Stuttgart - Palais am Reitweg

  • "Das Palais am Reitweg ist mehr als ein innovativer Neubau
    in schönster Jahrhundertwende-Optik.
    Ein Kleinod im Stuttgarter Westen mit 9 Wohnungen von
    ca. 57 bis 182 m², prächtigem Entrée und Turmzimmer.
    Mit kleinem Eckladen und hochwertigem Innenraumdesign,
    Aufzug, Parkgarage und nachhaltigem Energiekonzept."

    http://www.palais-am-reitweg.de/index.html

    "Die Johannesstraße war eine der großen Prachtstraßen, aber im Krieg wurden viele Gebäude komplett zerstört", berichtet Matthias Korff, der Projektleiter bei Planbau Schwaben ist. Auch von dem Haus an der Ecke Breitscheid- und Johannesstraße ist nur noch das Erdgeschoss sowie das erste Stockwerk erhalten. Notdürftig wurde das Gebäude mit einem zweiten Geschoss und einem Dach versehen. "Wir wollen das Haus in seinem alten Glanz wiederherstellen und an historische Zeiten anknüpfen", erklärt Korff das neueste Bauprojekt des Planungsbüros. Die Stadt sei früher viel schöner gewesen. "Vielen Häusern fehlt es heutzutage an Esprit und nachhaltiger Schönheit. Wenn wir in 50 Jahren vor unseren Gebäuden stehen, dann wollen wir sie noch genauso gut finden wie heute", erklärt er seinen Anspruch. Ein Großteil der Menschen würde gerne in Altbauten wohnen. "Allerdings will heute keiner mehr knarrende Böden, zugige Fenster und teure Ölheizungen im Keller."

    http://content.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/29664….html?ausw=west

    :applaus:

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (14. Juni 2015 um 10:22)

  • Na, wenn das Neorenaissance ist, gute Nacht. Klar ist das Haus besser als die meisten, trotzdem sind die plattgedrückten Fenster mit Absturzsicherungen gruselig. Und wir müssen uns ja auch alles in Styropor vorstellen.

  • Man kann auch alles schlechtreden und findet an allen Enden einen Grund zu mosern. Doch wäre der Wiederaufbau nach dem Krieg in dieser Form gelaufen, ich wäre hocherfreut.
    Die Wohnungspreise von bis zu 1,2 Mio. Euro finde ich allerdings total übertrieben. Für dieses Geld würde ich bestimmt keine Wohnung, sondern ein eigenes Haus kaufen.

  • Grundsätzlich sehr positve Nachricht aus Stuttgart, einer Stadt aus der es meistens nur schlechte Nachrichten gibt!

    Was ich bei diesem Projekt nicht stimmig finde ist, dass der 1. Stock höher ausgebildet ist als der 2 Stock, welcher als Halbgeschoß ausgeführt werden soll. Stilistisch dachte ich, dass das Mezzanin ja auf das Erdgeschoß folgen müsste und auf das Mezzanin dann der "1. Stock" quasi als Beletage.

  • Zitat

    "Vielen Häusern fehlt es heutzutage an Esprit und nachhaltiger Schönheit. Wenn wir in 50 Jahren vor unseren Gebäuden stehen, dann wollen wir sie noch genauso gut finden wie heute", erklärt er seinen Anspruch. Ein Großteil der Menschen würde gerne in Altbauten wohnen. "Allerdings will heute keiner mehr knarrende Böden, ...


    Genau so ist es, allerdings gehören die knarrenden Parkettböden zum Esprit solcher Wohnungen dazu. Gutes Beispiel für gelungene moderne Architektur ganz nach unserem Motto: architectura pro homine :applaus:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Klasse Projekt, das freut mich außerordentlich. Allein der Erker wertet das gesamte Gebäude ungemein auf. Ich fordere nie, dass man genauso bauen solle wie vor hundert Jahren aber eine Anlehnung an diese Baukultur darf es schon sein und da finde ich setzt der Bau einen wichtigen Akzent.

  • Der Neubau scheint irgendwo zwischen modernistischen Klötzen zu stehen. Wenn das der Fall ist, könnte das schon ein bißchen wie ein Fremdkörper wirken. Zum Füllen einer Lücke innerhalb eines überwiegend gründerzeitlich bebauten Gebiets wie zum Beispiel hier in Wiesbaden hingegen wäre sowas perfekt. Ich kenne die Gegend nicht - wenn da noch vereinzelte alte Gebäude sind, dann :daumenoben:

  • Endlich mal ein Neubau, der sich den Namen "Palais" auch redlich verdient hat. Ganz dickes Lob! Alle Aspekte eines eleganten Gründerzeitlers mit einbezogen und trotzdem in der Zeit. DAS ist Idealarchitektur, wenn ihr mich fragt!

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Nach langer Bauzeit wird das Gebäude enthüllt. Ich höre schon wieder einige herumkritisieren, aber ich bin hocherfreut daß so etwas in Stuttgart möglich ist, und hoffe auf weitere Nachahmer.

    In dubio pro reko

  • Von ein paar Details abgesehen, wirklich ziemlich gut!
    ...obwohl die Visualisierung doch ein bißchen besser wirkte.

  • Da gibt's in der tat weniger zu motzen aber dennoch ist das ganze nicht so stimmig wie im Historismus. Die Architekten damals kannten den Bauschrott von heute noch nicht, die heutigen müssen sich erst sozusagen rückentwickeln um wieder klassische-stimmig bauen zu können

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Die Fenster sind eigenartigerweise etwas schmal geraten, und die dünnen Ziersprossen hätte man sich sparen können. Ansonsten aber großes Lob an die Architekten und vor allem an den Bauherrn. Jeder, der in einer Großstadt wohnt, wüßte in seiner Stadt bestimmt auf Anhieb zwei Dutzend Ecken, an denen sich so ein Bau perfekt einfügen würde. Zur Nachahmung empfohlen!

  • ich hätte da auch meine Zweifel, denn die Patzschke-Bauten haben doch allgemein mehr Ausgewogenheit in den Proportionen und mehr Gleichmaß in der Stockwerksgliederung. Die seltsam variierenden Fensterformate und Brüstungshöhen zwischen dem zweiten, dritten und vierten Obergeschoss dieses Gebäudes sind eigentlich nicht Patzschke-typisch.