• Man konnte das Feuer von Mauerstetten aus sehen, und als Kirchenfreund so ein fast schon mittelalterlich anmutendes
    "Spektakel" in der naechsten Umgebung erleben zu muessen, ist nicht schoen. Die Familie meiner Mutter kommt aus Wald, daher ist auch etwas Verbindung zum Ort fuer mich mit dabei.


    Hier sind ein paar Eindruecke der letzten Tage, alle Bilder und der untenstehende Bericht sind von der offiziellen Websitedes Orts (Wald im Allgäu und Berichte aus den Tagen davor):

    Vor dem Brand, Ansicht von Norden: http://img820.imageshack.us/img820/2650/wald0.jpg

    Brand des Kirchturms: http://img842.imageshack.us/img842/5908/wald2a.jpg

    Danach: http://img12.imageshack.us/img12/6919/wald3.jpg

    Die ausgebauten Glocken, oder was von ihnen uebriggeblieben ist: http://img836.imageshack.us/img836/116/wald1.jpg


    "Völlig eingepudert in grauer Asche und Staub steigen die beiden fleißigen Mitarbeiter der Firma Hubert Schmid aus ihrerArbeitsgondel. Den ganzen heutigen Montag lang konnten sie mithilfe der Schwerlastkräne in der Turmruine das Glockengestänge und die fünf Glocken aus der Verankerung lösen und nach und nach auf den Friedhof absenken. Traurigstanden am Abend eine Reihe Anwohner und Pfarreimitglieder um die alten und schönen Klangkörper aus der Geschichte. Die Hitze des Feuers hat sie unbrauchbar gemacht. Kleinere und größere Risse durchziehen die Glocken. Die älteste derfünf Glocken ist gar in einige Teile zerbrochen. Leider hatte ich meinen Foto nicht dabei, sodass ich hätte einige Bildermachen können.


    Die größte Glocke ist sicherlich 1,40 m hoch und wurde im Jahr 1951 gegossen und zusammen mit zwei anderen, wesentlich kleineren Glocken im gleichen Jahr eingebaut. Im Zweiten Weltkrieg mussten nämlich die Vorgänger an die Kriegsindustrie abgegeben werden. Eine weitere Glocke stammt aus dem Jahr 1929. Sie ist dem Hl. Nikolaus geweiht undman findet eine entsprechende Widmung in lateinischer Sprache und ein passendes Bild auf dem Guss. Die zweitgrößte
    Glocke ist mit 360 Jahren die Älteste. Sie trägt die Jahreszahl 1651, einen lateinischen Segen und Verzierungen. Leider istsie in einige Teile zerbrochen. Edmund Happ möchte im Brandschutt nach den Überresten suchen und so zusammensetzenund aufbereiten, dass sie im Museum betrachtet werden kann.


    Vom fünf Meter hohen Turmkreuz fand Edmund bereits die meisten Einzelteile. Die zehn Metallteile lagen vor und in derSakristei verstreut. Deutliche Spuren vom Blitzeinschlag sind an ihnen zu sehen.

    Im Turm befand sich nicht nur das Uhrwerk aus den fünfziger Jahren. Im ersten Obergeschoss war auch das alte Uhrwerk, das imKirchenführer beschrieben wird, gelagert. Es ist leider völlig verbrannt und zerstört. Das neuere Uhrwerk ist abgestürzt und liegtverkeilt im Aschehaufen im Turmboden. Im ersten Versuch ließ es sich nicht bergen."


    Christian

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

    Einmal editiert, zuletzt von BIO-Bayer (23. Januar 2012 um 21:33) aus folgendem Grund: Zu viel gebildert, jetzt vernuenftig verlinkt