Berlin - Reichstagsgebäude und Spreebogen

  • Dass diese schreckliche Umfahrung verschwindet, ist schonmal gut. Das Parkkonzept halte ich dennoch für weitgehend gescheitert. Wenn ich das richtig sehe, wird die Moltkebrücke dann gänzlich autofrei.

  • Nichts hält länger, als ein Provisorium. Vor allem in Berlin...Ein Schritt in die richtige Richtung, wo auch immer diese genau hinführen wird...

  • Das man gerade den Bau, der mal fürs Volk gedacht war, weglässt, ist ja auch wieder bezeichnend, aber gut. Vielleicht tut sich da ja irgendwann noch was.

    Bei einer Führung durch das Kanzleramt habe ich mal nach diesem Gebäude gefragt. Die Antwort war, dass hier dauerhaft nichts gebaut wird, da durch die Bahn- und U-Bahntunnel, die darunter verlaufen, die Fläche schlicht nicht tragfähig genug sei.

  • Wozu braucht man das Teil überhaupt? Und wieso muss des dort sein? Lieber etwas ggü. dem Reichstag bauen, um dem Platz ne Fassung zu geben, als die Sichtachse zuzustellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Benni (21. Januar 2018 um 17:53)

  • Laut einem Bericht der Berliner Zeitung ist für das Kanzleramt ein Erweiterungsbau an der Willy-Brandt-Straße geplant. Zwar ist noch nichts Genaueres zu erfahren, aber bebaut wird wohl die im Grundriss dreiecksförmige Fuhrpark- und Grünfläche unmittelbar nördlich des Kanzleramts (vgl. Luftbild). Da die Straße hinter der Schweizer Botschaft in Kürze beseitigt und die Moltke-Brücke für den allg. Verkehr gesperrt werden wird, würde dem Sicherheitsbedürfnis der Erweiterungsbau-Mitarbeiter sicherlich Rechnung getragen werden können.
    Der Erweiterungsbau würde städtebaulich eine erste Abkehr vom "Band des Bundes" bedeuten. Daher wäre es doch eigentlich überdenkenswert den unwirtlichen Spreebogenpark durch ein wiederbelebtes Alsenviertel zu ersetzen (vgl. Bild). Wie Regula das wohl sieht? stickpoke:)

  • Wie Regula das wohl sieht?

    Sie würde Schnappatmung bekommen. Und wenn sie es nicht verhindern könnte, gäbe es eine Fortsetzung der Architektur vom Bahnhofsumfeld gegenüber . . .

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Ja, um Gottes Willen nicht jetzt bebauen. Da käme derzeit bestenfalls ein Areal a la Humboldthafen heraus, schlimmstenfalls gar "Gmünders" Bahnhofsplatz-Dystopie.

    Übrigens ist es immer wieder bemerkenswert, wie versifft das Bundeskanzleramt bereits aussieht. Moderne Architektur mit geringer Halbwertszeit. (hier)

  • Denke auch, mit dem Alsenviertel sollte man sich mindestens Zeit lassen, bis das "Doppelte L-Fanal" Lüscher & Lompscher weg ist.. :whistling:


    Was das Kanzleramt angeht, ich hasse ja Sichtbeton wie die Pest. Wenn man das Kanzleramt weiß anstreicht und versiegelt, haben wir das "Weiße Haus von Berlin", könnte man sicher mit leben.

  • Wenn man die Gegend so absichert, dass sogar die Brücke für normalen Verkehr gesperrt wird, hat dann ein neues und belebtes Alsenviertel überhaupt eine realistische Chance? Wieso nutzt man das Gebiet dann nicht, um die anstehenden Ministeriums-Erweiterungen und Neubauten hier anzusiedeln, zusammen mit anstehenden Neubauten des Bundestags und sonstigen Beamtenbüros. Sicher, die Gegend wäre Nachts ausgestorben, aber eine andere Bebauung kann ich mir aufgrund der Nähe zum Kanzleramt kaum vorstellen.

  • Übrigens ist es immer wieder bemerkenswert, wie versifft das Bundeskanzleramt bereits aussieht. Moderne Architektur mit geringer Halbwertszeit. (hier)

    Schönheit kommt eben meistens von innen ;) - beziehungsweise vice versa verhält es sich mit den Gegenteil davon. Ein also durch und durch stimmiges, weil authentisches Gebäude :-).

  • Weiß hier jemand, wann die Kronen-tragenden-Putten auf den Türmen des Reichstags entfernt wurden, und was mit Ihnen geschah? Ich weiß nur, dass sie nicht im Krieg zerstört wurden, sie waren schon vorher weg.

    Einmal editiert, zuletzt von Friedenau (21. Oktober 2018 um 12:43)

  • In den 30ern sind sie noch zu sehen gewesen. Wurden die Türme im Krieg nicht zu provisorischen Flakstellungen ausgebaut? Dabei wurden bestimmt auch besagte Schmuckelemente entfernt.

  • Ich habe grad Fotos aus den späten 40ern betrachtetet, da fehlten sie bereits. Ich bin immer davon ausgegangen, dass diese erst im Zuge der Sanierung/ Wiederherstellung in späteren Jahren entfernt worden sind.

  • Meines Wissens wurden sie im Rahmen der Germania-Planung entfernt, um den Reichstag "moderner" wirken zu lassen und den geplanten Nazibauten etwas anzugleichen. Im damaligen Modell der großen Halle fehlen die Putten wie auch die Germania über dem Portal und die Reiterstandbilder auf der Rückseite. Das Modell ist sonst sehr detailreich - sie müssen bewusst weggelassen worden sein. Gleichfalls sollten wohl auch die Figuren an den Türmen entfernt werden.

    Habe gerade nochmal die Bilder der Türme von 1893 und heute verglichen - es fehlen nicht nur die Putten seit den 40ern, die gesamte Balustrade auf den Türmen wurde bei der Restaurierung in den 50ern entfernt. Das hatte ich bisher nicht bemerkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Friedenau (21. Oktober 2018 um 18:27)

  • Gibt es eigentlich Überlegungen, die Figurengruppe der Germania und die Reiter(Herolde) sowie anderes Getier (Adler, die ich auf alten Fotos sehe) wieder aufzustellen? Sind ja meines Wissens erst nach dem Krieg entfernt worden, Buntmetall war teuer. Gerade die Germania fehlt über den Giebeldreieck und die Postamente hinten schreien auch nach Vollendung.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten