• Im Kasseler Stadtteil Kirchditmold steht es schlecht um das 1689 erbaute Gebäude der einst ältesten Drogerie Kassels. Der Verfall schreitet voran, derzeit sucht man nach einem neuen Käufer.

    Hier tat sich wohl Einiges:

    https://www.hna.de/kassel/kirchdi…ld-5990376.html

    http://www.kassel-live.de/2016/01/27/alt…ger-bieten-mit/

    https://www.lokalo24.de/lokales/kassel…ck-7083164.html

    https://www.hna.de/kassel/kirchdi…ie-6130776.html

    https://www.hna.de/kassel/kirchdi…ei-6276194.html

    Kurz: Das Gebäude wird saniert.

  • Ich meinte eher die fiesen "Frankfurter Pfannen" als Dachdeckung....aber klar, man sollte schon zufrieden sein, kostet ja schließlich alles Geld und kann noch zu einem späteren Zeitpunkt verändert werden.

  • Die seit langem vernachlässigte Grabanlage der Kurfürsten von Hessen-Kassel wird vielleicht saniert.

    Klick

    Vielleicht weiß ein Forenmitglied ja mehr?

  • (...) Bei der Vorbereitung der laufenden Sanierung der benachbarten GWG-Häuserzeile an Steinweg und Brüderstraße fiel den GWG-Verantwortlichen ein altes Foto in die Hände, das das Gebäude im Originalzustand zeigte. Die prachtvolle Anmutung hatte GWG-Chef Peter Ley veranlasst, für die ohnehin anstehende Sanierung des Haues eine Rekonstruktion von Dach und Fassade nach historischem Vorbild zu prüfen. (...)

    Man sollte viel mehr alte Vorkriegsbilder veröffentlichen. In diesem Fall hat das Wissen um die verlorene Schönheit gewirkt.

  • Die 1904 erbaute Villa Hunstein beim Königstor wurde für circa 1 Mio. € saniert. Sehr erfreulich auch folgendes:

    Zitat

    In Zusammenarbeit mit dem Kasseler Architekten Elmar Kriesten ließ Hunstein die Bausünden aus den 1960er-Jahren im Inneren des Gebäudes beseitigen. So wurden etwa das alte Treppenhaus wieder hergestellt und eine Gewölbedecke in der Loggia freigelegt, die bislang verdeckt war. Auch in allen anderen Räumen gehören die abgehängten Decken der Vergangenheit an.


    Schmuckstück in Kassel: Villa Hunstein am Königstor wurde saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Eine schöne Wiederherstellung der Villa. Alleine die Tatsache, dass offenbar auf die Rekonstruktion der Turmhaube auf dem Eckerker verzichtet wurde, finde ich sehr schade. Das wäre m. E. das "Tüpfelchen auf dem I" gewesen.

  • Die Meldung ist zwar schon von Februar, wurde hier aber noch nicht erwähnt.

    Bei den Bauarbeiten des Museums "Grimmwelt", ist ein Brunnen, der vor dem Krieg zur Villa Henschel gehörte, wieder ins Gedächtnis gerufen worden. Nun sollen die Überreste des Brunnens wieder hergerichtet werden.

    Wahrscheinlich ist das auch ein willkommenes Schmuckstück, als Kontrast zur öden Fassade der Grimmwelt.

    https://www.hna.de/kassel/mitte-k…rn-7387594.html

  • Es muss endlich die Möglichkeit geben, den sanierungsunwilligen Eigentümern solch ein Denkmal wieder wegzunehmen. Oder auch mit der Instandsetzung in Vorleistung zu gehen. Wenn der Besitzer nicht zahlt, muss er eben vor Gericht gezogen werden. Jedenfalls kann das nicht ewig so bleiben. Der Eigentümer hofft hier offenbar auf einen baldigen Verfall der Immobilie. Die Sanierung wird unwirtschaftlich, und der Mann kann das Denkmal beseitigen, um größer und moderner neu zu bauen. Ist doch schon tausendfach so gemacht worden.

    So sieht die Ysenburgstraße 36 übrigens in voller Schönheit aus:

    https://api.leerstandsmelder.de/photos/48ffe49…2cb0fd52d1a.jpg

    Zu meinem letzten Beitrag (171): - Der Brunnen auf dem Weinberg wurde pünktlich zum Beginn der Documenta wiedereröffnet. So weit, so gut. Jedoch erscheint mir die Umsetzung auf diesem Bild etwas lieblos.

    Das Geländer soll neu sein? Sieht ziemlich rostig aus. Die untere Brunnenschüssel ist gar nicht richtig im Boden versenkt. Das sieht alles noch recht unfertig aus. Leider hat man auch die abgebrochenen Teile am Stein nicht ersetzt. Das ist nicht schön.

    https://www.hna.de/kassel/mitte-k…er-8393393.html

    Video von YouTube

    https://www.youtube.com/watch?v=76yZe5LbXvY

  • In der Tat, wenn Eigentümer denkmalgeschützte Bauten verfallen lassen, dann muss es eine Handhabe geben, so etwas zu verhindern.

    Zum Brunnen am Weinberg: 45.000 Euro hat das Geländer gekostet - dafür sieht es wirklich nicht gerade neu aus...

    Noch eine traurige Meldung - diesmal für die Modernisten: Das preisgekrönte Infocenter des Klinikums Kassel von 1999 wurde kürzlich abgerissen... https://www.hna.de/kassel/abriss-…er-8490362.html

    ...

  • Wenn es vielen der mit Architekturpreisen versehenen Gegenwartsbauten ähnlich erginge, soll es mir recht sein. :daumenoben:

    Um das herausgeworfene Geld tut es einem natürlich leid. Und die Verantwortlichen werden ohnehin nicht mehr zur Rechenschaft gezogen.

  • In der Tat, wenn Eigentümer denkmalgeschützte Bauten verfallen lassen, dann muss es eine Handhabe geben, so etwas zu verhindern.

    Üblicherweise scheitert das nicht an fehlenden Möglichkeiten, sondern am fehlenden Einsatz oder Willen seitens des Denkmalschutzes. Man müsste schließlich so vorgehen:

    1.) Sachlage genau prüfen
    2.) Dem Eigentümer eine Frist setzen, bis wann die Schäden beseitigt sein müssen
    3.) Falls der Eigentümer klagt, die Anordnung vor Gericht verteidigen
    4.) Wenn der Eigentümer in der Frist nichts tut, Schäden selbst beheben lassen, dafür Mittel aus dem Haushalt beschaffen
    5.) Die Gelder vom Eigentümer zurückverlangen
    6.) Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spätestens jetzt vor Gericht ziehen
    7.) Sollte der Prozess wider Erwarten verloren gehen, wird es viel Ärger geben, denn dann hat die Stadt dem Eigentümer die Sanierung bezahlt
    8.) Falls man gewinnt, aber der Eigentümer zahlt trotzdem nicht, z.B. weil er es nicht kann, ins Grundstück vollstrecken
    9.) Wenn das Grundstück schon belastet ist, ist das Geld möglicherweise trotzdem verloren (könnte man natürlich vorher prüfen)

    All das kann man sich auch sparen. Viel weniger Arbeit, kein Stress, kein Risiko, alles super. Es geht höchstens mal so ein langweiliges Denkmal kaputt, aber den Posten hat man ja nicht, weil man mit Herzblut dabei ist, sondern weil die Verbeamtung ganz attraktiv klang. Und selbst engagierte Denkmalschützer könnten noch bei Punkt 4 scheitern, wenn sie keinen Rückhalt in der Politik haben.

    In Hessen ist es allerdings wirklich relativ schwierig. Hier der entsprechende Paragraf des Gesetzes:

    Zitat


    § 14 HDSchG
    (1) Kommt die Eigentümerin oder der Eigentümer, die Besitzerin oder der Besitzer oder kommen sonstige Unterhaltungspflichtige ihren Verpflichtungen nach § 13 Abs. 1 nicht nach und wird hierdurch das Kulturdenkmal gefährdet, können sie von der Unteren Denkmalschutzbehörde verpflichtet werden, erforderliche Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen.

    (2) Erfordert der Zustand eines Kulturdenkmals zu seiner Instandhaltung, Instandsetzung oder zu seinem Schutz Maßnahmen, ohne deren unverzügliche Durchführung es gefährdet wäre, kann die Untere Denkmalschutzbehörde diejenigen Maßnahmen selbst durchführen, die zur Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für den Bestand des Kulturdenkmals geboten sind. Die Eigentümerin oder der Eigentümer und die Besitzerin oder der Besitzer sind verpflichtet, solche Maßnahmen zu dulden. Die Eigentümerin oder der Eigentümer, die Besitzerin oder der Besitzer und sonstige Unterhaltungspflichtige können im Rahmen des Zumutbaren zur Erstattung der entstandenen Kosten herangezogen werden.

    Es ist also hier leider so, dass nur anstelle des Eigentümers gehandelt werde kann, wenn die "unverzügliche Durchführung" von Maßnahmen erforderlich ist, weil sonst das Denkmal gefährdet wäre, und auch dann dürfen nur die Maßnahmen durchgeführt werden, die "zur Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für den Bestand des Kulturdenkmals geboten sind". In Hessen sollte also tatsächlich mal das Gesetz geändert werden. Aber in anderen Bundesländern läuft es ja leider trotz besserer Gesetze auch nicht wirklich anders.

  • Im Kasseler Stadtteil Kirchditmold haben Privatpersonen in Zusammenarbeit mit einem lokalen Architekten ein 1913 erbautes Gebäude im Landhausstil erworben und sanieren es derzeit nachdem es vor nicht allzu langer Zeit sehr düster für das Haus ausgesehen hat.

    Zitat

    Kriesten, der viel Erfahrung mit der Altbausanierung hat, nahm dem Paar die Angst vor der Aufgabe. Neben der Instandsetzung der historischen Bausubstanz wurde ein neuer Anbau geplant, für den der bestehende Anbau aus den 50er-Jahren abgerissen wurde. So ergänzen sich Modernes und Altes gut, findet Könneker.

    Als es 2009 in die Hände des Vorbesitzers geriet, hätte der es fast zum Einsturz gebracht, weil er den Keller in Eigenregie tiefer legen wollte. „Als wir mit dem Statiker in die Immobilie gegangen sind, hat der die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“, erzählt Architekt Kriesten.


    Erst einsturzgefährdet, bald Schmuckstück: Historisches Landhaus in Kassel wird saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Wenn in Kassel alle verunstaltete Gebäudestümpfe und Reste von Baudenkmälern so rekonstruierend ergänzt würden, so wäre damit schon viel gewonnen. Hoffentlich ändert diese Rekonstruktion etwas an die Kasseler Gewohnheit, die Reste der alten Stadt lieblos, zerstückelt oder ausgehöhlt, als Mahnmale an die ungeliebte eigene Kultur herumstehen zu lassen. Um wieder etwas von der historischen Altstadt sichtbar und erlebbar zu machen, wäre darüber hinaus dann noch so viel mehr nötig..

    VBI DOLOR IBI VIGILES