Wertheim (Galerie)

  • Wertheim liegt an der Mündung der Tauber in den Main und ist die nördlichste Stadt Baden-Württembergs. Mit etwa 23500 Einwohnern liegt sie im Ländle an der 80. Stelle, nach Stutensee und vor Freudenstadt. Die Altstadt liegt unterhalb der etwas an Heidelberg erinnernden Burgruine und zählt zu den besser erhaltenen in Baden-Württemberg.

    Mir persönlich hat das Städtchen gut gefallen. Es erinnert ein wenig an das nahe unterfränkische Miltenberg. Ein paar Türme der Stadtbefestigung sind erhalten, die Burgruine zählt zu den eindrucksvolleren in D, der Marktplatz ist Fußgängerzone und der Bestand an älteren Bürgerhäusern beachtlich. Besonders der Bereich zwischen Marktplatz und Burg ist sehr attraktiv. Dafür findet sich am Mainufer die übliche hässliche und unvermeidliche, Stadt und Fluss zerschneidende Schnellstraße samt den ebenfalls üblichen, unvermeidlichen Parkplätzen. Und im Schlossberg ein über 600m langer Tunnel, durch den einmal bis Ende der 70er Jahre die Bahnlinie nach Lohr verlief. Ein nicht geringer Teil der Wertheimer wohnt gut 150m oberhalb des Main- und Taubertales in neueren Stadtteilen.

    Die nachfolgenden eigenen Aufnahmen stammen vom Mai 2004.

    Wertheim an der Mündung der Tauber in den Main, überragt von der Burgruine:


    am NW-Eck der 36m hohe Spitze Turm


    Marktplatz, Ostseite, das 2. Haus von rechts das Zobel´sche Haus (Nr. 6), im Hintergrund die ev. Stadtkirche


    Marktplatz, die Nr. 12 rechts eines der hübschesten Fachwerkhäuser mit dem Cafe Hahn


    Der bekannteste Fachwerkbau Wertheims ist das Haus der 4 Gekrönten am Eck Rathausgasse / Wenzelplatz, 2. H. 16. Jh., heute im Inneren das GrafschaftsMuseum


    4 Kragsteine verziert mit den Brustbildern der Schutzpatrone der Baumeister, Handwerker und Steinmetzen, vgl. „Quattro coronati“ (im übrigen eine Kirche in Rom zwischen Lateran und Kolosseum), in D offenbar einzigartig


    ehem. Rathaus, heute GrafschaftsMuseum, der Treppenturm von 1540


    das Blaue Haus am Eck Pfarrgasse / Rathausgasse von 1593, 1999 nach Originalbefund wieder in „Smalteblau“ angestrichen (siehe Smalte in Wikipedia)


  • Rathausgasse 14, wohl das älteste erhaltene Fachwerkhaus Wertheims, um 1450 erbaut (vgl. Altes Spital in Mosbach)


    Fachwerkhäuser am Engelsbrunnen von 1574, zwischen Marktplatz und Stadtkirche

    Marktplatz vor 1882

    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

    Hochwasser 1909 am Wertheimer Marktplatz

    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

    Fußgängerzone sind im übrigen in Wertheim nicht nur die Maingasse und der Marktplatz, sondern auch sämtliche Seitengassen, also +/- die gesamte, dicht gedrängte und relativ übersichtliche Altstadt.

    Auf der offiziellen Seite der Stadt gibt der Virtuelle Rundgang einen guten Eindruck vom Städtchen.


  • Mühlenstraße 24, ehem. Kallenbach´sches Haus von 1577, an der Eckkonsole kämpfen Simson und Herkules mit dem Löwen


    zurück am Marktplatz, die Ostseite


    Marktplatz 6


    Eichelgasse, die Nr. 9 ein weiterer schmucker Fachwerkbau


  • Münzgasse Richtung Marktplatz


    Münzgasse 2 mit dem Altstadtstüble


    die Münz


    Brückengasse 17, ehem. Rotgerberhaus


    die Fassadenbemalung beim rechts angeschnittenen Gebäude scheint zwischenzeitlich verloren gegangen zu sein


    Bildarchiv Foto Marburg http://www.bildindex.de

  • Markus: da ich letzte Woche verreist war, nur erst mein Dank für deine interessante Bildserie zu Wertheim. Wie ich an anderer Stelle ja schon mal geschrieben hatte, war ich vor zwei Jahren leider aus Zeitmangel nur im Wertheimer Stadtteil Bronnbach, aber nicht in die Wertheimer Altstadt selbst. Nach deinen Bildern und deinen Kommentaren zu urteilen, hätte es sich durchaus gelohnt.

    Interessant ist dein Hinweis zu den Quattuor Coronati, die mir bisher nicht bekannt waren.

    Dass die Fassadenbemalung des "Kaufhauses Götzelmann" in der Brückengasse nicht mehr vorhanden ist, ist wirklich schade. Vielleicht ist die Bemalung ja "nur" überputzt worden, die sprossenlosen Fenster sind ja leider auch nicht mehr diejenigen deines historischen Photos. Laut dieses Links war der Giebel erst recht neu und 1917 zuerst bemalt worden. Über das weitere Schicksal der Bemalung habe ich aber bisher auch nichts herausgefunden.

  • Lohnenswert wäre ggf. die Wiederherstellung der historistischen Fassadenmalerei am ( ehm. ? ) Kaufhaus Götzelmann.
    Derartige Malereien, seinerzeit meist von guten Handwerkern ohne akademische Vorbildung ausgeführt, sind wohl gegenwärtig leider nur noch in wenigen Beispielen vorhanden.

    Wertheim sagt mir als beschaulich-romantisches Städtchen sehr zu.

  • Hier noch einige Fotos von vorletztem Jahr aus Wertheim - leider war es schon relativ dunkel. Meines Erachtens ganz nett, ich hatte mir aber mehr erwartet (speziell die Wohnblocks oberhalb der Stadt und die Bebauung um den Bahnhof herum fand ich nicht so schön).

    Fotos gibt es hier

  • Ich habe sehr gute Erinnerungen von meinem Besuch in Wertheim vor ein paar Jahren. Uebrigens, die Stadt wurde von der Behandlung von Harris & Co wegen schlechtem Wetter gerettet.

  • Da sind ja doch auch noch ein paar Aufnahmen von der Burgruine dabei. Was die Hochhäuser oben betrifft, offenbar war in den Tälern kein Platz mehr. Ein Wertheim Village scheint es auch noch zu geben.

    @ Frank: Bei mir war es andersrum, fürs Kloster Bronnbach war leider keine Zeit mehr.



    Besonders reizvoll ist der Blick vom westlichen Tauberufer auf Kittsteintor / Roter Turm, Stadtkirche und Burgruine


    Rathaus, ehem. fürstliche Hofhaltung, Weißer Turm und Burgruine, über die Tauber hinweg


    Blick von der Burgruine auf die Stadt:


    Damit sind wir auch schon wieder am Ende, so wie bei Kafka Das Schloss, nämlich sehr abrupt... hätte natürlich gerne noch weitere Aufnahmen gemacht, am Schloss oben war es wirklich sehr, sehr hübsch, das Licht war (zu) gut, die Jahreszeit passte, nur Diafilm hatte ich keinen mehr. Jammerschade, aber selbst schuld...

    Abgesehen davon gibt es noch einiges weiteres in Wertheim zu entdecken, u.a. Main- und Zolltor, das Schlösschen im Eichelhofgarten oder auch die Marienkapelle. Besonders lohnend ist tauberaufwärts das Kloster Bronnbach oder die Pfarrkirche im Stadtteil Urphar mit alten Wandmalereien.

  • Markus: ja, wirklich sehr reizvolle Impressionen. Vielleicht nehme ich mir ja mal wirklich die Zeit Bronnbach hier genauer vorzustellen....