Da bin ich verblüfft: Der amerikanische Präsident hat ein Denkmal für den amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. eingeweiht, das für europäisch trainierte Augen deutlich an die Denkmäler des Stalinismus in unserer Nachbarschaft erinnert. Dafür gibt es ein bemerkenswertes Detail, die 9 Meter hohe Statue ist das Werk des Bildhauers Lei Yixin aus Changsha/Hunan. Die Steine wurden in China geschlagen und in den USA zusammengesetzt.
Schon beim Entwurf war der Einfluss des sowjetischen Stils aufgefallen, die Washington Post ätzte:
A truly great monument to King would distill out the essence of his message and accomplishment (the "content of his character") instead of dwelling only on the skin and muscle and bone he presented to the world. A truly great monument to King, that is, would clearly and only be about this country's greatest champion of civil rights. It couldn't be imagined representing anyone else, with any different values -- someone, say, like an apparatchik of Stalin's or Mao's.
Auch der Bericht der Tagesschau in diesem Sinne:
[Lei Yixin] sei deutlich sichtbar von seinem kommunistischen Umfeld geprägt, hieß es in Zeitungskommentaren. Vieles an dem Denkmal erinnere an Bildnisse von Stalin.
