Lübeck - Neubauten im Gründerviertel

  • Nochmal danke an Frank für den interessanten Bericht, kann auf jeden Fall allem zustimmen. Ich muss sagen, dass aus meiner Perspektive die Diskussion der Fachleute über den Sieger des Wettbewerbs, die wir mitbekommen haben sich vom Stil her nicht Stark von den Diskussionen bei uns im II Semester unterschieden hatte :D
    War aber trotzdem interessant zuzuhören und einige neue Argumente für sich zu entdecken

  • Zitat von Wissen.de

    (...) Und ja, auch wenn ich mich wiederhole, es ist irgendwie schade, dass der Geistesblitz bei der Jury zu mehr Mut bei der Fassadenausführung so spät kam, gerade wenn man die Entwürfe neueren Datums sieht, sind die Planungen für Alfstraße 13-17 echt schwach, wenn man nur den Giebel bei der 15 noch verändern könnte.....


    Das ist genau mein Gedanke. Eigentlich müsste man die ersten Entwürfe dieses großes Projektes erneut bearbeiten, um an die nun erreichte gestalterische Qualität heranzukommen.

    Auf der von frank1204 liebevoll erarbeiteten Straßenansicht, kann man die ansteigende Attraktivität gut erkennen.

    Zitat von frank1204


    Abb.1: Alfstraße 13-


    Ich würde mir sehr wünschen, daß man sich in Duisburg ein Beispiel an Lübeck nimmt, und das neue Mercator-Quartier in ähnlicher Form durchgestaltet. Dann könnte das ein richtig gutes Städtebauprojekt werden.

  • Du könntest ja mal Deine Graphiken und Anregungen an diverse Duisburger Institutionen schicken, damit die sich vielleicht etwas Gedanken machen...

    Z.B.

    Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement
    Stadthaus - Eingang Moselstraße
    Friedrich-Albert-Lange-Platz 7
    47051 Duisburg
    stadtentwicklung@stadt-duisburg.de

    ---

    stadtentwicklungsdezernat@stadt-duisburg.de

    ---

    Stadt Duisburg
    Der Oberbürgermeister
    Burgplatz 19
    47051 Duisburg
    Tel.: 0203 94000
    E-Mail: info@stadt-duisburg.de

  • Zitat

    Ich würde mir sehr wünschen, daß man sich in Duisburg ein Beispiel an Lübeck nimmt, und das neue Mercator-Quartier in ähnlicher Form durchgestaltet. Dann könnte das ein richtig gutes Städtebauprojekt werden.

    Gerade für Duisburg würde das nicht sehr viel bringen. In Lübeck geht es um die Schließung eines wichtigen Stadtraumes, in Duisburg würde es um so etwas wie die Schaffung von Erinnerungsstücken gehen. Städte wie Duisburg brauchen Rekonstruktion statt Adaptierungen, einfach weil nichts mehr da ist. Abgesehen von allen bin ich mir nicht sicher, ob Duisburg über einen so reichen und folglich modern variierbaren Formenschatz verfügte. Man würde eventuell nicht mehr so recht verstehen, worauf diese neuen Straßenzüge Bezug nehmen.
    Genau deshalb konnte man in Lübeck auf Rekonstruktionen verzichten. Nicht, dass das sonderlich gut war, aber es scheint immerhin dennoch zu funktionieren.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, für Augsburg wäre das ideal. da könnte man auch viel Kreatives machen, mit dem überkommenen reichen Formenschatz. Ulm ist schwieriger. Bei Fachwerkstädten hilft eigentlich nur penible Rekonstruktion.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
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  • Zitat von ursus carpaticus

    Ja, für Augsburg wäre das ideal. da könnte man auch viel Kreatives machen, mit dem überkommenen reichen Formenschatz. (...)

    Ganz besonders würde ich die Umgestaltung des Hauses zwischen Maximilianstraße und Wintergasse begrüßen. Dieser Nachkriegs-Ist-Zustand ist der prächtigen Straße einfach unwürdig. Wenn es schon keine Rekonstruktion an dieser Stelle gibt, würde ein ansehnlicher Neubau in traditionellen Augsburger Formen schon sehr viel helfen.

    Zitat von Markus

    Was das Mercatorviertel in Duisburg betrifft, wünsche ich mir einfach viele verschiedene und einfallsreiche Häuser, von vielen verschiedenen Architekten. Eine kleinteilige Bebauung, die wirklich an ein Altstdtquartier erinnert. Eben wie in Lübeck, oder in Frankfurt. Momentan sieht es danach aus, als würden da wieder nur platte "moderne" Fassaden entstehen, die alle von nur einem einzigen Architekten erdacht wurden. Man vergibt da eine riesige Chance.

  • Nun, das ist ein Klassiker "gelungenen" BRD-Wiederaufbaus.
    Rostock ist natürlich wie Lübeck, allerdings würde ich an den Neuen Markt, ein Musterbeispiel des ostdt. Zentralmarktschemas erhöhte Anforderungen stellen, dh Komplettreko. Wahrscheinlich müssen wir aber froh sein, wenn so etwas Gutes wie in Lübeck kommt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Heute mal wieder ein Foto-Update von mir frisch von der Baustelle :foto:
    Inzwischen gibt es ja auch schon etwas mehr zu sehen! :)

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    Abb.1: Alfstraße 27 - Rückseite; noch einsam, aber der erste Dachstuhl des Viertels ist gerichtet! :trommeln:cheers:)
    Ich empfinde Neubauten mit klassischen Dachstühlen doch jedesmal wieder als Wohltat - wunderbar! :thumbup:


    20171130_125614.jpeg
    Abb.2: Alfstraße 27, westliche Brandwand mit Marienkirche


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    Abb.3: Alfstraße 27 - Dach mit Marien-Kirchturmspitzen. Links ist schon der Schaugiebel und die damit zusammenhängende Abwalmung des Daches zu sehen. Der Giebel mutet noch sehr dünn an, weil er noch rundherum mit Ziegeln verblendet werden wird.


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    Abb.4: Man bekommt langsam einen ersten Eindruck der neuen Alfstraße!


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    Abb.5: Alfstraße 27, Straßenfassade. Die rätselhafte Aussparung auf der linken Seite des Eingangs wurde inzwischen glücklicherweise von außen vermauert. :) Das EG wird verputzt, ab der Unterkante der Fenster des 1.OGs wird´s ziegelsichtig.


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    Abb.6: Alfstraße 27, Straßenfassade, Frontalansicht, aus mehreren Fotos (leider leicht unsauber :huh::wink: ) zusammengesetzt. Im Dachgeschoss ist die Giebelwand auf beiden Seiten eingerückt, weil hier ja außen noch die Ziegelverblendung drankommt. Obwohl ich die Einrückung dafür relativ stark finde. Bin gespannt, wie es dann am Ende tatsächlich wird.


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    Abb.7: Alfstraße 27 nochmal von der Braunstraße aus gesehen. Der Bagger steht auf der Fischstraße.


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    Abb.8: Auch die Braunstraße wird wieder sehr schmal. Rechts Braunstraße 22, das EG ist fertig.


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    Abb.9: Nochmal Baustelle Braunstraße 22 von Südwesten. Rechts die vier historischen Häuser Braunstraße 6-12 (von rechts) und der Rest der Berufsschule, der zum Haus Braunstraße 14 umgebaut werden wird.


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    Abb.10: Momentaner Zustand der Fischstraße. Obwohl - eigentlich ist das momentan gar kein Zustand... ;)


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    Abb.11: Obere Fischstraße. Rechts das Studentenwohnheim, links die Baustelle Fischstraße 5 und 7-9, letztere im EG angekommen. Man erkennt anhand der Bodenplatte etwas links der Bildmitte bereits den leicht vorspringenden Mittelrisaliten von Nr. 7-9. Auch hier sieht man inzwischen die historische Breite oder besser Enge der Straße. :thumbup:

    (Alle Fotos von mir vom 30.11.2017 (Abb.1-9) und 25.11.2017 (Abb. 10+11))

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (16. Juni 2023 um 14:15) aus folgendem Grund: Bilder wiederhergestellt

  • Es ist halt halbwegs Winterpause.

    Also dann für die ganz ungeduldigen mal ein kurzer Statusbericht:

    • Am weitesten ist natürlich Alfstraße 27. Da ist inzwischen außen fast alles fertig (Dach gedeckt, Fassade verklinkert, die meisten Fenster drin und im EG ist die Grundierungsschicht für den Putz dran. Ach ja, und die Brandwände wurden isoliert).
    • Alfstraße 13: Der Keller ist so gut wie fertig.
    • Braunstraße 22: Hier hat sich seit Wochen nichts getan - keine Ahnung, warum - die anderen haben ja auch weitergebaut, wenn auch wegen des Wetters in etwas reduzierter Geschwindigkeit. Stand: das 1. OG ist fertig und das Gerüst ist bis auf Firsthöhe aufgebaut.
    • Fischstraße 5 und 7-9: Hier ist das EG inzwischen fast fertig

    Ansonsten ist leider immer noch keine weitere Bautätigkeit zu sehen. Es könnte bei Alfstraße 17 evtl. bald losgehen - da wird offenbar der Baustromanschluss am Gehweg hergestellt.

    Neue Fotos lohnen eigentlich kaum, aber wenn ich in den nächsten Tagen Zeit habe, versuche ich mal wieder welche zu machen.

    Und ja, am 9.3. ist wieder Beiratssitzung mit wahrscheinlich neuen (sogar den restlichen?) Entwürfen. Ursprünglich war die Sitzung auf den 2.3. terminiert. Das hätte ich problemlos geschafft und hatte mich darauf eingestellt. Ob ich aber am 9.3. kann, weiß ich leider noch nicht. Wenn nicht, kann es leider etwas dauern, bis ich die Infos zusammen habe.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Bilder vom 23.02.2018

    So, hier die versprochenen Bilder. Ich habe am Freitag (zum Glück vor dem heutigen großen Schneechaos) mal einen schnellen Rundgang gemacht. Da ich nicht viel Zeit hatte, sind es aber nur Handy-Bilder. Bitte seht es mir nach, wenn einige in der Eile etwas schief geworden sind

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    Abb.1: Alfstraße 27, Rückseite. Die Fassade ist bis auf Traufhöhe verklinkert, das Giebeldreieck scheint (leider) anders verkleidet zu werden.


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    Abb.2: Momentaner Zustand der Alfstraße mit Marienkirche. Vor der Kirche das Ulrich-Gabler-Haus und davor das Studentenwohnheim. Rechts vorne der Neubau Nr. 27. Vor der Brandwand des Studentenwohnheims werden erste Wände von Nr. 13 sichtbar.


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    Abb.3: Alfstraße 27. Straßenfassade oberhalb des EGs, das momentan zum Verputzen eingehaust ist. Die Verklinkerung ist sehr schön geworden. Mich stören allerdings die dunklen Fensterrahmen. Helle hätten. m.E. besser ausgesehen und wären viel typischer für eine backsteinsichtige Fassade in der Lübecker Altstadt gewesen. Und die Fassade würde nicht so düster wirken. Es ist hier zudem die Nordseite des Hauses. Ich hoffe, dass darauf bei den weiteren Neubauten mehr geachtet wird. In den letzten Sitzungen des Gestaltungsbeirats wurde das zum Glück aber auch schon thematisiert.


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    Abb.4: Alfstraße mit Nr. 27 von Osten.


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    Abb.5: Alfstraße 27, Dach im Detail. Leider wurden flache Schindeln statt ortsüblicher dreidimensionaler S-Pfannen verwendet. Das soll wohl modern sein. Etwas schief und lose wirken die an den Dachfenstern. Das lässt sich aber wohl nicht anders machen, da die darunterliegenden Bleche der Eindeckrahmen auftragen. Sieht trotzdem irgendwie merkwürdig aus - als wenn sie beim nächsten Sturm davonfliegen werden.
    Einen sehr schönen, massiven Eindruck macht aber rechts der seitliche Giebelabschluss.


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    Abb.6: Alfstraße 13, Anschluss ans Studentenwohnheim. Man hat hier trotz der Kälte weitergearbeitet und ist inzwischen im EG angekommen. Das Haus bekommt offenbar (wie auch Braunstraße 22) versetzte Ebenen, da das Bodenniveau der hinteren Haushälfte deutlich tiefer liegt als vorne.


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    Abb.7: Noch einmal der Blick von Osten die Alfstraße hinunter. Hoffentlich verschwindet die Nachkriegsbebauung rechts auch noch irgendwann, damit man der Straße wieder ein geschlossenes Erscheinungsbild geben kann. Und der große barocke Speicher hinten rechts muss endlich sein im Krieg zerstörtes Mansarddach wiederbekommen!


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    Abb.8: Weiter geht´s zur Fischstraße: Erdgeschosse der Nummern 5 (links) und 7-9 (rechts mit Poroton-Fassade).


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    Abb.9: Blick von Osten die Fischstraße hinunter. Die Leitungsarbeiten in den Straßen wurden übrigens inzwischen abgeschlossen, diese bis zum endgültigen Neubau provisorisch asphaltiert und wieder für den Verkehr freigegeben.


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    Abb.10: Noch einmal Fischstraße 5/7-9 - von der Neuen Querstraße aus gesehen. Dahinter die Rückseiten der vier historischen Häuser Braunstraße 6-12. Oben neben dem Kran der Turmhelm von St. Petri.


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    Abb.11: Ebenfalls Fischstraße 5 und 7-9 mit Anschluss an die Nachkriegsbebauung. Dahinter am linken Rand einer der Giebel des auf der anderen Seite des Schüsselbudens liegenden neugotischen Marienwerkhauses von 1903.


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    Abb.12: Etwas links der Bildmitte die Rückseite des Neubaus Braunstraße 22 von der Fischstraße aus gesehen. Das Gerüst zeigt in etwa an, wie hoch das Haus werden wird. Dabei wird deutlich, dass die Nachkriegsbebauung auf der anderen Straßenseite den Maßstab vollkommen sprengt. Sie ist zwei Stockwerke zu hoch (auch zu sehen im Vergleich zum historischen Haus rechts an der Ecke Lederstraße). Die Firsthöhe von Braunstraße 22 liegt in etwa auf Traufhöhe (!) dieser Vorstadt-Wohnblocks auf der anderen Straßenseite. Viel Licht werden die neuen Bewohner in der Braunstraße so nicht bekommen. Die Straßen-(=Süd-)Seite wird durch die viel zu hohen Blöcke verschattet, und die Hofseite liegt nach Norden. Da kann man nur hoffen, dass die großvolumige Nachkriegsbebauung hier auch irgendwann verschwindet und ebenfalls durch giebelständige Häuser auf historischen Parzellen ersetzt werden wird.


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    Abb.13: Braunstraße 22 von Südosten. Rechts am Rand Alfstraße 27.


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    Abb.14: Braunstraße 22, EG. Ein erstaunlich schmales Haus!


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    Abb.15: Braunstraße 22 von Südwesten, überragt von den noch immer eingerüsteten Türmen St. Mariens. Rechts die vier historischen Häuser 6-12 und ganz hinten jenseits des Schüsselbudens an der zum Markt führenden Markttwiete das neue, gerade fertiggestellte Motel One mit seinen drei versetzt stehenden Giebeln, deren rechter hier allerdings kaum zu sehen ist.

    Alle Fotos von mir

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    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (16. Juni 2023 um 14:19) aus folgendem Grund: Bilder wiederhergestellt

  • Hallo alle zusammen! :)

    Ich habe vor nicht all zu langer Zeit einen Artikel über das Lübecker Gründungsviertel auf Wikipedia geschrieben. https://de.wikipedia.org/wiki/Lübecker_Gründungsviertel
    Falls ihr Informationen ergänzen oder korrigieren wollt dann zögert nicht. Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich zum Hauptartikel Lübeck den Artikel Lübecker Gründungsviertel hinzugefügt habe, der jedoch wieder entfernt wurde, weil ich nicht bedacht habe, dass dieser kurzgefasst werden soll. Falls jemand Lust und Zeit hat, kann der sich daran machen den fehlenden Artikel zu ergänzen.
    MfG

  • Gestaltungsbeiratssitzung am 8.3.2018 - Neue Entwürfe

    So, ich habe es gestern Abend tatsächlich zur Beiratssitzung geschafft. Es gibt zwei neue Entwürfe. Das ist zwar keine große Zahl, aber es fehlen ja auch nicht mehr viele.


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    Abb.1: Fischstraße 20, Architekt Homann.
    Wohltuend: Ein gut passender "klassizistischer" Entwurf mit geradem Abschluss, der weitere Abwechslung in die bisher ausschließlich von spitzen Giebeln geprägte Hausreihe bringt. Dennoch gibt es hier einiges Verbesserungspotential. Der Beirat hat gestern ziemlich genau meine Ideen hierzu geäußert:

    • Die Fenster der OGs sollten weiter auseinandergezogen werden. Die Fassade soll zwar mittenbetont sein, aber die enorme mittige Verdichtung der Fenster bei gleichzeitig sehr breiten Wandbereichen außen ist dann doch etwas zuviel des Guten.
    • Die vier Fensterachsen sollten gleichartig bis ins Dachgeschoss geführt werden. Das könnte durch direkt hinter der Fassade liegende Gauben realisiert werden (wie es z.B. bei der Reko Fischstraße 17 gemacht wird). Ich persönlich würde die beiden äußeren Fenster eher nur als geschlossene Nischen andeuten, um ehrlich zu zeigen, dass hier bereits das Dach ist. Ich habe die Befürchtung, dass das Haus ansonsten zu turmartig wirken könnte.
    • Die sehr schmalen und hohen EG-Fenster wurden bemängelt. Wo oben seitlich zu viel Wandfläche ist, ist es unten zu wenig und wirkt pfeilerartig. Als Alternative wurde eine Reduzierung auf drei größere und mittiger liegende Öffnungen vorgeschlagen, was ich begrüße. Evtl. könnte ich mir auch vorstellen, die vier Achsen bis ins EG fortzuführen. Das Ziegelmauerwerk wurde für gut befunden.
    • Dann wurde noch bemängelt, dass das EG auf gleicher Höhe abschließt wie beim rechten Nachbarn Nr.18. Der Beirat schlug vor, das EG-Material bis unter die Fenster im 1.OG zu ziehen. Der Architekt wollte es lieber etwas herunterziehen, was ich auch eher befürwortet hätte. Der Beirat ließ sich aber nicht umstimmen: "Die hohe Fassade kann das ab!".

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    Abb.2: Fischstraße 23, Architektin Hangebruch.
    Tja, was soll ich dazu sagen...
    Hangebruchs Entwürfe gefielen mir bisher gut; ihre aus dem großen Fassadenwettbewerb von 2015, die in Fischstraße 16 und Braunstraße 20 realisiert werden, hielt sich sogar für die besten unter den Siegern. Das hatte ich ihr auf einer Veranstaltung sogar mal persönlich gesagt. Umso enttäuschter bin ich jetzt über dieses "Exemplar". Ich bin geradezu entsetzt und muss mich wirklich bemühen, sachlich zu bleiben. Der Entwurf wirkt auf mich plump, kalt und infantil. Besonders das riesige Fensterloch im Giebel ist alles andere als passend. Als Rückfassade hätte ich damit ja noch leben können, aber an der Straße...? :kopfschuetteln:
    Das Material ist zum größten Teil Backstein, die abgesetzten Bereiche über, unter und zwischen den Fensteröffnungen bestehen aus in Farbe des umgebenden Steins eingefärbten Betonelementen. :thumbdown:
    Dem Beirat gefiel das Haus leider. Er sprach nur an, ob es wirklich gut sei, auch hier im EG runde Bögen zu verwenden, weil sie schon bei den beiden Nachbarhäusern vorkämen. Und über die Anordnung der Betonelemente an der Rückfassade wurde länger diskutiert. :kopfwand:

    Hier noch zum Vergleich das historische Haus dieses Grundstücks, das ich sogar für reko-würdig halte:

    Fischstrasse_23-historisch.jpeg
    Abb.3: Fischstraße 23, historischer Zustand (Quelle: Stadtplanungsamt Lübeck).
    Ich hätte mir hier wirklich einen sensibleren Neubau als Ersatz dieses schönen Hauses gewünscht!

    Fotos von mir

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    3 Mal editiert, zuletzt von frank1204 (16. Juni 2023 um 14:23) aus folgendem Grund: Bilder wiederhergestellt

  • Und hier noch wie immer die von mir zusammengestellten Gesamtansichten:

    Ansicht-Fischstrasse-_16-28b.jpeg
    Abb.1: Fischstraße, Nordseite.
    Der Entwurf für Nr. 20 fügt sich gut ein. Nr. 26 habe ich wieder entfernt, da er inzwischen zurückgezogen wurde. Gleiches gilt nach meinen neuesten Informationen auch für Nr. 28a (worüber ich nicht traurig wäre :wink: ). Den habe ich vorerst aber noch dringelassen.

    Ansicht-Fischstrasse-_5-27.jpeg
    Abb.2: Fischstraße, Südseite.
    Der neue Entwurf für Nr. 23 macht die ohnehin relativ schwache Seite (mir gefallen hier nur 5/7-9 und 17/19) leider nicht besser. Insbesondere die Verlängerung der "Nalleweg-Sägezahnreihe" (Nr. 25-27) um ein weiteres Dreieck fällt sehr negativ ins Gewicht. Eine andere Giebelform wäre hier dringend nötig gewesen!

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    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (16. Juni 2023 um 14:24) aus folgendem Grund: Bilder wiederhergestellt

  • Genaue Infos habe ich leider auch nicht. Vermutlich ist der Bauherr abgesprungen. Genau das gilt übrigens für Braunstraße 16 wie ich vor kurzem erfuhr. Das war dort kein überragender, aber auch kein ganz schlechter Entwurf. Warten wir mal ab, was neu kommt. Wichtig ist, dass keine jahrelangen hässlichen Baulücken im Viertel entstehen.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)