Dresden - Lahmann-Sanatorium

  • Die ersten Neubau-"Villen" im Lahmann-Park sind fast fertig! Anbei ein Bild von der für die Bauüberwachung zuständigen Firma:

    http://henkel-pm.de/baucontrolling…weisser-hirsch/

    Zumal diese Häuschen fast allesamt im hinteren Teil des Areal liegen werden und vor allem dazu dienen, die Sanierung der wirklich wertvollen Bausubstanz zu finanzieren, soll uns das nur recht sein. Die Häuser in Richtung Park müssen von der Lage jedoch wirklich herrlich sein...Aufstehen mit Vögelgezwitscher, frische, kühle Luft...

    Herrn Dietze müsste man ein Denkmal setzen! Ohne ihn wäre dieses ganze märchenhafte Areal vermutlich für immer und bald endgültig verloren gewesen. cclap:)

    Die Sanierung des Heinrichshofs ist für mich der Höhepunkt des Areals udn hier hoffe ich zumindest, dass die BayWoBau auf moderne Anbauten weitgehend verzichtet.

  • Ja, die Renovierung dieses Areals ist einfach wunderbar.
    Den neuen Häusern kann man bei der Schimmelbildung bald zusehen. Mittlerweile frage ich mich, warum diese Dämmbauten immer weiss sind. Auf grünem Untergrund wäre der Schimmel weniger sichtbar. Obwohl, ich habe auch schon Dämmhäuser in Dunkelgrau gesehen. Hat wahrscheinlich den gleichen Grund. :wink:

  • Anbei ein schöner Artikel über den Lahmann Park (mit einigen Bildern)!

    https://mopo24.de/nachrichten/la…den-neubau-3667

    Mit Anfang Jänner waren nur noch 2 Wohnungen zu kaufen...Hut ab Herr Dietze! Wenn ich mir dort eine Wohung kaufen würde, dann vermutlich in meinem Lieblingsobjekt im Lahmann Park - im Heinrichshof!

    Ich kann es kaum erwarten durch die wiederhergestellte Pracht zu flanieren...*träum*.

  • Der Lahmann Park hat einen ersten prominenten Bewohner...

    ...den Landesfürsten hochselbst: Ministerpräsident Tillich, aber lest selbst und hierbei könnt Ihr Euch auch einen ersten Eindruck vom fast fertigen Neubauensemble machen. Irgendwie schaut es für mich 90er Jahre mäßig aus, aber für mich persönlich stehen ohnedies die dank Dietze geretteten Altbauten im Vordergrund.

    Zitat

    Auf dem 36.000 Quadratmeter großen Areal des einst weltbekannten Lahmann-Sanatoriums (eröffnet 1887), am Rand der Dresdner Heide, wurden Eigenheime und drei Stadthäuser (Investitionsvolumen 40 Millionen Euro) neu errichtet.

    Zwei tragen Namen berühmter Ufa-Künstlerinnen, Marika Rökk (1913-2004, „Die Csárdásfürstin“) und Zarah Leander (1907-1981, „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n“), die mehrmals zur Kur auf dem Weißen Hirsch waren.

    Sachsens CDU-Chef Tillich wird im Haus „Zarah“ wohnen. In einem Penthouse (vier Zimmer, Küche, Bad) auf 120 Quadratmetern. Inklusive einer geräumigen Dachterrasse mit Traumblick in die Heide...

    Ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die noch schlafenden Berufsempörten darauf anspringen werden, wie man nur die einzelnen Gebäude nach 3. Reich Stars benennen kann. Erfrischend pc-unkorrekt :biggrin: . Egal, ein großes Dankeschön für die Rettung dieser baulichen Perle in allerletzer Sekunde! Danke, Herr Dietze :blumen: !

    https://mopo24.de/nachrichten/sa…ch-dresden-5886

  • Also für die halbe Million über die die Mopo munkelt (für eine einzelne Wohnung) hätte man aber ein bisschen mehr an architektonischer Qualität erwarten können. Der Architekt hatte nicht den Anspruch irgendetwas besonderes hinzustellen, ja nicht mal irgendetwas auffallend modernistisches. Einfach nur 0815 und zu zichtausenden in deutschen Vororten zu finden.
    Die renovierten Altbauten sind natürlicht top :daumenoben:

  • Also für die halbe Million über die die Mopo munkelt (für eine einzelne Wohnung) hätte man aber ein bisschen mehr an architektonischer Qualität erwarten können.

    Angebot und Nachfrage...

    Die Baywobau war ja noch nie für die Qualität ihrer Entwürfe und vor allem der Bauausführung bekannt. Letzteres ist speziell in Bezug auf den Neumarkt durchaus schade.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Auch das Lahmann Sanantorium, nun "Lahmann Park", habe ich mir diesmal angesehen...ich würde sagen, dass das Positive überwiegt und die Sanierung der wertvollen historischen Gebäude wirklich wunderbar wird. Die zwecks Finanzierbarkiet zu schluckenden Neubau-"Villen" haben mich jedenfalls nicht überzeugen können (da eine Mischung aus modernem Schrebergartenfläir und Einsichtigkeit pur). Die Tiefgarageneinfahr neben dem Heinrichshof ist leider auch eine arge Bausünde.

    Der ein paar Meter entfernte Chinesische Pavillon nimmt auch langsam Gestalt an...Loschwitz und der Weisse Hirsch machen sind für mich immer die notwendige Genesungspillen, wenn ich direkt aus der Altstadt komme. Hier atmet das alte Dresden noch. :daumenoben:

  • Gerade einen Artikel mit Interview mit Herrn Dietze entdeckt:

    Baustellenrundgang im Lahmann-Sanatorium Dresden: Heinrichshof spätestens im September fertig

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…ertig-497702345


    Es sind auch ein paar Fotos dabei. Allerdings sind meine Aufnahmen sogar noch um 5 Tage aktueller ;)

    Danek an Herrn Dietze! Die Stadt hätte die Rettung dieses Kleinods weiter vergammeln lassen bis es komplett in sich gefallen wäre. Ich hoffe jetzt inständig auf ein kommendes Dietze Projekt...vielleicht eines auf der Elbterrasse namens Belv.... :daumenoben:

  • Ich steuer mal paar aktuelle Bilder vom Lahmann-Sanatorium bei.

    Von der Heide kommend erblickt man schon den Heinrichshof

    Detail am Eingang zur Heide

    Am Heinrichshof gehts vorbei

    rechts zum Herrenbad mit teils modernem Turm

    hier wird die Fassade bereits wiederhergestellt

    von hinten hat man einen guten Blick auf den teils modernen Turm

    Blick vom Herrenbad Richtung Heinrichshof, rechts hinterm Tiefgaragenhäuel das Damenbad im Rohbau

    Das Damenbad im Detail

    und wieder am Heinrichshof angelangt

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Der Heinrichshof ist wirklich ein klasse Gebäude. Und ich finde auch, dass es fast ein historistischer Idealtypus eines deutschen Hauses ist.

    :daumenoben:

  • Seit den letzten Bildern hat sich hier doch so einiges getan! Denn das Herrenbad ist erheblich weiter gekommen, das Damenbad wurde weiterhin rekonstruiert und versprüht schon wieder das Flair, das es einmal gehabt hatte, allgemein hat sich viel verändert...
    Am Freitag letzter Woche hat Dietze persönlich durch das Areal geführt und man hat so einiges Interessantes erfahren können. Unter einem Teil des Areals befindet sich heute eine Tiefgarage, was wohl enorm schwierig war zu realisieren. Hätte man noch 20 cm tiefer bauen wollen, hätte es nicht funktioniert, weil der Lausitzer Granit so hart ist...

    Zu Beginn möchte ich euch noch einige Bilder vom Heinrichshof (1896 erbaut) zeigen:

    Unten angeschnitten lässt sich der Aufbau der Tiefgarageneinfahrt erkennen.
    Der Erker des Heinrichshofes:

    ... was das für ein Prachexemplar ist! Die Kosten der Sanierung des Baues haben sich währenddessen erhöht, weil der Schwamm einen erheblichen Teil des Holzes angegriffen hatte. Die Baywobau hat es sowieso nicht einfach gehabt - zwei der drei beauftragten Baufirmen sind zwischendurch pleitegegangen.

