Berlin-Mitte - Allgemeines

  • Auf dem Grundstück Leipziger Platz 19 scheint es voran zu gehen. Das mit Reklame verhängte 'Fake-Haus' wird durch den üblichen Rasterfassadenlook-Bau ersetzt, um den es wegen des nicht geplanten Wohnanteils Probleme gab, der damalige Senator Geisel gab wegen der Verkehrslage eine Ausnahmegenehmigung.

    MoPo

  • In der Gartenstraße 6 befindet sich ein alter Veranstaltungssaal, ich finde leider hier nichts darüber, obwohl ich weiß, dass ich das hier schon mal gelesen habe.

    Im Tagesspiegel ist heute ein Artikel über den Betreiber, Dirk Moritz, einen ehemaligen Boxer und seine Pläne:

    Tsp

    Dazu stand schon mal ein Artikel in der Berliner Zeitung am 25.09.2012:


    Theatervarieté in Mitte
    Wirtshaus hinter zugemauerten Fenstern


    Nach 80 Jahren wurde in einem verfallenen Gebäude in Mitte ein altes Theatervarieté entdeckt. Jetzt zeigen Künstler dort ihre Bilder. Dirk Moritz möchte das renovierungsbedürftige Theatervarieté mit 1,7 Millionen Euro sanieren und es mit moderner Technik ausstatten.


    Dirk Moritz ist nur seinem Gefühl gefolgt. Jedenfalls beschreibt der Unternehmer so, warum er vor vier Jahren in der Gartenstraße in Mitte einen Hausmeister bat, die Tür eines maroden Gebäudes mit zugemauerten Fenstern zu öffnen. Nach knapp 80 Jahren ist auf diese Weise allerdings ein vergessenes Stück Stadtgeschichte wieder sichtbar geworden. Hinter der heruntergekommenen Hausfassade ist ein altes Theatervarieté aus den Zwanzigerjahren entdeckt worden. Nun soll das Gebäude saniert werden.


    Hinter der Tür mit der Nummer sechs traf Moritz damals auf einen verwahrlosten, alten Saal mit Bühne und verblassten Wandmalereien. „Als ich die Architektur der Räume sah, war es Liebe auf den ersten Blick“, sagt der Gründer und Geschäftsführer der Moritz Gruppe. Sein Unternehmen hat sich auf die Projektentwicklung besonderer Immobilien spezialisiert, dazu zählen Wohnprojekte wie das Umspannwerk in Prenzlauer Berg und die Zuckerwarenfabrik in Alt-Hohenschönhausen.


    Wirtshaus hinter Mauern
    Ende des Jahres könnten die Umbaumaßnahmen beginnen. Unter dem Namen „Secret Garden“ soll ein besonderes Wohnprojekt entstehen. Vorgefundenes Ornament im Gebäude Secret Garden. Großer Saal im Gebäude Secret Garden. Nach knapp 80 Jahren ist auf diese Weise allerdings ein vergessenes Stück Stadtgeschichte wieder sichtbar geworden.


    Dirk Moritz begann nach der Geschichte des Hauses zu forschen. „Anfangs hatte ich einen kirchlichen Raum oder ein Privathaus mit Loge vermutet.“ Doch in den Archiven der Stadt, im Internet, in allen Museen fand er keine historischen Daten zu seinem Fund. Die Geschichte der Gartenstraße 6 blieb rätselhaft. Erst als das Stadtarchiv in Mitte einen Aufruf in der Bevölkerung startete und nach Hinweisen fragte, kam 2011 die langersehnte Antwort: Der Theatersaal gehörte einst zum Wirtshaus „Fritz Schmidt’s Restaurant und Festsäle“.


    Der Unternehmer Oscar Garbe, der auch am Bau der Samariterkirche beteiligt war, hatte das dreistöckige Haus im Jahr 1905 errichtet. Seine Blütezeit hatte das Varieté in den Zwanzigern unter dem Namen „Kolibri-Festsäle und Kabarett“. Eine alte Postkarte, auf der das Varieté abgebildet war, hatte den entscheidenden Hinweis geliefert.


    „So ein Fund ist heutzutage sehr überraschend“, sagt Dorothee Brantz, Professorin für Stadtgeschichte an der TU Berlin, „wobei ja nicht das Gebäude vergessen wurde, sondern vielmehr die frühere Funktion“. In Mitte habe es um 1920 viele Varietés gegeben. „Leider gibt es ab 1934 keine weiteren Informationen mehr über das Kolibri“, sagt Dirk Moritz. In der Nachkriegszeit wurde in den Räumen Bauschutt gelagert, danach nutzte eine Schlosserei das Erdgeschoss. „Einige Häuser wurden in der DDR einfach umfunktioniert“, sagt Dorothee Brantz. Deshalb seien Wiederentdeckungen im Ost-Teil der Stadt wahrscheinlicher. Mittlerweile hat die Moritz Gruppe das Haus von einer tschechischen Erbengemeinschaft erworben.


    Dirk Moritz möchte das renovierungsbedürftige Theatervarieté mit 1,7 Millionen Euro sanieren und es mit moderner Technik ausstatten. „Der alte Charme dieser Zeit soll jedoch auf jeden Fall im Saal erhalten bleiben“, sagt er. Ende des Jahres könnten die Umbaumaßnahmen beginnen. Unter dem Namen „Secret Garden“ soll ein besonderes Wohnprojekt entstehen. „Bislang sammle ich noch Ideen, ich könnte mir aber eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Kunstausstellung vorstellen“, sagt er. Im Untergeschoss des Hauses sind derzeit bis zum 13. Oktober die Werke des Künstlers Mike Nelson ausgestellt. Der alte Theatersaal ist noch nicht zu besichtigen. Vielleicht ab 2014.

  • Ohja, sehr guter Vorstoß! Das Thema 1848 und 48ers spielt außerhalb Frankfurts und gerade in Berlin noch eine viel zu geringe Rolle. Das sollte sich ändern! Am vorgeschlagenen Standort im Tiergarten ggü der US Botschaft sollte aber ganz klar ein klassisches Denkmal entstehen. Am besten ein Obelisk oder Brunnen mit Vierer-Skulpturengruppe.

  • Ich komme an der Ecke, wo COPRO ihr Büro eingebaut haben (alte Fleischerei), fast täglich vorbei. Seit einer gefühlten Ewigkeit sitzen wenige meist gelangweilte Empfangsdamen herum.
    Ich verstehe das nicht, da gleichzeitig außer gelegentlichen Filmarbeiten nichts passiert.
    Wenn das mal nicht tierisch in die Hose geht...
    Bei der Lage...

  • Für einiges aus Mitte finde ich gerade nicht die passenden Stränge, daher hier alles zusammen.

    1. Grundstück des abgerissenen Plattenbaus in der Wilhelmstraße

    2. Abgerissene Baracken am Denkmal für die ermordeten Juden

    3. Informationszentrum am Bundesrat

    4. Erweiterung des Ministeriums für Arbeit und Soziales in der Wilhelmstraße

    APH - am Puls der Zeit

  • Beim in einem anderen Strang erwähnten Projekt 'Glint' (Glinkastraße/Taubenstraße) sind die Arbeiten übrigens endlich angelaufen; begonnen hat man mit dem Innenausbau.

    Das gleiche ist festzuhalten beim (erst recht endlich) begonnenen Projekt Mittelstraße/Neustädt. Kirchstraße.

    Dazu gehört bekanntlich auch das Haus Unter den Linden N°40. Ich verweise auf diesen Beitrag.

    Wie es jetzt im Detail werden soll - keine Ahnung...


    In der Dorotheenstadt ist darüber hinaus die alte Polizeiwache an der Dorotheenstraße/Schadowstraße abgerissen worden.

    Ein Bild aus dem Winter:

    Yippie!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wie kann das wieder angehen? Ein alter Klotz wird endlich abgerissen und durch einen neuen, etwas verbesserten ersetzt, ohne dass die Chance ergriffen wurde, den alten kleinteiligen Charakter der Dorotheenstadt wieder herzustellen. Hier hat die Stadtplanung wieder versagt!

  • Wird das nicht wieder ein Bau der Bundesregierung? Alle deren Bauten in der Umgebung sind gigantische, kalte, monotone Kästen. Auf der Visualisierung sieht das schon extrem groß und monoton aus.
    Hab gerade nochmal recherchiert was da vorher stand, das war aber eine besonders hässliche, ranzige Platte. Ein leichte Verbesserung immerhin. Mehr kann man wohl leider nicht erwarten.
    Der vergleichsweise kleine 30er/40er(?) Bau, der von diesem großen Kasten und einem anderen großen Kasten (vor einigen Jahren mit neuer, gläserner Fassade versehen) eingerahmt wird, sieht mit seinem kleinen Ehrenhof ganz interessant und adrett aus. :) Ulkig, dass ein (ich nehme mal an Nazi-Bau) klein und bescheiden im Vergleich wirkt.

  • Der Nazi-Bau beherbergte damals das Preußische Innenministerium.

    Für alle, die mit Berlin nicht so vertraut sind hier 2 Ansichten:

    Das 'ranzige' DDR-Gebäude, an der Schadowstraße:

    Dorotheenstraße


    Das ehemalige Preußische Innenministerium an der Dorotheenstraße:

    Dorotheenstraße

    2 Mal editiert, zuletzt von Spreetunnel (10. August 2019 um 18:27)

  • laut Berliner Morgenpost hat Chipperfield den Zuschlag für ein 70 m hohes Gebäude am S-Bahnhof Jannowitzbrücke erhalten. Wieder ein " Bauklotz" in der Landschaft ohne neue Ideen, kalt, kantig und abweisend da würde ich nie wohnen wollen. Was macht der eigentlich immer in Berlin ? Hochgejubelt vom heutigen Mainstream siehe Neues Museum, Simon Galerie :weinen:


    Copyright David Chipperfield Architects

  • Siehe hier:

    https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/a…ipperfield-turm

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/stararc…t/25230442.html

    Zitat "Tagesspiegel":

    Zitat

    Der Siegerentwurf wurde im Rahmen eines städtebaulichen Werkstattverfahrens gekürt, an dem auch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) beteiligt waren. Gothe hält den neuen „Stadtturm“ für „das spannendste Bürohaus Berlins“.


    Vermutlich haben die kleinen Terrassengärten mit den groß gezeichneten Bäumchen zum Sieg beigetragen. Etwas Pseudo-Stadtgrün auf Dächern und an Fassaden liegt momentan gut im Trend.

    P.S.: Das Foto ist übrigens von "David Chipperfield Architects". Ich habe keine Ahnung, ob das einfach so in einem Forum gepostet werden darf.

  • Wahnsinn, wie die aktuelle Architekturpraxis scheinbar hilflos mit Formen und Farbe experimentiert, als haben man seit 3000 Jahren keine Bauwerke mehr entworfen, als sei alles vergessen, totale Gestaltungsamnesie. Oder: Ein Freilicht-Vergnügungspark für die Teilnehmenden am Architekturgrundkurs: "Die Magie des Solitär". Man werfe ein paar Nasen, Augen und Münder in eine Box und schüttle durch, das was rauskommt muss ein Gesicht sein. Ich finde diese moderne Architektur faszinierend! Aber wenn man genau überlegt ist es dieselbe Faszination die man erlebt wenn man auf die Explosion wartet während die Lunte brennt, wie der Gaffer an einem Unfallort. Unanständig, maßstabslos, geschichtsvergessen, selbstüberschätzend, unverstandenen Vorbildern folgend.