Berlin-Mitte - Chausseestraße - Oranienburger Vorstadt

  • Mal ein wenig Baugeschehen aus der Oranienburger Vorstadt.

    Schlegelstraße 28, ein Objekt der Fa. Ziegert.

    Künftig dann so:

    Das erfreuliche Bauprojekt in der Chausseestraße 121/122 schreitet flott voran.

    Zielerscheinungsbild:

    Bildquelle: formart GmbH & Co. KG/ Architekt Tobias Nöfer

    Schließlich das blickfängerische große Eckgebäude Torstraße 231/Chausseestraße.
    Ansicht im Jahr 2010:

    Bildquelle: Wikipedia, Urheber 'Beek100'

    Und heute:

    :applaus:

    Der gewählte Name "Haus Feuerland" rührt von der sich im 19. Jhdt hier befindlichen eisenverarbeitenden Industrie (v. a. Maschinen- und Lokomotivbau). An der Stelle des Hauses befand sich einst der Eingang zur "Borsigschen Maschinenbauanstalt" - hier dazu noch ein Foto von F.A. Schwartz aus dem Jahr 1875:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Chausseestraße N^43/Schwartzkopffstraße, gegenüber dem BND. Das 'Sapphire' von Liebeskind ist äußerlich fast fertig.

    Ansicht aus der Schwartzkopffstraße

    Irgendwie bescheuert diese vielen Schiefstellungen, aber weit besser als z. B. ein schnöder Rasterbau mit Glubschfenstern o. ä.

    Einen Steinwurf weiter stadtauswärts wird an der Chausseestraße N°48a ein reichlich besimster Kasten gebaut.

    Es gibt schlechtere Neubauten in der Umgebung...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat

    Irgendwie bescheuert diese vielen Schiefstellungen, aber weit besser als z. B. ein schnöder Rasterbau mit Glubschfenstern o. ä.

    Echt jetzt? Ich finde das weit schlechter als ein Rasterbau, der wenigstens das Umfeld nicht so penetrant dominiert. Ich finde den Bau auch nicht nur irgendwie bescheuert, sondern reichlich bescheuert. Man könnte sogar fragen, ob man langsam bescheuert wird, wenn man in einem solchen Gebäude täglich ein- und ausgehen muss. Liebeskinds Dekonstruktivismus hat sich nun endgültig totgelaufen und ist zur banalen Marotte geworden.

  • Ich finde den Libeskind-Bau ganz schick. :) Vor allem in dieser Umgebung, die trist, entstuckt und mit einigen ranzigen Platten daherkommt. Direkt gegenüber ist der gigantische, gleichförmige und ebenfalls sehr triste BND-Komplex. Hier ist genau die richtige Stelle für einen mutigen, exzentrichen, modernen Bau, der den Blick auf sich zieht. Was man bei diesem Wetter nicht ganz so gut erkennt, aber doch immerhin schon etwas, die Spiegelungen und Reflexionen auf der Außenhaut sind sehr interessant zu beobachten.

  • Oranienburger Vorstadt, Modularer Ergänzungsbau (MEB) für die Papagenoschule.


    "Klinget Glöckchen klinget, schafft mein Klötzchen her! Klinget Glöckchen klinget, bringt mein Klötzchen her!" :harfe:

    Baulücke Invalidenstraße N°113

    Ach, wie entzückend! Da haben Sie sich ja selbst übertroffen, Herr Dipl.Ing.!

    L-förmig führt das Grundstück um den Eckbau, hier die Baulücke in der Chauseestraße N°20, welche durch Abriss der alten Hafenbar entstanden ist.

    Dort ist man sich dann nicht zu schade, die gleiche gestalterische Primitivität noch ein weiteres Mal vom Stapel zu lassen.

    http://www.ritter-projekte.de/objekte/aktuel…-20-berlin.html

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich entschuldige mich für mein (unfreiwilliges) Mitwirken an diesem Projekt. *schäm* :anbeten::crying:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • So schlimm finde ich den Neubau nicht mal. Er hat durch das Glas eine gewisse Leichtigkeit, hält die Straßenflucht und Traufhöhe ein. Das soll keine Lobhudelei dieses Projekts sein, es hätte aber auch weit hässlicher kommen, z.B. wie das schwarze "Motel One" am Spittelmarkt oder das "Intercity Hotel" am Hauptbahnhof oder ein "Architekten-Ausleb-Projekt" a la "Sapphire" von Libeskind. Da kann man aufgund eines solch schlichten "Füllbaus" fast schon froh sein. Betonung auf "fast".

  • Den meisten ballt sich sicher die Faust in der Tasche über so eine Scheußlichkeit. Dem Architekten ist anzuraten, eine längere Reise anzutreten, am besten auch nicht mehr zurückzukommen.

    Ich selbst hätte im Wettbewerb einen unsanierten Plattenbau eingereicht.

    Man kann nur hoffen, dass die oben beschriebene Leichtigkeit auch für einen Abriss gilt; das Haus sich sozusagen mit einer Leichtigkeit selbst beseitigen würde.

  • Chausseestraße N°1/Torstraße - der Ausbau des Dachgeschosses und die Wiedererrichtung der Kuppel sind abgeschlossen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Was für 'ne Wucht! So stell ich mir Berlin vor. Diese Kuppeln waren ja vor'm Krieg haufenweise vorhanden, ich finde sie haben etwas majestätisches, was mir sehr imponiert. Danke für die Bilder!

    In dubio pro reko

  • Ne Wucht sieht anders aus.
    Durch die bräunliche Farbe der Fenster in der Kuppeletage (Balkon) wirkt das ganze ziemlich bedrückend.
    Auch fehlen Stuckelemente. Sehr edel ist allerdings der Name selbst und die verwendete Schrift "Haus Feuerland".

  • Man kann auch wegen allem meckern. Im Vergleich zu dem, was sonst in Berlin (und anderswo) aus solchen Häusern gemacht wird, ist dieses Beispiel geradezu von herausragender Güte. Man betrachte nur das letzte Detailfoto und erkläre mir dann, was daran "bedrückend" sein soll. Da lebt doch die ganze Pracht der Gründerzeit wieder auf.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (17. Juni 2017 um 10:31)

  • Ich hätte es besser gefunden, wenn man statt der Schieferschindeln auf Kupferblech zurückgegriffen hätte. So wirkt die Kuppel etwas massiv. Aber trotzdem klasse!

  • So kann sich das Haus sehenlassen. Ja, die Dachfenster in der Kuppel (Rahmen) und im Tambour sind etwas vereinfacht, was nicht so 100% dem Original entspricht, aber die Schieferschindeln finde ich sehr passend, denn die erwarte ich bei solcherart Belle-Epoque-Häusern. Die Ecke sieht jedenfalls wieder gut aus.

  • Auch auf die Gefahr hin, als Besserwisser betrachtet zu werden, möchte ich doch auf Folgendes hinweisen:
    Es gibt keine Schieferschindeln, sondern Schieferplatten, welche aus Schiefergestein gewonnen werden. Schindeln hingegen bestehen immer aus Holz. Das Schiefergestein wird in Blöcken gebrochen, danach dann in dünne Platten gespalten. Im Technischen Denkmal "Historischen Schieferbergbau" der Berg- und Schieferstadt Lehesten/Thür. Wald wird dies ausführlich vorgeführt.