• Sicher sind das keine Perlen, ich kann aber auch nichts wirklich gravierend schlimmes auf den Fotos erkennen. (Abgesehen von der Stadtsilhouette Freyming) Es sind halbwegs akzeptable Kleinstadtszenerien. Ohne besonderen Reiz, aber auch ohne Nötigung zum Brechreiz. Mit einigen Handgriffen könnte man die Situationen sicher etwas verbessern. Ich habe jedenfalls in Deutschland oder südländischen Vorstädten (man fahre z.B. mal vom Flughafen Barcelona zur Altstadt) weit schrecklicheres gesehen.

  • Es sind halbwegs akzeptable Kleinstadtszenerien. Ohne besonderen Reiz, aber auch ohne Nötigung zum Brechreiz.

    Bitte? hast du dir mal die Details betrachtet? überbordende Werbung, billigste Baumarkttüren und Fenster, jedes ästhetische Gespür scheint nun, da es bei uns etwas besser wird, zumindest ausserhalb der Neubaugebiete, im Nachbarland verloren zu gehen. Sollte eine deutsche Kleinstadt dieser Art in einer Galerie einmal vorgestellt werden, ein "shitstorm" würde herniedergehen. Gut, das sind die "Worst-Case-Orte" da, Städtchen wie Sarreguemines, Homburg-Haut, St.Avold, Sarre-Union, Sierck, Thionville, Sarrebourg oder Phalsbourg sind netter, aber gerade die von mir vorgestellten Orte sind in Lothringen eher Realität. die schönen Städte und Dörfer sind die Ausnahme.
    Damit man mal was schönes sieht, die vorher genannten Orte im Bild:
    Sarreguemines:
    http://static.panoramio.com/photos/large/1110580.jpg

    Hombourg-Haut:
    http://fr.academic.ru/pictures/frwiki/76/Le_site_médiéval_du_Vieux-Hombourg.jpg

    St.Avold:
    http://blog.demaindeslaube.fr/public/St-avold_abbatiale01.JPG

    Sarre-Union:
    http://static.panoramio.com/photos/large/74643353.jpg

    Sierck:
    http://static.panoramio.com/photos/large/4577127.jpg

    Thionville:
    http://www.globeimages.net/data/media/178…ille_france.jpg

    http://www.brodyaga.com/pages/photos/F…odyaga.com).jpg

    Sarrebourg:
    https://suzanneanton.files.wordpress.com/2010/08/177_7797.jpg

    Phalsbourg:
    http://static.panoramio.com/photos/large/9304803.jpg

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Pfälzer Bub: Nun ja, Schlimmere Verschandelungen als an den Häusern im deutschen Sprachraum lassen sich an den französischen Häusern kaum beobachten. Bei uns dominieren die kleinstädtische Architektur oftmals ähnliche Geschmacklosigkeiten, wenn auch häufig anderer Natur. Jenseits des Rheins setzt man allem Anschein nach zum Beispiel weniger auf experimentelle Farbgestaltung oder kontrastreiche Aufstockungen, während die Straßenbilder in Lothringen zum Beispiel irgendwie wesentlich uneinheitlicher erscheinen (was vielleicht auch an der kleinteiligen Parzellierung liegt?).

    An manchen gezeigten Beispielen stört mich die geschmacklose Platz- und Straßengestaltung wesentlich mehr. Auf einigen der Bilder sieht es nach minimaler Aufenthaltsqualität aus. Das kriegt man in Deutschland meistens schon besser hin.

  • Ich wollte mit diesem Exkurs einmal aufzeigen, dass dies Banalisierung und Verschandelung der Städte und Dörfer abseits der touristischen Hotspots jetzt in Frankreich auch brutal zugeschlagen hat. In Deutschland wird es nach meinen Beobachtungen eher wieder besser, hier ist der Zenith überschritten, hoffe ich. Noch einmal das Beispiel Forbach als typische unspektakuläre lothringische Bergbaustadt.

    So sah die Mitte früher einmal aus, nicht spektakulär aber annehmbar:
    http://static3.akpool.de/images/cards/87/878946.jpg

    http://static0.akpool.de/images/cards/115/1154387.jpg

    So oder so ähnlich kenne ich das noch als Kind, es gibt bestimmt schöneres, aber eben eine typische französische Provinzstadt mit Industrie:
    http://images.forum-auto.com/mesimages/5142…tHVictor2CV.jpg

    Heute, nur noch scheußlich:
    http://fr.academic.ru/pictures/frwik…adtForbach1.JPG

    http://rue89.nouvelobs.com/sites/news/fil…ach_1200_01.jpg

    Es ist schlimm, wie negativ sich seit den 70ern hier vieles entwickelt hat.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Auf jeden Fall eine gute Nachricht für alle noch vorhandenen Stuckfassaden.. :wink:


    Eine schlechte Nachricht für Hausbesitzer, eine gute für Mieter? Die Bundesregierung stoppt den geplanten Steuerbonus für die
    energetische Sanierung. Was die Entscheidung bedeutet und welche Sparmaßnahmen jetzt noch lohnen - ein Überblick.

    SPIEGEL-Online

  • Das ist vor allem eine gute Nachricht für vernünftig denkende Individuen. Lohnt es sich nicht auch noch steuerlich Umweltverschmutzung durch Styropor zu betreiben, werden es sich sicher viele jetzt noch gründlicher überlegen, bei der schon herrschenden Brand- und Schimmelpanik. Das ganze ist vor allen eine schwere Niederlage für die Dämmstofflobby.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Auch die Mieterrechte bei energetischen Sanierungen wurden gestärkt, besonders bei der kostspieligen und unsinnigen Außendämmung an historischen Mehrfamilienhäusern:

    http://www.hausgeld-vergleich.de/Deul_FuerdiePresse_19022015.htm

    Danach muss sich eine Wärmedämmung auch für die Mieter rechnen! Die Einsparungen bei den Energiekosten müssen also mindestens so hoch sein wie die Mieterhöhung war.

    Wir alle wissen, dass das nahezu niemals vorkommt, denn ein altes Haus braucht dafür neue Fenster, neue Türen, neues Dach und eine Fassadendämmung. Erst dann enfalten die Einzelmaßnahem überhaupt einen messbaren Erfolg. Jedoch kann bei diesem Bauumfang ein Haus unmöglich bewohnt bleiben.

  • In Berlin-Pankow soll ein noch unsanierter Altbau in der Kavalierstraße 19 verunstaltet werden. Die GESOBAU möchte die gut erhaltenen Holzkastenfenster und Heizungen rausreißen und die Fassade mit zentimeterdicken Dämmplatten zerstören.

    Es formiert sich Widerstand. Die Anwohner haben einen Verein gegründet und informieren auf ihrer Homepage ausführlich über ihr Haus, die Planungen und den Protest:

    http://www.kavalierstrasse.de/

    Unter "Unterstützer" kann man dort auch eine Botschaft hinterlassen und schreiben, was man von diesen Kahlschlagsanierungen hält.

    Das Haus wurde vom Verein "Denk mal an Berlin" mittlerweile zum besonderen Denkmal ernannt, um über die Gefahr der geplanten Sanierung zu berichten:


    http://www.denk-mal-an-berlin.de/das-besondere-…lin-pankow.html


    Auch das Bündnis "Pankower Mietprotest" unterstützt die Bewohner in ihren Vorhaben:


    http://pankowermieterprotest.jimdo.com/


    Zum Abschluss noch ein ausführlicher Artikel im Tagesspiegel:


    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke…e/11531464.html

    Einmal editiert, zuletzt von Novaearion (21. März 2015 um 23:13)

  • Die Fenster scheinen sogar vor gar nicht langer Zeit mindestens aufwendig saniert, wenn nicht gar ersetzt worden zu sein.


    Bild: Sabine Protze

    Einmal editiert, zuletzt von Atticus (22. März 2015 um 00:06)

  • Einen weiteren gravierenden Umweltaspekt der Styropordämmung beleuchtet diese parlamentarische Anfrage aus dem Berliner Abgeordnetenhaus. Selbstverständlich nicht von den Grünen gestellt, sondern hier von den Piraten.

    Umweltschädigung durch Wärmedämmung an Hausfassaden? - Drucksache 17/15109

    Die Erkenntnisse sind doch äußerst erhellend, doch wen schert's oder interessiert's überhaupt... :augenrollengruen:

    Terbutryn, als hochtoxisches Pestizid in der Landwirtschaft verboten, als Biozid bei der Fassadendämmung dagegen weiterhin verwendet.

    Hexabromcyclododecan (HBCD), als Flammschutzmittel mittlerweile verboten, da ein "besonders besorgniserregender Stoff", wird derzeit bei der Fassadendämmung noch "uneingeschränkt verwendet".

    Man sieht, wenn's um krankhaft missionarische Interessenpolitik geht, haben berufspolitsche Umwelt- und Klimaschützer (!!) keinerlei Bedenken:
    - Ausnahmeregelungen für hochtoxische Substanzen
    - Privilegierungen für Mieterhöhungen wg. Dämmung
    - Befreiungen von immissionsschutzrechtlichen Abstandsgeboten für Windräder und Biogasanlagen
    etc. etc.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Am Ball bleiben! Wir müssen die Propaganda der Dämmlobby und der Ministerien zerschlagen!

    Fassadendämmung: Es dauert 51 Jahre, bis sich die Investition rentiert!
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Unbestritten ist, dass abgedichtete Fenster und isolierte Dächer die Heizkosten deutlich senken. Anders sieht es jedoch mit der Fassadendämmung aus - und ausgerechnet die soll mit dem im Januar vom Kabinett verabschiedeten "Aktionsprogramm Klimaschutz" noch ausgebaut werden.

    Lange galt es als gesetzt, dass Sanierungen sich durch geringere Heizkosten auszahlen. Der Eigentümerverein "Haus und Grund" hat jedoch in einer Musterrechnung ermittelt, dass sich die Dämm-Maßnahmen oft eben nicht lohnen. Grundlage waren die Werte für ein typisches deutsches Einfamilienhaus mit 252 Quadratmetern Fassadenfläche, dessen Sanierung gut 20.000 Euro kosten würde - konservativ gerechnet. Ihr Ergebnis: Es dauert 51 Jahre, bis sich die Investition rentiert. Dazu muss man wissen, dass den Dämm-Materialien in der Regel nur eine Haltbarkeit von höchstens 50 Jahren zugesprochen wird. Sobald sich die Investition also amortisiert hat, müssten die Eigentümer theoretisch schon wieder neues Geld investieren.

    Die Sanierungslüge
    Das Kabinett hat das neue Klimaschutzprogramm verabschiedet. Ein Bestandteil: Zusätzliche Steuervorteile für Eigentümer, die ihre Gebäude dämmen. Dabei sind gedämmte Fassaden oft ein unsinniges Verlustgeschäft.

    http://www.focus.de/immobilien/ene…ts=201506142141

  • G.F sagte mir nichts, wohl aber die Fischer-Chöre. Natürlich ist Atticus vollinahltlich zuzustimmen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Dann hat Wärmedämmung also doch auch was Gutes …

    Natürlich ist Atticus vollinahltlich zuzustimmen.


    Äh...aus meiner Sicht hat ein Brand, der die Lebens- und Karriereerinnerungen unwiederbringlich zerstört nichts aber auch gar nichts Gutes. Dabei ist es völlig unerheblich ob man die Musik oder den Menschen mag oder nicht! :kopfschuetteln:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Vielleicht mal ein schöner Vergleich zur Wohnqualität - in München lebe ich in einem Bau mit Ost - West ausrichtung, Haus ist Styropor wärme gedämmt. In Berlin ein Altbau von 1912 mit Nord -Süd ausrichtung, saniert, ohne Wärmedämmelemente.
    Ende der Woche bin ich aus Berlin nach München zurückgekehrt, die Außentemperaturen von Berlin und München waren identisch. In Berlin, ein angenehm kühler Zufluchtsort vor der sengenden Hitze, trotz sonnengeschuhriegelte Südseite. In München - Sauna pur, beständiger Durchzug hilft nicht, die Hitze in der Wohnung steigert sich, man kann nur noch raus in das 33° warme Wetter, und auf einen kühlen Luftzug hoffen.
    Wer nun denkt, ich hätte es dafür in München im Winter schön warm, der irrt - ich muß beständig lüften, damit mir die Wohnung ned verschimmelt, was bei eisigen Temperaturen schon in der Wohnung zu einer frostigen Stimmung führt. Nicht so im unisoliertem Haus in Berlin, zwar mag es da gerade mal vielleicht 20° warm sein wenn es hochkommt, aber wenn die Luftfeuchtig da arg hoch ist, liegt sie vielleicht bei max. 70 %, was jetzt kein Grund für eine Radikallüftung wäre.

