Bautzen - Abrissplanungen wegen Einkaufscenterplanung (Lauencenter)

  • Sorry, ich finde 1 mit am schrecklichsten. Diese kubischen zwei Monolithen mit diesen enormen Fenstern passen da einfach nicht. 2 hat wenigstens zum Teil keine Flachdächer! Da find ich auch das noch besser, weils wenigstens wirkt wie ne bewachsene Stadtmauer oder Verteidigungsanlage: http://www.sz-online.de/nachrichten/bi…inks-g55423.jpg http://www.sz-online.de/nachrichten/bi…haus-g55422.jpg Auch den "ausladenden Eingangsbereich" finde ich bescheuert. Erst will man ein Center bauen, damit die Leute ja drin bleiben, dann aber soll man draussen Platz haben. Ja was denn nun? Wie wärs einfach, dem Blockrand zu folgen und nicht solche unruhigen Lücken in den Luftraum zu schaffen?

  • heiji, die von Dir gezeigten Links verweisen auf einen abgelehnten Entwurf, nicht aber auf den von Dir erwähnten und in der Auswahl stehenden Favoriten 2. Und dieser wirkt auf mich wie eine sehr billige weiße Kiste, auf deren Schrägdach man eigentlich verzichten kann, da es kaum wahrnehmbar sein dürfte. Vielleicht könnte man beim Favorit 1 noch ein Schrägdach nachbessern, dann hätte man aber die allein schon durch das Material höherwertiger und wärmer wirkende Variante gefunden.

  • Ist mir doch bewusst, dass er leider abgelehnt wurde. Ich schrieb ja, dass die verlinkten Dinger mir besser gefallen als die zwei durchgewunkenen Entwürfe. Und was spricht gegen weiße, dazu teilweise bewachsene Fassaden? Im Dresdner Schlosshof hat man auch viel Weiß oder die Kommandantur in Berlin Mitte oder gar der Burgwasser- oder Reichenturm in Bautzen selbst. Mir gehts ja auch darum, dass man zB diese Fensterrahmungen erkennt (erstes verlinktes Bild), die eindeutig nicht nur modern daher kommen, oder diese Ecke (zweites verlinktes Bild), die etwas wie ein Wehrturm wirkt, den man etwas angepasst hat. Da sieht eher nach Altstadt aus als dieser Ziegelkasten mit diesen großen, simplen Fenstern (obwohl er natürlich eine schöne warme Farbgebung hat). Natürlich gebe es bei dem weißen Ding noch bissl Verbesserungsbedarf wie zB ein Schrägdach auf den Flügelbauten. Aber wie gesagt, besser als die zwei Gewinner.

  • Eine gute Nachricht für alle die einen weiteren Rieseneinkaufstempel für Bautzen ablehnen.

    Der Investor des Lauencenters ist abgesprungen. Das Center wird nicht gebaut.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/la…zt-2574001.html

    Jetzt ist es natürlich wichtig, dass die Bürgerinitiative sich nicht einfach zurücklehnt. Alle Chancen einen Investor für einige der Denkmale (Poststation oder Hillersches Haus) zu finden oder alternative Entwicklungsmöglichkeiten im Sinne des Denkmalschutzes gefördert zu bekommen müssen nun mit dem gleichen Herzblut durchdacht werden.
    Auch hierbei könnte jeder hier im Forum der Beziehungen oder Kenntnisse hat den Bautzenern tatkräftig zur Seite stehen. Denn ich glaube kaum daran, dass die Stadt selber jetzt zum Beispiel in die Poststation investiert.

  • Großartig, man kann den engagierten Leuten dort nur gratulieren und hoffen, dass jetzt anderweitig nach Nutzungsmöglichkeiten für die Gebäude gesucht wird.

  • ... das gilt in meinen Augen unter allen Vorzeichen und ist nicht auf eine Art zu wirtschaften, begrenzt.

    Dass Flächen bereits vermietet sind bevor sie überhaupt gebaut, gestaltet und zu sehen sind, ist ein Beleg für die Gleichgültigkeit, ob so, so oder ganz anders. Im besten Sinne kann Wirtschaften zur Schönheit einer Stadt beitragen, im nicht ganz so günstigen Fall ist sie neutral eingestellt, dann allerdings im Sinne einer gestalterischen Zurücknahme. Das Schlechteste von allem ist die Gleichgültigkeit gegenüber dem Stadtraum im Aufdringlichen, Unübersehbaren.

    Vielleicht kann das Scheitern zu einem Glücksfall werden, wenn ein schön gestalteter Raum seine Nutzung "förmlich anzieht", als dass es umgekehrt wäre, dass die Nutzung bis zum Austauschbaren hin den Raum diktiert.

  • Die Sächsische Zeitung deutet dies an. Es besteht Hoffnung, auch wenn noch ein paar Hürden zu nehmen sind. Lasst uns hoffen!!! Der potenzielle Investor, ein Bautzner Immobilienfinanzberater will sich die Objekte erst einmal ansehen, bevor er der Stadt ein Angebot unterbreiten will. Die Stadt selbst und auch die BWB (Eigentümer der Immobilien) sind bisher sehr verhalten.

    Samstag, 31.08.2013

    Neue Hoffnung für die Alte Posthalterei?

    Für das Lauencenter sollte das Baudenkmal abgerissen werden – jetzt hat ein Investor Interesse an der Sanierung.

    Von Nicole Preußund Christoph Scharf

    Zitat

    Ist das die Rettung für die Alte Posthalterei? Nach Informationen der SZ interessiert sich ein Investor für den Kauf des denkmalgeschützten Gebäudes in der Bautzener Goschwitzstraße. Gleichzeitig will er den historischen Komplex an der Ecke zur Äußeren Lauenstraße kaufen. Die Gebäude gehören der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft BWB. Sie stehen seit Jahren leer und sollten für den Bau des Lauencenters abgerissen werden – gegen den Willen der Denkmalschützer.


    Beim Kaufinteressenten handelt es sich um einen Bautzener, der als Finanzberater tätig ist – auch im Immobilienbereich. [...]

    Zitat

    Der Finanzplaner will die beiden Häuser sanieren und Wohnungen einrichten. Im Erdgeschoss könnten Läden entstehen. „Ich könnte mir auch selbst gut vorstellen, in einem der Häuser zu wohnen“, sagt er. [...]

    Zitat

    „Ich habe ein Faible für Altbauten“, begründet der Investor sein Interesse. Die Pläne, die Baudenkmale für den Bau des Lauencenters abzureißen, habe er immer sehr bedauert. Bei der Sanierung wolle er so viel wie möglich von der Substanz der beiden Gebäude erhalten.

    Zitat

    Die Auskunft der Wohnungsbaugesellschaft ist ebenfalls nicht viel konkreter. Demnach befindet sich die BWB zurzeit „in einer Neuorientierung zur Zukunft des Hauses“. Ein sofortiger Verkauf des Gebäudekomplexes Äußere Lauenstraße9/ Goschwitzstraße1 sei nicht vorgesehen. „Wir wollen neue Ideen entwickeln und werden diese mit unsren Gremien abstimmen“, sagt BWB-Chefin Regine Rohark. „Sollte jedoch der Verkauf geplant werden, kommen wir auf den Interessenten zurück.“

    Zitat

    Mit dem Aus für das Center ist allerdings auch die erteilte Abrissgenehmigung für die Baudenkmale hinfällig. Sollte ein anderer Investor an der Stelle neu bauen wollen, müsste er eine neue Genehmigung beantragen – die ebenso gut verweigert werden könnte. Den aktuellen Kaufinteressenten stört das wenig. Er will die beiden Gebäude sowieso erhalten.

    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/ne…ei-2652638.html

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Auf der Seite "Lausitznews" wird der Abbruch von Hinterhäusern für die anstehende "Modernisierung" der ursprünglich für das Lauencenter zum Abriss vorgesehenen Häuser vermeldet. http://www.lausitznews.de/pressebericht_12560.html

    Auch die SäZ berichtet, den Artikel kann ich ohne Abo aber leider nicht lesen. https://secure.sz-online.de/Customers.v3/l…874008.html&p=1

    Man hat ja nun fast ein Jahr nichts mehr gehört, weiß jemand genaueres über das zweifelsohne erfreuliche Sanierungsvorhaben?

  • Den von Saxonia gewünschten Artikel in der Sächsischen Zeitung (veröffentlicht vor wenigen Tagen) kann ich - zumindest heute - nicht bieten, dafür aber Verlautbarungen zum Sachverhalt von vor einigen Monaten. Und im Vergleich dazu ist aktuell offenbar kein neuer Entscheidungsstand zu konstatieren. Was die SZ kürzlich vermeldet hatte, verrät eine facebook-Eintragung der Lokalredaktion vom 1. Juli 2014 (quasi die Kurzfassung des Druckartikels):

    Da tut sich was, auf dem Areal am Lauengraben in Bautzen. Heute morgen hat an der Ecke Goschwitzstraße/Äußere Lauenstraße der Abriss der Hinterhäuser begonnen. Diese sind nach Angaben der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB) marode und nicht mehr zu retten. Die Hauptgebäude selbst bleiben stehen. Konkrete Pläne für ihre Nutzung gibt es noch nicht. Erst nach Abschluss des neuen Kornmarkt-Hauses will die BWB dieses Projekt anpacken. (https://de-de.facebook.com/bautzensz?v=wall)

    Zugehörig zum posting auf facebook folgendes Foto (aufgenommen aus Richtung Norden):

    https://scontent-b-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpf1/t…942264478_n.jpg

    Die beiden Häuser im Eigentum der BWB, deren Hinterhäuser jetzt abgerissen werden, sind auf folgendem Foto von Frank-W abgebildet (das hellgrüne – Äußere Lauenstraße 7 und rechts daneben das Eckhaus zur Goschwitzstraße – Äußere Lauenstraße 9).

    Beim Blick in die Goschwitzstraße (Standort des Fotografen: besagtes Eckhaus) sieht man die Südflanke des Areals (Foto von Frank-W).




    Der Fußgänger im Bildhintergrund befindet sich in Höhe des Gebäudes *Alte Posthalterei*. Bis dahin reichte das ehemals angedachte Abrissareal, insgesamt 18 historische Gebäude an der Goschwitzstraße (=Südflanke), Äußeren Lauenstraße (=Westflanke) und am Lauengraben (=Nordflanke). Auf Seite 1 dieses Strangs findet man tolle Fotos von Frank-W zu vielen dieser Häuser incl. Innenaufnahmen.

    Angesichts des zunehmenden Widerstands gegen die Abrisspläne hatte der Investor des geplanten Lauencenters im Mai vorigen Jahres das Handtuch geworfen. Bei den vorherigen Verhandlungen war seitens der Stadt versucht worden, das Abrissvolumen zu verringern, indem man dem Investor am gleichen Standort eine kleinere Fläche vorschlug – statt der anvisierten 10.000 Quadratmeter sollten nur 6.000 Quadratmeter bebaut werden. Darauf die kategorische Reaktion: Das Vorhaben rechnet sich erst ab 10.000 qm. Die Stadt knickte also bekanntlich ein und der Abriss wurde genehmigt (trotz Ablehnung durch die Denkmalpflege). Dann aber wie gesagt der Ausstieg des Investors. Damit ist nun glücklicherweise die erteilte Abrissgenehmigung nicht mehr gültig und müsste neu beantragt werden.


    Nach dem Mai 2013 kam die „Sommerpause“ und die Neufindungsphase der Verantwortlichen (was machen wir jetzt) – bis dann im Herbst 2013 schließlich Statements der Stadt zur weiteren Vorgehensweise zu vernehmen waren. Dies lässt sich salopp wie folgt zusammenfassen: Man sucht intensiv einen neuen Investor, der ein analoges Projekt mit maximal 6.000 qm realisiert, der Abriss für die Häuser an der Goschwitzstraße scheint damit vom Tisch (für die anderen Häuser allerdings nicht). Priorität für alle Entscheidungen haben die Erfordernisse des gewünschtenKonsumtempels. Dieses Fazit ergibt sich für mich u.a. aus folgenden Verlautbarungen:


    Auszug aus einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 30. November 2013

    […] Der Abriss der Häuser an der Goschwitzstraße wurde bereits für den Investor des Lauencenters zu einer der größten Herausforderungen. So stehen die alte Posthalterei und das Eckhaus an der Äußeren Lauenstraße [Anm.: Hillersches Haus] unter Denkmalschutz. [Anmerkung: sehr missverständlich formuliert – es war keine Herausforderung, sondern die sich anbahnenden Widerstände gegen den Abriss führten dazu, dass besagter Investor vor ca. 1 Jahr von dem Bauvorhaben Abstand nahm.] Oberbürgermeister Christian Schramm denkt nun laut darüber nach, zumindest die alte Posthalterei zu erhalten. Das Gebäude, das vermutlich im 18. Jahrhundert seine heutige Gestalt bekam, gehört der Stadt. Nach Angaben des Rathauschefs gibt es mehrere Bewerber für das Gebäude mit dem bröckelnden Putz und den verrammelten Türen. Mindestens zwei Bewerber haben das Haus auch schon gesehen. Darunter ist einer, der das Haus zu einem Vierseitenhof ergänzen will, und sich vorstellen kann, dort Wohnungen zu bauen. „Was das Haus aber letztendlich für eine Nutzung bekommt, ist offen“, sagt Schramm. Zum Eckhaus [Anm.: Hillersches Haus] an der Äußeren Lauenstraße äußert er sich bisher nicht. Das Gebäude gehört der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft BWB. Auch für dieses denkmalgeschützte Haus, das vermutlich nach dem Brand von 1827 entstand, gibt es mindestens einen Interessenten. Nachdem das vor einigen Wochen bekannt wurde, kündigte die Wohnungsbaugesellschaft jedoch an, das Haus erst einmal nicht verkaufen zu wollen. Stattdessen erwarb sie das Nebenhaus an der Äußeren Lauenstraße 7. Was aus den Gebäuden werden soll, ließ die Gesellschaft bisher offen.[…]


    Amtsblatt der Stadt Bautzen vom 7.12.2013 (Auszug)

    Überschrift: Was ist der Sachstand am Lauengraben?

    […]OB Schramm betonte, dass es ein Center in der ursprünglich geplanten Größenordnung nicht mehr geben wird, etwa 6.000 Quadratmeter wären denkbar. Ein großflächiges Angebot im Bereich Lauengraben bleibt, wie gesagt, wünschenswert, entsprechende Bemühungen des Wirtschaftsförserungsamtes laufen. Derzeit finden Gespräche zwischen der Stadt und Hauseigentümern statt, um Grundstücksfragen zu ordnen und für die zukünftige Entwicklung des Areals optimale Spielräume zu schaffen. Eine weitere gute Botschaft ist, dass das Gebäude Goschwitzstraße 9 [Anm.: alte Posthalterei] nun erhalten bleiben kann. „Es gibt Interessenten dafür und es sind mehrere Bewerber absehbar“, so Schramm. Welche Nutzung es tatsächlich geben wird, ist aber noch nicht erkennbar.[…]


  • BautzenFan

    Vielen Dank für Deine, wie gewohnt, wissenschaftlich fundierten Ausführungen!

    Ich habe ein paar Bilder für Dich, auch wenn Dir eines sicherlich nicht gefallen wird...

    ..der vis-a-vis des Kornmarktcenters in Fertigstellung befindliche Gebäudekomplex wird grottenschlecht und sieht vor Ort zum Abgewöhnen aus. Wie man so eine riesengroße Bausünde in diese ansonsten doch sehr schöne Stadt hineinsetzen kann, das ist mir unverständlich.

    Und noch ein paar andere Bilder aufgenommen vom schiefen Turm von Bautzen:

  • Zitat


    Ich habe ein paar Bilder für Dich, auch wenn Dir eines sicherlich nicht gefallen wird...
    ..der vis-a-vis des Kornmarktcenters in Fertigstellung befindliche Gebäudekomplex wird grottenschlecht und sieht vor Ort zum Abgewöhnen aus. Wie man so eine riesengroße Bausünde in diese ansonsten doch sehr schöne Stadt hineinsetzen kann, das ist mir unverständlich.


    Naja, ich tröste mich mit diesem Bild hier (für Bautzen-Unkundige: Das ist der in den 1990er Jahren abgerissene Vorgängerbau an gleicher Stelle).

  • Scheinbar wollte man mit dem neuen Ungetüm die Freude über den Abriß nicht allzu groß werden lassen. Außerdem erscheint mir der Neubau arg hoch. Vor allem der Flachdachabschnitt rechts.

  • Ein aktuelles Gutachten bescheinigt nochmals den hohen denkmalpflegerischen Wert der Posthalterei. Komisch, dass die Stadt erst jetzt eine Studie dazu hat anfertigen lassen. Wenn die Stadtverwaltung sich mit dem Lauencenter durchgesetzt hätte, gäbe es die schon gar nicht mehr. - Das andere denkmalgeschütze Objekt auf der Straße wird auch als wertvoll bezeichnet, wobei ich mir nicht sicher bin, ob nicht einige Falken in der Stadt die niedrigere Bewertung zum Anlass nehmen, dieses Gebäude wieder in Frage zu stellen, was meiner Ansicht nach gerade jetzt nicht mehr geschehen sollte.
    http://www.alles-lausitz.de/startseite/bau…t_erhalten.html

  • SZ-Online von heute:
    Neue Pläne für das Lauencenter-Areal
    Am Lauengraben soll ein Wohn- und Geschäftsviertel entstehen. Die Bautzener Stadtspitze nennt jetzt erste Details.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ne…al-3068670.html

    Positiv: Posthalterei bleibt definitiv erhalten
    Fragezeichen: nur äußere Hülle? - Das wäre denkmalpflegerisch auf keinen Fall zu vertreten - denn gerade die innere Grundstruktur ist ja laut Gutachten einzigartig. Größere Moderniesierungen - ja - aber natürlich muss auch Innen sensibel mit der Denkmalsubstanz umgegangen werden. _ Vielleicht sollte man sich in Bautzen mal Expertise aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon] holen.

    Positiv: Fernsehwerkstatt bleibt erhatlen und wird umgenutzt.
    Positiv: Im Prinzip macht man genau das, was die Bürgerinitiative vorgeschlagen hatte - es wird zwar überhaupt nicht erwähnt und wird wohl auch in Zukunft nicht erwähnt werden, aber am Ende zählt das Ergebniss -- man muss nur hoffen, dass das Wohn- und Geschäftshaus nicht so gigantisch wird, dass es den anderen Gebäuden die Freiflächen im Innenhof nimmt.
    Eher negativ: Es steht noch nicht fest, ob das Hillersche Haus saniert wird -- wenn es saniert würde, wäre das wieder sehr positiv - auch hier sollte man auf Projektentwickler mit derartigen Erfahrungen (z.B. aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon]) zurückgreifen - dass die Wohnungsbaugesellschaft im Sinne der Denkmalpflege handelt, kann ich mir immer noch nur sehr schwer vorstellen, lasse mich aber gern positiv überraschen.

    Einmal editiert, zuletzt von Frank-W (27. März 2015 um 07:39)

  • Wie hier schon berichtet, sind die Pläne zur Errichtung eines weiteren Einkaufszentrumsin der Bautzner Innenstadt (das so genannte Lauencenter, genau gegenüber von dem bereits bestehenden Konmarktcenter) erfreulicherweise schon seit einiger Zeit vom Tisch. Das betreffende Areal wartet aber immer noch auf eine notwendige städtebauliche Aufwertung. Zur gedanklichen Auffrischung der vorliegenden Ist-Situation einige Fotos und Visualisierungen.

    Es geht um das Gebiet zwischen Lauengraben, Äußerer Lauenstraße und Bauerngasse. Die Zone entlang des Lauengrabens ist durch eine langgestreckte, häßliche Baulücke geprägt. Hier stand bis 1945 das *Wendische Haus* (*wendisch* - sorbisch), erbaut 1898 und bei den Straßenkämpfen im April 1945 leider stark zerstört und danach restlos abgetragen. Bei youtube gibt es eine ansehnliche Visualisierung des Gebäudes, incl. der Platzierung in die heutige bauliche Situation – wirklich sehr gut gemacht (ca. 37 sek): Klick

    Das zerstörte Wendische Haus unmittelbar nach den Kämpfen: Klick

    Der ganze Abriss-Wahnsinn des – wie gesagt gestorbenen – Projekts ist in einer Fotopräsentation der Landeskonservatorin Prof. Dr. Rosemarie Pohlack veranschaulicht (im folgenden pdf-Dokument auf den Seiten 15 – 27).
    Vortrag von Prof. Dr. Rosemarie Pohlack zu den geplanten Einkaufszentren in den historischen Innenstädten von Görlitz, Bautzen und Zittau

    Nun wurden heute in der Sächsischen Zeitung die *neuen Ideen für das Lauerareal*vorgestellt: Klick

  • BautzenFan, danke vor allem auch für die Fotopräsentation. Das Kornmarktcenter habe ich von einem Besuch in Bautzen als eine unsägliche Scheußlichkeit in Erinnerung. Und direkt daneben noch so ein Monstrum, für das man dann noch mehr historische Substanz opfern muss? Gut, dass das vom Tisch ist. Hoffentlich wird das jetzt was gescheites, was dorthin passt. Das Wendische Haus war ja wirklich ein herausragendes Gebäude.

    Ich war zwar ewig nicht mehr in Hameln, aber das ECE-Center dort sollte doch eigentlich abschreckendes Beispiel genug für eine willkürliche Stadtzerstörung sein.

  • Ich war zwar ewig nicht mehr in Hameln, aber das ECE-Center dort sollte doch eigentlich abschreckendes Beispiel genug für eine willkürliche Stadtzerstörung sein.

    Das kann ich nur unterschreiben. Auch ich war viele Jahre nicht mehr dort, und jetzt bin ich froh, dass ich das ECE-Center demzufolge noch nicht gesehen habe.

  • Wenn man bedenkt, dass heute auch kein zweites Center benötigt wird, sollte man nicht die Bedürfnisse von alternden Konsumfetischisten und Kommerzheinis in den Vordergrund stellen. Diese Generation stirbt sowieso bald aus.
    Viel wichtiger sind bleibende Werte. Und dazu gehört auf jeden Fall ein Konzept mit Geschichte und Schönheit.