Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Die Platten in der Breiten Straße werden saniert :( Abriß wäre besser gewesen.

    Zitat

    Bald kann mit der Sanierung des Studentenwohnheims in der Breiten Straße 16-20 begonnen werden. Die Baugenehmigung „steht kurz bevor“, sagte die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern auf Anfrage des Linken-Stadtverordneten Ralf Jäkel. Wünschen, der Fassade einen „lebhaften“ Anstrich zu geben, erteilte sie eine Absage und begründete dies mit denkmalpflegerischen Belangen. Eine bunte Hülle würde sich in „Konkurrenz“ zu den historischen Gebäuden begeben. Dennoch werde die Fassade des Komplexes nicht in ein tristes Grauschwarz getaucht wie die anderen Studentenunterkünfte in der Breiten Straße, sondern bekomme eine „wärmere“ Farbe – etwa einen Sandsteinton, der „keine Buntheit“ erzeugt, so Kuick-Frenz.

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11…enwohnheim.html

    Müssten diese Platten sein

    Quelle beide: http://www.potsdam-foto.de/linden/linden.htm

  • Das ist doch zum Mäusemelken! Anscheinend muss auf jede gute Nachricht aus Potsdam sogleich im Wechsel eine schlechte folgen. Das Hässliche, ästhetisch Verirrte und Banale zu erhalten hat einen gleich hohen Stellenwert wie die Bewahrung Zeiten überdauernder Baukunst. :boese: Was geht nur in diesen Köpfen vor?

    Hoffentlich hat wenigstens für den unsagbar tristen Block schräg gegenüber (mit den gleichen flachen Vorbauten) bald das letzte Stündchen geschlagen...

    Der Spatenstich beim Stadtkanal ist übrigens eine freudige Angelegenheit. Warum aber nicht auch einmal ein symbolischer erster Vorschlaghammer- oder Spitzhackeneinsatz mit Blumen, Sekt und Musik bei obigen Dingen :?:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • ^ Ich kann deine Enttäuschung 100% nachvollziehen. Bei uns in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] saniert man nun auch 3 hässliche Plattenhochhäuser, die sowohl von ihrer Höhe, als auch von ihrer Architektur so überhaupt nicht ins sonst villenartige Leipziger Musikviertel passen. Abriss wäre städtebaulich sinnvoller.

    Aber sehen wir es positiv: Dann haben wir in 20-30 Jahren die Chance diese hässliche Bauten abzureißen und etwas qualitativ hochwertiges Traditionelles hinzubauen.
    Wer weiß, was man zur heutigen Zeit stattdessen dort hochgezogen hätte. :zwinkern:

    Leipzig - Back to the roots

  • Hier ist die Breite Straße 16-20, das Studentenwohnheim welches saniert wird.

    Das Predigerwitwenhaus (Nr. 14)

    Hier stand früher das Ochsenkopfhaus (Mein Rekonstruktionswunsch)

  • Das Studentenwohnheim soll doch so schnell wie möglich verschwinden. Das Geld für Renovierung kann dann zur Gúnste kommen einer schöne Reko!!!]

    Die Breite Strasse war früher wunderbar, Bau einheitlich auch sehr harmoniös. Heute ein durcheinander von Bauten von verschiedene Epochen. Der Studentenwohnheim-Bunker ist greuelhaft und hässlich. Abbrechen dieser Kiste. :lachen:

  • Der Plattenbau hat sogar Spiegel unter den Fenstern, da sag noch einer, man hätte sich keine Mühe gegeben.

    Rechts im Bild ist übrigens ein "Erotik-Discount" angeschnitten... um die Absurdität der Szenerie noch zu steigern.

  • Zitat von "uaoj36"

    Das Studentenwohnheim soll doch so schnell wie möglich verschwinden. Das Geld für Renovierung kann dann zur Gúnste kommen einer schöne Reko!!!]

    Die Breite Strasse war früher wunderbar, Bau einheitlich auch sehr harmoniös. Heute ein durcheinander von Bauten von verschiedene Epochen. Der Studentenwohnheim-Bunker ist greuelhaft und hässlich. Abbrechen dieser Kiste. :lachen:

    So ganz Ernst meinst du das nicht, oder?

    Ich bin zwar auch der Meinung, dass hier Rekonstruktion oder Neubauten in alter Formensprache der beste Weg wären, aber Studentenwohnheime braucht man nun mal auch - und zwar in Uninähe. Wenn es eine Lösung gibt, die kaum teurer als eine Renovierung, aber besser fürs Stadtbild wäre, dann her damit!
    Solange das nicht so ist habe ich durchaus Verständnis dafür, dass die Platten saniert werden. Gut finde ich das zwar nicht, aber wie heißt es so schön...: "Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?"

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Booni. Meine es ernsthaft. Natürlich sind Studenten Wohnheimen notwendig, aber nicht an einer wichte historische Strasse, die von der DDR bewusst abgebrochen wurde (genau so mit der Bauten in der Voss Strasse und Wilhelmstrasse die nach 1945 allen noch da standen). Aus ideologische Gründe wurde alles gesprengt. Heute besteht aber die Chance die Wohnheime von schöne historische Bauten zu ersetzen und die Wohnheime an der Stadtrand zu verlegen.
    Die Garnisonkirche kann doch nicht zwischen Platten aufgebaut werden oder? Das wurde doch auch nicht in Dresden mit der Frauenkirche gemacht? Die brauchen ein historisches Umfeldt. Genau wie die zu rekonstruieren Schlösser in Berlin und Potsdam.

  • Ein Kompromiß wäre gewesen, zur Straßenseite hin historisch angepasste Neubauten zu entwickeln, die dann als Studentenwohnheime genutzt würden. Eventuell nach hinten heraus weiter in den Raum greifend, um ausreichend Wohnraum zu schaffen. Allerdings wäre das wohl insgesamt teurer gekommen, als die jetzige Plattensanierung. Andererseits, wenn es grundsätzlich nur nach dem Geld geht, dürfte man sich um städtebauliche und architektonische Ästhetik ohnehin keine Gedanken machen.

  • Die Breite Straße von Westen aus gesehen. Rechts im Bild sind die Plattenbauten, die jetzt saniert statt abgerissen werden. Welch eine Freude, dort wohnen zu dürfen! Ich würde dort nicht umsonst wohnen wollen in den Platten neben der 6 spurigen Stadtautobahn. Da hat Symbolpolitik (wir müssen alle Platten erhalten) gegenüber Sachverstand (wir bauen neu in etwas ruhigerer Lage) gesiegt.

  • Zitat

    Die Breite Straße von Westen aus gesehen. Rechts im Bild sind die Plattenbauten, die jetzt saniert statt abgerissen werden. Welch eine Freude, dort wohnen zu dürfen! Ich würde dort nicht umsonst wohnen wollen in den Platten neben der 6 spurigen Stadtautobahn. Da hat Symbolpolitik (wir müssen alle Platten erhalten) gegenüber Sachverstand (wir bauen neu in etwas ruhigerer Lage) gesiegt.

    Du wirst doch wohl selbst wissen, dass die "6 spurige Stadtautobahn" nach den Umstrukturierungsplänen eingeengt werden auf weniger Spuren und damit die Grundlage für eine ISES geschaffen werden, die den Verkehr dort recht stark begrenzen werden. Also - beste Lage :P

  • Die bisherige "Einschränkung" der Breiten Straße am Alten Markt hat die Blechlawine eher vergrößert oder wie sagt man so schön Verkehrsflussoptimierung. Im Ferienkatalog redet man dann von verkehrsgünstiger Lage ;) Selbst die kurze Zeit für die Fotos war schwierig, nach 30 Sekuden war das Pensum an Krach und Abgasen für einem Monat gefüllt und ich bin in die Seitenstraßen geflüchtet. Ein Schildbürgerstreich der Potsdamer Lokalpolitik.

  • Weißt jemand etwas über die Farbgebung der Hiller-Brandtschen Häuser in der Breiten Straße? Den Farbkontrast mit dem Rot hab ich immer als irgendwie sinnvoll (erinnerte an Backstein) und angenehm empfunden. Jetzt sieht man auf dem oberen Bild, daß die Häuser durchgehend hell gestrichen werden; soll das der ursprünglichen Farbgebung entsprechen, oder kommt da noch einmal ein Anstrich drüber?

    Bei dem unteren Gebäude in der Seitenstraße würde ich eher auf ca. 1910-1920ff. tippen, kann mich aber auch irren.

  • Zitat von "unify"

    Dieses seltsame Bauwerk steht in einer Seitenstraße im Schatten der Plattentürme. Auf den ersten Blick würde ich auf DDR Neoklassizismus tippen oder ist es älter? Könnte auch für den ganzen Straßenabschnitt gelten.

    Ich tippe eher auf ein AOK-Gebäude aus den 1920-er Jahren. Oder ein Geschäftshaus aus derselben Zeit. Ein DDR-Bau ist es sicher nicht.

    Not bad.

  • Zitat von "Hesse"

    Weißt jemand etwas über die Farbgebung der Hiller-Brandtschen Häuser in der Breiten Straße? Den Farbkontrast mit dem Rot hab ich immer als irgendwie sinnvoll (erinnerte an Backstein) und angenehm empfunden. Jetzt sieht man auf dem oberen Bild, daß die Häuser durchgehend hell gestrichen werden; soll das der ursprünglichen Farbgebung entsprechen, oder kommt da noch einmal ein Anstrich drüber?

    Bei dem unteren Gebäude in der Seitenstraße würde ich eher auf ca. 1910-1920ff. tippen, kann mich aber auch irren.

    Da gibt es einen seltamen Eigentümerkonflikt.

    Zitat

    Die Sanierung der Hiller-Brandtschen Häuser entwickelt sich zur unendlichen Geschichte. Seit einem Jahr stehen die Denkmale ohne Dach da. Die Stadt hatte sie 2004 an eine 19-Jährige verkauft.


    siehe hier: http://www.pnn.de/potsdam/153889/
    und hier: http://www.pnn.de/potsdam/180052

    Alter Zustand

    info: http://de.wikipedia.org/wiki/Hiller-Brandtsche_H%C3%A4user
    und hier: http://www.potsdam-wiki.de/index.php/Hill…che_H%C3%A4user

  • Eigentlich eine erfreuliche Meldung angesichts des Zustands des Brocke'schen, aber die Pläne für die seitlichen Neubauten an der Kanalseite muss man wohl zunächst mit Sorge betrachten.
    Andererseits wird die Existenznotwendigkeit des "Mercure" verkleinert - erst recht, wenn das mit dem Barberini so kommen sollte. Vielleicht kann man das zum Anlass nehmen, das Beste zu hoffen?

    Zitat

    Brocksches Haus wird Hotel
    Positive Antwort der Stadt auf Bauvoranfrage Bruckner-Gruppe geht auf Investorensuche

    Das Brocksche Haus in der Yorckstraße kann zu einem Hotel ausgebaut werden. „Wir haben einen positiven Bauvorbescheid“, erklärte gestern Andreas Schmidt, Projektleiter der Bruckner-Gruppe. Lorenz Bruckner ist Eigentümer des historischen Gebäudes, das 1776 von Karl-Philipp von Gontard erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht. Am Dienstagabend informierte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann den Bauausschuss über die Bauvoranfrage. Demnach plant Bruckner, das Brocksche Haus um zwei seitliche Neubauten, jeweils rechts und links des Hauses, zu erweitern. Zudem sind zwei, sich dem Denkmal im rückwärtigen Bereich anschließende Ergänzungsbauten vorgesehen. [...]
    Eine Nutzung des Brockschen Hauses als Hotel ist Schmidt zufolge auch deshalb geboten, weil das Gebäude für eine Wohnnutzung eine zu geringe Bautiefe besitzt. Glasproduzent Brocke, für den das Haus errichtet wurde, habe zwar der äußeren Anmutung nach ein hochherrschaftliches Palais errichtet; hinter der Fassade aber industrielle Glasfertigung betrieben.
    Unabhängig von der Zukunft des Mercure-Hotels steht die Frage nach einem repräsentativen Hotel in Potsdams Mitte auf der Agenda. Auch für das Palais Barberini am Alten Markt, das dem städtischen Leitbauten-Konzept zufolge original rekonstruiert werden soll, gibt es entsprechende Überlegungen. Gertrud Schmack, Inhaberin des einzigen Potsdamer Fünf- Sterne-Hotels Bayrisches Haus, sagte gestern den PNN, das Palais Barberini sei für sie ein „äußerst interessantes Projekt“.

    Quelle und Volltext: Potsdamer Neueste Nachrichten

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Naja, besser ein Hotel mit Ergänzungsbauten als der jetzige Zustand. Irgendwann ist der Bau dann nicht mehr zu retten und wird abgerissen, dann doch lieber ein Hotel. Und die Ergänzungsbauten müssen ja nicht zwangsläufig derart schlecht sein wie in Dresden. Man muss ja nicht immer vom Schlimmsten ausgehen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Also ein Abriss dieses Gebäudes sollte doch denkunmöglich sein, oder irre ich mich?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.