  • Müsste eigentlich schon bekannt sein, der "wool.rec"-Skandal in Hessen:

    Mediathek, lief heute wieder im TV:
    http://www.hr-online.de/website/rubrik…cument_52973505

    Es stellt sich hier heraus, dass es kein Verfahren gibt, bei dem die nachweislich krebserregenden Dämmstoffe "Glaswolle" und "Steinwolle" recycled werden können. Auch nach dem angeblichen Recyclingprozess besteht Krebsgefahr. Interessant: Den Link, dass die Dämmstoffe im Rahmen der Energiewende quadratkilometerweise in Dächern und an Fassaden verbaut werden, wird noch nicht geschafft. Das braucht alles wie beim Asbest damals seine 20 - 30 Jahre.

  • Das macht einen echt fassungslos, wie so etwas möglich ist. Andererseits konsequent nach der Wahn-Politik die im Zusammenhang mit Klimaschutz verfolgt wird... alles was irgendwie CO2 eindämmt wird blind gefördert... am Ende: "Klima (doch nicht) gerettet, aber dreiviertel Deutschland kontaminiert"

    Fortsetzung folgt...

    Zitat

    Der Skandal geht weiter

    Vor drei Jahren haben die hr-Filmemacher Jacqueline Paus und Kamil Taylan einen der größten Umweltskandale in Hessen aufgedeckt. Die Recyclingfirma Woolrec hat inzwischen dicht gemacht. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Anklage gegen den Firmenchef und den beteiligten Gutachter erhoben. Aber die Geschichte geht weiter. Leider!
    [...]
    Die Fortsetzung, in der neue Ergebnisse aufgedeckt werden, sendet das Erste im August. „Wir wissen nicht, was nach der Ausstrahlung unserer zweiten Reportage kommt, vielleicht noch mehr Unterlagen?
    Je tiefer man gräbt, desto dreckiger wird es.

    http://www.hr-online.de/website/derhr/…&mtype=d&xtcr=1


    In Mannheim beginnt derweil das Spiel von vorne:

    Zitat

    Bereits im April des vergangenen Jahres hatte die Stadtverwaltung einen Probelauf für Isorec genehmigt.
    Im Juni 2014 sollte der nach Angaben von Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala auf drei Tage begrenzte Probelauf stattfinden, wurde aber nach Bürgerprotesten und entsprechenden Eingaben von SPD, Grünen und Freien Wählern verschoben.
    Die technische Abnahme der Isorec-Anlage fand am Montag, 15. September 2014 statt.
    Am Dienstag, 21. Oktober kündigte die Stadtverwaltung an, dass der Probebetrieb mit etwa 500 Tonnen Mineralfasermaterial noch in derselben Woche beginnen solle.
    Dieser Probebetrieb zog sich dann über den Jahreswechsel hin. Anfang April 2015 wurde dann die Betriebsgenehmigung erteilt.
    Seit Mitte Juli liegen gegen diese Genehmigung vom Betreiber und von Rheinauer Bürgern Widersprüche beim Regierungspräsidium vor.

    http://www.morgenweb.de/mannheim/mannh…still-1.2340413

  • Ja, so ist das, unsere Wohlstandswachstumsgesellschaft tut sich schwer mit Umweltschutz. Man versucht eben die Umwelt zu schützen indem man noch mehr Produkte erfindet, die der Mensch nicht braucht, nicht verträgt, aber von denen behauptet wird sie würden Klimaschutz betreiben. Das ist die "Ich will auf nichts verzichten"-Mentalität unserer Konsumgesellschaft. Je abstrakter das produkt, desto schwieriger ist die Aufklärung. Das Kohle klimaschädlich ist, weiss jedes Kind - wobei Kohle ein Naturprodukt ist. Bei "High-Tech-Dämmstoffen" wirft man mit Kennzahlen und Gutachten um sich bis sich der Glaube etabliert hat, dämmen schützt die Umwelt, Dämmen lohnt sich.

    Genau deswegen sind die Recherchen der Journalisten so wichtig.

    In Chemnitz ist übrigens eine WDVS-Fassade in Brand geraten und hat dadurch das gesamte Gebäude schwer beschädigt. Ohne Dämmung hätte man wohl nur die Fassade reinigen müssen.

    http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/brand-chemnitz102.html