    Nun zum Herrenbad, das sich auf den älteren Bildern oben noch durch sichtbare Ziegel ausgezeichnet hatte. Inzwischen ist der Bau weitgehend fertiggestellt, nur innen muss noch gearbeitet werden.

    Im Hintergrund der (nachgeahmte) ehemalige Wasserturm. In allen der Baywobau gehörenden Gebäuden sollen übrigens Wohnungen entstehen. Im Herrenbad hat man die schon vorher eingezogene Zwischendecke belassen. So wurde auch hier eine Nutzung zu Wohnzwecken gewährleistet.

    Der Bau von 1904 weist neben historistischen Elementen auch Jugendstil-Details auf. Ein Beispiel dafür sind die sehr interessanten Kapitelle:

    Dahinter der "Wohnturm" mit ergänzten modernen Teilen:

    Die nicht rechteckigen Fenster werden wohl nicht ganz billig gewesen sein...
    Von der anderen Seite:

    Von oben hat man einen herrlichen Blick von nahezu allen Zimmern aus:

    Man sieht sogar Frauenkirche und das Zentrum Dresdens. Auf der anderen Seite ist dann der Wald, die andere Seite weist zu dem Park und dann hat man noch folgenden herrlichen Blick auf Fernsehturm, Kurhaus und Heinrichshof:

    (durch das Fenster fotografiert, daher keine gute Qualität des Bildes)

    Weiter unten, etwas seitlich versetzt Richtung Mordgrundbrücke unter dem Damenbad, entstand folgenes Gebäude als Rekonstruktion neu. das denkmalgeschützte Original-Gebäude wurde aufgraund starker Baufälligkeit und erheblichem Schwammbefall abgeschrieben und dann rekonstruiert.

    In einem Bau, der Richtung Bautzner Landstraße weist und wo bisher nur Sicherungsmaßnahmen erfolgten, befindet sich ein Saal mit abstrus-interessanter Geschichte: Die Holzdecke wurde zu DDR-Zeiten von sowjetischen Malern ausgemalt, obwohl das Gebäude selbst schon dem Verfall preisgegeben wurde.

    Der Saal hat aber wirklich mal Charakter!
    Als letztes noch zum Damenbad. Die Nordseite:

    Und die Südseite:


    Sieht alles sehr hochwertig und aufwendig aus!

    Und noch ein Detail:

    Bilder sind von mir vom 22.04.2016.

    Am Ende bleibt noch zu sagen, dass es sehr aufwendig war und ist, die ganzen Gebäude und Projekte zu realisieren. 4 Architekturbüros wirken bei dem Projekt mit. Das Eckgebäude Richtung Kurhaus wurde meines Wissens verkauft und soll eine Art Ärztehaus werden. Man hat übrigens vernommen, wäre der Winter 2012 nicht so hart gewesen, hätte sich der Vorstand aus Süddeutschland dann den damals desolaten Zustand anschauen können und das Projekt definitiv abgeblasen. Welch ein Glücksumstand! So etwas zeichnet Herrn Dietze natürlich aus.
    Hauptsache, das Projekt wird noch in weiterhin so guter Qualität umgesetzt und alle verbleibenden Altbauten saniert. Aber wie man sieht, geht es voran!
    Viele Grüße aus Dresden

    2 Mal editiert, zuletzt von Millennio (26. April 2016 um 21:13)

  • Dankeschön vor allem an Herrn Dietze! Ohne ihn würde eines der wohl wertvollsten Ensembles in Dresden bald nicht mehr existieren! Das nenne ich verantwortungsvollen Lokalpatriotismus.

    Wäre zu schön, wenn nun auch das Belvedere auch noch von ihm wiederaufgebaut werden könnte...

  • Wahnsinn was man hier gerettet hat, wenn man sich den Zustand vorher vor Augen hält.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Die Gerüste am Damenbad größtenteils sind gefallen! Leider ist das Gelände vor der Hauptfront nicht öffentlich zugänglich, weshalb ich mich mit Aufnahmen begnügen musste, die nur Ausschnitte der Fassade zeigen.
    Das östliche Seitengebäude:

    Die Rückseite des Damenbades zum Herrenbad hin ist noch nicht fertiggestellt:

    Von der Bautzner Landstraße aus kann man wenistens weitegehend erahnen wie weit das Areal schon fertiggestellt wurde. Durch das Fenster der Galerie an der Straße:

    Von der gegenüberliegenden Straßenseite aus:

    Was haltet ihr von den Dachformen der seitlichen Villen?

    Etwas weiter hinunter Richtung Mordgrundbrücke das Speisesaal-Gebäude - scheinbar tut sich hier seit neuestem etwas:

    Ein letzter Blick auf den Hof über die Galerie "hinweg":

    Bilder sind von mir von heute.

    Das, was man sehen kann, sieht sehr gut aus, finde ich!

  • Nun soll auch das inzwischen von der Baywobau an die Palais Weißer Hirsch GmbH verkaufte Ärztehaus an der Bautzner Straße saniert werden. Es entstehen Praxen und Wohnungen mit Größen zwischen 75 und 240 qm. Die entsprechenden Kaufpreise beginnen bei 3.600 Euro pro Quadratmeter und gehen bis zu 4.200 Euro.

    Hier ein Auszug aus der SZ vom 23.08.2016:

    Fest steht hingegen, dass die Investoren alle Original-Details erhalten wollen, die es im und am Haus noch gibt. „Und das umfasst für uns auch die Zeit, in der die Rote Armee im Gelände war“, sagt Hildebrandt. So soll das Passkontroll-Zimmer am Eingang Bautzner Landstraße wieder begehbar sein und mit alten Fotos aus der Zeit geschmückt werden. „Auch die alten Halter der Straßenbahn-Oberleitungen an der Fassade werden dranbleiben. Das Haus erzählt Geschichte, und wir wollen ein Kapitel dazuschreiben“, so der Architekt. Dazu gehört auch, dass in einem Treppenhaus der alte Aufzug bleiben wird, allerdings erhält er neue Technik. „Und wir wollen die metallene Turmhaube wieder aufsetzen lassen, die schon lange Zeit fehlt.“ Die gelbe Backsteinfassade werde gereinigt, aber „nicht glattgebürstet“, sagt Hildebrandt.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Kleine Ergänzung zum unmittelbar voranstehenden Beitrag von bilderbuch (siehe insbesondere Zitat aus dem SZ-Artikel). Es geht dort um die bevorstehende denkmalgerechte Sanierung des Eckhauses Bautzner Straße/Stechgrundstraße. Das hier ist der Ausgangszustand (aufgenommen November 2009): Klick
    Und hier eine Vergleichsaufnahme von 1928: Klick

  • Am Freitag hat die Baywobau im Lahmann-Areal eine Sandsteinplastik Ernst Pauls aus dem Jahre 1883 aufstellen lassen.


    Es handelt sich um eine lebensgroße junge Frau, die sich eine Sandale bindet – ein Werk des Bildhauers Ernst Paul, der in Dresden an der Kunstakademie studierte und dann hier sein eigenes Atelier eröffnete. Die Statue, die jetzt wieder im Lahmann-Park steht, schuf er im Jahr 1883.
    Vor ihrer Rückkehr musste die Schöne allerdings erst restauriert werden. Denn sie war – vermutlich zu der Zeit, als die Russen das Lahmann-Gelände nutzten – komplett mit Bronze überzogen worden. Möglicherweise mit dem Ziel, die Skulptur zu verschönern; auf jeden Fall aber trug das dazu bei, sie bis auf wenige Beschädigungen in gutem Zustand zu erhalten. Und das war ein Glück.
    Denn die Figur besitzt „eine sehr hohe Wertigkeit“, stellte der Restaurator Hans Peter Hain fest, in dessen Meißner Werkstatt die Bronzeschicht vorsichtig wiederabgetragen wurde. Die Statue sei „eine der wenigen erhaltenen Stücke aus dieser Zeit und von diesem Bildhauer“, fügte er hinzu. „Wir können also glücklich sein, dass uns diese Plastik mit ihren geringen Verlusten bis zum heutigen Tage erhalten geblieben ist, obwohl sie über 40 Jahre dem Einfluss von Denkmalpflegern entzogen war.“

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe