Berlin - Alexanderplatz und ehem. Königsstadt

  • Ich finde den ganzen Hype um Berlin ohnehin befremdlich. Berlin ist kein 8. Weltwunder, sondern eine europäische Metropole mit einer spannend-tragischen Geschichte. Rein optisch nicht die attraktivste, das kann man wohl ohne Zweifel sagen. Es wird im Zusammenhang mit Berlin immer zuviel erwartet, herbeigeredet, gefordert was einen Druck auch für Berlin aufbaut. Die "Goldenen Zwanziger", die ja gar nicht golden waren werden immer wieder als Maßstab herangezogen. Berlin war damals so bankrott, dass man überlegte die begonnene Nordsüdbahn wieder zuzuschütten. Für Fliesen in den Bahnhöfen hat es dann nicht mehr gereicht, was man heute an den schlichten Putzwänden auf der U6 sehen kann. Berlin ist trotzdem gewachsen und nicht chaotisch wie man an der Hufeisensiedlung und der Weißen Stadt bis heute sieht. Berlin wird wachsen, aber wie? Armutszuwanderung? Zuwanderung aufgrund attraktiver Lebensbedingungen? aufgrund der Landflucht? Wichtig wird sein, Richtlinien zu schaffen wie Berlin wächst. Das wurde in der Vergangenheit nicht berücksichtigt. Berlin braucht einen Hobrechtplan 2.0 dann wird die Stadt auch optisch wieder attraktiver sein. Heute baut man halt Cluster und keine Pariser Boulevards mehr, leider.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Tut mir leid, aber unter diesen uninformierten Voraussetzungen brauchen wir diese Diskussion nicht führen. Der Stand von Booni und Heimdall ist hier offenbar um das Jahr 2005 herum hängen geblieben. Das Berlin von 2014 ist ein gänzlich anderes.

    Gibt es hierzu Zahlen oder Fakten, die das bezeugen? Das Berlin derzeit boomt, steht außer Frage - allerdings frage ich mich als Ingenieur der leider auch fast nur mit Ingenieuren zu tun hat, welche Branchen so boomen. Und da würde ich mich erstmal Heimdall anschließen und vermuten, dass es in erster Linie die Kreativbranchen (Medien etc.) sowie behördliche Einrichtungen sind. Handel, Bankwesen und Industrie werden es wohl nicht sein, die sorgen eher dafür, dass Stuttgart und München explodieren.

    Was die persönliche Meinung angeht zur Verdichtung schließe ich mich jedoch auch Heimdall an. Ziel sollte es sein, flächendeckend eine gute Infrastruktur, von Nahversorgung über Ärzte bis hin zu Breitbandinternet ausbauen. Das entlastet die Städte und wirkt der Landflucht entgegen. Wenn wir alle nur noch in Metropolen leben, die durch Schnellstrecken und Autobahnen verbunden sind, haben wir die typische Infrastrukturverteilung eines Entwicklungslandes erreicht. Wollen wir das? (Aber das gehört nicht mehr zum Thema).

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Was die persönliche Meinung angeht zur Verdichtung schließe ich mich jedoch auch Heimdall an. Ziel sollte es sein, flächendeckend eine gute Infrastruktur, von Nahversorgung über Ärzte bis hin zu Breitbandinternet ausbauen. Das entlastet die Städte und wirkt der Landflucht entgegen.


    Das Thema Landflucht halte ich sowieso für völlig an den Haaren herbeigezogen. Sicherlich gibt es sie, Regionen wie der Hunsrück, die Priegnitz oder Gebiete im Bayerischen Wald und im Erzgebirge oder in Sachsen-Anhalt drohen in der Tat auszubluten und das liegt an den mangelden Perspektiven zur Zeit. In Deutschland wird immer der Status Quo auf die Zukunft bezogen und nicht hinterfragt "wie werden wir in Zukunft leben?" Wer sagt denn, dass es den klassischen Bürojob in 50 Jahren noch geben wird? Vielleicht erledigen wir alle Tätigkeiten, die keinen direkten Kundenkontakt erfordern von zu Hause aus, selbst Konferenzen werden ja schon mühelos über SKYPE erledigt. Das produzierende Gewerbe kann sich auch aufgrund steigender Rohstoffpreise vielleicht wieder dezentralisieren. Weiche Standortfaktoren wie eine saubere Umwelt oder auch der lange Zeit verpönte Begriff Heimat stehen gerade bei der jetzigen Jugend höher im Kurs als man glaubt. Auch ganz "spießig" die eigenen vier Wände, während Statussymbole, glaubt man den Umfragen, immer weniger werden. Wer will denn überhaupt in den "Metopolen" leben? Meist sind das doch in der Tat Kunstschaffende, Studenten und allerlei Partyvolk. Wäre das Leben in Großstädten für die Deutschen so attraktiv, hätte Deutschland nicht nur 4 Millionenstädte, wobei Köln ja immer knapp an der Million kratzt. Die Zahl der Pendler ist für mich auch ein Indikator. Die halbe Vorderpfalz arbeitet ja in Mannheim/Ludwigshafen, hinziehen will da aber niemand. Warum ist das so? Eben weil das Landleben für viele attraktiver ist als die Stadt. Für Kino, Kultur und Ausgehen fährt man halt hin. Freunde und Familie hat man ja vorort und da bleibt man dann auch.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Können wir diese Diskussion andernorts fortsetzen? Will hier nicht den Alex-Strang demontieren.


    PS: Ich empfehle die Lektüre von Artikeln, die auch mal Zahlen nennen, und nicht bloß ins Blaue spekulieren. Danach können wir uns unterhalten: In Berlin wird es eng - Neu-Berliner bevorzugen das Zentrum - Mietpreisentwicklung und mehr (BZ)

  • Mir als Bürger Berlins gefällt dieser Entwurf so gar nicht. Ja, die Argumentation dahinter ist auch in meinen Augen korrekt - der Alexanderplatz muss als Zentrum der Stadt aufgewertet werden. Wenn man dann aber schon einen Klotz von 150m dort hin setzt, dann kann sich dieser auch - entweder in das bestehende Bild einfügen - oder aber dermaßen signifikant herausragen, dass das Argument "die Skyline Berlins zu verändern" auch getroffen wird.

    Grundsätzlich sieht das Gebäude für mich aus wie Wohnungsbau aus Hongkong, nur etwas kleiner. Auch die in sich gedrehten oberen Stockwerke retten da nicht. Die Fassadengestaltung ist leider auch weder schön noch interessant. Was ich mir für den Alex wünschen würde, wäre ein Gebäude, das auch Energieeffizient ist. Auch damit kann man heutzutage als Architekt punkten und vor allem auch Aufsehen erregen. Generell gesehen wäre auch etwas Grün in der Gegend nicht schlecht, da alles dermaßen zubetoniert ist, dass die 5 Büsche unterm Fernsehturm geradezu lächerlich erscheinen. Es dürfte also ruhig sinnvoll modern mit "Parkgestaltung" sein, nicht Beton bis an den Rand des Grundstücks.

  • Wo siehst du auf diesem schmalen Grundstück denn noch großen Spielraum für eine Parkfläche?
    Zumal Berlin nun wirklich übersät mit Parks ist die es nicht pflegen kann, da muss man nicht auch noch die zentralen Plätze "grünifizieren". Parkanlagen sind haufenweise um die Ecke.

    Und woher nimmst du das Urteil, dass der Bau nicht energieeffizient sei? Fragen über Fragen.
    Die Verdrehungen gefallen mir am Gehry-Entwurf auch nicht. Auch ein Dachabschluss fehlt mir. Ist aber dennoch das Beste, was bislang für diesen Standort vorgeschlagen wurde.


  • PS: Ich empfehle die Lektüre von Artikeln, die auch mal Zahlen nennen, und nicht bloß ins Blaue spekulieren. Danach können wir uns unterhalten: In Berlin wird es eng - Neu-Berliner bevorzugen das Zentrum - Mietpreisentwicklung und mehr (BZ)

    Der Link steht in keinerlei Widerspruch zu meinen Aussagen. Klar gibt es Zuzüge, sonst hätte ich mich ja nicht über die Problematik ausgelassen. Inwiefern diese Zuzüge wünschenswert sind bzw. Berlin als Wirtschafts-, Gewerbe- und Produktionsstandort real stärken, ist wieder eine andere Sache. Dass Berlin ein Kreativ-Pool ist, steht außer Frage. Mieten allerdings steigen derzeit in fast jeder wachsenden Großstadt, das ist kein Berliner Spezifikum, hat eben mit der erwähnten Ballungsraumproblematik und der gegenwärtigen Anlage-Blase durch die Niedrigzinspolitik zu tun. Was aber ebenfalls von nicht zu unterscheidender Wichtigkeit ist: Ziehen die ins Berliner Zentrum wandernden und im Artikel erwähnten jungen Leute dort wegen Hochhäusern vom Gehry-Schlag hin? Wollen sie wirklich nach Kreuzberg, Friedrichshain oder Mitte, um dann in einem Gehry-Hochhaus wohnen zu können? Oder wünschen sie sich doch lieber den Altbau mit Parkett an der Schönhauser?

  • Sorry, ich muss wohl etwas mehr ins Detail gehen, um meine Gedanken verständlicher zu machen.
    Mir ist natürlich bewusst, dass am Alex kein Platz für eine richtige Parkanlage ist, was ich damit meinte war schon etwas im kleinen Rahmen, einfach um der zubetonierten Fläche entgegenzuwirken. Und wenn es "nur" eine freundliche Gestaltung des Eingangsbereichs ist. Es gibt an dem Areal einfach nichts, das irgendwie gepflegt wird, von daher wäre eine private Hand durchaus angenehm. Was ich mir in etwa vorstelle ist nicht ein Park mit Bäumen und Liegewiese sondern eher was in Richtung großes Blumenbeet.

    Was am Alex fehlt ist einfach etwas, das Ruhe bringt. Wo man sich mal hinsetzen kann und etwas entspannt. Auf den Betonmauern an den Ubahneingängen sitzen meistens Obdachlose, weil diese nachts ohnehin vollgepisst werden - wer als "normaler" Mensch würde sich da setzen? Und generell man sitzt dann dort und sieht nur Glas und Beton. Vertikal wie Horizontal. Im Grunde müsste das gesamte Areal zwischen Fernsehturm und Park-Inn neu gestaltet werden.

    Da gibts dann klarerweise wieder das Publikumsproblem, das bereits erwähnt wurde. Ich denke aber auch, dass man der Verdreckung entgegenwirken könnte, wenn man die Größe der Mülleimer an die Frequenzierung des Platzes anpassen würde. Der Großteil der Menschen schmeißt den Dreck auch in diese, was aber nichts bringt, wenn sie permanent schon vollgestopft sind.

    Was die Energieeffizienz anbelangt will ich nicht behaupten, dass das Gebäude nicht neuesten Standards entsprechen wird. Mein Argument geht eher auf innovative Lösungen zurück wie die (teilweise) Nutzung von Solar- und WIndenergie. Es gibt Gebäude, die den Luftzug zur Stromgewinnung nutzen und davon ist am Alex definitiv genug vorhanden. Wenn es schon ein Flachdach sein muss, warum dann nicht auch dieses Nutzen? Nach der Konzeption so wie ich sie verstehe ist auch keine Dachterasse vorgesehen, oder?

    Und zum Schluss noch eine Nutzensfrage - Braucht Berlin ein weiteres Hotel mit 150 Zimmern? Nicht, dass am Alex schon 20 wären, in jeder Preisklasse oder das Berlin derzeit schon mehr Hotelbetten bietet als zum Beispiel New York. Klar, da gehts ums Geld. Aber es ist jetzt schon wieder einfach nur langweilig. Ein Hochhaus.. drin ist ein Hotel, ein Fitnesscenter, wahrscheinlich auch noch Geschäfte und oben drauf Wohnungen, die sich keiner leisten kann.

  • Um mal auf den Parkvorschlag zurückzukommen:
    Die jetzige grünlose Gestaltung des Alex ist eine einzige Katastrophe. Im Winter zugig, im Sommer brütend heiß. Da wird ständig über Stadtklima und Feinstaub und Sonstiges diskutiert und dann wird sowas durchgezogen, weil man kein Geld zur Pflege einer Grünanlage in die Hand nehmen will. Die Bereitschaft gegen allerlei marodierendes und rumsiffendes Gesocks vorzugehen wäre für eine ansprechendere Gestaltung des Alex natürlich notwendig, sonst wird nur ein dreckig verwahrloster Angstraum entstehen. Hier kann man von den Amis und Spaniern lernen. In Europa sind die Spanier geradezu Weltmeister in der attraktiven Gestaltung von großen Innenstadtplätzen mit großer Aufenthaltsqualität. Die umgebende Umbauung ist da garnicht so relevant.
    Beispiele:
    Cordoba, Plaza de Tendillas:
    http://www.hotel-boston.com/wp-content/blo…_x_fotos_03.jpg
    http://4.bp.blogspot.com/_oxyT6hDvJi4/S…s+tendillas.JPG
    Barcelona, Plaça de Catalunya:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…talunya_ci8.JPG
    http://4.bp.blogspot.com/_HKgrKvGR3lo/T…00/DSC_0121.JPG
    Madrid, Plaza de Colon:
    http://www.travel-watch.com/images/images-part9/PlazaColon.jpg
    So ähnlich könnte der Alex aussehen mit der Berolina statt Columbus.
    Madrid, Plaza de Espana
    http://www.voyagevirtuel.co.uk/espana/bigphot…espana-5554.jpg
    Freilich gibt die Architektur mehr her, aber eine ansprechende Anlage wäre ein Anfang

    Auch in New York gibt es Beispiele für solche grünen Oasen:
    Union Square Park:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…d_Shankbone.jpg
    Madison Suare Park:
    http://newyorktours.onboardtours.com/files/2013/01/…k_NYC_parks.jpg
    http://images.oyster.com/photos/flatiro…722389-1600.jpg
    Washington Suare Park:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…square_park.jpg
    Bryant Park:
    http://1.bp.blogspot.com/_wo_5cMGMAyA/S…yant+Park+1.jpg
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Bryant_Park.jpg
    http://dkbphotography.net/yahoo_site_adm…79.15123011.JPG

    Das Gefühl von Urbanität und Schönheit, die von diesen Plätzen ausgeht ist unvorstellbar. Ist es nicht auch bemerkenswert wie sauber und gepflegt alles ist? Die Menschen lieben sowas und halte es in Ehren, sie wollen keine zugigen Aufmarschplätze.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (30. Januar 2014 um 12:01)

  • Im Baunetz kann man sich einen Großteil der eingereichten Wettbewerbsarbeiten ansehen:

    http://www.baunetz.de/meldungen/Meld…rb_3448017.html

    Nach der Durchsicht, wäre mein Favorit die Arbeit von Barkow-Leibinger. Sie wirkt noch am besten proportioniert, weist eine interessante Baumassenmodellierung und Fassadengestaltung auf und korrespondiert recht gut mit dem Park Inn.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Danke dafür Bilderbuch! Für mich ist da nur Grütze dabei. Wenn man dort hoch bauen will, dann sollte man das mMn mit Glas machen, sodass der betonschaft des Fernsehturmes dort nicht im betoneinerlei der anderen Hochhäuser untergeht. Sowas in die Richtung:
    [url=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…eoul,_Korea.jpg]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…eoul,_Korea.jpg[/url]
    http://www.apolstravelandtours.com/wp-content/upl…From_a_Boat.jpg
    Aber halt bitte nicht so eine zerpflückte Fassade wie es so oft bei den Entwürfen zu sehen ist …

    Einmal editiert, zuletzt von heiji (1. Februar 2014 um 20:27)

  • Das klotzige Gebäude 'Alea101' zwischen Bahnhof und Fernsehturm an der Rathausstraße ist bald fertig.

    Der Berliner Verlag lässt sich aktuell von einem DAX-Konzern finanziell unter die Arme greifen.

    Das Parkhaus an der Keibelstraße u.a. ist abgerissen - hier entsteht ein Studentenwohnheim mit Wohnungen zum Kaufen ( ==> s.o.)

    An der Ecke Otto-Braun-Straße/Mollstraße wird der ehem. Parkplatz in Kürze bebaut werden.

    Visualisierungen des gläsern kumulierenden 'Cumulus Office'

    Ein Blick Richtung Alexanderplatz entlang der Otto-Braun-Straße vom Platz am Königstor (Akzisemauer).

    Dort steht die Bartholomäuskirche.

    Versteckt in der davor befindlichen Grünanlage am ehem. Königstor der Gedenkstein für Karl Alexander Freiherr von Blomberg, der ebendort die Befreiungskriege gegen die napoleonische Herrschaft einläutete und dabei getötet wurde.

    Die Inschrift lautet: "1813 fiel als erstes Opfer in den deutschen Freiheitskämpfen Freiherr Alexander v. Blomberg *Iggenhausen (Lippe) 31. Januar 1788 † hier vor dem Königstor 20. Februar 1813."

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Keibelstraße/Watzeckstraße/Axel-Wedding-Alexis-Straße - die Bauarbeiten sind losgegangen.

