Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • @ potsdam-fan, danke für die Erläuterungen und Fotos!

    Jetzt stelle ich auch erst fest das auf dem ehemaligen Westpalais (Preuß. Oberrechnungskammer) Figuren auf dem Dach waren. Ich hoffe das nach der Fertigstellung des Westpalais endlich die Plantage zurückkommt.

  • Sowohl das heutige Yorcksche Haus als aus das Montierungshaus (von postdam-fan richtig als Teil der späteren Oberrechnungkammer gepostet) waren um Klassen besser als ihre Nachfolger. Hier mal die Zeichnung zum Umbau des Montierungshauses zur OBK. Im Montierungshaus waren die repräsentativen Teile der Uniforme und Regimentsfahnen des 1. Gardereg. zu Fuß untergebracht, das in anschliessenden Langen Stall (auf dem Bild von potsdam-fan in Fachwerk) exerzierte.

  • und hier in unserer Reko der Potsdamer Mitte, die damals für einen nicht ganz kleine Betrag von den Friends of Dresden gesponsert worden. Leider haben solche Modelle ja nicht so die Reichweite, wenn die Kraft am Ende fehlt, da noch Personen, Kutschen etc. mit einzustellen, um der Geschicht richtig Leben einzuhauchen.

    Das dass Modell gerade in der jetzigen Situation so gut wie nicht nachgefragt wird.... nun ja, die Geheimnisse der Welt sind eben vielfältig....

    Hier der Link zum Rundgang an dieser Stell, falls jemand durch das virtuelle Altpotsdam schlendern mag.

  • In diesem Kupferstich nach Krüger aus dem Jahr 1779 ist noch der Vorgängerbau des Montierungshauses zu sehen, welcher gemäß der Fachwerkbauweise des Langen Stalls errichtet war. Dieser diente nach Nicolai zuvor als (griechische) Kirche und anschließend als Komödienhaus.
    Das Brockes'sche Haus nach Gontard wurde 1776 errichtet, während der Neubau des Kopfbaus nach Ungerschen Plänen ab 1785 erfolgte.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Update Brockessches Palais

    Yorckpalais, Blick in die Siefertstraße

    Historischer Sockel mit Inschrift "Ladenbergbrücke".

    Neue Ladenbergbrücke und Yorckpalais.

    Westpalais.

    Westpalais und Westflügel

    Erstaunlich spartanische Eingangsgestaltung. Yorckstraße 19.

    Yorckstraße 18

    Fotos: Autor, 28.05.2016

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich am 03.06.2016 mit dem Rechenzentrum beschäftigt. Folgende Aussagen finde ich sehr interessant.

    "Es geht nicht, das für immer und ewig festzuschreiben“, sagte er und begründete dies mit ungeklärten Rechtsfragen. Außerdem sei das Rechenzentrum sanierungsbedürftig. Es müsse geprüft werden, ob die Husarenkaserne am Eingang zur Schiffbauergasse ein möglicher neuer Standort sein könne."´(Aussage OB Jann Jakobs, SPD)

    In einem Antrag hatte die Linke-Fraktion gefordert, dass Gespräche unter anderem mit der Stiftung Garnisonkirche über eine längere Nutzung des Rechenzentrums geführt werden müssten. Es bestünden gute Chancen für eine dauerhafte Existenz.

    "Der Antrag sei „unredlich“. Die Sanierung des Gebäudes würde Millionenkosten verursachen. Auch der Betrieb des Hauses verursache enorme Kosten. (Grüne Stadtverordnete Jenny Armbruster)".

    http://www.pnn.de/potsdam/1082775/

  • Da verstehe ich immer noch nicht warum der Bauträger sich geweigert hatte das die Vasen und Figuren an den alten Platz zurückkehren. Wahrscheinlich ging es hier um das liebe Geld aber die Stadt hat ja nachgeholfen.

  • Mir ist der Sinn der obigen Aussage nicht ganz klar. In Deinem eigenen Text zitierst Du die PNN:

    "Im März kommenden Jahres sollen acht Vasen und vier Putten aus Sandstein das Gebäude schmücken. Nachdem sich der Investor bereits im Frühjahr mit der Stadtverwaltung darüber geeinigt hatte, ziehe sich die Umsetzung noch etwas hin. „Die Bildhauer sind sehr mir dem Berliner Stadtschloss beschäftigt“, sagte Lorz. Die Potsdamer Putten müssten deshalb noch warten."


    Wann hatte sich jemand geweigert. Mir schien, dass da alles Friede, Freude, Eierkuchen ist...

  • Mir schien, dass da alles Friede, Freude, Eierkuchen ist...

    Aus dem von Konstantindegeer in Beitrag 349 verlinkten Artikel geht aber anderes hervor.

    Zitat: "Denn die Bauherren, die Asset-Firmengruppe und die Baywobau Berlin, hatten sich geweigert, der Forderung der Stadt nach einer Wiederaufstellung der Sandsteinskulpturen nachzukommen – und vor dem Verwaltungsgericht gegen den Bescheid aus dem Rathaus geklagt."

  • Genau. Der Bauherr gewann gegen die Denkmalpflege der Stadt und musste nur den vorhandenen Attikaschmuck sanieren und wiederaufstellen, nicht aber die zerstörten Figuren und Vasen nachschöpfen lassen. Das ist Folge der Substanzorientiertheit der zeitgenössischen Denkmalpflege.

    Die Stadt hat dann Geld zugeschossen und so trotzdem noch die Wiederherstellung des Gesamtbildes erreicht.

  • In der MAZ von heute können wir lesen:

    "Sieger-Entwurf für Innenstadtplatz gekürt – Plantage: Skaten, Tischtennis, Seele baumeln lassen"

    "Der Entwurf der Berliner Landschaftsarchitekten Barbara Hutter und Stefan Reimann hat das Rennen beim Plantagen-Wettbewerb des Sanierungsträgers gemacht. Im Zentrum der Plantage sind eine moderne Multifunktionslandschaft mit Klettermöglichkeiten, einer Trampolinstrecke und Tischtennisplatten geplant."

    Damit ist, nach meinem derzeitigen Erkenntnisstand, die alte Plantage tot. Hier scheint ein schöner, moderner Platz zu entstehen, der vor allem als Sportplatz für die gegenüberliegende Dortu-Schule dienen wird. Wer historische Fotos von der Plantage kennt, wird sich wahrscheinlich mit Grausen abwenden. Wenn das der Fritz wüsste... :daumenunten:


    Quelle: alte Ansichtskarte, Ausschnitt

  • Von der Nutzung her ist das jedenfalls nicht anspruchsvoll für die Plantage .Die Plantage wird Zukünftig überwiegend ein Spiel und Sportplatz sein,statt wieder eine attraktive innerstädtische Parkanlage.Schade.Für den Alten Fritz wird dann da wohl kein Platz mehr sein.
    Die zukünftigen Bewohnern am ehemaligen Langen Stall werden sich wohl nicht gerade freuen,über die neue Nutzung des Platzes.

  • Das war ja schon im Winter mit der Ausschreibung klar. Die Renderings sagen bei Freiflächengestaltungen ja leider wenig; es kommt dann immer auf die Ausführung an. Wenn die Nutzungen wie 100-Meter-Bahn, Weitsprungstrecke, Fussballplatz etc. alle haftungs- und normgerecht ausgeführt werden hat der Platz mit einer Grünanlege nur noch wenig zu tun. Auch vermag sich mir die Faszination einer "hochwertigen Asphaltfläche" nicht wirklich zu erschliessen.

    Revolutionär für Postdam ist, dass die Entwürfe öffentlich ausgestellt werden, sodaß man nachvollziehen kann welche Kelche an einem vorbeigegangen sind. Die Blätter werden - zusammen mit den Entwürfen für den Einsiedler - in der Kernzeit der Sommerferien am Stadtrand (Pappelallee) präsentiert. Wahrscheinlich nur Sonntags von 7:45 bis 9:45 Uhr. Man will ja für den Steuerzahler transparent sein.

  • Es klingt für mich nach einen Kompromissvorschlag. So ist man wahrscheinlich den Lehrer- und Elternverbänden entgegengekommen die im Vorfeld schon "getrommelt" haben das dann für Ihre Kinder und Schüler kein Platz mehr zum Unterrichten (Sport) bleibt.

    Es fällt mir gerade der Begriff "Wiese des Volkes" ein!!!

    http://www.pnn.de/potsdam/928450/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 19.01.2015)

  • Was denn schon wieder für ein "Kompromiß"?

    Zwischen der historischen Gestaltung und einer zeitgenössischen mit Sportflächen jedenfalls nicht. Mit der historischen Gestaltung hat die Plantage gar nichts mehr gemein.

    Oder ein Kompromiß zwischen Erholungsfläche und Schulsportplatz? Warte mal auf die Umsetzung. Das wird eher das Zweitere.

    In jeden Fall aber ist es eine weitere vertane Chance.