Potsdam - der Lustgarten

  • Das Hotel-Hochhaus in Potsdams Mitte, das Mercure, wird 40. Doch wie alt soll es überhaupt werden?

    Zitat

    Der Architekt Christian Wendland spricht von einer „Kiste“, die direkt vor dem neuen Landtag in exakter Gestalt des historischen Stadtschlosses keinen Sinn mehr mache. „17 Geschosse abtragen“, sagt Peter Schüler, bündnisgrüner Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, wenn er einen Wunsch hinsichtlich des Hotelbaus frei hätte. 17 Etagen, mehr hat das Haus allerdings nicht. „Langfristig soll das Haus nicht erhalten bleiben“ erklärt ebenso SPD-Fraktionschef Mike Schubert.

    Zitat

    Accor hat das 210-Zimmer-Gebäude von der Blackstone-Gruppe gepachtet, einer US-Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in New York. ... „Ende 2012 läuft der Pachtvertrag mit dem Eigentümer aus“, erklärte Robert Strohe, Direktor des Mercure Hotel Potsdam City.... Frühestens zweieinhalb Jahre vor Ablauf – also im kommenden Jahr – „wird man sich zusammensetzen und überlegen, was man macht“, sagte Strohe, der sich von dem Wunsch nach Abriss seines Arbeitsplatzes wenig beeindruckt zeigt: Dass das Mercure weg solle, sei ein bereits 15 Jahre altes Gerücht. Aus seiner Sicht ist das alles eine Frage des Geldes. Der Hotel-Chef: „Das Grundstück wird immer mehr wert, wer will es kaufen?“ Eine weitere Frage Strohes: „Wer bezahlt den Abriss?“

    Am Ende hängt es wohl am lieben Geld.

    http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/10.01.2009/4529108.pnn#art

  • Die Bemühungen das Hotel wegzubekommen,sind aber dennoch erfreulich.
    Woanders würde man das wohl,um alle umstände erhalten wollen!

  • Vielleicht sollte man zwar 17 Geschosse abtragen, aber eine Achse stehen lassen, denn ich gestehe in dem Teil einmal für eine Woche gewohnt zu haben und zwar im 17. Stock:
    dfie Aussicht ist atemberaubend.
    Aber ehrlich, ich finde, daß es als Solitär weniger stört, als die Plattenbauensembles weiter westlich, die sich ins Stadtbild hineingefressen haben.

  • Haha, "seiner Frau Thetris" :lachen:. Ich hoffe mal, das war ein Tippfehler ;). Mal abgesehen davon, dass Amphitrite seine Frau war. Aber schön zu lesen. Ich steh auf Neptunbrunnen und alles, was es sonst noch so mit griech. Mythologie gibt. Diese Drähte haben zwar auch was, aber dann bitte in ner Fußgängerzone und nicht als Ersatz. Aber zum Glück scheinen es ja nur temporäre Platzhalter zu sein.

    Plätscherte aus der Gruppe bzw. im Becken eigentlich auch Wasser oder stand sie nur da? Auf alten Bildern siehts immer so aus und es steht auch nirgends, dass z.B. die Tritonen Wasser aus ihren Muscheltrompeten speien, was eigentlich ein gängiges Motiv ist.

  • Hallo zusammen,

    ein Tritron kommt wieder. Dieser gehört zum Potsdamer Neptunbrunnen. Dieser stand im Lustgarten und ist heute nur in wenigen originalen Fragmenten zu erahnen. Die fehlenden Statuen wurden durch gebogenes Rohr im Umriss nachgestellt. Wunderbar modern. Glücklicher Weise geht es nun weiter und wir müssen offensichtlich das Provisorium nicht dauerhaft ertragen. Davon haben wir mit dem Heilig-Geist-"Kirchennachbau" schon genug in Potsdam.

    Übrigens wird die Sichtachse zwischen Neptunbrunnen und Stadtschloß durch das Hotel Mercure, das ehemalige "Interhotel" komplett gestört. Der jetzige Hotelbetreiber hatte der Stadt Potsdam auch angeboten, einige Figuren für den Brunnen zu rekonstruieren, wenn dafür die Betriebserlaubnis für das Mercure um weitere 10 Jahre verlängert wird. Diese läuft eigentlich Ende des Jahres aus. Und dann sollte die Stadt das Monstrum auch abreißen können. Wenn sie sich nicht hat kaufen lassen (wie so oft). Aber das Geld dieses Tritrons soll ja auch nicht vom Mercure sondern von der (immer klammen) Schlösserstiftung stammen. Ist dem wirklich so?

    Ansonsten dazu ein lesenswerter Artikel in der Märkischen Volksstimme, sorry Allgemeinen. Am interessantesten der letzte Satz: "Im Krieg nahm die Gruppe nur wenig Schaden, doch die DDR gab ihr den Rest."

    gigantische Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

  • Hm. Da hält sich meine Freude in Grenzen. Der Standort des Mercure-Hotels sollte unbebaut bleiben. Wenn man eine Kusthallte im/am Lustgarten haben möchte, sollte diese weiter südlich (in der Nähe der Bahngleise) stehen.

  • Aus dem Stadtschloss-Strang:

    Ich hoffe, das Hotel Mercure verschwindet, wie seine tristen baulichen Genossen, tatsaechlich aus Potsdams Stadtlandschaft. Durch seine Hoehe ist es besonders stoerend.


    Siehe dazu folgenden Artikel, welcher die aktuelle Situation und die Potsdamer Befindlichkeiten schildert:
    Hotel Mercure: Historie gegen hässliche Moderne - Printarchiv - Brandenburg - Berliner Morgenpost - Berlin
    (notfalls den Titel über Suchmaschine aufrufen)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Dank fuer den Quellenhinweis, Palantir. :smile: Das klingt ja im Grunde alles fuer Leute unserer Ansicht hoechst positiv. Solange die Stadt den richtigen Ueberblick hat und von den Buergern in die richtige Richtung gelenkt wird sobald was verkehrt laeuft sollte in Potsdam nichts schiefgehen koennen.

    Deses kleine Zitat des Sprechers der besitzenden Hotelkette amuesierte mich:

    Zitat

    Immerhin ist der Standort des Hotels herausragend", erklärt Accor-Sprecher Michael Kirsch.

    Dass das Hotel an seinem Standort herausragt ist nicht zu bestreiten. Dass aber eben dieses Herausragen den Standort beeintraechtigt ist ihm offenbar noch nicht aufgefallen. :augenrollen:

    Quelle: siehe Link aus der von Palantir oben zitierten Morgenpost-Seite.

  • Ich denke, dass das Gesamtkunstwerk Potsdam durch die Wiederherstellung des Lustgartens enorm gewinnen wird. Allerdings nicht durch irgendwelche wie auch geartete Bauprojekte in dieser Ecke

  • Zitat

    Für den Baubeigeordneten Klipp ist der Streit ums "Minsk" müßig. Mit Blick auf vertretbare Kosten habe der Markt doch längst entschieden. "Es findet sich weder ein Investor noch ein Betreiber für das Restaurant."


    Erschreckend wie nonchalant hier bereits der "Markt" als Kriterium von offizieller Seite genannt wird... (Denkmal/Erhaltungswert des "Minsk" hin oder her...) Die Aussage zeigt deutlich die Tendenz, in welche Richtung es geht: erhaltungswürdig ist nur, was sich wirtschaftlich rentiert. Gnade unserem baukulturellen Erbe Gott, wenn sich diese Denkweise einmal auf breiter Ebene duchgesetzt hat. (Teilweise hat sie es wohl schon.)

  • Zitat

    Als Abgrenzung dazu will Plattner anstelle des Hochhauses einen modernen zweigeschossigen Bau errichten. Als Vorbild nannte er das Frieder-Burda-Museum in Baden-Baden.

    Mäzen beschenkt Potsdam erneut: Plattenbau wird Plattner-Bau - taz.de

    http://www.museum-frieder-burda.de/uploads/media/…ac_klein_01.jpg

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat

    Eine Jury, in der er selbst sitzt, würde über die Entwürfe befinden. Plattner sieht das Frieder-Burda-Museum in Baden-Baden als Vorbild. Er will modern bauen und einen Solitär errichten, der sich von der historischen Architektur des im Bau befindlichen Landtagsschlosses und des Filmmuseums abgrenzt.

    Weg frei für Kunsthalle
    - Vergleich bescheinigt dem Mercure-Standort Bestwerte / Hasso Plattner zahlt Kauf, Abriss und Neubau - Märkische Allgemeine - Nachrichten für das Land Brandenburg

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Boah nee! Jetzt doch noch ´ne multiple Persönlichkeitsstörung. Ein Museum welches die europäische Bautraditionen fortführen würde, wäre dann wohl doch zuviel verlangt gewesen? Sehr schade... :kopfschuetteln:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Dies wäre in der Tat bemerkenswert, Plattners Gesamtsumme wären über 40 Mio. Euro. (Die Garnisonkirche kostet auch nicht viel mehr ;) ) Ein kleiner moderner Bau an dieser relativ offenen Stelle stört mich nicht, wenn er denn qualitativ gut ist.