Initiative "Lokalpolitiker für Stadtbilder"

  • Ahoi 8)

    Mir kam vor einiger Zeit die Idee zu einer Initiative, die uns ein ganzes Stück nach vorne bringen kann.
    Mit Stadtbild Deutschland e.V. gibt es einen guten Ansatz, aber damit (und mit dem APH-Forum) holen wir vorallem Bürger ins Boot.
    Das ist auch richtig so. Aber woran krankt das Vorhaben, in Deutschland ein Umdenken hin zu stadtbildverträglichem & altstadtgerechtem Bauen einzuleiten? Vorallem an der politischen Unterstützung.

    Ich schlage eine parteiübergreifende Initiative vor, der sich Politiker aller Parteien anschließen können, um der modernistischen Chaosplanung in unseren Städten ein Ende zu machen - und das nachhaltige Bauen zu unterstützen.

    Wie das umzusetzen ist, welche Ziele für die Initiative definiert werden und welche Spielräume dabei eröffnet werden - darüber werden wir hier diskutieren.

    Ich bitte darum, Totschlagargumente nach dem Motto "das ist mit deutschen Politikern nicht zu machen" tunlichst zu vermeiden.
    Nicht nur die Politik muss umdenken, auch wir. Unserer Demokratie stehen interessante Zeiten bevor.


    Was schlagt ihr vor :?:

  • Deine Idee, Erbsenzähler, ist es wert, weiter ventiliert zu werden. Ich selbst habe dazu keine fertige Meinung, aber wir könnten gemeinsam den Gedanken weiterentwickeln.

    Zweierlei sollte sich der heutige deutsche Politiker, der Lokalpolitiker zumal, hinter die Ohren schreiben:

    Erstens trägt kluge Politik dem Phänomen Rechnung, dass die Generation, die sich heute anschickt, die Entwicklung des Landes und der Städte in die Hand zu nehmen, aufgrund historischer Distanz zu den Geschehnissen um die Mitte des 20. Jahrhunderts einerseits und aufgrund eines über die bundesrepublikanischen Grenzen hinausblickenden Erfahrungshorizonts andererseits sich immer weniger mit den 60 Jahre lang heruntergeleierten Gemeinplätzen abspeisen lässt. Jede Entwicklung, die zum Exzess getrieben wird, erzeugt wachsende Gegenkräfte, und kluge Politik fasst diese ins Auge, statt sich irgendwann von ihnen hinwegspülen zu lassen. Die totale Kommerzialisierung, Funktionalisierung und Banalisierung der von Politik und Medien gestützten deutschen Lebenswelt, die sich im deutschen Städtebau der Gegenwart abbildet, schreit immer vernehmlicher nach Umkehr, und wohl dem Politiker, der der diesen Schrei früher vernimmt als sein Konkurrent!

    Zweitens hat jeder deutsche Stadtpolitiker zu bedenken: wenn unsere Zivilisation überhaupt eine Zukunft hat, dann haben deutsche Städte nur dann eine Zukunft, wenn sie ihre Stadtbaupolitik radikal umsteuern. Schon hat die Abstimmung mit den Füßen begonnen. Eine langsam abnehmende Bevölkerung wird sich zunehmend auf diejenigen deutschen Städte konzentrieren, deren Erscheinungsbild sich an internationalen Maßstäben messen lassen kann. Da mögen Architekten und Denkmalpfleger noch so verbissen den 50er-Jahre-Zeilenbau im Frankfurter Altstadtbereich oder die Puppenstubenmoderne des Stuttgarter Marktplatzes hochjubeln - die deutschen Städte werden auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen sein, sich an ästhetischen Weltmaßstäben zu orientieren, d.h. sie werden verlorengegangene hochkarätige Stadtbilder wiederherstellen müssen, werden in wachsendem Maße rekonstruieren und werden das Gezeter von Architekten und Feuilletonisten einfach in den Wind schlagen.

    Wie können wir Politiker mit solchen Einsichten konfrontieren?

  • Auf Politiker einzuwirken, halte ich für ein schwieriges Unterfangen, auf die Politik einzuwirken, ist vielleicht nicht ganz so aussichtslos, jedenfalls wenn man einen so kühnen Weg beschreitet wie Michael von Poser, der in Wiesbaden vor Jahren schon kurzerhand eine Partei gründete, die Bürgerliste Wiesbaden, die, obschon sie sich dem gesamten lokalpolitischen Themenspektrum stellen muss, doch vor allem die Belange einer alternativen Stadtbaupolitik im Blick hat (http://www.BWL-Fraktion.de">http://www.BWL-Fraktion.de). Diese Partei gibt auch eine Informationsschrift heraus, in der u.a. in jeder Ausgabe auf zwei Seiten unter der Überschrift "Es geht auch anders" vorbildliche Stadtbauprojekte in unserem Sinne, natürlich aus dem europäische Ausland vorgestellt werden.

    Auf lokalpolitischer Ebene ist so etwas durchaus machbar, wenn man motivierte Leute beieinander hat, auf Landes- oder Bundesebene bietet sich dieser Weg nicht an, da man da nicht direkt mit baupolitischen Fragen konfrontiert ist. M.E. muss überregionale Wirksamkeit sich vor allem als Bewusstseinsarbeit und Informationsvermittlung verstehen, in der Erwartung, dass der so beförderte Bewusstseinswandel auch die Politiker erreicht, d.h. dass diese veranlasst werden, Witterung aufzunehmen und Fährten zu verfolgen, um sich so schließlich aus Eigeninteresse für eine neue Stadtbaukultur stark zu machen.

    Aus solcher Einsicht heraus hat STADTBILD DEUTSCHLAND beschlossen, die Bewusstseinsarbeit zu forcieren. STADTBILD DEUTSCHLAND verfolgt das Ziel, ein publizistisches Forum aufzubauen, in dem alle Stimmen zu Gehör kommen, die eine an der Stadtgeschichte orientierte und für Rekonstruktionsforderungen offene Stadtbaupolitik fordern, wie sie auch das APH-Forum vertritt. Es wäre schön, wenn viele Kräfte gebündelt würden, um ein solches Presseorgan zu einer publizistischen Waffe auszubilden, an der kein Planer mehr vorbeikommt. Ein wesentliches Element dieser Arbeit wird sein, im Sinne der oben erwähnten Wiesbadener Bemühungen der deutschen Öffentlichkeit vor Augen zu führen, wie provinziell sich im Weltmaßstab die hierzulande geübte Fixierung auf eine Moderne ausnimmt, die dumpf, geistlos und unbedarft vor sich hin werkelt. Wer immer mit der Präsentation in- und vor allem ausländischer Glanzleistungen dazu beitragen kann, der deutschen Öffentlichkeit die Augen zu öffnen, ist dazu nachdrücklich aufgefordert.

  • Verstehe nicht so ganz die Intention und die Zielsetzung einer solchen Inititative. Gerade Lokalpolitiker setzten sich immer wieder für modernistische Bauten, für Abrisse historischer Bauten und für überdimensionierte Einkaufscenter in den Innenstädten ein. An Inititativen, Institutionen gibt es in D kein Mangel - z.B.:

    http://www.forum-stadt.eu/servlet/PB/menu/1427686_l1/index.html\r
    http://www.forum-stadt.eu/servlet/PB/me ... index.html
    http://www.bhu.de/bhu/content/de/links/index.php?jid=1o6\r
    http://www.bhu.de/bhu/content/de/links/ ... hp?jid=1o6
    http://www.deutsche-burgen.org/initiative/praxis_adressen.html\r
    http://www.deutsche-burgen.org/initiati ... essen.html
    http://www.bundesstiftung-baukultur.de/\r
    http://www.bundesstiftung-baukultur.de/

    ...

  • Hm, die Intention verstehe ich schon ... allein mir fehlt der Glaube. Wie alle Politiker sind auch Lokalpolitiker einer extrem rigiden Fraktionsdisziplin ausgesetzt, die es eigentlich nicht zulässt, ohne Rückendeckung der jeweiligen Fraktionsspitze irgendwelche Initiativen zu starten.
    Ich habe schon erlebt, wie Lokalpolitiker von ihren jeweiligen Fraktionsspitzen massiv unter Druck gesetzt und mit dem Ende ihrer politischen Laufbahn bedroht wurden, weil sie mit lokalen Initiativen auch nur geredet haben.

    D.h. letztlich können die in der Regel nicht, selbst wenn sie wollten. Insofern ist das ganze irgendwie, als wollte man einen Lauftreff für Beinamputierte ins Leben rufen.

  • Nabend,

    vielleicht sollten wir diese Idee nochmal aufgreifen für das diesjährige Treffen. Mehr denn je ist die Politik städtebaulich gefragt, denn immer mehr Städte wachsen und benötigen Wohnraum. Eine Vernetzung/Weiterentwicklung von Initiativen und Lokalpolitikern als Freunden der "europäischen Stadt" ist also dringend geboten!

  • Sind euch Lokalpolitiker bekannt, die sich aktiv für einen Städtebau und eine Architektur im Sinne von Stadtbild Deutschland einsetzen? Wäre sehr hilfreich, ein paar Namen zu kennen! Müssen nicht nur Funktionsträger sein, können auch Oppositionelle sein.

    Ich hatte diesbezüglich hier im Forum schon mal angefragt ob nicht Initiativen bekannt sind die ich bei mir in der Stadtverordnetenversammlung einbringen könnte. Grundsätzlich kenne ich viele lokale Politiker die die Altstädte schützen wollen, es fehlt schlicht an den Ideen bzw. eben konkreten Plänen.

  • Ich denke ein derartiges Unterfangen ist sicherlich einen Versuch wert. Ich hatte auch schon ähnliche Ideen.


    Wie Philo richtig ausgeführt hat, ist die vornehmliche Zielgruppe die der Lokalpolitiker.


    Auf offene Ohren, da unsere Grundansichten und unsere dem ganzen zugrunde liegende Motivation aus tiefen Herzen geteilt werden, können wir im absoluten Regelfall aber leider nicht hoffen (außer vielleicht in ländlichen Gegenden Bayerns :) ), da hier meiner Meinung nach der bereits angesprochene Generationenwechsel in der Politik noch nicht ausreichend stattgefunden hat und vermeintlich neue - zwischenzeitlich freilich veraltete - (Nachkriegs)ideale oft verbissen verteidigt werden.


    Für einen äußerst vielversprechenden Ansatz aber halte ich es, unsere Ideale mit dem Thema schmackhaft zu machen, das Politiker letztlich (leider) am meisten interessiert, nämlich...wie ihr unschwer erraten könnt...GELD. In Zeiten leerer Kassen in vielen Gemeinden und fehlender staatlicher Unterstützung sind viele Lokalpolitiker gezwungen sehr krativ zu sein. um die finanzielle Versorgung ihrer Kommune sicherzustellen. Die zur Verfügung stehenden Vehikel sind jedoch begrenzt: Insb. 1. Gewerbesteuer, 2. Tourismus (der in Deutschland aufgrund historischer Gegebenheiten und der aktuellen oftmals tristen baulichen Realität weit hinter seinem eigentlichen Potential zurückbleibt), da er Arbeitsplätze schafft, Geld in die Kassen spült und damit vor Ort Lebenden die Perspektive einer dauerhaften Lebensgrundlage schafft sowie 3. letztlich eine stablie, am besten wachsende Zahl an (optimalerweise finanzstarken) Einwohnern. Das Problem fehlender Einnahmen ist daher oft bedingt durch Wegzug von Unternehmen und Gewerbe sowie Privatpersonen (Thema Abwanderung, Ost nach West sowie Land in die Stadt). Und die Lösung bzw. Abmilderung des Problems kommt logischerweise über den gleichen Ansatz: Es zu irgendwie zu schaffen, sich als Unternehmensstandort attraktiv zu machen, damit sich Gewerbe im Gemeindegebiet ansiedelt, sich zum Touristenort zu entwickeln sowie es irgendwie zu schaffen, gerade entgegen dem Trend (insb. Land in die Stadt) Zuwanderung zu generieren. Leider fokussieren sich Lokalpolitiker meist viel zu einseitig nur auf das ersterem, da hier die Effekte wohl am größten, unmittelbarsten und am besten messbar sind. Oft reicht hierzu die Ausweisung eines Gewerbegebiets, der Bau einer Straße dorthin und evtl. noch eine kleine Senkung der Gewerbesteuer im Hinblick auf den Wettbewerb der Kommunen untereinander.


    Ich denke, dass wir in diese Kerbe einschlagen können. In Zeiten angespannter finanzieller Lage, stoßen wir vielleicht auf offene Ohren, wenn wir es schaffen, die Verbindung zwischen unserem Anliegen, nämlich einem schönen, geschichtsbewussten Stadtbild und Tourismus bzw. Zuzug in überzeugender Art und Weise aufzuzeigen. Als Beleg unserer These könnte hier ein Bespiel der Kleinstadt Wanfried in Hessen dienen, über die ich hier im Forum gelesen habe (Rettung deutscher Altstädte - Maßnahmen und Perspektiven - Erfolgsbeispiele). Sie schafft es durch aktive Vermittlung leerstehender, renovierungsbedürftiger Fachwerkhäuser an renovierungswillige Käufer, denen das Stadtleben zu schnell oder zu teuer oder beides ist, Zuzug zu generieren. Ein Trend der sich dann - durch die so eingetrene Verschönerung des Stadtbilds - weiter verstärkt. Auch dürfte es nicht allzu schwierig sein, den Herrn zu vermitteln, dass Städteturismus nahezu immer etwas mit einem schönen, am besten historischen Ortsbild zu tun hat. Hier habe ich entsprechende Zahlen gerade nicht zur Hand. Dass Städte mit einem gepflegten Ortsbild und einer beachtlichen Zahl historischer Bauten wohl deutlich mehr Touristen anziehen als Städte vergleichbarer Größe, die die beides nicht aufweisen können, dürfte auf der Hand liegen und auch nicht allzu schwer recherchierbar sein. Allein aus meiner eigenen Erfahrung: Städte wie Gegenbach und Calw habe ich auf kurzen Aufenthalten in der entsprechenden Gegend gezielt besucht und das bestimmt nicht weil sie so viele ansprechende modernistische Bauuten haben ;) andernfalls wäre ich in derartigen "Nestern" nie gelandet und hätte dort weder Mittag gegessen noch Kaffee getrunken oder sonst eine müde Mark ausgegeben.


    Für die praktische Umsetzung habe ich daran gedacht, ein (max. 1-seitiges) Anschrieben oder eine Art Flyer zu erstellen, die Kommunalpolitikern (die wie alle unter Zeitmangel leiden) diese Ideen auf kurze, prägnante und ansprechende Weise vorstellen.
    Die Gründung einer eigenen Initiative ist dafür m.E. nicht unbedingt nötig. All dies könnte von Stadtbild Deutschland umgesetzt werden, da die erforderlichen Strukturen hier eigentlich im Grundsatz vorhanden wären und vielleicht höchstens noch ein wenig gestärkt und konkretisiert werden müssten.

  • Ein Anschreiben mit den Vorteilen ist ja schön und gut, wird aber bei den wenigsten ein Umdenken erzeugen.
    Ich kann von meiner Seite nur dafür plädieren lieber konkrete Vorschläge zu erarbeiten. Bspw. die Stadt fördert die Freilegung von Fachwerk mit 20% + x und danach die Vorteile zu erklären. Auch hier vor Ort werden wir diesen Weg in der Stadtverordnetenversammlung gehen.

  • Das wäre natürlich schön und gut, wenn direkt Geld für derartiges fließen würde. Ich denke aber, dass eine unvermittelte Forderung hierzu eher auf Ablehnung stoßen wird. Wir sollten im ersten Schritt die Verantwortlichen mit unseren Argumenten überzeugen, da die Bereitschaft zu zahlen ohnehin eingeschränkt ist...und dies umso mehr, wenn die konkreten Vorteile einer Investition nicht hinreichend bekannt sind. Ich halte daher ein Anschreiben als ersten Schritt für notwendig, um die erforderliche Überzeugungsarbeit vorab zu leisten. Im Sinne eines möglichst effektiven Vorgehens, das wir für eine maximale Wirkungserzielung benötigen, wäre es keine schlechte Idee, ein Anschreiben zu erstellen, in dem wir den von uns verfolgten Ansatz als eine mögliche Lösung dafür vorstellen, Städte und Dörfer attraktiver zu gestalten (und damit - natürlich das Interessanteste für Lokalpolitiker - eine Möglichkeit der Einahmeerzielung aufzeigen). In diesem können wir gleichzeitig auch schon konkrete Vorschläge der Umsetzung machen, wie z.B. die angesprochene Idee, die Freilegung von Fachwerk finanziell zu fördern und zudem anbieten, interessierten Lokalpolitikern beratend bei einem weiteren Vorgehen zur Seite zu stehen. Dieses Anschreiben könnten wir also mit relativ geringem Aufwand in großen Stückzahlen verschicken und dann gezielt auf Interessenten zugehen, die sich bei uns rückmelden.

  • Ich will den Gedanken hier nochmal aufnehmen. Lokalpolitiker sind letztlich der entscheidende Schlüssel, um Rekonstruktionen und klassische Neubauten vor Ort möglich zu machen.

    Zunächst einmal bedarf es eines klaren Katalogs an Festlegungen, was gewünscht ist. Eine Art "Stadtbild-Charta".

    Riegel hatte sich dazu im Hinblick auf Rekonstruktionen schon einige Gedanken gemacht: "Charta des APHs" (Arbeitstitel)

    Die Thematik sollte aber auch Themen des Siedlungs-/Städtebaus und neuer klassischer Architektur aufgreifen.
    Zu den ersten Unterzeichnern einer solchen Charta auf kommunaler Ebene dürften Städte gehören, die das Thema ohnehin schon intensiv leben, wie Potsdam.

  • Wir müssen gerade auch solche Lobbies nutzen, die ohnehin schon Einfluss haben und durchaus in unserem Sinne agieren (können):

    "Baukulturbericht überzeugt Politik"

    Pressemeldung 27.07.2017
    "Parlamentarierer folgen den Empfehlungen der Bundesstiftung Baukultur

    Vorgeschlagen wird etwa, Ortsbilder baukulturell durch ortsspezifisches Um- oder Neubauen zu prägen. Dies fördere Identität und Charakter. Auch die Stärkung und Vitalisierung von Ortskernen wird gefordert. Zudem soll auf lebendige Formate bei der Beteiligung und Vermittlung von Planungsprozessen geachtet werden.

    Hier können Sie den Baukulturbericht 2016/17 gratis downloaden. Den Beschluss des Bundestags im Wortlaut finden Sie hier.

    Meldung: https://www.bundesstiftung-baukultur.de/presse/baukult…erzeugt-politik

  • Vorgeschlagen wird etwa, Ortsbilder baukulturell durch ortsspezifisches Um- oder Neubauen zu prägen. Dies fördere Identität und Charakter. Auch die Stärkung und Vitalisierung von Ortskernen wird gefordert. Zudem soll auf lebendige Formate bei der Beteiligung und Vermittlung von Planungsprozessen geachtet werden.

    Davon merke ich leider bislang überhaupt nichts. Im Gegenteil, die Rücksichtslosigkeit beim Bauen im Bestand feiert wieder fröhliche Urständ und den Städtebau überlässt man gewinnorientierten Investoren. Was sind solche Berichte also eigentlich wert, solange es bei diesen Zuständen bleibt?

    In dubio pro reko

  • Petitionen sind auch ein gutes Mittel zum politischen Agendasetting.Jeder Bürger kann sie einbringen auf vielfältigen Ebenen. Es ist auch unmöglich damit zu scheitern. Denn im schlimmsten Fall muss ein Beamter sich hinsetzen und den Status Quo verteidigen, und zum Beispiel erklären, warum man die Steine der Denkmalkirche weiter im Wald gammeln lässt.

    Wer nicht fragt, bekommt sowieso nichts.