Berlin-Mitte - Allgemeines

  • Meines Wissens lautet die korrekte Bezeichnung für einen Plattenbau "Großtafelbau". Die raumhohen Scheiben, aus denen die Gebäude zusammengefügt werden (oder wurden), heißen Großtafeln.

    Herzlichen Dank für die kurze Erklärung! Ich habe nun selbst noch einmal danach im Netz gesucht und musste feststellen, dass es dazu sogar eine kurze Erklärung in der Wikpedia gibt. :peinlich:

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Also das Palais am Deutschen Theater gefällt mir sehr gut. Hier überzeugt mich dabei weniger die Gestaltung an sich, sondern die verwendeten Materialien, sieht alles sehr wertig aus. Wenn man sich jetzt noch zu einer stärkeren Gliederung der Fassade entschließen könnt, z.B. durch Vorsprünge in der Fassade, die die Rastermonotonie etwas durchbrechen würden, dann wäre ich noch zufriedener.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ Palantir

    wie sehen eigentlich die langfristigen Pläne der Stadt Berlin hinsichtlich des Hochhauses(IHZ) in der Planckstraße/Ecke Dorotheenstraße aus. Mich stört das Gebäude immer wahnsinnig. Ich hoffe hier ja noch immer auf einen Abriss.

    Quelle: wikipedia


    Besonders ärgerlich ist aber ferner der Neubau des Grimm-Zentrums einen Straßenblock weiter. Ein grässlicher Bau und eine der größten Bausünden der vergangenen Jahre in Mitte! Nicht mal weil der Bau an sich so schlecht ist, sondern weil er sich null einpasst und viel zu hoch ist.

    APH - am Puls der Zeit

    2 Mal editiert, zuletzt von Apollo (15. September 2013 um 17:02)

  • Was erwartest du? Das Haus und die Sockelzone wurde erst vor ein paar Jahren saniert und es wird genutzt. Eine andere Fassade wäre sicher schön, aber..Und wer weiß, wie ein Neubau aussähe. Vielleicht noch ein Grimmzentrum?

  • @ Benni

    ich dachte eher an so etwas im Stil des Upper-Eastside-Projekts wie es ein paar Meter weiter Unter den Linden steht.

    Quelle: wikipedia

    APH - am Puls der Zeit

  • Ja, das wäre natürlich ein Gewinn, aber keine Garantie. Und das bezog sich auch eher auf deine Frage, was mit dem Haus langfristig passieren soll.

  • Ich wusste eben nicht, dass das Haus erst vor kurzem saniert wurde. Daher hatte ich auch nur mal angefragt, wie die allgemeine Lage so aussieht. Nach Berücksichtigung deiner Infos ist mit einer Veränderung oder gar einem Abriss wohl erst mal nicht zu rechnen; da man dem Gebäude die Sanierung nicht ansieht, hätte es aber ja sein können, dass hier Veränderungen in den nächsten Jahren anstehen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Der erste Teil des Architekturwettbewerbs zum neuen Axel-Springer-Campus in Berlin ist abgeschlossen. Der Planungswettbewerb, der im Mai 2013 gestartet wurde, um das riesige Areal südlich der Leipziger Straße zu bebauen, ist entschieden. So wurden 3 Entwürfe ausgewählt, eine Entscheidung über die finale Ausführung steht aber noch aus. Die Sieger des Wettbewerbs kommen von den Architekturbüros Bjarke Ingels Group (BIG), Buro Ole Scheeren und OMA (Rem Koolhaas).

    Erste Bilder gibt es hier: http://www.axelspringer.de/presse/Archite…s_19671997.html

    Eine Rekonstruktion war hier - zumal es als Zukunftscampus der Axel-Springer-AG geplant wird - nicht zu erwarten, so musste man sich auf moderne Architektur einstellen und so ist es auch gekommen.

    Der Entwurf von Bjarke Ingels Group (BIG) kommt mir sehr ambitioniert daher, für einen Solitär gar nicht so schlecht. In seiner Grundstruktur wirkt das Modell des Baus durchaus ansprechend, die Fassade ist aber nicht mehr als ein monotoner Glaskasten. Aus meiner Perspektive ist die Fassade der große Kritikpunkt.

    Mit dem Entwurf vom Buro Ole Scheeren kann ich mich am wenigsten anfreunden. Man versucht hier etwas Skulpturales, was meiner Meinung nach aber missglückt ist. Der Bau wirkt zu wenig filigran, ist zu plump, aus meiner Sicht ein sehr schwacher Entwurf.

    Der Vorschlag von OMA (Rem Koolhaas) ist irgendwie nicht der große Wurf, man hat das Gefühl, dieses Gebäude schon 5 mal gesehen zu haben. Man bemüht sich, die Blockstruktur aufzunehmen und die Fassade durch die "eingesprengte" Glasfassade aufzulockern. Trotzdem sind die Flächen, die aus Beton oder Naturstein gestaltet würden, immer noch sehr groß und könnten dem Bau eine immense Wucht verleihen.

    So richtig könnte ich mich nicht für einen Entwurf entscheiden. Man muss wohl die weiteren Überarbeitungen abwarten, um zu einem abschließenden Urteil zu kommen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Am ehesten tendiere ich zu Koolhaas. Der Entwurf nimmt die Blockstruktur auf, beruhigt den ohnehin so unruhigen Stadtraum an dieser Stelle etwas. Bjarke Ingels Group ist unentschlossen und schlecht strukturiert. Ole Scheeren ist total daneben. Ein Solitär, der überhaupt nichts mit der restlichen Bebauung zu tun hat. Würde mich aber nicht wundern, wenn sie ausgerechnet diesen Entwurf wählen. Einfach aus schlechtem Geschmack und Effekthascherei.

  • Stimme dir 100%ig zu Heimdall. Auch ich favorisiere den Entwurf von Koolhaas, der normalerweise ein rotes Tuch für mich ist, hier aber angemessen auf die Umgebung eingeht. Wenn es denn schon so ein monumentaler Bau sein muss.

    In dubio pro reko

  • Wer mag, kann auf diesen Seiten sich noch an weiterer Chipperfield'scher Schaffenskunst laben und ergötzen.

    http://www.baywobau.de/palais-varnhagen/

    http://www.berlin-capital.com/de/home/palais-varnhagen/

    http://www.palais-varnhagen.de/de

    Ein Gebäude in einer edel-charmanten Variante des sozialen Wohnungsbaus der 60er Jahre und einer extrem genialistischen Blocköffnung nach innen. Ein Stararchitekt eben...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich bin sonst auch kein großer Chipperfield-Freund, diese Entwürfe für das Palais Varnhagen enttäuschen mich auf voller Länge, aber bei den Kronprinzengärten bin ich ausnahmsweise wirklich mal positiv überrascht!

    Palais Varnhagen, Französische Straße 56-60, wirklich peinlich für diese Lage und ein absolut banaler Bau, schade drum. :kopfschuetteln:

  • Ein wahrlich desolater Entwurf. Sieht für mich eher wie ein Platzhalter für ein Gebäude aus, was noch kommen soll. Ich habe da auch meine Zweifel, dass Herr Chipperfield diesen Kasten selbst zu verantworten hat oder ob man da nicht irgendeinen Praktikanten dran gelassen hat, denn bei aller Kritik an Chipperfield ist dieser Entwurf nicht ansatzweise sein Niveau.

    Sehr schade, insbesondere wenn man sich die Lage ansieht. Dann hätte ich noch lieber einen radikal modernen Entwurf gesehen anstatt dass ich mir diese Belanglosigkeit antun muss.

    APH - am Puls der Zeit

  • Der Entwurf tut jetzt aber auch keinem wirklich weh. Erinnert ein wenig an eine aufgelockertere Neuplanung nach Entwürfen der Neuen Sachlichkeit oder der NS-Zeit. Stimmt das Material, kann es sogar einen kleinen Hauch von Eleganz erhalten. Also, nichts tolles, aber auch nicht völlig unberlinerisch. Insofern kann man noch irgendwie damit leben.

  • Der Neubau Scharnhorststraße/Kieler Straße ist vollendet.

    Ist m. E. ganz ordentlich geworden; der Rest der Neubauten rund um das BW-Krankenhaus und entlang der Boyenstraße ist eher nicht wert, abgebildet zu werden.

    Scharnhorststraße 30-32, der Altbau (vorne, N°32) wird von Neubauten umrahmt werden.

    Das Projekt der Ziegert-Gruppe liegt direkt neben dem Invalidenfriedhof.

    Johnpark

    Scharnhorststraße 3, das ehemalige Kaiserin-Augusta-Hospital ist aufgestockt und saniert worden. Eingezogen ist ein Unternehmen der Medizintechnik mit einem Schulungs- und Besucherzentrum, nachdem zuvor mal ein Hotel geplant gewesen war.

    Leider ist das ganze Gebäude wärmedämmisiert und die Fassade klingt wie ein Eierkarton.

    Vorige Ansicht des Gebäudes bei Google-Streetview
    Alte Bilder des Gebäudes bei 'Modern Ruins'
    Weiterer Beitrag zum Gebäude Scharnhorststraße N°3

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Projekte rings um den Invalidenfriedhof:

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    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Dazu würden Ungarn in meinem Bekanntenkreis etwas anderes erzählen. Und die sitzen besser an der Quelle, als der Bundesdeutsche, der mit wenigen, weitgehend gefilterten Medienmeldungen gefüttert wird.

    Sei´s drum. Der Bau ist eher zu vernachlässigen. Die Figur zeigt aber einmal mehr, dass die großen Zeiten der Abstraktion erst einmal vergangen sind. Sowohl in Malerei als auch Bildhauerei ist es längst wieder gegenständlicher. Das finde ich positiv. Die Idee mit dem in das Gebäude hineinschauenden Mann finde ich zudem originell. Interessant wäre, ob in einem der Zimmer womöglich wirklich ein Gesicht durch die Wand kommt. Nicht so schön ist, dass sich am Hosenbein offenbar schon wieder die Graffiti-Schmierer ausleben mussten. Aber, das ist ja Berlin... :augenrollen:

  • Die Anmerkung über die kurzsichtige Politik eines Herrn Orban ist unnötig, wenngleich sehr unerschrocken, wenngleich dem Schreiber nicht bewusst sein dürfte, wie leicht der Vorwurf der Kurzsichtigkeit sich gegen ihn wenden ließe.

    Zitat

    Die Idee mit dem in das Gebäude hineinschauenden Mann finde ich zudem originell.


    Damit hätten wir schon einige Deutungen. Vielleicht sind das alles Überinterpretationen, ein Zuviel der Ehre. Ansich ist die Figur so belanglos wie der Bau selbst, und, darin hat der Tunnel wahrscheinlich recht, wirklich als tagespolitische Anspielung zu sehen, was die Sache noch plumper und belangloser macht. Irgendwie scheint mir die Pose etwas Negatives auszudrücken, Unbeholfenheit, Blindheit oder Sturheit, nicht Neugierde oder Aufgeschlossenheit. Kann aber sein, dass ich mich irre.
    Immerhin würde das die heute führenden Künstlerriegen als das ausweisen, was sie letztlich sind: Willen- und folglich gesinnungslose Büttel des Mainstreams, die keine unpassende Gelegenheit auslassen, um sich anzubiedern.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schönen Altbaubestand habe ich in der Jägerstraße 1 - 6 ablichten können.

    Mit Stuck könnte dies eine sehr repräsentative Ecke sein.

    Der häßliche Kasten mit den Schießschartenfenstern links in der Glinkastraße ist übrigens das Bundesfamilienministerium.

    Zwischen dem Eckhaus Nummer 6 und der glatten Fassade von Nummer 4 die schön restaurierte Fassade von Nummer 5


    Die Landesvertretung Hamburg beim Bund in der Jägerstraße 3. Schade, daß die Fenster so stark modernisiert wurden....
    Das Haus Jäger- Ecke Mauerstraße wurde ja schon an anderer Stelle gezeigt, aber wohl noch nicht von dieser Seite...

    An dieser Stelle möchte ich mich gleich dafür entschuldigen, wenn meine Fotos noch nicht so optimal von der Schärfe und Belichtung sein sollten. Die Kamera ist neu und ich muß mich erst einmal damit eingewöhnen. Die Bilder sind eigentlich nur zu Übungszwecken gemacht worden, aber andererseits dachte ich mir, daß sie gut ins Forum passen würden... Vielen Dank :smile: