Die "grünsten" Städte Deutschlands

  • Das Portal meinestadt.de hat einen Grünflächenvergleich angestellt. Es wurde nach den zehn Städten mit dem höchsten Anteil von Grünflächen am Stadtgebiet geforscht. Das Ergebnis überrascht mich nicht wirklich. Außer bei München kann ich mir gut erklären, weshalb dies die "Sieger" sind. Dass Dresden nicht dabei ist, verwundert mich sehr. Allesamt kriegszerstört wurden die folgenden zehn Städte nicht auf dem alten historischen Stadtgrundriss wiederaufgebaut, sondern sind nach den Prinzipien der Gartenstadtauffassung und der Charta von Athen (Licht, Luft, Sonne) großzügig neu aufgebaut worden; mit dem Anlegen von viel Grünflächen in Verbindung mit einem geweiteten Straßenraum kann ich fast alle der genannten Städte damit verbinden. Wobei Vorsicht dennoch angebracht ist, denn dass eine Stadt viel Grün hat, kann auch an einem großzügigen Gebietzuschnitt liegen (Eingemeindungen).

    Und das sind die zehn flächenmäßig grünsten Städte Deutschlands im Überblick:

    1. Hannover
    2. Magdeburg
    3. Essen
    4. Kassel
    5. Köln
    6. Oberhausen
    7. München
    8. Gelsenkirchen
    9. Bremen
    10. Hamburg

  • Zitat

    In den 30er Jahren gab es im Stadtgebiet Dresdens bereits rund 60.000 Straßenbäume. Die Anzahl der Straßenbäume wieder auf diese Größe zu erhöhen, ist das langfristige Ziel der Stadt.

    Und das ohne Kriegszerstörungen und "Licht,Luft und Sonne". Und wohl auch bei geringerer Stadtgröße, da weniger Eingemeindungen als heute.

    Bäume und Sträucher - Stadtentwicklung & Umwelt - Dresden

    Einmal editiert, zuletzt von Henry (7. Juli 2011 um 17:52)

  • Auch wenn ich derartige Vergleiche für strunzdoof halte, sind doch die Bewertungskriterien meist vollkommen unklar, möchte ich mal ein Bild aus Dresden einstellen, das nicht etwa vom Stadtrand stammt, sondern aus dem Großen Ostragehege.

    Eine ähnliche Idylle gab es übrigens auch mal in der Johannstadt. Nicht umsonst soll also hier die nächste Elbbrücke entstehen!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Die Platzierung von München wundert mich nicht, schließlich gibt es entlang der Isar jede Menge Grünflächen (Englischer Garten, Hirschau und natürlich der Flaucher mit Gebirgsbach-Ambiente), dazu noch Nymphenburger Park, Olympiapark, Ostpark, Westpark, Hirschgarten usw.

    Da verblüfft es mich eher, daß Stuttgart nicht in der Liste enthalten ist - ich kenne in Deutschland kaum eine andere Stadt mit so vielen Wäldern im Stadtgebiet (Tipp: Plieningen -> Innenstadt über die mittlere Filderstraße).

  • Magdeburg an zweiter Stelle, an Zynismus kaum zu überbieten. In Wahrheit nämlich kein Grün-, sondern Brachflächen einer völlig ruinierten Stadt.

  • Wie wäre es denn als Alternative mit Gardelegen?!

    Bei der ehemaligen Hansestadt handelt es sicher immerhin um die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands, die mit ihren ungefähr 24.000 Einwohnern fast sibirische Verhältnisse aufweist.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Wie diese Reihenfolge zustande kommt ist mir ein komplettes Rätsel. Der Frankfurter Stadtwald hat insgesamt 5785 Hektar, von denen 3866 Hektar auf Stadtgebiet liegen, damit ist er einer der größten in ganz Deutschland. Auch die Wallanlagen in der Innenstadt sind riesengroß, trotzdem taucht Frankfurt nirgendwo auf. Sorry, aber ich schenke der Aufstellung keinen Glauben.

  • Es kommt eben auf die Kriterien an.
    Dadurch, dass eine Stadt zufälligerweise ein paar Hundert Hektar Forst in ihren Grenzen besitzt, ist es ja keine grüne Stadt.
    Viele Stadtgemeinden haben administrative Grenzen, die weit über die Stadt im eigentlichen Sinne hinausgehen.
    Und irgendwelche gründlich gemähten Rasenflächen mit Wäscheplatz zwischen den Häuserzeilen mögen zwar grün aussehen und vielleicht als Grünland im Kataster stehen, sind aber auch nicht das, was man sich unter einer grünen Stadt vorstellt.
    Entscheidend ist dann doch eher der Flächenanteil von Vierteln mit Gartenstadt-, Villen- oder Waldsiedlungscharakter.

  • Es kommt eben auf die Kriterien an.
    Dadurch, dass eine Stadt zufälligerweise ein paar Hundert Hektar Forst in ihren Grenzen besitzt, ist es ja keine grüne Stadt.
    Viele Stadtgemeinden haben administrative Grenzen, die weit über die Stadt im eigentlichen Sinne hinausgehen.
    Und irgendwelche gründlich gemähten Rasenflächen mit Wäscheplatz zwischen den Häuserzeilen mögen zwar grün aussehen und vielleicht als Grünland im Kataster stehen, sind aber auch nicht das, was man sich unter einer grünen Stadt vorstellt.
    Entscheidend ist dann doch eher der Flächenanteil von Vierteln mit Gartenstadt-, Villen- oder Waldsiedlungscharakter.


    Die Wallanlagen in Frankfurt sind aber keine gemähten Rasenflächen mit Wäscheplatz zwischen den Häuserzeilen sondern Parkanlagen, die der Naherholung dienen. In den weiteren unzähligen Parkanlagen, wie z.B. Ostpark oder Grüneburgpark, kann Fussball gespielt werden, es gibt Grillanlagen und und und.

    Der Frankfurter Stadwald hat 450 km Wander- und Radwege sowie 80 km Reitwege. Es gibt Waldlehrpfade, Waldsportpfade und Waldspielplätze. Weiterhin gibt es 25 Regenschutzhütten und mehr als 1500 Parkbänke. Es gibt eine Fasanerie. Im Stadtwald steht das Waldstadion (heißt jetzt leider Commerzbank-Arena). Der Goetheturm, der bis 1999 mit 43m Höhe das höchste öffentlich zugängliche Holzgebäude war, steht ebenfalls im Stadtwald etc. etc. etc. Durch die paar Tausend (nicht ein paar hundert) Hektar ist Frankfurt nicht nur eine grüne sondern eine umwerfend grüne Stadt. :wink:

  • In meinen Augen ist Grafenwöhr die Stadt mit den ausgiebigsten Freiflächen. 7000 Einwohner auf 216 km² Fläche!
    Das Gegenteil von Großstadt. In der winzigen Altstadt gibt es fast keine Läden, drumherum ist es kaum anders. Dafür Weiher, Wiesen, Wälder. Und der größte Teil des Truppenübungsplatzes liegt im Stadtgebiet.

  • Durch die paar Tausend (nicht ein paar hundert) Hektar ist Frankfurt nicht nur eine grüne sondern eine umwerfend grüne Stadt. :wink:

    Die Dresdner Heide hat 6.067 Hektar auf städtischem Gebiet.
    Der Leipziger Auenwald ist nicht viel kleiner.
    Oder Berlin mit dem Grunewald, Tiergarten, Müggelberge usw.
    Viele Städte sind ähnlich ausgestattet.
    Görlitz hat einen riesigen Stadtwald, der nur leider seit 1945 in Polen liegt.
    In Dresden kann man eine Woche Wanderurlaub machen, nur innerhalb der Stadtgrenzen, ohne dass es langweilig wird.
    Trotzdem gibt es auch Viertel, wo man fußläufig nur einen "überdüngten" Hundepark in der Nähe hat.

    Aber verglichen mit asiatischen Metropolen sind eigentlich alle deutschen Städte verdammt grün.

  • Unter den zehn flächengrößten Städten und Gemeinden in Deutschland befinden sich Städte wie Möckern, Wittstock/Dosse, Templin und Jessen (Elster) mit weniger als 20.000 Einwohnern, aber mehr als 350 km² Fläche.
    Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…te_Deutschlands

    Unschlagbar in Sachen Grünland bezogen auf die Einwohnerzahl dürfte "Nuthe-Urstromtal" sein: "Nuthe-Urstromtal ist eine Gemeinde mit 23 Dörfern (Ortsteilen) im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Mit 337,72 km² ist sie die flächengrößte Gemeinde ohne Stadtrecht und flächenmäßig zehntgrößte Kommune in Deutschland." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nuthe-Urstromtal)

    Mit "grünster Stadt (!)" hat das natürlich nichts zu tun, zeigt aber ansatzweise, dass Statistiken zu diesem Thema immer grundsätzlich fragwürdig sind, solange erstens nicht klargestellt ist, was unter "Stadt" verstanden werden soll (gemeint sind wohl Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern) und zweitens, was noch viel schwieriger ist, definiert wurde, was unter "grün" zu verstehen ist...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Ansonsten hätte ich Feldberger Seenlandschaft vorgeschlagen, das ich immer für eine Stadt gehalten habe. Aber Feldberg hat sein Stadtrecht nicht in die neue Gemeinde Feldberger Seenlandschaft eingebracht.

    Dafür ist die Landgemeinde Gröbenzell eine der am dichtesten besiedelten Gemeinden hierzulande (Bild von der Ortsmitte), wesentlich dichter als die gleichartige und genauso große Nachbarstadt (!) Puchheim (Bild vom modernen Stadtzentrum, Bild von der historischen Altstadt biggrin:)), die mit einer kleineren Siedlungsfläche auskommt.

  • Hagen ist die waldreichste Großstadt in NRW. Der Anteil der Waldfläche im Stadtgebiete beträgt ca. 42%. Nicht mit eingerechnet sind anderweitige "grünen" Flächen. Demnach sollte Hagen wenigstens hier mal sehr positiv erwähnt werden.

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Der Anteil der Waldfläche im Stadtgebiete beträgt ca. 42%

    Zitat

    43 Prozent der Freiburger Gemarkung sind Wälder (6.398 Hektar). Mit über 5.000 Hektar eigener Waldfläche gehört der Stadtwald Freiburg zu den größten Kommunalwäldern Deutschlands.


    Freiburg - Green City: Stadtwald

    :tongue:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!