Berlin-Mitte - Chausseestraße - Oranienburger Vorstadt

  • Villa1895: Aha. Mir erschien nur wegen der Kleinteiligkeit "Schindeln" nicht so ganz abwegig, denn Platten stelle ich mir eigentlich etwas dicker und größer vor.
    Aber wenn die von den Herstellern und Verarbeitern "Schieferplatten" genannt werden, schließe ich mich dieser Bezeichnung in Zukunft an, denn das scheint ja dann die verbreitete, übliche Bezeichnung zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Loggia (19. Juni 2017 um 16:22)

  • Wegen solcher fundierten Aussagen liest man hier ja gerne, und läßt sich "Besserwissen", weil es echtes besser Wissen ist, gern gefallen. Ist ja nicht so daß man nichts dazulernen will!

  • Durch die bräunliche Farbe der Fenster in der Kuppeletage (Balkon) wirkt das ganze ziemlich bedrückend.

    Na ich denke mal das bedrückende Gefühl stellt sich eher aufgrund des diesigen Wetters ein. Ich habe mal (ich hoffe Vulgow vergiebt mir das ich an seinen Bilder herummanipuliert habe) die wirklichen tollen Aufnahmen auf Sommerwetter umgestellt, und schon hat man den Eindruck einer verspielten Heiterkeit:-)


    Alle Bilder von (c) Vulgow

  • Die Fassade hat doch was vom Schloss, oder? :D

    Ich bin ja auch von der Laterne beeindruckt. Da hat sich einer Gedanken gemacht.

  • Diese historische Fotografie (leider sehr klein) zeigt, dass die jetzige Kuppel eher eine idealisierte Version ist und nicht dem historischen Vorbild entspricht, damals war sie deutlich bescheidener. Eigentlich egal, mir gefällt die neue Version besser.

    In dubio pro reko

  • Ich hätte es besser gefunden, wenn man statt der Schieferschindeln auf Kupferblech zurückgegriffen hätte. So wirkt die Kuppel etwas massiv. Aber trotzdem klasse!

    Ich gehe mal da von aus daß Kupferplatten nicht dem Original entsprochen hätten - wie ich mal in Erfahrung bringen konnte, ist wohl eine Schieferbedeckung keineswegs billiger als eine Kupferbedeckung.

  • Dann hätte ich es eben schon beim Original besser gefunden. Und wie wir ja auf dem Bild sehen, entspricht auch der Rest nicht dem Original...

    Einmal editiert, zuletzt von Benni (19. Juni 2017 um 19:42)

  • Gibt es überhaut ein Bild vom Original?

    @Königsbau hat doch eines reingestellt, und des sieht mir verdammt nach Schiefer aus - gut, inzwischen ist unter der Kuppel ein Stockwerk hinzugekommen, was ich aber jetzt nicht als störend empfinde.

  • Soweit mir bekannt ist hat man in Berlin und Umgebung traditionell und auch nach Aufkommen der Eisenbahn keine Dächer verschiefert. Das hat die Region mit ganz Norddeutschland und Altbayern, Oberschwaben gemeinsam.

  • Soweit mir bekannt ist hat man in Berlin und Umgebung traditionell und auch nach Aufkommen der Eisenbahn keine Dächer verschiefert. Das hat die Region mit ganz Norddeutschland und Altbayern, Oberschwaben gemeinsam.

    Doch. Gerade in der Gründerzeit wurd auch in Berlin häufiger Schiefer auf den Dächern verwendet. Ein schönes Beispiel ist in Berlin Treptow die Elsenstraße 3 (heutige vietnamesische Botschaft) - diese Villa ließ Honigfabrikant Gühler bauen, die Dachkonstruktion sah Schieferplatten vor....inzwischen ist es auch wieder mit Schiefer gedeckt.

  • Die Staatsbibliothek, inklusive Kuppel, war auch original mit Schiefer gedeckt. Das Dach war nach dem Krieg notdürftig mit roten Schindeln gedeckt, jetzt nach der umfassenden Renovierung und Rekonstruktion der Kuppel schimmert ihr Dach in der Sonne wieder im Blau-Grau von Moselschiefer. :)

  • Die Fassade hat doch was vom Schloss, oder? :D

    Ich bin ja auch von der Laterne beeindruckt. Da hat sich einer Gedanken gemacht.

    Definitiv. Die Strukturierung der Fassade ähnelt sehr der des Schlosses. Was mich auch an das Schloss erinnert, ist der Bereich, auf dem die Kuppel sitzt. Und da dürfte das Problem sein: das sieht aus als hätte man das Oktogon der Schlosskuppel einfach verputzt und einfarbig gestrichen. Die Fassade ist nicht strukturiert. Die Gauben mit den ins Dach integrierten Balkonen/Terrassen sind auch nicht passend zu den Achsen der Fassade angeordnet.
    Ein riesiger Schritt in die richtige Richtung ist diese Sanierung aber trotzdem.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Da hat Fusajiro recht. Je mehr Stadtreparatur in der Art, desto besser. Auch wenn es nicht die originale Kuppel ist. Sie ist sehr gut gelungen, insbesondere die Laterne. Man hätte evtl. das Stockwerk direkt unter der Kuppel in der Farbe der helleren Bereiche streichen können, dann hätte das noch besser gewirkt. Aber beschweren muss man sich auch nicht.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"