    Nun heißt es plötzlich "Wohnquartier am Alexanderplatz"

    Da scheinen irgendwie zwei verschiedene Projekte durch zwei Projektentwickler aber nur durch einen Architekten in ähnlicher Optik verwirklicht zu werden. Ein teures Studentenwohnheim (Studio B) für Investoren, die selbstlos zu Studentenpreisen zu vermieten gedenken und ein Appartementhaus für Leute, die viel Geld dafür bezahlen, zentral aber optisch anspruchslos zu wohnen?
    Pressemitteilung "Wohnquartier am Alexanderplatz"
    Eller & Eller Architekten
    'Studio B' - Neubaukompass Berlin

    Und das 'Alea 101' am S-Bahnhhof ist schon teilweise bezogen und bald dann auch vollendet.


    Einen optischen Gestaltungsanspruch kann man dem Gebäude ja nicht absprechen, aber es ist m. E. einfach deutlich überdimensioniert und zu klobig.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Im Zooviertel wird ein solches Monstrum abgerissen, hier am Alexanderplatz zieht man denselben Mist wieder hoch. Meine Güte ist das eine hässliche Gegend. Da ist nichts mehr zu retten.

    In dubio pro reko

  • Beim Alea 101 bin ich mir nicht sicher, wie man in späteren Zeiten über dieses Gebäude urteilen wird, ich glaube eher negativ. Sicherlich muss man eine gewisse Originalität in der Formgebung anerkennen; leider jedoch sind die Fassadenmaterialien indifferent bis billig, so dass das ganze einen eher wenig wertigen Eindruck hinterlässt.
    Beim Wohnquartier am Alexanderplatz finde ich, dass die Architekten die Bauaufgabe nicht so schlecht gelöst haben - der riesige Block wirkt angemessen gegliedert und nicht zu monumental oder monoton. Mir gefällt auch der den Visualisierungen nach zu erwartende schöne Klinker der Fassaden, die versetzten Balkone und die durch die Staffelgeschosse zurückgenommene Massigkeit des Baus. Warten wir mal ab, wie es dann in der Realität wirkt. Wer diese Gegend nahe dem Alexanderplatz kennt, dem muss klar sein, dass man dort keine Kleinteiligkeit erwarten kann, sondern dass vielmehr die blockfüllenden Großbauten dort die Regel sind.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Snork (10. August 2014 um 18:41)

  • Besser als die Bestandsbebauung scheint mir der Neubau durchaus. Allerdings könnte man es schon mit optisch kleinteiligeren Strukturen versuchen. Bloß weil überall Blöcke stehen, müsste man das ja nicht bis in endlose Zeiten fortführen. Dennoch, zumindest wird die Baugrube gefüllt. Immerhin etwas.

  • Nach Ewigkeiten melde ich mich auch mal wieder zurück ;)

    Heute war ich mal wieder am Alex und muss sagen, dass die ganze Gegend insich immer noch unharmonisch, abweisend wirkt und es auch durch die Neubauten nicht besser wird. Im Gegenteil. Es fehlt jegliche Aufenthaltsqualität.

    Der neue Klotz ala Alea 101 fügt sich wunderbar in diese städtebauliche Ödnis ein. Glaube man kann froh sein, dass mit so einem Bau nicht ein gründerzeitlicher Straßenzug verunstaltet wurde.

    Meiner Meinung nach ist am Alex wirklich nichts mehr zu retten. Die gesamte Gegend könnte - mit Ausnahme der Bauten aus den 30er Jahren - dem Erdboden gleich gemacht werden.
    Die Architektur wirkt billig, als würden die Gebäude beim nächsten Sturm zusammenfallen.. Mittlerweile kommt mir die Vermutung auf, dass der Alex mit Absicht und größter Anstrengung immer mehr Verunstaltet wird?!

    Die neuen Geschäfte "TK-Maxx" im Alea 101 und "Primark" im Fußbau des ParkInn-Hotels unterstreichen nochmals die "billig bis ramschige" Entwicklung des gesamten Areals. Sehr schade.

    Jedoch ist die Neugestaltung der Pflasterung rund um den Fernsehturm, die nun ja schon länger fertig ist, ein guter Fortschritt. :ueberkopfstreichen: Warum jedoch die beiden schönen Bäume zwischen Bahnhof und Fernsehturm abgeholzt wurden, bleibt mir ein Rätsel. Sie standen dem Alea 101 nicht im Weg.
    Zur Pflasterung der restlichen Fläche braucht man nicht mehr viel sagen. mal sind es große, quadratische Betonplatten, mal Natursteine, mal rechteckige Pflastersteine und dazwischen Löcher, die mit Teer geflickt wurden.
    Für einen so wichtigen Platz in der Hauptstadt ist der Zustand einfach nur peinlich. :kopfschuetteln: