Leipzig - Einheitsdenkmal

  • Auf dem Leipziger Leuschner-Platz wird es, wie in Berlin, ein Einheitsdenkmal geben. Aus 38 Entwürfen wählte eine internationale Jury nun die 3 Besten aus. Favorit der Jury ist das Werk "70 000" der Münchener Künstler M+M. Die Idee ist 70 000 bunte Hocker auf einer Fläche von 9000 m² aufzustellen. Und jeder der will, kann einen Hocker mit nach Hause nehmen.. Der ganze Spass soll ungefähr 3,5 Mio. Euro kosten. In meinen Augen ein absoluter Blödsinn, der keinerlei Bedeutung hat.

    Die Leipziger Bürger werden natürlich nicht gefragt, hier in der Schweiz wäre schon lange eine Bürgerinitiative zustandegekommen, um so einen Mist den Bach runterzuschicken. Der Entwurf " Eine Stiftung an die Zukunft" erinnert mich an ein überdimensionales Roulette. Der 3. Platz gehört dem Entwurf "Herbstgarten", welchen ich noch am ehesten befürworten würde. Er besteht aus Pavillons, die aus der Luft betrachtet das Wort "Keine Gewalt" ergeben.

    Diese drei Entwürfe sind im Finale: DAS wird Leipzigs Einheitsdenkmal -
    Leipzig -
    Bild.de

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Was heißt "schon lange", die Ergebnisse sind erst seit gut 3 Tagen öffentlich. Wie der erstplatzierte Entwurf dort gelandet ist, ist mir ein absolutes Rätsel. Völlig verklausulierte Bedeutung, unausgereiftes Konzept (Aluhocker zum mitnehmen und dann?) und völlig losgelöst vom eigentlichen Hintergrund 89. Die meiste Aufmerksamkeit würde hier wohl die erläuternde Tafel bekommen. Numero 2 ist auch totale Grütze in meinen Augen. Null Plastizität und die Sprüche haben mit 89 kaum was am Hut, ergeben keinen Sinn oder Zusammenhang.

    Numero 3 ist ebenalls schlecht, keine Frage, aber das geringste Übel wenn es denn wirklich einer der drei Entwürfe sein muss.

  • Ich bin ziemlich vom Hocker, mit welchen dämlichen Entwürfen man heute einen Preis gewinnen kann?!

    Die Idee eines Einheitsdenkmals finde ich per se gut, allerdings bitte etwas, woran auch unsere Enkel noch erkennen, weshalb dieses Denkmal errichtet wurde: Zur Erinnerung an das Ende einer verbrecherischen Diktatur, welches von den Bürgern friedlich herbeigeführt werden konnte. Der vermutlich wichtigste deutsche Gedenktag überhaupt (zumindest jedoch, was das Gebiet der ehemaligen DDR betrifft). Vermutlich gäbe es auch dieses Forum hier nicht in dieser Form.

  • Auch hier möchte ich darauf verweisen, daß es das Denkmal bereits gibt. Nur wird es ebenso verleugnet wie vieles andere in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und ist wohl noch ziemlich verwittert am Gohliser Schlößchen abgestellt.



    Aber das lieben die verdienstvollen Genossen nicht so. Es waren am 9. Oktober 1989 maximal 15-20.000, und im Leipziger Rathaus war alles verschlossen, verriegelt und abgedunkelt. Die Legendierung dient nur den Genossen, die als B-Kader zu diesem Zeitpunkt bereits "freigesetzt waren" oder als besonders vertrauenswürdig für diesen Abend in die Nikolaikirche geschickt wurden. Kurioserweise paßten die 5.000 gemeldeten nur nicht alle hinein, so daß sich draußen die Genossen den Genossen gegenüberstanden. Aber das nur am Rande, wie Legendierung architektonische Blüten treiben soll.

  • Dr.Mises

    Da sind aber noch ein paar Erläuterungen notwendig. Verstehen tue ich Deinen Text nicht.
    Über Denkmale sollte grundsätzlich und zu allen Denkmalen diskutiert werden. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Denkmale meist nur interessieren, wenn man sie errichtet. Bei vielen Denkmalen weiß doch kaum jemand, warum sie in der Gegend rumstehen und an wen oder was sie eigentlich erinnern.

    An König Friedrich August I. erinnert in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] schon der Augustusplatz und das Augusteum. Für einen Herrscher, während dessen Regentschaft Sachsen ca. 57 Prozent des Territoriums und ca. 42 Prozent der Bevölkerung an Preußen verlor, ist das wohl genug der Ehre. Für die Mitbestimmung des Volkes hatte der "Gerechete" auch nicht viel übrig.


    Das DENKMAL sieht -gelinde gesagt- dilettantisch, unproportioniert und albern aus. Ein Verlierer in der Rüstung eines römischen Kaisers. Ist doch eher peinlich. Aber gut: Monarchisten sehen darüber hinweg.

  • Zitat

    Das DENKMAL sieht -gelinde gesagt- dilettantisch, unproportioniert und albern aus. Ein Verlierer in der Rüstung eines römischen Kaisers. Ist doch eher peinlich. Aber gut: Monarchisten sehen darüber hinweg.

    Aus Norddeutscher Sicht: es sieht ausgesprochen sächsisch aus. Auch die Gesichtszüge der Person. Das ganze hat Bescheidenheit. Bei den Proportionen musst du bedenken, dass das Denkmal auf einem monumentalen Sockel steht, aus diesem Grunde müssen die Proportionen etwas anderes ausfallen, als man erwarten würde.

    Und römisch, na klar, "Augustus"! Darauf kommt man nicht sofort aber dann ist es klar. Darum auch die nackten Füße.

    3 Mal editiert, zuletzt von Agon (26. August 2012 um 01:35)

  • In allen deutschen Landen haben sich mehr oder weniger gelungene Denkmalsanlagen erhalten.

    Sicher gehört das Denkmal für Friedrich August den Gerechten, in [lexicon='Leipzig'][/lexicon], nicht unbedingt zu den besonders überzeugenden
    Werken der Denkmalskunst.
    Der hier bemängelte Sockel ist ohnehin seit 1936 nicht mehr vorhanden.
    Am jetzigen Standort sind aber die Proportionen zwischen Sockel und Standbild i. O.

    Dem damaligen Zeitgeschmack folgend, war es in der Denkmalskunst des 18. und 19. Jahrhunderts allgemein üblich, Potentaten und "Dichterferschten" in antike Gewänder zu hüllen.
    Dazu sind in ganz Deutschland, nicht nur in Sachsen, immer noch zahlreiche Beispiele vorhanden.

    Friedrich August I. ( dem Gerechten ) sollte man insofern Gerechtigkeit widerfahren lassen, als dass seine teilweise umstrittene Aussenpolitik ( Bündnis mit Napoleon ), nicht allein einem gewissen, sächsischen Opportunismus geschuldet ist.
    Mehr noch wird diese Haltung von F.-A. I. aus seiner Verantwortung und dem Schutz für die polnischen Kronlande verständlich.

    Denn als Sachsen schließlich, unter Verzicht auf die polnische Krone, nach 1815 zu politischer Bedeutungslosigkeit herab gesunken war, konnten sich die Nachbarmächte endlich der lange beabsichtigten "Aufteilung Polens" zuwenden.
    Damit leiteten sie, wie bekannt, eine verhängnisvolle, geschichtliche Entwicklung ein.

    Die Entwürfe für das Einheitsdenkmal in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sind allzu sehr der Wirklichkeit entrückt, als dass man sie hier auch nur ansatzweise erörtern müsste.
    Aber dennoch : vielleicht benötigt irgendwer in seinem Schrebergarten ein paar hübsche, bunte Hocker . . .

  • Die Entwürfe für das Einheitsdenkmal in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sind allzu sehr der Wirklichkeit entrückt, als dass man sie hier auch nur ansatzweise erörtern müsste. Aber dennoch : vielleicht benötigt irgendwer in seinem Schrebergarten ein paar hübsche, bunte Hocker . . .

    Wurde eigentlich schon einmal über den Kostenfaktor nachgedacht? Zum einen kostet es, ständig neue Hocker herzustellen und dort hin zu transportieren. Von der erschwerten Säuberung ganz abgesehen. Denn was ist, wenn Leute dort zwischen die Hockerreihen erbrechen oder Hunde ihr Geschäft machen? Dann die Mühe des Aufräumens. Betrunkene Jugendlichen schnappen sich Hocker und schmeißen sie einfach in irgendwelche Grünanlagen oder Wasserflächen? Will man das dann so lassen oder ständig hinterherräumen? Zuletzt sind die Hocker ja wohl aus Plastik. Wo wird das Zeug hergestellt (China?)? Ist es umweltverträglich? Wie läuft die Entsorgung?
    Für mich eine Schnapsidee, deren Folgekosten wohl gar nicht bedacht werden.

  • Stahlbauer


    Es ist nicht das Forum, geschichtliche Themen verständlich zu machen. Nur so viel: Am 9. Oktober 1989 gab es keine "Friedliche Revolution", sondern einen Machtkampf zwischen der KGB-orientierten Egon-Krenz-Richtung und der Honecker-Linie, die die DDR verbessern wollten - wie gesagt mit etwas anderem Ausgang als gewollt... Somit ist auch das vorgesehene Denkmal eine Legendierung, was sich in den Architekturambitionen fortsetzt.


    Der Beitrag zum Denkmal war nur ein Hinweis (auch die Zeit der Esplanade, also vor dem Königsplatz hätte man zitieren können), um zu verdeutlichen, daß es Geschichte und eine verpflichtende Baukultur und Architektur bereits gibt und jeder vor der derzeitigen Stadtverwaltung fabrizierte Humbug daran gemessen werden muß. So auch der ehemalige Königsplatz mit seiner Bebauung.







    So lange es keine ansprechende Bebauung gibt, wird sich wohl auch keine gelöste Atmosphäre wie im Bild einstellen.

  • Krenz stand nie im Gegensatz zu Honecker, das ist Legende oder ein später Erfolg der SED Propaganda. Aus den Protokollen der ZK-tagungen geht klar hervor, dass man sich immer nur "gezwungen" sah zu agieren. Gerd-Rüdiger Stephans Veröffentlichungen sind da zu empfehlen.
    Die Ziele der Protesbewegung weiteten sich in dem Maße aus wie die Ohnmacht der Staatsführung offenkundig wurde. Lautstarke Forderungen nach Wiedervereinigung wären vor dem 9.11. wahrscheinlich noch gnadenlos niedergeknüppelt worden.

    Gegen so ein Denkmal hab ich nix. Es muss aber als solches erkennbar sein. Hier wären klare Vorgaben in der Ausschreibung nötig gewesen die solche unsinnigen Entwürfe gleich ausgefiltert hätten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia (27. August 2012 um 00:47)

  • Im Herbst 1989 war das anders. Da gab es keine ZK-Protokolle mehr. Die Weichen für Honeckers Rücktritt am 18.10.1989 wurden nicht von heute auf morgen gestellt. Das kann man auch in aktuellen Dokumentationen anschauen bzw. nachlesen.


    Übrigens kamen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] recht frühzeitig im Oktober 1989 die Chor-Rufe: "Die Mauer muß weg." Damals war ich etwas überrascht. Im Nachhinein kann man nun sagen, daß es nur ein einstimmiger Chor war - von Mitarbeitern des MfS. In dieser aufregenden Zeit hatten diese ganz anderes im Sinn als niederzuknüppeln. Damit möchte ich das Thema abgrenzen, nicht aber ohne wenigstens die Szenerie mal von oben zu zeigen.


  • Na aber sicher gibt es ZK-Protokolle, einige sind sicher auch online. Oder aber in Sammelbänden herausgebracht wie
    'Vorwärts immer,rückwärts nimmer!': Interne Dokumente zum Zerfall von SED und DDR 1988/89: Amazon.de: Daniel Kuechenmeister,Gerd-Rüdiger Stephan: BÃŒcher
    oder
    Das Ende der SED: Amazon.de: Hans-Hermann Hertle (Hg.),Gerd-Rüdiger Stephan (Hg.): BÃŒcher
    Im Vorwort des letzten Buches wird sogar beschrieben, wie sich Honecker in der letzten von ihm als Generalsekretär geleiteten ZK Sitzung, anlässlich der bekanntgewordenen Absicht zur Olympiabewerbung Leipzigs 2015 und der spöttischen Feststellung des RIAS, dass zumindest er glaube die DDR existiere dann noch, vor versammelter Mannschaft einen herzhaften Lachanfall gönnte.

  • Zu Dr. Mises Bemerkungen : Danke für den belehrenden Hinweis, dass "hier nicht das Forum sei, um geschichtliche Themen verständlich zu machen".
    Im gleichen Atemzuge, nur einige Zeilen weiter, gestattest du dir höchstselbst, geschichtliche Exkurse anzubringen !
    Was soll so etwas ?
    Es wird hier doch um machbare architektonische Lösungen, Hintergründe etc. gerungen, da sind Interpretationshinweise, wie man etwas einstellen könnte oder nicht, wenig hilfreich und noch weniger angebracht.
    Sicher ist dies hier, wie jeder weiß, kein Geschichtsforum, dennoch ist es natürlich völlig legitim, ja selbst erforderlich, bei der vorgesehenen Errichtung von Denkmalsanlagen, ggf. diff., geschichtliche Hintergründe zu berühren.
    Danke für das umfangreiche histor. Fotomaterial.

  • Wie auch beim berliner Denkmal sage ich: einfach ein Obelisk. Schlicht, simpel, klassisch, und man weiß "Das muss etwas bedeuten!" und glaubt nicht, es wär ein Spielplatz. Also, Platz wieder herrichten und anstelle des Königs (dessen Denkmal ich auch nicht besonders finde) den Obelisken.

  • Die Säule außerhalb der Nikolaikirche ist ein Symbol, was von den Bürgern angenommen wurde.

    Bei dem Millionendenkmal geht es der Stadtverwaltung darum, wieder etwas städtebaulich abzuschließen.

    Doch die Realitäten lohnen einen genaueren Blick darauf, was als "Platz der friedlichen Revolution" legendiert werden soll:


    Der "Tiefensee-Ausstieg" aus dem City-Tunnel, 2014


    Die neue Propsteikirche am 05.03.2014.

    Die Gesamtsicht auf den Platz im Februar 2014 Richtung Hochhaus der Karl-Marx-Universität [lexicon='Leipzig'][/lexicon]

    Blick auf die neuen, genannten Sehenswürdigkeiten Leipzigs am 08.03.2014 (links Kirche, rechts Tunnelausstieg - passend zum Niveau
    der Umtitulierung des Platzes).

    Weitere Erläuterungen hierzu unter WIKI "[lexicon='Leipzig'][/lexicon] - Diktaturfolgen".

  • Der "Tiefensee-Ausstieg" aus dem City-Tunnel, 2014

    Die Gesamtsicht auf den Platz im Februar 2014 Richtung Hochhaus der Karl-Marx-Universität [lexicon='Leipzig'][/lexicon]


    Die Karl-Marx-Universität gibt es so schon lange nicht mehr. In den vielen Jahren danach hat sich doch einiges ereignet. Der Freistaat Sachsen hat das Hochhaus verkauft. Die Universität [lexicon='Leipzig'][/lexicon] fühlte sich als Eigentümerin übergangen und wollte den Freistaat Sachsen verklagen. Der hat dann zur Beruhigung der Universität das Neue Augusteum und das Paulinum bauen lassen. Und hat danach den Geldhahn kräftig zugedreht. Die Universität [lexicon='Leipzig'][/lexicon] muss -im Vergleich zu anderen sächsischen Universitäten- deutlich mehr sparen und wird mehrere Fakultäten schließen. Das scheint den Paulinerverein usw. aber nicht zu stören. Eine interessante Haltung.


    Der Freistaat Sachsen und die DB AG haben das Projekt CITYTUNNEL als Bauherren realisiert. Da die Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gerade mal 12 Millionen Euro beigesteuert hat, wird ihr Einfluss auf das Vorhaben eher gering gewesen sein. Wenn ich mich recht erinnere, hatte die Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] z.B. gerade bei der Station Wilhelm-Leuschner-Platz andere Vorstellungen, allerdings technischer Art. Die Änderungen hätte aber Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] bezahlen müssen. Konnte sie aber nicht. Der katholische Tiefensee hatte also wenig damit zu tun. Die Entscheider waren auch eher katholisch und nicht aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon].


    Die Katholiken werden auch in Zukunft die Gestaltung des Wilhem-Leuschner-Platzes erheblich mitbestimmen.

    Der Kirchbauförderverein der katholischen Propsteipfarrei St. Trinitatis Leipzig e.V. errichtet den Neubau der Probsteikirche nach einem Entwurf der Architekten schulz & schulz . Schulz und Schulz stammen aus Witten an der Ruhr.

    Das St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig , eine Einrichtung der Gemeinnützigen Gesellschaft mbH des Katholischen Kirchenlehens St. Trinitatis zu [lexicon='Leipzig'][/lexicon], hat Interesse bekundet, das Nachbargrundstück mit einer Pflegeeinrichtung zu bebauen.

    Vielleicht rührt das Engagement aus der Geschichte des Ortes her. In der Pleißenburg, dem Vorgängerbau des heutigen Neuen Rathauses, haben Luther und Eck diputiert . Heute residiert dort, der aus dem Siegerland stammende, ehemals als Lehrer für Deutsch und Evangelische Religion arbeitende, Burkhard Jung.


    2016 findet in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] der 100. Katholikentag statt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Stahlbauer (9. März 2014 um 16:32)

  • Mit der Nikolaisäule ist alles gesagt.

    Wenn dennoch immer wieder und weiter nach Legendierungen in der Lokalpresse und bei Parteien gesucht wird, so geht es nur um das Verbraten von Steuergeldern.

    Denkmäler brauchen ihre Zeit. Das Mendelssohn-Denkmal wurde 50 Jahre nach dessen Tod eingeweiht. Das Völkerschlachtdenkmal hundert Jahre nach dem Ereignis.

    Man kann darauf eigentlich nur mit Satire antworten. Ein bekannter Leipziger Neurologe hat daher gefordert, daß das Einheitsdenkmal für Leipzig mindestens doppelt so groß werden muß wie das Völkerschlachtdenkmal!

    Da viele brisante Dinge nicht mehr in dem Lokalblatt erscheinen, sondern heutzutage meist ohne ISBN und als Privatdruck anderweitig Öffentlichkeit hergestellt wird, wenn auch in kleinerer Auflagenzahl, möchte ich wenigstens mal den Entwurf zeigen, der in einem Druckwerk für Tini und Gerhard Polt bereits im Jahre 2006 - natürlich mit einer sächsisch-bayerischen Verbindung in Form der Kuppel vom "Dom zu Unserer lieben Frau" - dieses gigantische Denkmal gemäß seiner äonenhaften Bedeutung schon mal zeigt.

    Oder wie man in Bayern sagen würde: Nix für ungut.