Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Kann dort nicht mal einer von euch Potsdamern an einem Freitag Abend vor dem Ferien den Hauptabsperrhahn fürs Wasser abschrauben und die Bude unter Wasser stellen?
    ;)

    Aber dann werden diese linksreaktionären Stadtverantwortlichen in Potsdam das noch eher zum Anlass für eine unfassende Sanierung nehmen...

  • Dr.Haus,ich wüsste nicht das die derzeitigen Stadtverantwortlichen von SPD,CDU und Grünen linksreaktionär sind??
    ,,Linksreaktionär"ist die winzige Oppositionelle Wählergruppe,,Die Andere" die mit viel Verbalem Getöse und unter verschiedenen Bürgerinitiativnamen wie(,,Potsdamer Mitte Neu Denken" ,,Mitte für alle",usw...) demokratische langjährige Planungen und Beschlüsse der SVV was die Umgestaltung der Potsdamer Innenstadt betrifft,einfach nicht akzeptieren wollen.Um ihre eigenen Ansichten seit zweieinhalb Jahren der Stadt aufzuzwingen und durchzusetzen wurden von den ,,Die Andere"Medienwirksame selbstinitierte Bürgerbegehren losgetreten .(die Gerichtlich glücklicherweise nicht anerkannt wurden)
    Zu den ,,Neudenkern"kann man nur noch sagen: Menschen die unaufhörlich Kritisieren,deren Kritik wird irgendwann nicht mehr ernst genommen.

  • Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) hat sich am 07.07.2017 mit der Zukunft des "Kunsthaus" Rechenzentrum beschäftigt. Die Nutzer des Kunst- und Kreativen im alten Potsdamer Rechenzentrum fordern ein 20-jähriges Moratorium zum Wiederaufbau des Schiffs der Garnisonkirche. So viel Zeit sei nötig, um das Kunsthaus ohne Förderung betreiben zu können. Ein für den Erhalt des Gebäudes gegründeter Verein stünde bereit, ein langfristiges Nutzungs- und Finanzierungskonzept zu erarbeiten.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…dert-Moratorium

    Ich weiß nicht ob ich das jetzt richtig verstehe! Die Fördergesellschaft Garnisonkirche soll aufgefordert werden, 20 Jahre lang mit dem Wiederaufbau des Kirchenschiffs zu warten, so lange nicht die architektonische und finanzielle Gestaltung des Kirchenschiffs geklärt ist?! Ein neuer Verein hat sich gegründet (150 Mitglieder), also sämtliche Künstler, Aktivisten und Sympathisanten die ein Nutzungskonzept für dieses Gebäude vorlegen!

    Soll hier ein Wiederaufbau des Kirchenschiffs verzögert oder gar ganz aufgegeben werden? Möchte man Mitspracherecht haben wie das Kirchenschiff aussehen soll? Ich glaube die Finanzierung des Kirchenschiffs wird man hinbekommen wenn erstmal der Turm steht, denn dann wird der Ruf danach ganz laut.

    Einmal editiert, zuletzt von Meister Lampe (9. Juli 2017 um 14:34)

  • Na, die Stadt hat der linken Stiftung SPI bis Mitte 2018 das kostenlose Nutzungsrecht am Rechenzentrum übertragen. Damit hat das SPI unter Begleitung des Vereins von Tomczak & Co. das Rechenzentrum zum einem Haus für Künstler aber auch andere "Kreative" wie Werber, Grafiker etc. entwickelt. Es sind also ein Teil auch einfache komerzielle Mieter im Haus.

    Die Nutzer zahlen natürlich mehr als nichts. Das liegt einerseits an den Betriebskosten und andererseits an den Verwaltungskosten der Stiftung SPI, die das auch nicht umsonst macht.

    Diesen Zustand möchte man nun um 20 Jahre verlängern und hofft dann soviel Geld durch die Umsonstnutzung eingespielt zu haben, dass man das Grundstück kaufen kann. Der Nebenbeieffekt ist, das solange kein Kirchenschiff gebaut werden kann.

    In summa ein mehr als durchsichtiges Manöver. Es wird wohl so ausgehen, dass die Stadt die Nutzung jahreweise verlängert, bis die Form, die Nutzung und Finanzierung des Kirchenschiffes geklärt ist. Ein Nebeneinander mit dem Turm ist ja angeblich kein Probem (sind ja 2 Meter Abstand). Hierfür zahlt die Stadt der Stiftung Unterstützung, um die Gründung des Turmes zu verstärken und so die Koexistenz von Turm & Kirche zu ermöglichen.

    Bis sich die Kirche zu einer Entscheidung über das Kirchenschiff durchringt wird es nicht unter 10 Jahren dauern. Insofern wird man mit diesem Zustand leben und die Nutzer des RZ werden jedes Jahr neue Forderungen erheben. Deshalb ist der Mitteschönvorschlag sinnvoll, den Langen Stall als Kreativzentrum wiederzuerreichten. Der Vorschlag ist vom OB übernommen worden. Der Stall hat - genauso wie das RZ - 5.000 qm Nutzfläche. Im Herbst wird die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben deren Ergebnis sicher bs Ostern 2018 dauert. Das Thema wird uns also erhalten bleiben.

  • Konstantin,das kann man vielleicht nicht schon im Vorfeld sagen,das die Kirche über eine Entscheidung zum Kirchenschiff sich 10 Jahre durchringen wird. Abwarten,bis erst einmal der Turm steht,dann sieht die weitere Entwicklung und Diskussion an dieser Stelle ganz anders aus.Schwierigkeiten werden diese überwiegend linken Kulturlobbyisten so lange sie im RZ sind,natürlich weiterhin machen.
    Diese für Potsdam Nutzlosen Neudenker sind ja bekannt für wenig bis gar kein Entgegenkommen(siehe bis zum Schluss stures festhalten an abrissreifer FH und Staudenhof)
    Diese"Kreativen"da bin ich mir sicher,werden sich nicht so einfach mit einer Zukünftig neuen Unterkunft zufrieden stellen,da sie ja gerade das RZ (ein DDR Bau)mit ihrer Nutzung erhalten wollen.Die haben leider schon beide Füße in der Türe im RZ.
    Solange dieser Teil der einfachen komerziellen Mieter wie Weber,Grafiker usw.sich nicht von ihrem Sprecher A.Tomscak seinen Aktivitäten und Ansichten klar öffentlich Distanzieren,gehören für mich,auch diese Sorte von"Kreativen" mit den "Kreativen"um A.Tomszak in ein Topf geworfen.

  • Ein Teil der Fassaden wird ja gnädig von den Baumkronen verdeckt. Die Volksbank passt aber hinten und vorne nicht. Wirklich eine verpasste Chance...

  • Der OB hat einen Knall. Wie man jetzt Tomczak & Co. aus ihren Verpflichtungen bzgl. der befristeten Mietverträge entlassen kann ist mir ein Rätsel. Genauso wie jetzt schon anzukündigen, sich gegen SVV-Beschlüsse zu stellen. Der Mann braucht keine Opposition, das macht der schon selbst. Wie man seinen politischen Gegner mit einem solchen Schlingerkurs so aufbauen kann - unverständlich. Ich glaube auch nicht, dass das zu weniger sondern zu mehr Protesten führt, da Tomczak & Co. sehen, dass sie etwas ändern können.

  • Neben Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich auch die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) am 09.08.2017 mit der Zukunft des Rechenzentrum in einem Artikel befasst. Ich finde diesen Artikel etwas detaillierter. In diesem Bericht wird hier übrigens zum ersten Mal der Lange Stall als Ersatz für das Rechenzentrum ins Gespräch gebracht.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…s-Rechenzentrum

  • Ergänzend zum oberen Bericht (Beitrag 472) hat die Potsdamer Initiative "Mitteschön" am Freitag eine Pressekonferenz gegeben. Die Initiative „Mitteschön“ wirbt für einen Umzug der Kreativen vom Rechenzentrum an die Plantage. Dort könnte bis Ende 2019 der kriegzerstörte Lange Stall wiedererrichtet sein. Aufhänger für die Pressekonferenz von „Mitteschön“ war die Einladung zu einer Dinner-Demo am 27. August ab 18 Uhr auf dem Alten Markt. Dabei will die Initiative – im Hinblick auf die FH-Besetzung durch Abrissgegner – ihrerseits die Botschaft vermitteln: „Die Potsdamer sind nicht alle gegen die Politik der Stadt“, so Kuster.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…9-wieder-stehen
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 13.08.2017)

    Treffend sagte Frau Kuster von der Initiative "Mitteschön" gegenüber Herr Tomczaks Äußerungen, das der Lange Stall für die ganzen Kreativen nicht reichen würde:

    Sie fühle sich bei Tomczaks Äußerungen an den Spruch „Den kleinen Finger geben und dann die ganze Hand wollen“ erinnert.

  • Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtet in Ihrem Artikel vom 21.08.2017 das die Kulturszene einer Umsiedlung vom Rechenzentrum in den Langen Stall ablehnend gegenübersteht. Gleichzeitig fordern sie eine weitere Nutzung des Rechenzentrums „von mindestens 20 bis 25 Jahren“. Der Grund: Die notwendigen Investitionen für Instandhaltungsmaßnahmen könnten sich erst in diesem Zeitrahmen amortisieren und deshalb auch nur dann von den Nutzern selbst getragen werden.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…ine-Alternative
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 21.08.2017)

    Ich bin der Meinung, das dieser Bericht und die Erkenntnis nicht neu ist, denn wir hatten über das Thema schon einmal diskutiert.

  • Leider Haben die Jungs recht. Jeder Euro, der jetzt in das Rechenzentrum für 5 oder 10 Jahre gesteckt wird ist Steuergeldverschwendung, wenn man dann abreißt. Die Million, die die GK-Stiftung für Mehrkosten extra bekommt um im Abstand von zwei Metern neben dem GK-TUrm zu bauen ist auch ein Fall für den Rechnungshof.

    Wie meist in Potsdam ist das Dilemma hundertprozentig hausgemacht. Seit Jahren ist der Bedarf klar, wird über die Husarenkaserne an der Berliner Straße diskutiert und die Stadt bekommt es nicht hin. Wirklich: dieser OB braucht keine Feinde mehr, das macht er alles selbst.

  • Ich finde das sich abzeichnende Schauspiel dann doch ziemlich mies, hätte den beteiligten Politikern dann doch etwas mehr Charakter zugetraut, aber naja, wo findet man den heute noch?

    Erstens finde ich es schon wirklich frech, dass sich die Kreativen hinstellen und sagen, ein Umzug in den Langen Stall kommt nicht in Betracht. Warum nicht frage ich da? Wenn es nur um Räume geht, die man nutzen will, um seinem Job nachzugehen, verstehe ich nicht, warum man lieber in einem völlig runtergewirtschafteten Bau bleiben will, wenn man die Möglichkeit hat, ein paar Meter weiter einen kompletten Neubau zu beziehen. Es geht ja nicht nur um Comfort, den man dort sicher hätte, es geht ja auch um Sicherheit, Brandschutz, den nachhaltigen Umgang mit Energie, etc.

    Warum man das Angebot schon ablehnt, obwohl man noch gar nicht weiß, wie das "neue Heim" einmal aussehen soll, das verstehe wer will. Es lässt sich dann eigentlich wieder nur mit einer ideologischen Komponente erklären.

    Zweitens ist das ganze seitens der politischen "Klasse" echt ein Armutszeugnis. Ich habe den Eindruck, der OB auf Abruf will sich einfach nur noch irgendwie zum Ende seiner Amtszeit retten und für einen kurzfristigen Frieden lädt er das Konfliktkonto in der Stadt für seinen Nachfolger nun maximal auf. Ich finde das unverantwortlich.

    Klar ist ja, dass der Turm der Garnisonkirche jetzt gebaut wird. Man errichtet doch nicht mit so vielen Spenden und einer Menge Steuergeldern den Turm und lässt ihn dann in dieser städtebaulichen Katastrophensituation mit dem Rechenzentrum stehen. Diese ästhetische Katastrophe kann doch wirklich niemand wollen. Es wäre eine Bankrotterklärung in jederlei Hinsicht.

    Ich finde dieses gesamte Schauspiel einfach nur noch charakterlich mies, es ist kein Wunder, dass die Menschen die Lust an Politik verlieren, wie erklärt man es dem Wähler, dass man noch vor Monaten für den Abriss der FH stimmt, die Linke jetzt aber wieder so tut, als hätte sie damit nichts zu tun.

    Ich kann daher auch jetzt schon prognostizieren, wie das mit dem Rrechenzentrum ausgeht. Letztlich wird man sich seitens der Politik der Stiftung bedienen, um das Rechenzentrum los zu werden. Man wird sagen, man wäre ja offen gewesen, aber der Stiftung gehört nun mal das Grundstück. Es wird vor Gericht gehen und nach viel Stress und Ärger wird das Rechenzentrum fallen, aber das ist wieder alles Ärger, den es nicht gebraucht hätte und das nur damit der OB halbwegs ruhig in Pensio gehen kann. Ich finde das verantwortungslos!

    APH - am Puls der Zeit

  • Hierzu passt eine sehr interessante Einschätzung unseres Stadtverordneten Peter Schultheiß, veröffentlicht auf der Homepage der Potsdamer Demokraten:

    "10. 8. 2017 Anspruchsdenken ungebrochen

    ...Nehmen wir als Beispiel das Rechenzentrum, das bis zu seinem Abriss nicht gebraucht wird und das für 350 „Kreative“ zur Verfügung gestellt wurde. Verantwortliche, die die Verhältnisse in Potsdam kennen, haben damals schon warnend den Finger gehoben und die Befürchtung geäußert, dass man sie nie wieder aus diesem Haus herausbekommen würde oder wenn, dann nur gegen erhebliche Gegenleistungen. Nunmehr bleiben sie zum Jahre 2023 drin, und nicht wenige haben die Forderung erhoben, für weitere 20 – 25 Jahre dort bleiben zu dürfen.
    Merke: Gibst Du den kleinen Finger, …"

  • Diese hausgemachte Misere hat wieder alle Komponenten eines Dramas auf Raten hat und wird viel Steuergeld kosten und die Spender für den Garnisonkirchenturm auf viele harte Proben stellen. Schultheiß hat - wie meist - völlig recht.

    1) Von denn 225 Räumen des Rechenzentrums sind die weitaus größte Zahl nicht an Künstler vermietet. So manche Galerie hat sich für 7 Euro Warmmiete preiswerte Lagerfläche gesichert. Wirklich unterstützungsbedürftig bei der Mietfläche sind vielleicht die Hälfte der Nutzer. Mach etwa 2.500 statt der 5.000 qm insgesamt.

    2) Schon jetzt subventioniert die Stadt durch die Zurverfügungstellung der Räume die "Kreativwirtschaft" mit viel Geld - das RZ hätte ja ansonsten anderweitig zwischenvermietet können. Zudem musste in das Haus, das zum Abriß vorgesehen ist (der B-Plan ohne RZ ist rechtskräftig), investiert werden, und zwar über die Mietzahlungen hinaus.

    3) Nun kostet das RZ zusätzlich über eine Million Euro Ausgleichszahlungen an die kirchliche Stiftung zur Errichtung der Garnisonkirche. Hier soll ein 99 Meter hoher Turm mit einer Pfahlgründung und geothermischen Heizversorgung in einer Tiefe von rund 60 Metern im Abstand von 200 cm (2m) neben einem Bürogebäude in Betrieb errichtet werden. Das wirft statische, bautechnische und baurechtliche Fragen auf. Die Million auf 5 Jahre ist eine weitere Subvention von ca. € 3,30 Euro pro qm und Monat.

    4) Dabei wird es ja nicht bleiben, da die Stadt Alternativbauwerke zur Unterbringung nicht innerhalb von 5 Jahren bezugsfertig errichten kann. Das ist ihr noch nie gelungen: die vergaben an der Alten Fahrt und an der Friedrich-Ebert-Straße haben gezeigt, dass es stets ca. 7 Jahre dauert, bis ein Grundstück von der Stadt nutzungesbestimmt, verkauft, beplant und errichtet ist. In manchen Fällen (Brauerstraße 1, 8-Eckenhaus) stehen auch nach 7 Jahren - nichts, obwohl 2011 unter strengen Auflagen verkauft.

    5) Deshalb wird es zu einer weiteren Verlängerung der Frist nach Ablauf der 5 Jahre kommen, mit weiteren Investitionen. Da der kirchlichen Stiftung das Areal gehört, wird diese zurecht darauf pochen, auch Verfügungsgewalt über ihr Grundstück zu bekommen - oder weitere Ausgleichszahlungen zu bekommen.

    6) All dies kommunalen Aufwendungen - die sich enorm summieren - werden zum Schluß für das eigentlich wichtige Vorhaben fehlen, nämlich eine dauerhafte Heimstatt für die Künstler zu finden. Die Stadt kauft sich wieder mal nur Zeit, weil sie jahrelang bei einem altbekannten Thema im Tiefschlaf verharrt hat. Diese Saumseligkeit wird nun sehr teuer.

    7) Ursprünglich war ja einmal geplant, die Künstler in der Schiffbauergasse anzusiedeln, wo ja viele Baufelder noch frei sind. Dort würden sie einen bestehenden Standort stärken. Das scheint jetzt aufgegeben zu werden. Keine kluge Entscheidung.

    Zusammengefasst: typisch Potsdam. Dieser OB jedenfalls braucht keine Oppostion. Das macht er schon selbst.

  • Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) hat sich am 22.08.2017 mit DDR Baukultur in Potsdam beschäftigt. Die Potsdamer Kunsthistorikerin Edda Campen erinnert an diese Episode in einem Beitrag zur DDR-Baugeschichte der Breiten Straße. Ihr Fazit: Eine Neubewertung sei „längst überfällig“. Die Bildergalerie sollte neben dem Artikel auch Berücksichtigung finden.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…Breiten-Strasse
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 22.08.2017)

  • Die fordern also eine ,,Neubewertung". Diese„Neubewertung" ist jedoch nicht die Aufforderung, die Aufarbeitung der noch längst nicht aufgearbeiteten DDR-Stadtzerstörung Potsdams endlich durchzuführen. Sondern verkehren diese ins Gegenteil! Dies ist eine Aufforderung zur propagandistischen Geschichtsumschreibung. In der diese nicht stattgefundene Aufarbeitung nicht nur beendet, sondern offensichtlich ins Gegenteil verkehrt werden soll.

    Denn das in Potsdam seit den späten 50er Jahren des 20. Jh. in jedem Jahrzehnt systematisch Straßenzüge für Straßenzüge abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt wurden, dass findet in diesem Artikel nicht statt. Dass die wenigen restaurierten oder gar rekonstruierten Bauten gegen den Widerstand der SED und deren instrumentalisierten Magistrat der Stadt Potsdam, durch Initiativen von Bürgern durchgeführt wurden. Diese folgten nicht etwa dem politischen Duktus und Willen der Regierung, sondern waren gegensätzlich dazu, auf den Erhalt des historischen Bestandes ausgerichtet. Genau diese Initiativen, die meist zu anschliessenden Repression für die Durchführenden führten, sollen nun staatliche Wiederaufbauprogramme der DDR gewesen sein? Abenteuerliche Geschichtsklitterung !

    Allein in der Breiten Straße wurden ab den 60er Jahren alle Gebäude ab Lustgarten bis heutiger Dortu-Straße abgerissen (nicht nur die ehem. Garnisonkirche). Bewohnte, unbeschädigte Gebäude und selbst auch solche, die noch in den 50ern rekonstruiert wurden. Um eine sozialistische Aufmarschmagistrale zu schaffen.

    Es gab ausgearbeitete und zur Umsetzung beschlossene Pläne des Potsdamer Baustadtrats Berg, nicht nur die erste und zweite Barocke Staderweiterung zu schleifen, und durch 5-7 geschossige Plattenbauten zu ersetzen. Auch der Flächenabriss des Holländer Viertels war beschlossen. (Drei ganze Stadtviertel, welche unversehrt den Krieg und die Nachkriegszeit überstanden hatten und systematisch Jahrzehnte lang dem Verfall überlassen wurden.)
    Nur die private Initiative von einigen potsdamer Architekten, die mit Eigenmitteln ein Holländer Haus restaurierten, verhinderte dies und zeigte am praktischen Beispiel, dass diese Gebäude selbst mit nicht vorhandenen DDR-Baustoffen restaurier-bar waren. Gegenüber der damaligen OB Brunhilde Hanke (SED) musste dann selbst der DDR-Baustadtrat eingestehen, Zitat: „Den geplanten Flächenabriss können wir nun vergessen..." Das ist natürlich ganz im Sinne der DDR-Regierung gewesen!? Nach dem Duktus des Zeitungsartikels anscheinend schon...

    Grüße
    Luftpost .

    18 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (25. August 2017 um 12:37)