• Typisch unsere Politik: An konkreten Zahlen wird nur solange festgemacht, so lange sie einem in den Kram passen. Rechtlich sehr fragwürdig. Doch nur wenige Betroffene gehen den Rechtsweg und lassen das Gerichte nachprüfen.

  • Danke für Eure Antworten. Ob Schimmel oder Algen. Diese unschöne Fassadenreaktion ist ein Ergebnis der Dämmung und in ihr steckender Feuchtigkeit. Erschreckend, wie schnell das bei einem Neubau auftreten kann. Demnächst ist das Haus sicher komplett grün.

    Mittlerweile sieht man auch immer öfter dunkelgraue Fassadenanstriche. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die Verschleierung der grünen Algen.

    Nicht ganz. Die Wärmedammung hat ja die Aufgabe, den Wärmedurchgang durch die Wand zu verringern. Das führt zwangsläufig zu einer verminderten Oberflächentemperatur außen an der Wand, wodurch das Algenwachstum begünstigt wird.Nach meiner Beobachtung übrigens stärker an Nordseiten. Die Sonneneinstrahlung spielt anscheinend eine Rolle. Dem tritt man mit Bioziden entgegen, die sich ins Grundwasser auswaschen, und periodisch erneuert werden müssen. Ich habe mal eine Reportage gesehen, bei der sie vor und hinter Berlin die Belastung in der Spree gemessen haben - das Ergebnis war erschreckend. Wir dämmen also Häuser, um weniger CO² in die Umwelt zu blasen, was ja erstmal sinnvoll ist - aber der Weg führt zu anderen Umweltbelastungen. Hier wird also sprichwörtlich der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.

    Die Schimmelbelastung innen ist auf die Luftdichtheit der Häuser zurückzuführen, zusammen mit häufig auftretenden Planungs- und Ausführungsmängeln (Stichwort geometrische Wärmebrücken in den Gebäudeecken). Die Nutzer sollen dem durch verstärktes Lüften entgegenwirken, was aber nicht funktioniert - die Technik muss sich dem Menschen anpassen, nicht umgekehrt. In Niedrigenergiehäusern wird dem mit Lüftungsanlagen entgegengewirkt, die ihrerseits regelmäßig gereinigt werden müssen. Wenn das nicht geschieht, sammeln sich dort gerne allerlei Schadstoffe und Krankheitserreger an...

    Ich denke, die derzeitige Dämmeritis setzt an der völlig falschen Stelle an. Richtiger wäre es, Heizenergie zu produzieren, die von vornherein die Umwelt nicht (bzw. nur gering) belastet. Dann wird der Wärmeverlust aus Sicht des Umweltschutzes zweitrangig.

  • Keine Ahnung, ob das hier richtig ist.

    Zitat

    Dämmstoff ist ab 2016 gefährlicher Sondermüll

    Die Entsorgung alter Dämmplatten wird teurer. Künftig gelten sie als Sondermüll, der in speziellen Müllverbrennungsanlagen beseitigt werden muß und nicht mehr in herkömmlichen Industriekraftwerken darf. Dies ergab eine Auskunft der Bundesregierung auf eine Anfrage des NDR. Der Staatssekretär im Bauministerium, Florian Pronold (SPD), bestätigte dem NDR, daß die Abfallverzeichnisverordnung überarbeitet werde. Im Frühjahr 2016 soll die Neuregelung in Kraft treten, nach der Wärmedämmung aus Styropor dann als gefährlicher Abfall gilt, der speziell zu entsorgen ist. Dies sei lückenlos zu dokumentieren.....

    Dämmstoff ist ab 2016 gefährlicher Sondermüll

  • Zur Zeit lässt sich in Ilmenau (Thür.) bei dem Abriss eines Wohnblocks sehr gut beobachten, wie mit Dämmmaterial umgegangen wird:

    Der Kran hebt einzelne Wände des Blocks weg, die am Putz haftende Dämmschicht klatscht daraufhin nach unten und Bauarbeiter versuchen mit der Schaufel die Dämmung dann abzukratzen. Daraus folgt, dass viele kleine Plastikkügelchen sowie größere Styroporstücke quer über die Wiese des angrenzenden Campus geweht werden. Täglich hebe ich Styropor auf und entsorge diesen selbst.

    Das ist die Realität, von wegen Sondermüll.. :daumenunten:

  • Weitere Beispiele der Dämm-Eskalation mit fungizidversetztem Erdölschaum.

