Dresden - Hotel Stadt Rom (in Planung)

  • Wenn man alle Aspekte gegeneinander betrachtet, ist es sicher nicht verkehrt, sich an den kleinen Schritten zu freuen. Wenn es keine anderslautende Entwicklung gibt und der Durchbruch zwischen Moritzstraße und Wilsdruffer tatsächlich kommt, ist dies zunächst schon einmal eine sehr zu begrüßende Entwicklung. Auch am Gesamterscheinungsbild des Neumarkts spielt das Hotel Stadt Rom eine ganz erhebliche Rolle; und die wichtigsten Seiten des Gebäudes liegen zum Neumarkt hin und zur Moritzstraße. Selbst wenn das Stadt Rom nur verkürzt wieder errichtet werden wird, wäre es in dieser Form schon einmal ein sehr substantieller Gewinn, über den man sich sehr freuen dürfte. Wir müssen doch auch die derzeitige Realität der Wohnriegel sowie ihrer Eigentums- und Mietverhältnisse berücksichtigen sowie leider auch die Tiefgaragenzufahrt zum Altmarkt hin - hier stellt sich sowieso die Frage, wie man dieses Problem mit geringem Aufwand jemals korrigieren würde, wenn das alles überhaupt auch gewünscht würde. Natürlich stehen die Wohnbauten auch z.B. der Reko des Palais de Saxe im Weg; aber das sind doch alles Aspekte, die uns allen schon seit langem bekannt sind. Zunächst wäre es schon einmal ein Traum, wenn man eine Gewißheit hätte, daß in 5 Jahren das Stadt Rom wieder steht. Vielleicht gibt es durch glückliche Fügungen später einmal Entwicklungen, die weitere Schritte ermöglichen, aber das ist natürlich alles Zukunftsmusik.

  • Die DNN beschäftigen sich heute, am 15.01.2014, auch mit dem für die Wiedererrichtung des Hotels Stadt Rom als notwendig erachteten Durchbruch durch das Wohn- und Geschäftshaus Wilsdruffer Straße 4-10. Prinzipiell sei der Eigentümer, die "Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestelltenheimstätten", mit dem Vorhaben einverstanden, so der Sprecher Dirk Schmitt. Jedoch müsse die Maßnahme für das Unternehmen kostenneutral erfolgen, was aller Wahrscheinlichkeit nach auch eine Kompensation für den Wegfall der Mieteinnahmen der im Sockelgebäude entfallenden Flächen beinhalten würde. Das sei dem Sprecher gemäß sehr teuer und würde aller Wahrscheinlichkeit nach noch viele Jahre in Anspruch nehmen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Hier mal ein Panoramastandort unmittelbar vor dem Hotel Stadt Rom am Neumarkt Dresden. Noch hab ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Durch die Baumgruppe an Stelle des ehemaligen Gewandhauses finde ich, dass man durch die gemeinsame Flucht es eigentlich nur am originalen Standort errichten kann. Bei klick auf die blinkenden Hotspots kann man sich auf den Balkon oder auf den Altan des Hauses begeben. Mehr Infos und Bilder heute abend.

    Blick aus der Moritzstraße auf den Platz

  • hier noch ein Bild im Dualview. hierzu einfach oben rechts bei Dualview eine zweite Zeitschicht auswählen!

    zum Hotel Stadt Rom gibt es ja noch das Problem des Durchganges zur Wilsdruffer Straße. Meines Wissens hatten sich die Stadtverordneten für eine Passage, Zeitpunkt ungewiß, entschieden. Mehr Infos in der zugehörigen Infokarte

    Panoramastandort Moritzstraße / Neumarkt Dresden:

    das wäre dann der Blick auf den Neumarkt, links das Hotel Stadt Rom

    und hier der Blick von der Wilsdruffer Straße

    Im übrigen ist ein Blick auf den Vorkriegszustand (Galerie hist. Ansichtskarten / Neumarkt Dresden) bzw. zur Situation um 1990 ebenso auf Arstempano ganz interessant. Dach und Altan waren ja vor 1945 anderes als in unserem Modell. Die Reko geht auf die Entwurfszeichnung des Hauses zurück. Für das Schieferdach hatte der Bauherr nachweislich eine Genehmigung angefragt und wohl auch erhalten. All dies ging 1760 durch unseren Freund aus Berlin in Asche auf. Beim Wiederaufbau kam dann das vereinfachte Geländer auf den Erker und das einfache Satteldach kam oben drauf. Aber nicht nur dass. Die gesamte Front in der Moritzstraße ist ein Werk des Wiederaufbaus um 1773. Dies ergibt sich daraus, dass die nachweislich erhaltenen Fronten in der Kleinen Kirchgasse und zum Platze zu anders gestaltet sind, als in der Moritzstraße bis hin zu profilierten Gewänden. Diese kasernenartige Front ist also nicht ursprünglich. Vermutlich waren es auch weniger Fenster - statt 11 nur 9 und es gab vermutlich auch einen vereinfachten Mittelrisalit (ohne Balkon und Attika mit Figuren - die wohl nur am Platze) Bei Häusern in Ecksituationen wurde dies meist so gehandhabt! Selbst die Salomonisapotheke hatte meiner Erinnerung nach laut Hasche einen Mittelrisalt in der Landhausstraße.

  • Sich da durch die Stadt zu klicken ist immer wieder eine riesen Freunde!
    Danke Arstempano!

    Gerade das Hotel Stadt Rom erwarte ich sehnsüchtig, weil damit auch die Chance für die Moritzstraße steigt und mein Ur-Großvater dort ein Restaurant hatte. Allerdings wird die Straße so weit wahrscheinlich nicht verlängert werden. Aber immerhin hätte man ein Gefühl für die Straße und würde auch nicht mehr "Gasse" heißen müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaiserpalast (22. April 2016 um 09:38)

  • nach den abschließenden Beratungen in der Stadt wurde dann schließlich eine Passage durch das Wohngebäude an der Wilsdruffer Straße bevorzugt. Ob es dann zu einer Anbindung des Hotel Stadt Rom an dieses Wohngebäude kommt, wie teilweise dargestellt, ist ebenso wenig klar, wie eine Realisierung der Passage unklar ist. Ein Abriss des Gebäudes an der Wilsdruffer erscheint jedenfalls für die nächsten Jahre komplett unrealistisch. Bilder und Rundgang von Arstempano sind ja oben im Artikel verlinkt. Leider hat man offiziell seit 2013 eigentlich nix mehr zum Stadt Rom gehört, oder kennt jemand irgendwelche Statements?

  • Mir ist dazu nichts bekannt.

    Inzwischen gehe ich davon aus, dass das Projekt gestorben ist und u.U. erst wieder in rund 25 Jahren verfolgt wird. Dann stünde immerhin wieder eine "große Lösung" zur Debatte.

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  • Solange mag ich aber nicht warten!!! Naja -werd versuchen über meine Webseite da immer mal Aufmerksamkeiten zu erzeugen. Hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass da was geht. Die Trafficzahlen in den allerbesten Monaten von Potsdam (mit viiiiiel Presserummel) sind ja mittlerweile für Dresden auch erreicht und das ganz ohne großen Rummel, wenn der hinzukommt, ist es deutlich mehr wie Potsdam im Sommer 2013. Was das Hotel Stadt Rom am Platze in positiver Richtung verursacht, zeigen die Bilder ja sehr gut. Erstmal bauen dass Ding. Wie man sich dann in 20 Jahren mal zu den Bauten an der Wilsdruffer verhält, kann man dann der nächsten Generation überlassen. Hauptsache die Fassade zu Platz und Moritzstraße steht erstmal. Wenn man das Gebäude geschickt konzipiert, sollte auch ein Weiterbau zu späterem Zeitpunkt Richtung Süden/Kirchgasse möglich sein. Die Heinrich Schütz Residenz steht ja an der nächsten Zeile auch nah dran - würde hier auch gehen. Kann man zwar nicht die komplette Fläche bebauen, aber wie die eine Studie mit der halbrunden Fassade zeigt, würde es da ja auch Lösungen für ein funktionierendes Stadt Rom geben.

  • DD1-Architekten haben ihre HP überarbeitet und in diesem Zuge eine recht umfangreiche Dokumentation ihres Beitrages für den Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom zur Verfügung gestellt.

    http://www.dd1architekten.de/hotel-stadt-rom.html

    Man beachte in diesem Zusammenhang vor allem die Modellfotos, die die großen Nachteile dieses Entwurfes offenbaren.

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  • In der fehlenden Vernetzung mit den anderen Quartieren an der Wilsdruffer Straße (Überbauung der Kirchgasse) und der ungünstigen Gassenführung zwischen Wohnzeile und Schütz-Residenz.

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  • Verstehe ich nicht. Was genau ist denn nicht vernetzt? Ein Teil der ehemaligen Moritzstraße wird wieder hergestellt und bietet die Option auf spätere Optimalisierung derselben (also auch Korrektur der von dir genannten "Hinterhofsituation" durch späteren Abriß der dortigen Platten) und würde sogar die Rekonstruktion des Palais de Saxe ermöglichen. Reko-Herz, was willst du mehr?

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Bilderbuch meint sicher die entstehende (unbefriedigende) Hinterhofsituation der ehemaligen Kirchgasse.
    Auch wenn hier eine Art Passage im Erdgeschoss durchgeführt werden soll, bleibt die Abriegelung de facto bestehen.

    Leider ist hier ohne großflächigen Abriss der 50er Wohnzeilen keine Verbesserung zu erreichen, so dass die von dd1 Architekten vorgeschlagene Lösung bei den gegebenen Vorbedingungen schon die optimale Variante darstellt.

    Auf alle Fälle immer noch besser als die "verschobene" Variante von Reimann Architekten (bei der die Fassadenrekonstruktion ganz in Frage gestellt wurde und die Hinterhofsituation auf die Moritzstraße verlagert wurde) und auch besser als die Idee von Schumacher Architekten mit dem halbrunden Torso. Ist aber nur meine ganz persönliche Meinung.

    Ich fand damals die Idee mit der "verkürzten" Variante durch die Baywobau gar nicht schlecht.
    http://archiv.neumarkt-dresden.de/Presse/02-12-06.html

  • Ich find den Plan auch nicht schlecht. Eine der besten Lösungen, sofern die Gebäude an der Wilsdruffer Straße möglichst erhalten werden müssen/sollen.

  • Sieht sehr gut aus! Waere zu schoen, wenn man sukzessive auch den sozialistischen Staedtebau eleminiert, damit wieder ein gesunder Stadtraum entstehen kann.

    Soll es endlich losgehen?

  • Ich fand den Durchbruch durch die Wohnzeile besser, man kann doch in der heutigen Zeit nicht einfach bezahlbaren(!) Wohnraum abreißen, nur um unbedingt den historischen Stadtgrundriss wiederherzustellen. Sicher sind die Wohnzeilen an der Wilsdruffer Strasse nicht historisch korrekt nach dem alten Stadtplan gebaut worden - aber sie sind angenommen von den Bewohnern und Gästen der Stadt. Der Durchbruch hätte auch gewiss auch was, ist der überhaupt noch im Gespräch?

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Ich denke nicht, dass es in den nächsten Jahrzehnten politische Mehrheiten für einen Abriss in der Wilsdruffer Straße geben wird. Insofern sollte man, anders als "DD1", nach gangbaren, also minimalinvasiven Lösungsmöglichkeiten für einen zumindest teilweisen Wiederaufbau des Hotels suchen. In diesem Zusammenhang halte ich die Arbeit von Scheider und Schumacher für die einzig sinnvolle.

    edit

    Man sollte auch nicht vergessen, dass durch die Bebauung des Ferdinandplatzes die Verbindung zum Neumarkt über die Schul-, Weiße- und Kleine Kirchgasse an Bedeutung gewinnen wird. In diesem Sinne wäre eine Überbauung der Kleinen Kirchgasse in jedem Falle eine städtebauliche Katastrophe.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe