• Stararchitekt Foster und das Grandhotel Dolder


    Die Neubauten sehen aus wie aus den Siebziger Jahren, einfach scheusslich!

    "Um das grandiose Grand Hotel Dolder in eine zeitgemäße Luxus-Ikone zu verwandeln, engagierte man in Zürich den Stararchitekten Norman Foster - und zahlte einen hohen Preis. [...] Das jetzt nach einem spektakulären Um- und Anbau durch den britischen Stararchitekten Norman Forster wieder eröffnete Dolder Grand in Zürich ist ein Versuch sachte an eine vergangene Ära der Hotellerie anzuknüpfen. [...] Mit dem Dolder-Projekt in Zürich wagte sich der heute 72-jährige Foster 2002 an seinen ersten Hotelbau. Im Juni 2004 schloss das 1899 erstmals eröffnete, etwas abgewirtschaftete, damals noch Grand Hotel Dolder genannte Haus. Vier Jahre und geschätzte Baukosten von rund 275 Millionen Euro später, befindet sich das Hotel in der "soft opening phase"; die ersten Suiten (ab 530 Euro) können bezogen werden. [...] Leicht war Fosters Aufgabe nicht, denn der historische Kern war stilistisch eine schwere Hypothek. Erbaut wurde Grand Hotel im Schweizer Holzstil, einer urigen Bauweise, die üblicherweise tragende Elemente wie Holzbalken als Zierelemente interpretiert und einen - wenn auch bescheidenen - Hang zur Ornamentalik aufweist. Das von Jacques Gros entworfene Dolder ist ein Meisterstück dieses Baustils. Drei Türmchen und mehrere Turm ähnliche Erker verzieren das Haus. [...] Um dieses Holzschlösschen gruppiert sich nun Fosters Arbeit, die im wesentlichen aus einem Sockel samt neuem Untergeschoss, einem Ballsaal mit Kuppel und vor allem zwei Seitenflügeln besteht, die das alte Dolder schlangenhaft umwinden. [...] Denn der High-Tech-Baumeister Foster, Schüler des genialischen Architektur-Tüftlers Buckminster Fuller, baute etwas lieblos, wie es ihm und seiner Architekturfabrik oft vorgeworfen wird: Einen schmucklosen Komplex aus Glas und in braunstichigem Anthrazit schimmernden Metall, mit einem wuchtigen Sockel aus Kalkstein, der, nähert man sich von der Stadt, wie eine Festungsmauer wirkt und das historische Schlösschen eher verschluckt als umschmeichelt. [...] Vielleicht hat man sich in Zürich allzu sehr vom weltweit grassierenden Stararchitekten-Kult verführen lassen. Investor Urs Schwarzenbach hatte dem städtischen Bauvorstand zunächst den Entwurf eines anderen Architekten vorgelegt und sich eine Abfuhr eingehandelt. Ob er für so ein wichtiges Projekt nicht einen internationalen Wettbewerb ausschreiben könne? Schwarzenbach zauberte daraufhin Foster hervor, der ihm zuvor das grandiose Apartmenthaus Chesa Futura im mondänen St. Moritz beschert hatte. Der Baubeauftragte beschied dem Investor daraufhin, bei so einem großen Namen brauche es ja keinen Wettbewerb mehr. [...]"

    Viele Bilder: [url=http://www.spiegel.de/kultur/gesells…,547401,00.html]Luxushotel-Architektur: Wenn das Dornrschen wsste! - SPIEGEL ONLINE[/url]

    Offizielle Seite: http://www.doldergrand.ch/
    Wikipedia-Eintrag: The Dolder Grand – Wikipedia
    Weiterer Artikel: http://www.nextroom.at/building_artic…rticle_id=24504

    Das Bild stammt aus dem Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Dold…ssenansicht.jpg

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • So hässlich wie das aussieht werden die Klötze bestimmt in 30 Jahren wieder abgerissen. Bei Umbauten scheint Foster gut zu sein, aber Neubauten sollte man ihm lieber nicht anvertrauen. Oder ist es das Alter?

  • Zitat von "Pilaster"

    Seht Euch mal Fosters Chesa Futura Wohnhaus an, das Herrn Schwarzenbach ja ungeheuer beeindruckt haben muss:

    Chesa Futura

    Chesa-Futura-02: Photo by Photographer Manu Poelmans - photo.net

    O Schreck! :schockiert: Waere ich der Zuercher Baubeauftragte gewesen, haette ich in diesem Fall auf einem internationalen Wettbewerb bestanden.

    :verrueckteaugengelb: Was ist das denn?
    Hat er das etwa gebaut, nachdem die Ausserirdischen ihn zurück auf die Erde gebracht haben, um seine Erlebnisse zu verarbeiten??
    Bei allem Respekt: Das Ding ist ja völlig daneben, dagen sind die Anbauten des Grandhotels ja richtig spiessig normal (auch wenn nicht passend).

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Zitat von "Pilaster"


    Seht Euch mal Fosters Chesa Futura Wohnhaus an, das Herrn Schwarzenbach ja ungeheuer beeindruckt haben muss:

    Chesa Futura

    Chesa-Futura-02: Photo by Photographer Manu Poelmans - photo.net

    O Schreck! :schockiert: Waere ich der Zuercher Baubeauftragte gewesen, haette ich in diesem Fall auf einem internationalen Wettbewerb bestanden.

    Sieht irgendwie aus wie ein "Wohnkürbis" :schreckgrau: . Das ideale Wohnhaus für Leute, die meinen sie müßten Halloween nach Europa importieren.

  • Das augenscheinlich übersanierte (1992 letztmals renoviert), seine Umgebung prägende Gebäude am Bellevue wurde um 1700 errichtet und beherbergt heute Gastronomie. Es soll einem Bürohaus weichen.

    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/…/story/10680501
    http://www.nzz.ch/nachrichten/po…_1.6960777.html
    http://www.20min.ch/news/zuerich/story/31640862

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • In Zürich wurde am Limmatquai in der Nachbarschaft zum Grossmünster ein spezielles "Kunstwerk" hingesetzt: Ein alter Rostocker Hafenkran aus DDR-Zeiten. Die Meinungen dazu sind natürlich gespalten. Die einen (besonders die Linken) feiern ihn "Symbol eines weltoffenen Zürich, das die Engstirnigkeit der Schweiz überwindet", andere sehen es als reine Verschwendung von Steuergeldern und unnötige Stadtbildverschandelung. Was haltet ihr vom Rostocker Hafenkran im Herzen der Zürcher Altstadt? Ist das Kunst oder schlichtweg Unsinn?

    Impressionen

    http://i.prod.nzzdali.ch/eos/v2/image/v…-2-original.jpg

    http://files.newsnetz.ch/story/1/0/7/10…/topelement.jpg


    http://www.nzz.ch/meinung/uebers…kann-1.18282509

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Nicht die "Bösen", sondern die "Guten" haben mal wieder demonstriert. Deshalb hält sich auch die Politiker- und Medienempörung sichtbar in Grenzen. Es ging diesmal gegen "gegen die fortschreitende Stadtaufwertung" in Zürich (siehe Bild 2/36)...

    Ausschreitungen in Zürich
    Brennende Fackel in Polizeiauto geworfen
    Sieben Polizisten wurden bei den Krawallen in Zürich verletzt. Die Beamten versuchten ihrerseits die Demonstranten mit Gummischrot zurückzudrängen.
    http://www.20min.ch/schweiz/zueric…worfen-27867678

    Video
    Mercedes Burning and Exploding in Zurich
    https://www.youtube.com/watch?v=YE3dYOROmiI

  • In Zürich wurde am Limmatquai in der Nachbarschaft zum Grossmünster ein spezielles "Kunstwerk" hingesetzt: Ein alter Rostocker Hafenkran aus DDR-Zeiten.

    Was soll dieses häßliche Ding denn bittschön dort? Hatten die Rostocker denn keine andere Möglichkeit des Scheusal zu entsorgen?

  • Die Zürcher Kantonalbank feiert in drei Jahren ihren 150. Geburtstag. Anlässlich dieses runden Geburtstags zeigt sie sich von ihrer spendablen Seite und baut für rund 60 Mio. CHF eine Seilbahn über das Zürcher Seebecken, welche die Landiwiese mit dem Zürichhorn verbinden soll. Die Bahn wird vorerst nur von 2020-2025 in Betrieb sein und spektakuläre Ausblicke auf Zürich sowie die Alpen garantieren. Dabei handelt es sich um die 3. Auflage einer Seilbahn über den See: Bereits während der Landesausstellung 1939 sowie von 1959-1966 gab es diese Art der Seeüberquerung.

    So soll die geplante Gondelbahn aussehen

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    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Zitat von tagesanzeiger.ch

    Kampf um das Zürcher Mythenschloss

    Die Swiss Re will das grossbürgerliche Gebäude am Mythenquai 20 abreissen. Mieter wehren sich aber gegen den geplanten Neubau.

    Das Mythenschloss prägt das Seeufer von Zürich. Im Unterschied zum Roten und zum Weissen Schloss ist das Mythenschloss weder besonders alt noch besonders ehrwürdig. Es ist ein Zwitter. Von der Seeseite sieht es wie ein grossbürgerliches Wohnhaus aus, von der Alfred-Escher-Strasse wie ein beliebiges aus den 1980er-Jahren stammendes Bürogebäude. Swiss Re, Eigentümerin des Gebäudes seit den 1960er-Jahren, kam 1981 zum Schluss, dass die Anforderungen an die geplanten Arbeitsplätze nur durch einen Neubau zu erfüllen wären. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurde lediglich die Fassade auf der Seeseite rekonstruiert.
    [...]

    https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/…/story/27951164

    Zitat von landbote.ch

    Das Mythenschloss darf abgerissen werden

    Der Stadtrat hat das Mythenschloss am Zürcher Seebecken aus dem Inventar der Schutzobjekte entlassen, denn die Swiss Re will dort ein neues Bürogebäude bauen. Der Entscheid ist rechtens, sagt das Baurekursgericht.

    Das sogenannte Mythenschloss am Zürcher Seeufer ist nicht schützenswert und darf durch einen Neubau ersetzt werden. Das Verwaltungsgericht hat eine Beschwerde der Vereinigung Archicultura abgewiesen, die sich gegen die Entlassung des Gebäudes aus dem Inventar der schützenswerten Bauten richtete. Swiss Re will im Neubau von Meili/Peter Büros schaffen, um längerfristig alle Schweizer Mitarbeiter in Zürich konzentrieren zu können.
    [...]

    https://www.landbote.ch/ueberregional/…/story/12739120

    Zitat von nzz.ch

    Kein Schutz fürs Mythenschloss

    Weil es sich um eine «oberflächliche Rekonstruktion» handle, darf die Swiss Re das Mythenschloss abbrechen. Das Verwaltungsgericht hat eine entsprechende Beschwerde abgewiesen.

    Das sogenannte Mythenschloss am Zürcher Seeufer ist nicht schützenswert und darf durch einen Neubau ersetzt werden. Das Verwaltungsgericht hat eine Beschwerde der Vereinigung Archicultura abgewiesen, die sich gegen die Entlassung des Gebäudes aus dem Inventar der schützenswerten Bauten richtete. Swiss Re will im Neubau von Meili/Peter Büros schaffen, um längerfristig alle Schweizer Mitarbeiter in Zürich konzentrieren zu können.
    [...]
    Archicultura fand, man müsse das Mythenschloss erhalten, weil es sich um ein postmodernes Gebäude handle, das eben genau den Umgang mit alter Bausubstanz dokumentiere, wie man ihn in den siebziger und achtziger Jahren pflegte. Damals waren in Zürich immer wieder Gebäude ausgehöhlt oder sogar rekonstruiert worden. Das Verwaltungsgericht stützt nun ein denkmalpflegerisches Gutachten und dessen Auslegung im Urteil der Vorinstanz, wonach das rekonstruierte Mythenschloss nicht die Qualität habe, um als Schutzobjekt zu gelten. Das Gebäude dokumentiere die Postmoderne weder besonders aussagekräftig noch besonders qualitätsvoll, heisst es im Urteil. Es handle sich vielmehr um eine fragmentarische, oberflächliche Rekonstruktion.
    [...]

    https://www.nzz.ch/zuerich/kein-s…loss-ld.1317784

    "Schloss" ist natürlich etwas übertrieben für den grauen Kasten, aber die klassische Gestaltung und die Lage der Seeseite würden doch sehr für einen Erhalt der Fassade oder eine authentische Rekonstruktion der ursprünglichen Architektur sprechen.
    Im Prinzip aber ein Paradebeispiel wie es mit zu kompromisshaften Rekonstruktionen gehen kann: die modernistische Fassadenseite kann und will keiner mehr sehen (im ersten Bericht sieht man seitlich von oben angeschnitten die andere, scheußliche Seite), lohnt sich nicht, noch irgendwas daran zu tun, und bei der rekonstruierten Seite heißts kurzerhand "ist kein Denkmalwert vorhanden", was theoretisch-formal auch stimmen mag. Der Wert des Ortsbildes an sich wird aber wie so oft nicht berücksichtigt.