann wurde an dieser Straße noch im 19. Jahrhundert Chauseegeld erhoben. Das "Chauseehaus" von Gerlachsheim, an dem das Chauseegeld zu entrichten war, lag am Ortsausgang zur Taubertalstraße brannte erst im Frühjahr 1945 aus. Gerlachsheim hatte enorm viel guten Weinbau, die Gemeinde war also sicherlich nicht gerade arm und hätte sich m. E. wohl eine Ummauerung leisten können. An einer Heerstraße zu liegen bedeutete für einen Ort immer auch Gefahr in Kriegszeiten, dies spräche letztlich auch für eine Wehrmauer.

    Sogar das relativ kleine Dittigheim (bei Tauberbischofsheim) war ummauert, der letzte Torturm (das Distelhäuser Tor) wurde erst 1891 abgebrochen. Mithin kann es gut möglich sein, das auch Gerlachsheim ummauert war. Der Gerlachsheimer Herrenberg als Weinberg des Klosters mit bester Weinlange war wohl ummauert. Ob auch Werbach ummauert war, kann ich nicht sagen, aber schon der für dieses Dorf doch sehr große Marktplatz legt diese Vermutung zumindest nahe.

  • Hier möchte ich auf ein ganz großartiges Enagement einer Vereinigung Kulturgut eV hinweisen. Eine kleine Gruppe vom ca. 15 Personen hat sich der Rettung eines schon lange leer stehenden, ehemaligen Weinhändlershauses, aus dem 18. Jh. verschrieben. Inzwischen ist das Haus wohl gerettet, das in Gerlachsheim, Gemeinde Lauda-Königshofen in Tauberfranken liegt. Nachstend Informationen mit Bildern:


    Rettung Weinhändlershaus 18. Jh., Gerlachsheim

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (3. Mai 2017 um 21:34)

  • Hier möchte ich auf ein ganz großartiges Enagement einer Vereinigung Kulturgut eV hinweisen. Eine kleine Gruppe vom ca. 15 Personen hat sich der Rettung eines schon lange leer stehenden, ehemaligen Weinhändlershauses, aus dem 18. Jh. verschrieben. Inzwischen ist das Haus wohl gerettet, das in Gerlachsheim, Gemeinde Lauda-Königshofen in Tauberfranken liegt. Nachstend Informationen mit Bildern:


    Rettung Weinhändlershaus 18. Jh., Gerlachsheim

    Am 20.09.2019 waren wir in Gerlachsheim und trafen zufällig auf zwei Mitglieder des Vereins Kulturgut e. V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das gefährdte ehemalige Weinhändlershaus von 1729 zu retten. Ohne diese Idealisten wäre das ganze Anwesen nach Jahrzehnte langem Leerstand wohl bereits abgerissen worden. Diese kleine Gruppe hat die letzten Jahre sehr viel erreicht, wie ein Blick auf die Fassade des Anwesens zeigt. In meinen oben, unter datum 03.Mai 2017 eingestellten Bildern, kann man vergleichen, wie das Gebäude vor Beginn der Renovierung ausgesehen hatte.


    Typisch für für barocke Häuser in Tauberbranken: Der große Torbogen war die Einfahrt für Fuhrwerke, die kleine Tür (das "Läuferle") war für Fußgänger vorgesehen. Die Fenster haben "Ohren". Sämtliche Fenster sind neu nach originalen Fenstern der Erbauungszeit geschaffen. Das Dach ist in der Form des Mansarddaches hergestellt:


    Seitenansicht mit dem Giebel:


    Im Innern des Anwesens ist noch sehr viel Arbeit zu leisten. Wir durften kurz mal reinschauen. In der Einfahrt führt rechts eine Treppe mit barocken Balustern hinauf. Im Anschluss an die Stiege ist ein rotes Sandsteingewände zu erkennen, das die Tür in den Hauskeller darstellt.


    Im oberen Stockwerk befindet sich ein Saal. Es ist vorgesehen, dass dessen Stuckdecke wieder hergestellt wird. An den beiden Stirnseiten des Saals befinden sich sogar barocke Flügeltüren, die jeweils in ein Kabinett führen. In der Ecke ist die Ofennische mit einem Muschelornament in Stuck. bekrönt.


    Überall im Haus findet man solche barocken Türen, die, wie die Fenster, auch mit Ohren versehen sind:


    Hinter dem Haus gibt es eine Scheune, in deren Keller dereinst auch Wein gelagert war. Heute nutzt der Verein diesen Raum für Veranstaltungen um Einnahmen für die weitere Renovierung zu erzielen:

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (26. Oktober 2019 um 23:16)

  • In der Hauptstraße von Gerlachsheim gibt es dieses große, beeindruckende barocke Gebäude von 1706, das als Weinhändlershaus errichtet wurde und noch heute als Weingut genutzt wird. Hier sind sogar zwei große Rundbogen als Einfahrt und zwei kleinere für die Fußgängr vorhanden. Interessant auch die inzwischen selten gewordenen steinernen "Schiebefensterläden" für die Kellerfenster.



    Über dem linken der beiden Torbögen steht die Jahreszahl 1705:


    Dieses Haus wurde 1803 vom Fürsten von Salm Reifferscheid Bedburg für dessen Verwaltung erbaut. Das Prämonstratenserkloster Gerlachsheim war im Rahmen des "Reichsdeputations Hauptschluss 1803 aufgelöst worden. Das Kloster Gerlachsheim wurde dem Fürsten von Reifferscheid-Bedburg zugesprochen, als Ersatz für dessen linksrheinische Gebiete , die an Frankreich gefallen waren. 1806 gelangte Gerlachsheim schließlich zum Großherzogtum Baden.

    Das nachfolgende Gebäude aus dem 18. Jahrhundert war das Rathaus von Gerlachsheim, bevor es in den 1970er Jahren zu Lauda-Königshofen kam:


    Hier noch ein leider nicht freigelegtes Fachwerkhaus aus Gerlachsheim. Die stark verkröpften Balken zwischen den Stockwerken sowie der freigelegte, reich geschnitzte Ständerpfosten an der Ecke des oberen Stockwerks lassen darauf schließen, dass hier wohl ein sehr schönes Zierfachwerk unter dem Verputz schlummert:

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (27. Oktober 2019 um 16:18)

  • Die gezeigten Häuser sind teils in einem miserablen, mindestens sehr lieblosen Zustand. Und das in einer der wohlhabendsten Regionen Deutschlands nach langen Jahren des Wirtschaftswachstums. So sieht also ein reiches Land aus.

    Man mag sich ausmalen, was hier erst los ist, wenn die Rezession einsetzt und sich das Ausbluten des Landes gegenüber den Ballungszentren fortsetzt.

  • Es ist aber auch nichts neues das, der Reichtum in Deutschland immer ungleicher verteilt ist.

    Es hat schon seinen Grund warum es soviel scheußliche Asbest platten Häuser und bau Verstümmelungen aller art in den 60ern. gab, die Leute hatten Geld und zwar fast alle, wer sein haus altes Haus nicht "modernisierte" Baute gleich ein neues. Es hat sich seit damals bis auf die 90ern. eigentlich nichts geändert, zumindest bei den neu bauten die sind immer noch grässlich.

    Zudem kommt noch ein Entscheidender Umstand dazu der es grade Bei Regions spezifischen Eigenheiten Sehr teuer macht, ein haus zu sanieren oder zu betreiben, Nehmen wir mal die Reed Dächer als bsp, das haben die bauern als not dach früher genutzt. wenn es kaput war gab es ersatz Material in der Scheune oder bei der nächsten ernte. Der der sein dach nicht Selbs reparieren konnte hat sich vom Nachbarn , oder vom Handwerker im Ort helfen lassen. Das gleiche gild für stein Sorten Ziegel arten und und und. Was früher einfach zu haben war weil vor Ort hergestellt, wandert heute durch zisch Hände, bevor es beim kunden ankommt und das treibt halt den Preis.

    Ein letzter punkt ist bedarf gar nicht mal vieler Theorien oder Grundursachen Analysen und ist sehr plumb die meisten wollen nicht. Fragt mal Nachbarn freund und Familie insofern sie einen Altbau haben mir haben die meisten gesagt ja das geld were da,Aaaaaaaaber lieber Urlaub das war die meist genanteste Antwort. Eine ausage die ich nie verstehen werde wenn man sich das eigene land schön macht braucht man nicht weit weg gehen, auch wenn ich den Ruf nach neuen Kulturen verstehen kann.

  • Ich wohne in Bayern und will schon. Mein Dach hatte jetzt einen Sturmschaden, nur ich finde weder in meinem Landkreis noch in den Nachbarlandkreisen einen Handwerker. Alle Auftragsbücher sind bis Frühjahr voll. Ich muss erwähnen, dass ich ein Häusschen mit Renovierungsbedarf in einem Ort geerbt habe, wo jeder hinziehen will. Durch diesen enormen Zuzug und der EU-Niedrigzinspolitik ist der gute ausgleichende Kapitalismus (nicht der Böse) de facto außer Kraft gesetzt.

    Beauty matters!

  • Die gezeigten Häuser sind teils in einem miserablen, mindestens sehr lieblosen Zustand. Und das in einer der wohlhabendsten Regionen Deutschlands nach langen Jahren des Wirtschaftswachstums. So sieht also ein reiches Land aus.

    Man mag sich ausmalen, was hier erst los ist, wenn die Rezession einsetzt und sich das Ausbluten des Landes gegenüber den Ballungszentren fortsetzt.

    Lieber Heimdall,

    Gerlachsheim liegt nicht im mittleren Neckarraum, wo durch namhafte Firmen gute bis sehr gute Löhne bezahlt werden, sondern ganz an der Perepherie des Landes Baden-Württemberg. Da sieht das mit dem Wohlstand von Baden-Württemberg ganz anders aus.

    Ferner möchte ich zur Vermeidung von Missverständnissen noch darauf hinweisen, dass die in den Fotos vorgestellten Häuser in Gerlachsheim an einer stark befahrenen Durchgangsstraße liegen. Dadurch ist immer schnell wieder alles verstaubt und verschmutzt, auch wenn es erst kurz vorher renoviert wurde. Freilich gibt es dann Eigentümer, auch solche mit kleinem Geldbeutel oder Rentner, die sagen, das lohnt sich gar nicht, binnen Kurzem sieht es wieder verschmutzt aus. Und manche können sich Renovierungen schlichtweg nicht leisten. Die Fotos täuschen insoweit, weil keine Autos zu sehen sind. Wir mussten da oft lange warten, um die Aufnahmen ohne Autos und Lastwagen machen zu können. In der Hauptverkehrszeit wäre jedenfalls alles voller Fahrzeuge gewesen,.

  • Lieber "Villa 1895", danke für die Ergänzungen.

    Ich möchte allerdings anmerken, dass es richtig ist, dass der südfränkische Nordosten Baden-Württembergs nicht zu den Boomregionen des Bundeslandes gehört. Gleichwohl ist das im bundesdeutschen Vergleich immer noch eine wohlhabende Gegend. Zumindest keine arme.

    Man vergleiche mal die Einkommensverhältnisse mit den östlichen Bundesländern oder weiten Teilen Norddeutschlands:
    https://www.welt.de/wirtschaft/art…-der-Osten.html

    Etwas Staub durch den Straßenverkehr ist eine Sache. Hier aber sehe ich teils große Putzabplatzungen und Dächer mit uralten Antennen, die die Ära des Kabelfernsehens noch nicht erlebt haben. Zudem runtergelassene Rollläden (gegenüber dem Weinhändlerhaus). Ich vermute, dass sich dieser Trend verstärken wird, sollte nicht eine massive Flucht aufs Land einsetzen.

  • @Heimdall im Falle von (Tauber)Franken sowie Schwaben denke ich liegt es nicht unbedingt am Geld warum es so aussieht wie es aussieht, sondern an der Mentalität: in Schwaben ist es der sogenannte Pietismus, in evangelischen Gebieten Frankens vlt auch diese (religiöse) Form des Materialismus der nicht zu vernachlässigen ist und eine Rolle spielt in der Baupolitik. Aber auch die Städte sehen nicht viel besser aus: war dieses Jahr in Tauberbischofsheim einer Kleinstadt im Taubertal, wo viele Altstadthäuser auch sehr vergammelt waren leider... Gut Tauberfranken ist eher katholisch geprägt aber die Mentalität nehme ich mal an ähnelt in der Hinsicht doch den Schwaben.
    Vielleicht weiß unser lieber @Villa1895 praktisch ein Einheimischer dieser Gegend noch eine bessere Erklärung?

    Es gibt auch andere Regionen wo ich starken Verfall dieser Art festgestellt habe, wie Rheinhessen (die lieben ihre Glasbausteine der 60er, trotz der Nähe zum Rhein-Main Gebiet echt skandalös) der Mittelrhein (hier sind es die lärmenden Züge warum manbnichts keurgroß investiert) und natürlich das Saarland (strukturschwach vorallem Regionalverband SB, aber Lkr Merzig Wadern der angeblich laut Karte im verzinktem Artikel DDR-Niveau haben soll sind die Orte eigentlich gut gepflegt, und ich dachte bis dahin daher auch die sind am wohlhabendsten vor allem wegen Nähe zu Luxemburg eye:) )

  • Der Main-Tauber-Kreis leidet schon seit Jahren unter seiner demographischen Entwicklung. Die Menschen wohnen dann halt nicht in einem Altbau an einer stark befahrenen Durchfahrtsstraße, sondern ziehen auf die grüne Wiese. Dazu kommt, daß entlang der Tauber kein massenhafter Tourismus Einzug gehalten hat. Die Ortschaften am Main (Wertheim, Miltenberg, Karlstadt, Gemünden etc.) sehen wesentlich gepflegter aus.
    Nichtsdestotrotz besitzt der Main-Tauber-Kreis seine lieblichen Seiten, die Ortschaften scheinen zumindest im Verhältnis zu ihrer geringen Größe noch ein "organisches" Leben zu führen (Vereine etc.). Gerlachsheim scheint mir in diesen Bildern etwas zu schlecht wegzukommen, viele Bilder sind, wie ja angemerkt, entlang der Straße geschossen.

    @Fachwerkliebhaber
    Tauberbischofsheim kämpft einerseits mit der Beibehaltung seiner Funktion als kleines Zentrum (Wirtschaft vor baulicher Tradition), andererseits will es auch ein touristisch reizvoll sein ("Liebliches Taubertal"). Das Ergebnis ist nichts Halbes und nichts Ganzes und der Altort sieht weder sehr heruntergekommen noch sehr schön herausgeputzt aus.

    Deine Ausführungen im Allgemeinen zu Franken und Schwaben kann ich nicht teilen. Man müßte die Regionen zunächst einmal abgrenzen. Oberschwaben und das Allgäu sind in der Bewahrung ihrer baulichen Tradition in keinster Weise mit Württemberg (hier v. a. Großraum Stuttgart und Schwäbische Alb) gleichzusetzen. Und Franken scheint mir (mit Thüringen und Teilen des ländlichen Niedersachsens) gerade im Ländlichen insgesamt am meisten seine Ortsbilder zu pflegen. Das liegt wohl auch daran, daß die Ortschaften in Franken weder durch übermäßiges Wachstum (Gegenbeispiel: Großraum München) immer weiter suburbanisiert noch durch Bevölkerungsabwanderungen verlassen werden. Ausnahmen im Mittelgebirge gibt es freilich.