    Berlin-Wedding, Seestraße N°26/Ecke Lütticher Straße

    Das macht uns weltweit niemand nach, Deutschland setzt Maßstäbe!

    Das Nachbarhaus Lütticher Straße N°50 hat man auch mal eben mitgemacht.

    Vorige Ansicht - nur z. T. sichtbar (GoogleStreetView)

    Was Trittin und Geistesverwandte losgetreten haben wird nahtlos und mittlerweile jedes Maß übersteigend von allen anderen Blockparteien mit massig Steuergeld weitergeführt. Ein umweltpolitischer und städtebaulicher Amoklauf reinsten Wassers! Neben der Traurigkeit, die einen befällt, möchte man nur noch :kotz:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der brutale deutsche Wahnsinn anhand einiger willkürlicher Beispiele aus dem Berliner Nordosten.

    Pankow, Klausthaler Straße N°1-2

    Pankow, Vinetastraße N°5

    Prenzlauer Berg, Buchholzstraße N°8

    Prenzlauer Berg, Senefelderstraße N°3

    Noch ein interessanter Artikel, jedoch gegen die BASF-/Brillux- etc. Lobby, welche in der DENA sogar einen staatlichen Hebelarm hat, ist vermutlich auch dieses Kraut nicht gewachsen: Statt Styropor: Häuser dämmen mit Schilfgras im Putz - ingenieur.de

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    (Immanuel Kant)

  • Zitat von welt.de

    Neue Vorschrift
    Wie Bauherren zum Lüften gezwungen werden sollen

    Die Luft in neuen Häusern erreicht schnell hohe Schadstoffkonzentrationen. Darum soll das Baurecht geändert werden – automatische Belüftungsanlagen wären dann Plicht. Aber die Installation ist teuer.

    [...]
    Die Fördestadt hatte ihre Schulen massiv gedämmt. Doch seitdem schien weniger Luftaustausch stattzufinden als früher. Der Mediziner Oldenburg schilderte den im Ausschuss versammelten Politikern die Folgen: "Krankheitserreger, Allergene und Schadstoffe reichern sich in der Raumluft an."

    Während des Unterrichts konnten jedoch die Fenster nicht geöffnet werden. Die Pausen zwischen den Stunden waren zu kurz, um genügend Frischluft in die Räume zu bringen. Am Ende entschieden die Politiker, die Klassenzimmer mit automatischen Belüftungsanlagen zu versehen, die frische Luft in die Räume blasen, sobald der Kohlendioxidgehalt bedenklich ansteigt. Damit jedoch entstanden neue Probleme.
    [...]

    http://www.welt.de/finanzen/immob…den-sollen.html
    Wir leben in einer Gaga-Republik, nicht wahr? ablachen:)ablachen:)ablachen:)

  • Beiträge zum jüngsten, verheerenden Brand in Duisburg. Aber das sind ja "gute Tote" im Sinne der "Bewegung". :kotz:
    Klima-Wärmedämmung kostet immer mehr Menschen das Leben - Achse des Guten

    Hausbrand in Duisburg: Welche Rolle spielte Wärmedämmung? - Panorama


    Hier fehlt noch dieser sehr sehenswerte (Folge-)Beitrag des NDR aus dem letzten Jahr.

    Die Wärmedämmerung - 45 Minuten, Themenseite

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  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mittlerweile sehr schwierig geworden ist eine bezahlbare Gebäudeversicherung für ein WDVS-gedämmtes Haus zu bekommen. Das düfte sehr bremsend wirken auf das ohnehin schädliche Dämmen von Altbauten.
    Bei Neubauten - tja, so eine Wohnung wurde ich nicht geschenkt nehmen.

  • Mal eine etwas erfreuliche Nachricht von der Dämmindustrie:

    Quelle: BZ

    Ob die Flüchtlinge die Rettung für das "Handwerk" bringen werden?

    Zitat von BZ

    Da die Stühlinger Stadthalle mit Flüchtlingen belegt ist, fand die Hauptversammlung in Donaueschingen statt. Hüttenberger nahm dies zum Anlass, um die Chancen des Zuzugs herauszustreichen. Durch Integration könnte beispielsweise der Nachwuchsmangel im Handwerk gelindert werden. In einem Haus auf dem Sto-Gelände leben derzeit drei Flüchtlingsfamilien, die vom Unternehmen und den Mitarbeitern unterstützt werden.

  • Nun wird das Zeug doch aber auch aus Öl hergestellt und die Produktionskosten dürften auch zumindest etwas gesunken sein. Also das Argument überzeugt mich überhaupt nicht. Es ist wohl doch eher so, dass sich die Leute, insbesondere Private und mittelständische Firmen, nach Alternativen umschauen. Städtische Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften halten Styropor nach meinem Empfinden leider ungebrochen die Treue.

  • Zitat von br.de

    Mehr gleich besser?
    Deutschland verfällt dem Dämmwahn

    Wenn es nach der Politik ginge, dürften wir am besten gar nicht mehr heizen, um die ehrgeizigen Klimaziele einhalten zu können. Häuser sollen wir in immer dickere Styroporhüllen stecken - obwohl der Energiespareffekt sich nicht rechnet.

    http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/mehrwert/mehrwert-daemmwahn-deutschland-104.html

  • Der unbarmherzigen Dämmwut kann man offenbar nur noch mit dem Denkmalschutz (und selten erfolgreich) begegnen. Und was macht die Politik im Hinblick auf eine ökonomische, soziale und ökologische Bewertung des von ihr mittels Steuergeld und Bauvorschriften befeuerten Dämmwahns, welcher zugleich einen Generalangriff auf das Erscheinungsbild von Bestandsbauten darstellt? Nichts! Einfach immer weiter! Läuft ja wie geschmiert (für Brillux, BASF etc.).


    Ein Beispiel aus Berlin-Schmargendorf:

    "Seit zwei Jahren kämpfen sie und ihre Nachbarn gegen die Fassadendämmung und für den Erhalt der historischen Holzkastenfenster. Denn diese sollen gegen Kunststofffenster ausgetauscht werden. Die Mieter haben sich zum "Schmargendorfer Mieterprotest" zusammengeschlossen und fordern, dass ihre Siedlung aus den 30er Jahren unter Denkmalschutz gestellt wird. Sie bezweifeln den Sinn der Baumaßnahmen - und vor allem die Nachhaltigkeit. "Unsere Häuser haben circa 50 Zentimeter dicke Wände. Da braucht man doch keine Dämmung. Das Styropor enthält außerdem umweltschädliche Stoffe. Es schadet mehr als es nützt", sagt Rosemarie Maybauer besorgt. Die zierliche grauhaarige Dame steht mit ihren Nachbarn zusammen. Eine kleine Gruppe der widerständigen Mieter hat sich vor einem zur Hälfte eingerüsteten Haus in der Charlottenbrunner Straße versammelt."
    ==> Vergeblicher Protest in Berlin-Schmargendorf - Wenn der Denkmalschutz weggedämmt wird - rbb online

    "Wer durch Berlin fährt, kann an allen Ecken und Enden Häuser sehen, die mit Dämmplatten eingepackt werden. Doch der energetische Nutzen dieser Dämmung ist zunehmend umstritten. Immer mehr Mieter widersprechen dieser Modernisierung. So auch im bürgerlichen Schmargendorf, einem Ortsteil von Berlin-Wilmersdorf. Dort wollte eine Mieterinitiative die Baumaßnahme mit Hilfe des Denkmalschutzes verhindern. Doch das geriet zur Behördenposse. Ute Barthel hat die Mieter in Schmargendorf besucht."
    ==> Schmargendorfer Bürokratenposse um Wärmedämmung - rbb inforadio

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der grauenhafte Vorfall in London wird hoffentlich zu einem Umdenken bei den Entscheidungsträgern führen. Styropor als Dämmstoff sollte und muss verboten werden.

  • Der grauenhafte Vorfall in London wird hoffentlich zu einem Umdenken bei den Entscheidungsträgern führen. Styropor als Dämmstoff sollte und muss verboten werden.

    Zustimmung.

    Aber das Thema würde uns dennoch erhalten bleiben - dann eben Glasfaser-Dämmplatten statt Styropor.

    Letzlich kann der Ausweg nur die sachliche Diskussion sein. Die theoretischen Einspareffekte durch Fassadendämmung werden in der Praxis regelmäßig verfehlt, weil im ungedämmten Zustand weniger und im gedämmten Zustand mehr verbraucht wird als berechnet. Vor diesem Hintergrund sollte man sich v. a. bei stadtbildprägenden Altbauten mehr auf umweltfreundliche Heizmethoden als auf Dämmung fokussieren.

  • Aber das Thema würde uns dennoch erhalten bleiben - dann eben Glasfaser-Dämmplatten statt Styropor.

    Naja sicherlich nicht ganz, denn das Dämmen mit Glasfaser und Steinwolle ist deutlich teurer, da das Material aufwändiger herzustellen ist. Und damit würden sich vielleicht mehr Leute gegen Dämmung entscheiden, weil es sich nicht mehr rechnen kann in Zeiten sinkender Heizkosten und wärmerer Winter.

  • Nach der Energieeinsparverordnung ist das Dämmen doch keine freie Entscheidung der Bauherren. Und man muss auch kein Mietwucher-Raffzahn sein, um als Eigentümer auf die billigste Styropordämmung zu setzen. Denn auch im Zusammenhang damit ist "billig" nämlich sehr relativ. Wohneigentümergemeinschaften, die ihr Gebäude sanieren wollen/müssen und dabei gezwungen sind, die aktuell geltende Energieeinsparverordnung einzuhalten, gehen finanziell regelmäßig auf dem Zahnfleisch und greifen dann natürlich zu der billigst verfügbaren Lösung, was häufig eben schon schwer genug durch die Eigentümer zu refinanzieren ist. Auch dürfen wir uns nicht über unsere Wohnungsmieten hierzulande wundern, wenn nach neuester Energieeinsparverordnung selbst der zweckmäßige, weiße Betonwürfel mit Styropordämmung nicht mehr für unter 10 € pro Quadratmeter (Kaltmiete!) refinanzierbar ist. Nur aus diesem Spannungsfeld, dass der Politik natürlich nicht ganz verborgen geblieben ist, erklärt sich auch, dass per juristischer Fiktion vom Staat fluchs die Styropordämmung als schwer entflammbar deklariert wurde, nur so durfte diese überhaupt derartig flächendeckend verbaut werden.

    Ich denke nicht, dass die Politik die Energieeinsparverordnung dahingehend entschärft, dass wieder mehr Augenmaß einzieht. Denn dann müssen die Klimaziele anders erreicht werden. Die Politik geht da den Weg des geringsten Widerstandes. Einerseits hat man Hauseigentümer, die ohnehin latent als gierige Raffzähne gelten ("die sollen nur zahlen!" wird man an manchem Stammtisch poltern) sowie die Mieter, die irgendwie kognitiv den Zusammenhang zwischen hohen Mieten im Neubau und hohen Dämmkosten nicht erkennen wollen, andererseits hat man die mächtigen und gut vernetzten "Autobosse" die enorm mit den Füßen scharren, wenn an unserer Autoindustrie, als einer der Hauptverursacher des Klimawandels, mal wirklich die Flügel stutzen möchte. Es ist pervers, wie wir einerseits unsere Eisenbahn immer mehr verkommen lassen, andererseits "Elektromobilität" als Modewort im Munde geführt wird und E-Autos mit Steuergeld subventioniert werden - wer es mit Elektromobilität ernst meint, der soll die Eisenbahn endlich anständig finanzieren, da hat man besonders effiziente Elektromobilität (und auch endlich die vielen noch verbliebenen Dieselstrecken elektrifizieren!). Aber das hilft ja nicht mehr der Autoindustrie.

    Also bleibt die Bahn unterfinanziert, bekommen überteuerte Elektroflitzer tausende Euro Steuergeld Kaufanreiz vom Finanzminister hinterhergeworfen und wenn die Hersteller tricksen um die ohnehin schon zu laschen Zulassungsanforderungen formal auf dem Papier noch zu erfüllen, dann kommt hinterher nicht etwa der Staatsanwalt und führt alle Verantwortlichen ab, sondern die Politik stellt sich schützend vor diese *******.

    Das sind letztlich die großen Zusammenhänge, warum wir unsere Städte ästhetisch zerstören sollen, wir die erhöhte Brandgeführ in Kauf nehmen sollen und sich das wirtschaftlich trotzdem für uns privat nicht rechnet. Trotzdem erwarte ich keine Überraschungen bei der kommenden Bundestagswahl. Siehe die kognitiven Probleme, da eine Verbindung herzustellen, weiter oben. In einer Demokratie hat ein Volk eben die Regierung, die es auch verdient.