• Ich finde den Entwurf ganz in Ordnung - sieht aus wie Klassizismus.


    Klassizistische Neubauten mag ich natürlich auch sehr - dagegen ist an sich nichts einzuwenden - nur eben an dieser stadthistorisch sehr sensiblen Stelle: Straßenecke Kolk/Kleine Petersgrube mit dem fast ausschließlich mittelalterlichen Ensemble, das dort über die Jahrhunderte hinweg noch so zusammenhängend vorhanden und gut erhalten ist, (u. a. den 2. WK und die Nachkriegszeit überstanden), finde ich eine komplett kalkweiße Fassade und ellenlange zugemauerte, weiß getünchte Fensteröffnungen im 1. OG völlig deplaziert. Der Kolk ist eine sehr schmale Gasse, im Gegensatz zur Großen Petersgrube, und so ein Neubau an dieser Straßenecke ist einfach zu dominant und erdrückend zu den filigranen Treppengiebelhäusern.

  • Frank

    Hast du eigentlich Infos was zukünftig auf dem Areal der Innenstadt Parkhäuser im Areal Schmiedestraße, Depenau und Marlesgrube geplant ist. Da stehen ja zwei riesige Parkhäuser plus Volksbank. Das wäre eigentlich das zweite Areal für eine umfassende Stadtreparatur.

    APH - am Puls der Zeit

  • sieht aus wie Klassizismus

    Nicht wirklich, allenfalls in ferner Anlehnung, quasi in sehr freier Reminiszenz. Es fehlen jegliche klassizistischen Detailformen wie Gesimse, Profile und Ornamente. Lediglich bei dem profillosen Dreiecksgiebel kann man bei gutem Willen Anklänge im Klassizismus zuschreiben.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • sieht aus wie Klassizismus


    Nun, ich vermeine Gesimse und eine Erdgeschossrustifizierung im Erdgeschossbereich zu erkennen. Hinzu kommt die weiße Farbe. Das Wechselspiel zwischen Dreiecksgiebel und Rundbogen-Gestaltung der Fassade erinnert mich entfernt an die klassizistischen Affentor-Häuser in Frankfurt-Sachsenhausen.

    https://www.architektur-bildarchiv.de/data/media/pre…-Main-28863.jpg

    https://www.architektur-bildarchiv.de/data/media/pre…-Main-28865.jpg

    Natürlich ist das in Lübeck nur ein in der Formsprache sehr reduzierter Neo-Klassizismus.

  • Natürlich ist das in Lübeck nur ein in der Formsprache sehr reduzierter Neo-Klassizismus.

    Nicht nur das, es pervertiert elementare Grundsätze des Klassizismus, indem ein Gesims mitten durch die Rundbogenblende verläuft. Bei diesem Entwurf geht allenfalls das Erdgeschoss als klassizistisch durch. Der Rest ist freie Interpretation.

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  • Eine gelungene, wie ich finde. Eine Art Vorhang in die Fassade einzustanzen, finde ich ganz entzückend. Der verspielte Umgang mit Konventionen entspricht doch geradezu der Essenz eines Puppenspieltheaters. Ich persönlich hätte das noch weiter auf die Spitze getrieben und "Fäden" in die Fassade gezogen. Die Seite ist mir zu simpel, dort hätte ich das Puppenspiel so visualisiert. Schade ist, dass man nicht eine Dachgeschossebene draufgepackt hat. So wäre die Integration in den Straßenverlauf in der Tat organischer möglich. Und dort hätte man doch etwas Schönes integrieren können. Vielleicht eine kleine Puppenwerkstatt, in der die Kleinen selbst schnitzen und spielen. Insgesamt jedenfalls ein prächtiger Sieger, der keck aus der Reihe tanzt.

  • Frank

    Hast du eigentlich Infos was zukünftig auf dem Areal der Innenstadt Parkhäuser im Areal Schmiedestraße, Depenau und Marlesgrube geplant ist. Da stehen ja zwei riesige Parkhäuser plus Volksbank. Das wäre eigentlich das zweite Areal für eine umfassende Stadtreparatur.

    Ja, ohne Frage - das ganze Gebiet zwischen St. Petri und Dom bräuchte dringend eine Stadtreparatur nach Art des Gründungsviertels. Hier an der Schmiedestraße, Kleinen Kiesau und den mittleren und oberen Teilen von Depenau, Marles- und Dankwartsgrube findet man eine eigentlich noch größere städtebauliche Katastrophe vor als ehemals im Gründungsviertel.

    Hier das Gebiet bei Google Maps.

    Anstatt der kleinteiligen Bebauung mit historischen Häusern, die in den unteren Teilen der beiden Gruben und der Depenau noch erhalten ist, findet man in den kriegszerstörten Teilen nun wenige Großbauten, vorrangig aus den 60ern, als da wären:

    1. Das Parkhaus Schmiedestraße direkt neben der Petrikirche(!)
    2. Damit unterirdisch unter der Kleinen Kiesau hindurch verbunden die "Hochgarage" zwischen Depenau und Marlesgrube
    3. Das Atlantic Hotel und daran angeschlossen
    4. das Zentralbad Schmiedestraße
    5. Die Hanseschule für Wirtschaft und Verwaltung, wie auch ehemals im Gründungsviertel eine Berufsschule, zwischen Marles- und Dankwartsgrube.

    Alle absolut altstadtuntauglich! Wenn das Gründungsviertel mal fertig ist, wird das hier der wohl noch größte vorhandene städtebauliche Missstand der Lübecker Altstadt sein. Die historischen Straßenfluchten und Kubaturen werden komplett missachtet, die Hochgarage füllt gar nur den halben Baublock. Die Straße Kleine Kiesau wurde wegen der Schwimmhalle verschwenkt. Alles einfach nur eine schlimme Hinterhofatmosphäre. :kotz:

    Zu Deiner Frage, was hier geplant ist:

    In absehbarer Zeit leider überhaupt nichts! :sad:

    Parkhaus und Hochgarage sind in Privatbesitz - im Gegensatz zu den anderen Parkhäusern und -plätzen, die von der stadteigenen KWL bewirtschaftet werden. D.h. hier hat die Stadt gar keinen Einfluss, und wenn ich das so sehe, werden die beiden potthässlichen und völlig falsch platzierten Häuser so lange ausgepresst werden, bis sie irgendwann zusammenfallen.

    Das Atlantic-Hotel ersetzte ca. 2010 das vormals dort stehende Gesundheitsamt. Auch ein kastenförmiger Flachdach-60er-Jahre-Bau der primitivsten Sorte, der die Straßenverläufe von Schmiedestraße und Kleiner Kiesau komplett ignorierte. Das Hotel ist da schon ein deutlicher Fortschritt an beiden Straßen, wenn auch insgesamt ein Stockwerk zu hoch und mit weiterem Verbesserungspotential insbesondere an der Kleinen Kiesau (dort liegt die Tiefgarage des Hotels). Da es aber so neu ist, wird hier garantiert nichts weiter passieren.

    Schwimmhalle: Ein an sich architektonisch vergleichsweise interessanter Bau - allerdings absolut unpassend für die Altstadt. Bevor das Hotel gebaut wurde, stand ganz kurz zur Debatte, ob sie abgerissen werden sollte. Ich hatte mich darauf schon gefreut, aber es regten sich Proteste für den Erhalt der Schwimmhalle in der Altstadt - Wahnsinn! :kopfwand: Jedenfalls entschloss man sich dann, die Schwimmhalle zeitgleich mit dem Hotelneubau zu sanieren und mit diesem als Wellness-Bereich zu verbinden. Hier wird also auch lange Zeit nichts mehr passieren.

    Bleibt die Berufsschule: Im Rahmen der Aufgabe der Schulen im Gründungsviertel wurde erst diskutiert, auch diese zu dem Zeitpunkt marode Schule aufzugeben und nach außerhalb zu verlegen. Dann wurde sie aber leider doch grundlegend saniert und bleibt weiter bestehen - aufgrund der Kosten von mehreren Millionen, für die - und mit dem Erlös des Grundstücksverkaufs - man sicher auch hätte eine neue Schule außerhalb der Altstadt bauen können, wohl noch mehrere Jahrzehnte! :kopfwand:

    Leider eine sehr ernüchternde Bilanz und eine große vertane Chance, hätte man hier doch ein zweites Projekt wie das Gründungsviertel schaffen können, das sogar doppelt so groß gewesen wäre; zumindest aber im Bereich der Schule wäre eine Stadtreparatur möglich gewesen. :crying:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • @ Frank

    danke für die ausführliche Erklärung, sehr bedauerlich, aber wer weiß, wenn das Projekt an der Fischstraße ein Erfolg wird, vielleicht sind die Perspektiven dann in 10 oder 15 Jahren nicht ganz so düster.

    Und wenn die Rekobewegung bis dahin noch größer geworden ist, wer weiß, wie es dann aussieht :D:D

    APH - am Puls der Zeit

  • Und wer hatte gedacht dass wir ein Fischstrasse von solche Qualitat in Lubeck kriegen wurde? Mann braucht gute Beispiele und Erfolge wie Dresden, Potsdam und Frankfurt und jetzt die Grundungsviertel. Falls die Grundungsviertel beliebt wird, vielleicht ensteht ahnliches anderswo in Lubeck oder im Ostseeraum?

  • Motel One - Ergänzung

    Oh, da bist Du mir aber ganz kurz zuvorgekommen. Ich wollte auch in Kürze über das fast fertig Motel One berichten und hatte auch schon viele Fotos gemacht. Übermorgen, am Sonntag, wollte ich bei Sonne die restlichen Fotos des jetzt rundherum ausgerüsteten Gebäudes machen. Aber das spare ich mir dann. Ergänzend möchte ich aber auch noch ein paar Fotos zeigen, damit ich die nicht alle umsonst gemacht habe. Es sind auch die von Dir noch nicht gezeigten Seiten und einige andere Ansichten dabei. :koenig:
    Los geht´s also:

    Motel_One_Schuesselbuden.jpeg
    Abb.1: Eine aus mehreren Fotos zusammengesetzte Gesamtansicht, Ecke Schüsselbuden/Marktwiete


    Motel_One_Schuesselbuden2.jpeg
    Abb.2: Gegenläufige Ansicht, aufgenommen von der Ecke Fischstraße/Schüsselbuden. Links das gerade sanierte neugotische Marienwerkhaus von 1902, dann das neue Motel One, dahinter Ingenhovens Peek&Cloppenburg und wiederum dahinter die Kreuzung Schüsselbuden/Kohlmarkt/Schmiedestraße/Holstenstraße. Ganz hinten ist das Atlantic-Hotel in der Schmiedestraße zu sehen, das ich bereits in Beitrag 209 erwähnte.


    Motel_One_Twiete2.jpeg
    Abb.3: Interessanter Einblick: Die quasi wiederhergestellte schmale historische Gasse zwischen Marienwerkhaus und Motel One. Das vormalige Stadthaus nahm nur in etwa die Hälfte des Grundstücks ein, so dass hier statt der Gasse nach dem Krieg ein kleiner freier ahistorischer Platz bestand. Insofern eine kleine Stadtreparatur. Die Gasse hat meines Wissens nach keinen Namen und wird auf historischen Stadtplänen einfach als "Twiete" bezeichnet. Am Ende der Twiete der Seitenflügel des unter Denkmalschutz stehenden "Rathaushofes" und dahinter Dach und einige der vielen Ziertürmchen des Rathaushauptgebäudes.


    Motel_One_Weiter_Krambuden.jpeg
    Abb.4: Die zweite Traufseite an der Gasse "Weiter Krambuden". Rechts die Ecke des Marienwerkhauses, hinten die Marktseite des schrecklichen P&C-Baus. Auf dieser Seite des Motel One-Neubaus wurde ein Teil der Fassade erkerartig hervorgehoben. Damit sollte die historische Bebauung zitiert werden, die hier aus mehreren Häusern bestand (und natürlich nur halb so hoch war). So wirklich gelingen will das nicht, aber immerhin mehr Gliederung als am Schüsselbuden...


    Motel_One_Braunstrasse.jpeg
    Abb.5: Ansicht aus der Braunstraße: Das Gebäude bildet einen schönen Abschluss der Braunstraße. Das Abknicken des Straßenverlaufes in die Markttwiete führt den Betrachter optisch zum Rathaus hin. Diese Ansicht mit den hinter dem Neubau aufragenden Rathaustürmen finde ich sehr beeindruckend. Für mich ist hier ein interessantes Stadtbild entstanden.


    Motel_One_Pfeiler.jpeg
    Abb.6: Am Gebäudesockel wird noch gearbeitet. Die Verblendung wurde nicht bis zum Bodenniveau heruntergezogen. Die Sockelzone wird offenbar noch anders gestaltet. Einen Eröffnungstermin kenne ich wie Maxileen auch noch nicht. Ursprünglich war zu lesen, dass es noch dieses Jahr sein sollte, aber daran glaube ich nicht mehr, auch wenn mittlerweile sogar sonntags am Innenausbau gearbeitet wird.


    Motel_One_Visualisierung.jpeg
    Abb.7: Hier noch die vom Bauzaun abfotografiert Visualisierung. Gegenüber dieser wurden noch ein paar kleine Verbesserungen vorgenommen: Auch im Giebeldreieck der mittleren und rechten Fassade wurde nun zwei statt einem Fenster eingebaut. Die Fassade zum Schüsselbuden wurde durch Regenfallrohre gegliedert. Überhaupt finde ich die außenliegenden Regenfallrohre eigentlich positiv. Eigentlich, weil die Vertiefungen, in denen die Rohre liegen, leider mit Kupferblechen geschlossen wurden, was die gliedernde Wirkung mindert, da die Fassade dadurch wieder glatt wird. Schade. Ich befürchte auch, dass die bis zum Boden reichenden Kupferbleche und -rohre irgendwann "Metallliebhaber" finden werden...

    Hier übrigens die Projektseite des Architekten Riemann mit mehr Visualisierungen und Grundrissen:
    http://www.riemann-luebeck.de/projekte-wettb…ne-luebeck.html


    Stadthaus.jpeg
    Abb.8: Da Maxileen kein Foto des Stadthauses hatte, habe ich mal schnell eins meiner alten analogen abfotografiert (denn ich wohne ja schon seit 1967 in Lübeck :koenig: ). Das Foto muss ungefähr von 1995 sein. Das Stadthaus (Mitte unten) war wirklich eine grauenvolle Nachkriegs-Rasterkiste. Da nützte es auch nichts dass die Fassade ursprünglich mit Sandsteinplatten verkleidet war, die aber Ende der 90er entfernt wurden, als das Haus statische Probleme bekam.


    Noch kurz meine Meinung zum Neubau:
    Eine ganz deutliche Verbesserung des Vorzustandes (1960er bis 2002 Stadthaus, 2002-2016 Parkplatz). Insbesondere, wenn man weiß, dass ursprünglich vorgesehen war, ein Bürohaus in gleicher Architektur wie das P&C-Gebäude (nur komplett verglast) hier hinzuklotzen. Dieser Kelch ist zum Glück an Lübeck vorbeigegangen, da sich kein Investor fand.
    Und als ich las, dass auf dem kleinen Grundstück ein Motel One mit 122 Zimmern entstehend soll und man die Häuser der Kette in anderen Städten kennt, befürchtete ich zunächst das Schlimmste (zu hoch, aus Glas und Stahl und mit Staffelgeschoss). Als ich dann diesen Siegerentwurf des Wettbewerbs sah, war ich doch positiv überrascht. Die Seite an der Markttwiete mit den drei verspringenden Giebeln gefällt mir sogar ausgesprochen gut. Sogar der historische Versprung des linken Giebels am Schüsselbuden wird zitiert, auch wenn er geringer ausfällt als historisch gewesen.
    Die langen Traufseiten an Schüsselbuden und Weitem Krambuden sind aber zugegeben etwas "ermüdend". Ich hätte alle 4 Fensterachsen einen etwas größeren Abstand zur Gliederung eingeführt. Zudem ist es sehr unschön, dass die Fenster im EG und 1. OG kleiner sind als die in 2. und 3. OG. Das hätte umgekehrt gehört oder zumindest alle gleich groß. Das rustizierte EG wirkt aber wiederum sehr angenehm

    Das Gebäude macht äußerlich immerhin einen wertigen Eindruck, der aber täuscht. Der Fassadenaufbau setzt sich nach meinen ausführlichen Beobachtungen während der Bauzeit wie folgt zusammen: Beton - darauf geklebt schwarze Isolierblöcke - darauf eine Putzschicht, darauf geklebt gelbe (warum nicht rote?) Riemchen (Vollsteine wurden nur für die Arkadenpfeiler und die Rustizierung im EG verwendet) und abschließend eine hellbeige Schlämme-Schicht auf entsprechender Grundierung. Die noch offene Sockelzone wird gerade mit rosafarbenem Styropor beklebt. Mal sehen was dann da noch drüberkommt. X/

    Ich hoffe, dass diese vielen Schichten halten und nicht alles irgendwann wieder runterkommt... :/

    Alle Fotos von mir

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    2 Mal editiert, zuletzt von frank1204 (19. Juni 2023 um 20:37) aus folgendem Grund: Bilder wiederhergestellt

  • Kann jemand etwas zum (neu?)barocken Vorkriegsbau auf diesem Grundstück sagen?
    fotothek.slub-dresden.de/fotos…00/df_pwj-pos_0044052.jpg

    Klar kann ich. Es handelt sich um das "Pflugsche Haus" Schüsselbuden 15, hier in groß:


    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei.

    Hier noch eine weitere, deutlichere Ansicht bei LN-Online.

    Soweit mir bekannt ist, wurde der untere Teil 1720 erbaut und das ganze dann 1805 aufgestockt. Zum Schüsselbuden hin erhielt das aufgestockte 2. OG Blindfenster mit Malereien.

    Das neue Motel One ist natürlich kein Vergleich hierzu. Wenn ich das jetzt selber so sehe, wäre da wohl doch eher eine Reko angesagt gewesen... ;(

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich werde noch ein paar Bilder liefern, wenn alles fertig gepflastert ist. Momentan ist rundum noch alles aufgerissen. Das hat sich etwas hingezogen, weil unter dem alten Straßenbelag noch historische Mauerreste gefunden wurden und die Archäologen nochmal ran mussten.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Man mag ja ein wenig fremdeln mit dem Motel, aber die Qualität der Bauausführung ist doch bemerkenswert. Gleichfalls fügt sich der Gebäudeteil sehr gut in die Lage dort ein. Dieses kann man von seinem Nachbarn - dem P&C - allerdings überhaupt nicht sagen.

    PS: Die Ästhetische Krone zeigt sich auch am goldenen Schriftzug des Motels - das übliche Hellblau fehlt gänzlich - zum Glück - so wirkt das Gold erst richtig. Und dann in klein - also vornehm hanseatisch zurückhaltend eben.

  • Stadtentwicklung im Lübecker Filz

    Zitat

    In diesem Fall zeigt sich einmal mehr, dass die Oberhoheit des direkt gewählten Bürgermeisters über Fragen des Denkmalschutzes und die Beförderung individueller Interessen spezieller Bauherren oder, anders herum, die Weisungsgebundenheit von Fachabteilungen durch nicht nach fachlichen Kriterien abwägende Verwaltungsinstanzen ein Problem darstellt, welches durch das geltende Denkmalschutzgesetz und die Gemeindeordnung leider gedeckt wird. Dass sich die Lübecker Bürgerschaft einer Auseinandersetzung mit den Details dieses Geschäfts bislang weitgehend verweigert und damit auch verhindert, dass die zwingend einzuschaltenden Träger öffentlicher Belange ihren Sachverstand in einem geordneten Verfahren einbringen können, fällt allerdings in die Kategorie eines systemischen Staatsversagens.

    Quelle: https://www.unser-luebeck.de/magazin/stadt/…-luebecker-filz