Dresden, Altmarkt - die Centrum-Galerie - 2009 errichtet, 2012 umgebaut,...

  • Da wir zur Prager Strasse noch keinen eigenen Thread haben wollte ich den mal hier anlegen. Da wird ja auch noch vieles passieren in den kommenden Monaten/Jahren.

    Hier eine Bilderreihe von heute, Schwerpunkt Abriß des alten Centrum Warenhauses + Gockelbar, später Karstadt Sport:

  • Um die Gockelbar ist es wirklich schade, nicht um das Centrum Warenhaus, welches nicht das beste Stück der Werkreihe gewesen ist.

    Die Gockelbar, da mögen mich jetzt einige für unzurechnungsfähig halten (neben jenen, die das ohnehin schon tun), war eine Art Botschafter slawischer Bauformen in Dresden. Die polnische Attika auf abstrakt-industriell. ;)

    Nein, die werden gedünstet

  • was soll denn als Ersatz fuer dieses ( Palast der Republik aehnliche Gebaeude) gebaut weren.
    Ich etwas gelsen ueber ein Gebaeude in klaszistische Formen????
    gibt es irgendwo Zeichnungen und oder Modellen zu sehen??

  • Zitat

    Der große Abriss beginnt
    Von Bettina Klemm

    Vor dem Neubau haben Abrissbagger Hochkonjunktur. Im Mai sind vom einstigen Centrum nur noch die Fundamente zu sehen.

    Die Silberwaben waren einst das markante Zeichen der Fassade des Centrum-Warenhauses an der Prager Straße. Seit gestern sind sie alle abmontiert. „Wir haben gerade mit dem Abbruch der Gebäudeteile begonnen“, sagt Till Ohmann, Bauleiter der Firma Multi Development. Beginnend an der Seite der Prager Straße wird das Gebäude von oben nach unten abgetragen.

    Für den Abbruch wurde die Firma Abbruch Recycling Dresden (ARD) gewonnen. ARD-Projektleiter Peter Preußler ist sich sicher, dass seine zehn Mitarbeiter in zwei Monaten dem Betonklotz den Garaus gemacht haben. Für das „International“, die frühere Gaststätte daneben, haben sie nur zwei Wochen benötigt. Vor dem blauen Bauzaun bleiben immer wieder Passanten stehen, um den Abriss zu verfolgen. Multi Development will spätestens im Herbst mit dem Bau eines Einkaufszentrums mit 40000 Quadratmetern Fläche beginnen. Es soll Centrum-Galerie heißen und deutlich größer als das benachbarte Karstadt-Kaufhaus oder die Altmarkt-Galerie werden. Für die neue Fassade werden wieder Wabenteile verwendet. Allerdings müssen sie, aus statischen Gründen, neu angefertigt werden.

    http://img299.imageshack.us/img299/6748/gr…07917527tr4.jpg

    http://img176.imageshack.us/img176/3585/gr…56158991bb3.jpg
    Quelle Text & Bilder: Schsische Zeitung [online]

    EDIT Antiquitus: Das Urheberrecht erlischt nicht dadurch, dass man die Bilder klaut und irgendwo hochlädt. Bitte beachtet das. Danke.

  • Inzwischen geht es voll zur Sache!

    Vom einstigen "International" ist nur noch ein Loch.

    Derweil wachsen am Wiener Platz die Neubauten für das Intercity-Hotel und ein Geschäftshaus:

  • Ich hätte für die interessierte Gemeinde auch noch paar Bilder vom Abriß des alten Centrum Warenhaus - Aufnahmen stammen vom 08. März '07:

    Ansicht Prager Strasse, Ostsseite:

    Nordseite, im rechten Drittel der ehemalige Personaleingang:



    Westseite mit ehemaligen Centrum/Hertie Parkplatz:

    Südwestseite, ebenfalls mit der ehemailigen Parkfläche:

  • Zitat

    Die Firma Multi Development Germany hat die 6900 Quadratmeter große Fläche zwischen Waisenhausstraße und dem alten Centrum-Warenhaus von einer Erbengemeinschaft gekauft. Damit kann sie ihre Pläne für die künftige Centrum-Galerie erweitern.[...]
    Im Spätsommer soll der Neubau beginnen. Im September 2009 will Multi die Galerie eröffnen.


    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1436615

    Hier das besagte Grundstück:

    http://maps.live.com/default.aspx?v…&scene=10848604

  • Habe auf der HP von Multi Development ein paar Ansichten vom neuen Konsum-Tempel gefunden. Neu für mich war, dass er an der bestehenden Bebauung direkt anschließt:

    http://www.multi-development.com:8080/web/P0427.nsf/…l1slideshow.htm

    Die Dimensionen werden klar, wenn man auf der Grundriss-Zeichnung das Areal mit dem ersten IBIS-Block vergleicht:

    http://www.multi-development.com:8080/web/P0427.nsf/…nt/l1layout.htm

  • Die Prager Straße kann man eh knicken, so dass die "Centrum Galerie" -- wie üblich mit Deppenleerzeichen -- sogar noch eine Verbesserung darstellt. Was das auf den Bildern direkt neben der Centrum-Galerie sein soll, weiß ich nicht. Es wäre aber erfreulich, wenn die Baulücken geschlossen würden.

    --
    Aenos

  • einkaufszentren statt stadtzentren.
    all die leute, die in dieser kiste shoppen werden, werden auf den strassen und plätzen fehlen. (bzw.: hier fehlen ja sogar strassen und plätze.) kleinteilige bebauung, urbanität - all das wird über den haufen geworfen, wenn ece, multi development oder mfi ihre konsumentenfallen aufstellen.

    ein ähnliches projekt soll demnächst in [lexicon='leipzig'][/lexicon] in angriff genommen werden. man kann nur hoffen, dass dort wenigstens mindeststandards wie unterscheidbare baukörper, ladentüren zur strasse, unterirdische parkdecks und wohnungen in den obergeschossen eingehalten werden.

    denn solche sich abschottenden parallel-cities können zwar brachen aufwerten (was könnte das nicht?), aber ringsum und drei ecken weiter...

  • Zitat von "rakete"

    einkaufszentren statt stadtzentren.
    all die leute, die in dieser kiste shoppen werden, werden auf den strassen und plätzen fehlen. (bzw.: hier fehlen ja sogar strassen und plätze.) kleinteilige bebauung, urbanität - all das wird über den haufen geworfen, wenn ece, multi development oder mfi ihre konsumentenfallen aufstellen.


    In Dresden läuft die Stadtentwicklung nach zwei unterschiedlichen Mustern:

    Das eine, in der Neustadt, folgt den Gesetzen der freien Marktwirtschaft: privater Grundbesitz, kleinteilige Strukturen, freies Spiel der Kräfte
    läßt Gewerbe und Handel erblühen und urbane Vielfalt entstehen.

    Das andere, in der Altstadt, ist eher planwirtschaftlicher Natur:
    Der Grundbesitz gehört der öffentlichen Hand, die Entscheidungen werden von politbürokratischen Kartellen in Absprache mit wenigen Großinvestoren getroffen.
    Den Bewohnern wird eine passive Rolle zugedacht. Sie bekommen die Gnade gewährt, diese SimCity-Strukturen im Rahmen der vorgesehenen Nutzung bevölkern zu dürfen, ohne sie gestalten und weiterentwickeln zu können.

  • Die antibürgerliche Stadtgestaltung wird nahtlos weitergeführt, zu den sozialistischen Großbauten kommen heute die überdimensionierten Konsumtempel der großen Konzerne. Städtebau für eine Massengesellschaft.

  • Was mich bei diesen Konsumfestungen wundert ist, dass doch sonst immer alles so gerne als "offen" deklariert wird und doch "Offenheit" (was auch immer damit gemeint sein soll) als eine der Primärtugenden modernistischen Bauens dargestellt wird, dass solche Klötze aber genau das Gegenteil von offen sind. Sie schließen sich hermetisch ab durch lange fenster- und türlose Fassaden.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.