• Ein sehr imposantes Projekt in Donauwörth, das hier bislang keine Erwähnung fand(?):

    In jahrelanger Arbeit wurde das vom Verfall geprägte ehmalige Hotel Krebs aufwendig saniert und dient heute als Ärztezentrum "Maximilium". Eingeweiht wurde es 2009.
    Willkommen im MAXIMILIUM – Das Fachärztezentrum.

    sehr interessanter Bericht zur Sanierung des Putzes:
    BASF Wallsystems: 18.01.2012 - Objektbericht Fachärztezentrum Maximilium
    zum herunterladen:
    http://www.wall-systems.com/fileadmin/data…uwoerth_web.pdf

    hier noch einige weitere Berichte:
    Maximilium: 5 Beiträge von Bürgerreportern zum Thema
    Vom Hotel Krebs zum Maximilium - Lokalnachrichten Donauwörth - Augsburger Allgemeine

    Einzig die Rückseite ist ein kleiner Wermutstropfen, der allerdings aufgrund der Tatsache, dass auch schon der Abriss des ganzen Gebäudes erwogen worden ist, nicht allzu stark ins Gewicht fällt.

  • @thommystyle: wirklich eine weitgehend gelungene Sanierung, welches dieses Gebäude vor dem weiteren Verfall gerettet hat.

    Die Rückseite http://www.wall-systems.com/fileadmin/data…ximilium_03.JPG
    stellt in der Tat einen kleinen, aber verschmerzbaren Wermutstropfen dar. Die Meinung der BASF Wall Systems in der von dir verlinkten Seite hierzu " Der moderne Treppenhausanbau fügt sich perfekt in die fast schmucklose Nordseite des Maximiliums ein.".

  • Ich verfolge die Geschehnisse im Süden der Republik eher oberflächlich. Zufällig bin ich auf diese Abrissmeldung für zwei Gebäude in Donauwörth von Ende letzten Jahres gestoßen. http://www.gustav-dinger.de/vom-abriss-bedroht/

    Äußerlich völlig intakt, sollen die Gebäude angeblich so desolat sein, dass der Abriss des einen Gebäudes schon 2013 mal vom Denkmalschutz genehmigt wurde. Begründung: Ein neuer Dachstuhl und eine Giebelsanierung wären aufgrund mangelnder Instandhaltung nötig. Lächerlich und erschreckend das Ganze. Hier werden Maßstäbe angelegt, nach denen man 1989 einmal mit dem Bulldozer durch ganz Ostdeutschland hätte fahren können.

    Nach einer neueren Meldung bestehen nur noch bescheidene Hoffnungen für das spätmittelalterliche zweite Haus. http://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Vo…id37260207.html

    Bitte um Verzeihung und ggf. Verschiebung, sollte das hier bereits thematisiert worden sein. Diesen Strang hab ich über die Suche gefunden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia (22. März 2016 um 18:42)

  • Das darf doch nicht wahr sein! Zwei erhaltene Häuser in der Unteren Reichsstraße, dem einzigen intakten Ensemble dieser so kriegszerstörten Stadt! Dem Süden ist wirklich nicht mehr zu helfen! So etwas Krankes! Und so ein vertrottelter Zeitungsartikel, der auf die damit verbundene städtebauliche Katastrophe überhaupt nicht eingeht!
    Wozu ist der gute Wiederaufbau von DW eigentlich gut gewesen, wenn man heute mutwillig das Erhaltene so mutwillig zerstört? Die Frage nach dem süddt. Denkmalschutz stelle ich mir ohnedies nicht mehr. Ich weiß nicht, wofür der gut sein soll.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mich würde mal interessieren, welchen Gebäudezustand der Denkmalschutz denn für sanierungsfähig und dem Eigentümer zumutbar hält. Zumal hier im Falle des Cafe Engels als Ursache auch noch mangelnde Instandhaltung, also Vernachlässigung als Ursache genannt wurde. Damit ist doch praktisch jedes Haus in jeder Altstadt vogelfrei. Der Vergleich mit [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder Görlitz mag ausgelutscht sein, aber was für wirkliche Ruinen man da auf Drängen des Denkmalschutzes erhalten hat und dann sieht man hier sowas. Völlig unbegreiflich für mich. Haben die bayerischen Denkmalschützer alle einen Zweitjob beim lokalen Bauunternehmer oder wie kann man sich so ein Agieren ohne ein Fünkchen Berufsehre und Fachleidenschaft erklären?

  • Ich hab mich ja bewusst nicht nur auf Donauwörth bezogen. Aber auch der offensichtlich gelungene Wiederaufbau ist ob so einer Praxis auf lange Sicht doch arg gefährdet.

  • Ich will diesbezüglich weiß Gott ni alles bei uns schön reden. Nur scheint man bei euch bisweilen zu vergessen, wie richtige Ruinen und einsturzgefährdete Häuser aussehen. Es macht wohl doch einen Unterschied, wenn man dergleichen noch täglich zu sehen bekommt. Würde der Denkmalschutz bei uns so agieren wie bei euch, hätte er die Woche drauf wahrscheinlich 10 mal so viele Abrissanträge auf dem Tisch liegen. Viele Eigentümer von verfallenen Immobilien sind ja in den alten Ländern ansässig.

  • @Saxonia
    Du nährst meinen Eindruck, dass der Denkmalschutz im Süden und Südwesten bisweilen andere Maßstäbe setzt als in Sachsen. Am Beispiel Mengen hatte ich versucht Erklärungen zu liefern. Mit ein Grund, neben dem Idealismus der Bauherren, sind vorrangig ökonomische Aspekte. Für Investoren/ Eigentümer mag es im Osten der Republik dank gefüllter Fördertöpfe lukrativer sein, in denkmalgeschützte Gebäude zu investieren.

  • Ist eigentlich das rosafarbene Haus im Nochzustand ein verputzter Fachwerkbau? Denn das zweite Obergeschoss ragt so verdächtig weit raus (nur Stockwerke aus Holz können das eigentlich)

  • Zitat von Neußer

    Glücklicherweise wird der am Neubau nicht wieder nachgebaut. Ansonsten sieht die Visualisierung der Neubauten doch ganz brauchbar aus und die Farbgebung wird auch übernommen. Und das ist doch das Wichtigste, daß das Stadtbild einigermaßen erhalten bleibt

    Diese Wertung ist doch völlig grotesk! Erstens sind die Platzhalterbauten inferior, genau das, was mir den dt. Süden immer unerträglicher werden lässt, und zweitens redet man mit Beschönigungen wie im letzten Satz, der auch bei wirklich guten Nachfolgebauten oder gar Rekos zu kritisieren wäre, den Abreißern das Wort. Ist doch eh alles wurscht, Hauptsache giebelig, sauber und bunt.
    In Wahrheit ist dies plumpe Anbiederung das größte Gift für ein altes Stadtbild, wie es DW (zumindest) an dieser Stelle noch aufweist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das ist zu vermuten. Jedenfalls ist das Wagenknechthaus von 1317 offenbar das älteste noch erhaltene Bürgerhaus in Bayern

    Dann ist es natürlich ein Verbrechen, dieses Haus abzureißen. Zumal es in Donauwörth (was kurz vor der "Fachwerkgrenze" liegt) sowieso nur wenige solcher Bauten gibt!

  • Zitat von ursus carpaticus

    Diese Wertung ist doch völlig grotesk! ...und zweitens redet man mit Beschönigungen
    wie im letzten Satz, der auch bei wirklich guten Nachfolgebauten oder
    gar Rekos zu kritisieren wäre, den Abreißern das Wort. (...)


    Da hast Du natürlich Recht. Meine Aussage war etwas unglücklich. Mich ärgert die Vernichtung originaler historischer Bausubstanz auch ungemein. Wenn es sich aber nicht ändern lässt, (was in diesem Fall allerdings fragwürdig ist) ist ein Neubau in der alten Form jedoch ein minimaler Trost.

  • ablachen:) genauso habe ich auch gedacht, als wir immer ins benachbarte Lothringen fuhren! Das sind doch alles Bruchbuden wie können nur dort noch Menschen drin leben und sich wohl fühlen? Bis ich schließlich gemerkt habe, dass genau dieser Zustand zum Charme Lothringens dazugehört sprich deren “Patina“. Wir kommen halt immer mit der “deutschen Brille“ und verurteilen andere Länder mit unseren Kriterien, was wirklich sehr ungerecht ist, denn erstens haben die Menschen in den romanischen Ländern eine andere Mentalität und Bezug zu ihren Häusern und zweitens sind die Häuser dort meist aus Stein und können auch im schlechteren Zustand besser überleben als unsere holzhaltigen Fachwerkhaus!