Berlin-Mitte - Leipziger Platz, Leipziger Straße

  • sieht das alles nicht ein bißchen verloren aus? Wenn man das Gebäude des Bundesrates betrachtet, diese Schattenspiele an der Fassade - sieht richtig edel aus. Und dann der Blick in die ,, Mall'' mit den hingeworfenen Sitzmobiliar - also ich fühle mich da nicht wohl! :gehtsnoch:disgust:):--)

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Heimdall:
    Baubeginn sollte eigentlich 2015 sein. Mal sehen, ob (und vor allem womit) die Inifinorsa-Gruppe in diesem Jahr loslegt.
    Link 1, Link 2, Link 3


    kaffeesachse:
    Wie soll denn auch heutige Investorenarchitektur mit preußischer Repräsentationsarchitektur messen können?

    Hinsichtlich der Möblierung und der allgemeinen Anmutung der Passage gebe ich dir recht, aber zu berücksichtigen ist natürlich die aktuelle Jahreszeit.

    Dagegen ist die 'Mall' im Inneren m. E. sehr angenehm und geschmackvoll gestaltet: Hölzerne Rolltreppenverkleidungen, schöne Fußbodenverfliesung, großzügige Ledersitzgarnituren samt wohlgestalteter Abfalleimer, viele großformatige Fotodarstellungen der alten Leipziger Straße/des alten Wertheim, hübsches Fahrstuhldesign, durchaus ansprechende Ladengestaltungen und -ausstattungen durch die Mieter (natürlich mit Ausnahme von Saturn).
    Und weitläufig ist es da - kaum Gedränge...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Es gibt Aufregung, weil die spanischen Investoren offenbar von der Auflage befreit wurde, 20% Wohnungen in dem letzten am Leipziger Platz zu errichtenden Gebäude bereit zu halten.

    Sicherlich hat der Vorgang ein gewisses Geschmäckle, andererseits haben die Wohnungen an dieser Stelle wirklich keine ruhige Lage. Außerdem machen die paar Wohnungen wohl die Suppe dort nicht mehr fett. Es ist, trotz aller berechtigter Kritik, auf jeden Fall zu begrüßen, dass ab nächstem Jahr das Grundstück bebaut wird.

    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/mitte-g…ngsnot-24352214

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/leipzig…s/13834292.html

  • Es ist, trotz aller berechtigter Kritik, auf jeden Fall zu begrüßen, dass ab nächstem Jahr das Grundstück bebaut wird.

    Aber ganz sicher nicht mit dem Plattenbau 2.0 der da jetzt hingesetzt wird:

    Richtig gesehen, das wird Waschbeton. Die Lobhudelei der Jury dazu:
    "Die Jury lobt die Eleganz, Ruhe und Qualität des Entwurfs, die vor allem durch die Fassade aus großformatigen Kunststeinelementen entstehe. Mit den Jahren werde der Bau so eine „interessante Patina“ bekommen."

    Dein Optimismus, lieber Heimdall, in allen Ehren, selbst beim Bunker der gerade in Quartier V/I in Dresden zerstört, aber was ist denn hier zu begrüßen? Bisher war ich einer der wenigen Verteidiger des meiner Meinung nach gut gelungenen Potsdamer Platzes und des immerhin ordentlichen Leipziger Platzes. Aber dieser Plattenbau wird beiden Platzanlagen mit einer Dekade Verspätung ordentlich in die Suppe spucken.

  • Hm, es ist wirklich eine interessante Frage, wie man die spärlichen Quellenangaben und die Visualisierungen im Hinblick auf das Fassadenmaterial des Neubaus Leipziger Platz 18+19 interpretieren soll. In der Pressemitteilung auf der genannten Seite ist die Rede von einer "feinausgebildeten Fassadenstruktur aus Beton- und Glasflächen", wenig später von "großformatigen Kunststeinfassadenelementen", wobei ich denke, dass Kunststein nicht Waschbeton meinen dürfte. Nach den Visualisierungen könnte es m.E. durchaus Waschbeton sein, oder eben auch eine andere Art von Oberflächenstruktur, wozu Kunststein ja vielfältige Möglichkeiten bietet. Es bleibt also abzuwarten, was noch veröffentlicht oder eben dann letztlich gebaut wird.
    Die sehr harte Kritik an diesem Bau kann ich gleichwohl nicht so recht nachvollziehen. Der Gesamteindruck des Ensembles Leipziger Platz speist sich m.E. doch zur Hauptsache aus der Raumform, die dieser Bau letztlich in perfekter Weise aufnimmt. Die Kubatur des spiegelbildlich gegenüberliegenden Bestandsbaus wird fast 1:1 gespiegelt. Der Fassadenrhythmus lehnt sich eng an die weiteren Bestandbauten an, so dass ich die Bewertung durch die Jury als "ruhig" vollauf nachvollziehen kann. Insgesamt denke ich, dass man den Leipziger Platz halt entweder mögen kann oder auch nicht, aber dass dieser spezielle Schlußstein den Gesamteindruck nicht mehr nennenswert verändern wird.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Snork (3. August 2016 um 16:39)

  • Bei aller Liebe...DIESES Bauvorhaben hat mehr als nur ein "Geschmäckle"!

    Ein früherer SPD-Senator legt Widerspruch gegen den Bescheid des Bezirksamts ein..landet bei seinem alten SPD-Spezi, der eine Befreiung von den üblicherweise dort geltenden Bauvorschriften erteilt, mit denen sich ALLE anderen dort am Leipziger Platz versammelten Grundstückseigentümern rumschlagen mussten?

    Nicht nur, dass ich SEHR gut die Verärgerung der anderen Grundstückseigentümer nachvollziehen kann 8die im Übrigen schon mit Klagen gedroht haben!), die sich ja absolut verarscht vorkommen müssen (die hätten nämlich auch gerne auf die Schaffung von Wohnraum zugunsten von höherer Rendite für Gewerbeflächen verzichtet!), aber dieser Filz, der sich in unserer Stadt anscheinend nicht ausrotten läßt, ist doch einfach nur zum kotzen!

    Hanebüchen die Begründung, die SPD-Senator Geisel für seine Genehmigung gibt: "es wäre aufgrund der Lärmbelastung nmd. am Leipziger Platz zuzumuten, dort zu wohnen?"
    Ach...aber den anderen Mietern in den umliegenden Wohnungen schon?

    Da bekommt also der Inhaber des Grundstücks, das erst nach mehreren Jahren als Letztes am Leipziger Platz bebaut wird, also auch noch ein Goodie obendrein? Noch dazu für einen Bau, der, wie es scheint, ja nun wirklich keine Augenweide darstellt? Sorry, aber der Fisch stinkt vom Kopf her!!!

  • ^^Es erscheint mir auch bemerkenswert, dass der Waschbeton offenbar für Menschen meiner Generation - also Mitte bzw Ende der 60er Jahre geboren - eine Art rotes Tuch darstellt, symbolisiert er doch so ziemlich alles, was an der Bautätigkeit der 60er und 70er Jahre heute als verabscheuungswürdig angesehen wird, auch von mir. Auch heutige Architekten meiden - bisher - den Waschbeton wie der Teufel das Weihwasser, selbst sonst überzeugte Modernisten. Aber warum eigentlich ist der Waschbeton so diskreditiert? Nüchtern betrachtet besitzt er eine Art Natursteinoberfläche, wogegen normalerweise niemand etwas einzuwenden hat, im Gegenteil. In der Assoziation steht er eben für öffentliche Gebäude, Bodenbeläge und Straßenmöblierungen der damaligen Zeit, genießt aber definitiv nicht den Bonus anderer Vergangenheits- und Kindheitssentimentalitäten, die sich vielleicht ansonsten positiv mit der damaligen Zeit verbinden mögen. Ob spätere Generationen dieselbe Aversion gegen Waschbeton entwickeln werden wie die unseren? Eher nicht, glaube ich, denn einen wirklich unabweisbaren objektiven Grund gibt es hierfür nicht.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Mal einige Bilder der zur Hälfte westlich vom ursprünglichen Standort rekonstruierten, im Jahr 1776 nach Carl von Gontard vollendeten Spittelkolonnaden, welche sich erfreulicher Weise zur Zeit ohne Besudelungen zeigen. Das gilt selbst für die alte Postmeilensäule. Das einzige Ärgernis ist, dass in der dahinterliegenden Grünanlage ausgiebig uriniert wird. Dit is Berlin!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Warum wird das alte Palasthotel am Leipziger Platz nicht wieder aufgebaut?
    Das ist edle Architektur.

    Vielleicht gerade aus diesem Grund.
    Es könnte dann leichter der Eindruck entstehen, dass die Gebäude drumrum so gar keine edle Architektur sind. :sad:

  • Die Berliner Zeitung berichtet, dass die Bebauung der letzte Baulücke am Leipziger Platz nun genehmigt ist und auch ohne Wohnungen gebaut werden darf, wogegen der Bezirk sich gewehrt hatte.

    MoPo

  • Hier nochmal im Detail was uns erwartet:

    Moment, das kann nicht stimmen, das ist doch ein Bild einer 70er Waschbetonplatte aus Ostberlin?!
    Nö, stimmt schon so...

  • Echt keine Schönheit topt, aber nicht die Dinger aus dem Oranienburger Strang und DAS! Ist echt traurig, weil das teil hier auch schon echt banal ist(und nebenbei wirklich an so ein hässliches Waschbeton Bürohaus aus den 70ern erinnert,wobei ich den Bronze, oder kupfer rahmen und dem stolzen Portal was abgewinnen kann). Schade aber hebt Gebäude wie, den Eisenzahn, oder das Tolle Palais Holler nur noch mehr vor. So wird das gemacht die Herren Architekten! Moderne die sich auch als solche zeigt aber unterstützt anstatt zu zerschneiden.

  • Eigentlich hatte man sich ja schon an die Attrappe am Leipziger Platz N°18/19 gewöhnt, zumal diese eine der besseren "Fassaden" des Leipziger Platzes darstellt.

    Immerhin schafft es der Neubau nicht, den baulichen Tiefpunkt des Platzes, nämlich die N°10, zu unterbieten - das wäre auch nur schwerlich möglich.

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    (Immanuel Kant)

  • Der schon fest abgezäunte Baugrund heute. Bald wird das Rasteroctogon Leipziger Platz vollendet sein.

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    (Immanuel Kant)

  • "Das TRION besticht mit souveränem Charakter und markanter Visibilität. Eleganz, Ruhe und Qualität zeichnen die Architektur des renommierten Büros léonwohlhage aus. Die Fassade aus großformatigen Kunststeinelementen strahlt zurückhaltende Größe aus." (...)

    Na dann wird's wohl so sein...
    :lachen::lachen:

    (...) "Einzigartig und repräsentativ - wer hier einzieht, setzt Zeichen."

    Nur in welcher Hinsicht ??
    :gehtsnoch::gehtsnoch: