Berlin - Kommandantur Unter den Linden

  • Zitat von "Booni"

    Ne, das Gebäude ist in dem Film ja schon die Bank in der Lolas Vater arbeitet.

    Ich frag mich allerdings wieso die Dresdener Bank nach der Wende nicht ihr ehemaliges Haus weitergenutzt hat, war immerhin das älteste noch erhaltene Gebäude der Dresdener Bank. Stattdessen ein millioenschwerer Neubau am Pariser Platz der längst nicht so stilvoll ist wie der Altbau.

    Vornehm ausgedrückt - die Dresdner Bank am Pariser Platz ist für mich so richtiges Berliner Mittelmaß. Nicht abgrundtief häßlich, so daß man sich aufregen müßte, aber eher langweilig, mit dem typischen Berliner Investoren-Staffelgeschoß der späten 90er Jahre und eigentlich kaum der Rede wert. Ich finde, von Gerkan & Konsorten werden allgemein überschätzt, keine Ahnung, warum die Stararchitekten sind! Man muß ja nicht unbedingt so strikt traditionell bauen wie unsere Patzschke-Darlings, aber es gibt ja noch irgendwas dazwischen.

    (Ach ja, wer zufällig Lola rennt auf Video/DVD hat, der schaue doch bitte mal schnell nach, ich bin relativ sicher, es ist das Kronprinzenpalais, aber ich würde es gerne wissen...)

  • Auch hier nicht ein Bild vom heutigen Zustand im Strang dazu - Abhilfe folgt:

    Anblick im Sommer 2009:


    Zur Vervollständigung dann noch 1937:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Irgendwie gefällt mir etwas an dem Haus nicht. Natürlich ist es der einzig wahre Abschluss der Linden. Aber es sieht nach 6 Jahren (Wow) immer noch zu geleckt aus und hat dadurch was künstliches.

  • Dann bei den nächsten Stadtgängen immer viel Taubenfutter dorthin streuen. Oder einen schön dampfenden Grill aufstellen. Dann ensteht irgendwann Patina von ganz alleine. :lachen:

  • Dass ohne Originalsubstanz auskommende Rekonstruktionen neu und irgendwie geleckt aussehen, liegt in der Natur der Sache und ist daher mE nicht zu beanstanden. Erst mit künstlicher Patinierung würde etwas entstehen, das mit Recht als 'Fälschung' ausgelegt werden könnte. Kritisierbar wäre allerdings mangelnde Material -bzw Methodengerechtigkeit, wie in einigen Dresdner Beispielen, dort mit Recht. Aber auch viele Restaurierungen scheinen diesen anfordernissen nicht zu genügen.
    Man darf nicht vergessen, dass solcherart her- oder wiederhergestellte Objekt nicht im klassischen Sinne patinieren können - das ist nicht mehr vorgesehen. Sie werden einfach nur schäbig.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich hab ja auch nur gesagt, dass es mir aufgrund dieser Perfektheit immer noch nicht so richtig gefällt. Von künstlicher Patinierung oder so hab ich nichts gesagt. Aber 6 Jahre ist schon ne Weile. Da fällt bei anderen Neubauten schon wieder der Putz ab.

  • Ich stimme Benni zu. Klinisch-steril irgendwie.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ja, aber woran liegt das? An der verwendeten Farbe? Denn daß der Putz noch nicht abbröckelt, kann man dem Gebäude und den damit befaßten Handwerkern ja nun wirklich nicht vorwerfen.

  • Das Gebäude wurde straßenseitig von Bertelsmann rekonstruiert und fungiert jetzt als deren Hauptstadtrepräsentanz. Da wird nichts bröckeln und nichts patinieren und wenn das Gebäude alle 2 Jahre eingerüstet werden muss.

  • Ich denke, es liegt auch am Farbton. Das Neue Palais ist frischer und sieht mit seinen sandsteinfarbenden Schattierungen trotzdem nicht so steril aus.

  • Die absolute Geschmacklosigkeit der jährlichen weihnachtlichen Beleuchtung trägt ihr übriges dazu bei. Ja, an dem Gebäude stimmt was nicht. Wahrscheinlich falsche Farbe.

  • Also ganz ehrlich: das ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau. Angesichts der sonstigen Neubauten in Berlin (geschweige denn des einstigen DDR-Außenministeriums) sollte man doch froh sein, dass dieses Gebäude enstanden ist.

  • Die Kritik am Gebäude teile ich nicht, die an der Weihnachtsbeleuchtung schon. Herrnhuter Sterne sind für einen derartig inflationären Gebrauch nicht gedacht. Manchmal ist weniger mehr.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.